Anbetung vs. Götzen...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Anbetung vs. Götzenanbetung?

Seite 2 / 4

DatLicht
Themenstarter
Beiträge : 41

Hallo Community,

in einer Predigt habe ich vor einiger Zeit gehört, dass - sinngemäß - wir Christen wachsam sein sollen, um nicht versehentlich bzw. unwissentlich in die Götzenanbetung rein zu rutschen. Diese Aussage beschäftigt mich.

Ich meine, nach meinem Verständnis ist Anbetung doch eine völlig bewusste Handlung bzw. Haltung. Wenn ich Gott anbete, mache ich das nicht "aus Versehen", sondern ich entscheide mich ganz bewusst dafür. Im Gegenzug, wie kann man "aus Versehen" dann Götzen anbeten? Ich meine, auch dafür müsste man sich doch ganz bewusst entscheiden? Oder anders ausgedrückt: solange man sich nicht ganz bewusst dafür entscheidet, wäre man ja eigentlich aus dem Schneider. Doch war die Predigt alles andere als so zu verstehen.

Bin verwirrt.

Antwort
482 Antworten
Arcangel
Beiträge : 5177

@datlicht 

Um diese Frage zu beantworten, müsstest du erst einmal einige Dinge definieren.

Was ist deiner Meinung nach ein Götze? Ist dies eine andere Gottheit oder Geistwesen, dass in irgendeiner ritualisierten Darstellung präsentiert wird?
Oder ist für dich der Begriff weiter gefasst, und umfasst auch Dinge wie Lust, Gier, Ehrgeiz?

Und dann müsstest du dir auch noch im Klaren sein, was Anbetung ist.

Ist Anbetung, das Bewusste reden oder singen, zu einem Wesen?
Oder ist Anbetung, deine innere Haltung gegenüber Dingen oder Wesen?

Je nachdem wie du diese Fragen beantwortest, bekommst du ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten.

Niemand kniet versehentlich vor Krishna Figur nieder und zündet Räucherstäbchen an und beten Krishna an.
Aber wenn du Götzen und Anbetung weiter definierst. Dann kann, der Sport, den du kompetitiv betreibst und für den du massiv Zeit und Ressourcen investierst und um den sich jeden Tag deine Gedanken bewegen, durchaus als "versehentlich" Anbetung betrachten lassen. Wobei auch hier das Wort versehentlich eher unpassend ist, ich würde eher von einem unbewusste abgleiten sprechen. 

arcangel antworten
5 Antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 26155

@arcangel . . . 

Ich denke nicht, dass ich irgendetwas erst "definieren" muss, um zu beten.

Mein Herz kennt den Unterschied. Je besser ich auf den Zustand meines Herzens achte, um so klarer gelingt es mir, zu unterscheiden, was mir vom Heiligen Geist an selbiges gelegt oder was von Ängsten triebhaft oder zwanghaft bewegt,

...  letztlich gedrängt wird.

 

 

. . . & @ das Licht:

Herzensbewegt zu beten, wird mich eher dazu inspirieren, um Gottgefälliges zu beten.

Angstgetrieben ... bete ich dann schon mal "versehentlich" um etwas, das Gottes Plan für mich nicht entspricht.

Was tatsächlich einiger Mühe und Übung bedarf, das eine vom anderen zu unterscheiden. Ängste sind oft durch "Normalisierung", Gewöhnung etc. nicht mehr auf Anhieb als solche wahrnehmbar. Je öfter ich Gott danach frage, also: je enger ich die Beziehung zu ihm gestalte, ihn mit ins Boot hole, um so weniger wird es schwanken. Um so klarer meine Unterscheidungsfähigkeit, UnterscheidungsKRAFT.

 

... dazu gab es ja hier auch schon entsprechende Antworten.

Mir ist einfach noch mal wichtig, den Unterschied darzustellen - zwischen der verkopften und der Herangehensweise

über das Hauptorgan.

 

                      In diesem Sinne:  Herzliche Grüße!

 

 

 

 

deleted_profile antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5177

@ladygiant 

Wieso meinst du, dass definieren etwas mit verkopfen zu tun hat?

Und wieso meinst du das der Kopf nichts mit glauben zu tun hat? Ist der nur zur Deko da?

arcangel antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 26155

@arcangel "wieso meinst du das der Kopf nichts mit glauben zu tun hat"

 

... ähm, ich erlaube mir mal, mich nicht für Sätze zu rechtfertigen, die ich gar nicht geschrieben habe.

Hoffe, das ist okay für dich 😉

 

deleted_profile antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 26155
Veröffentlicht von: @arcangel

@ladygiant 

Wieso meinst du, dass definieren etwas mit verkopfen zu tun hat?

 

... siehe Dankbarkeits~Thread, ... mein mittlerer Eintrag von heute.

(Ich denke nicht, dass mensch alles bis ins letzte Detail ausdiskutieren muss.)

 

deleted_profile antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5177

@ladygiant 

Ich bin mit dir grundsätzlich einig, dass man nicht erst etwas definieren muss, um zu beten. Und du hast auch recht, dass du dich für nichts rechtfertigen musst, jedenfalls sicher nicht vor mir. Und du hast auch recht, dass man nicht alles bis ins letzte Detail ausdiskutieren muss. Doch gleichzeitig muss ich dir bei diesem letzten Punkt auch widersprechen. Denn wenn jemand eine Verständnisfrage hat, gilt es diese Frage erst einmal ernst zu nehmen. Deine Antwort an DatLicht nimmt die Frage nicht ernst, sondern impliziert, dass sein Gebetsleben nicht intim genug ist, weshalb Angst aufkommt falsch zu beten.

Deine Antwort an DatLicht, ist sicher aufrichtig und ehrlich gemeint und in aller Liebe formuliert. Aber diese fällt in ein Muster, das ich von vielen Brüdern und Schwestern des Öfteren erlebe:

"Du musst nur ehrlicher/besser und öfter beten, dann wird dich der Geist schon richtig leiten."

Dies ist sicher richtig und notwendig, wenn es um die Beziehung zu Gott geht, darum seine Liebe und seine Gegenwart zu erfahren, sprich das, was Petrus mit dem Wort epignosin (also jemanden erkennen oder kennen) beschreibt. Petrus schreibt aber weiter, dass man der epignosin (welche aus der Beziehung erwächst und ein Geschenk ist) die gnosei (Wissen, Wissenschaft) hinzufügen soll. (kukst du 2Petrus 1,3-8)

Du hast ja meine Frau als Beispiel gebraucht. Ich erlaube mir dieses Beispiel mal weiter zu führen. Beziehungspflege hat etwas mit Zeitverbringen zu tun und ist eine Herzensangelegenheit. Wir lassen uns aufeinander ein und lernen uns einander immer mehr zu vertrauen. Nur gibt es in dieser Beziehung noch eine andere Ebene, nämlich die bei welcher ich ihre Herangehensweise oder ihr Rational nicht verstehe und sie um Klärung bitte, warum sie etwas so und nicht anderes macht. Eine Antwort wie "Ich liebe dich und kannst mir vertrauen und wenn du mehr Zeit mit mir verbringst und mich von ganzem Herzen liebst, wirst du schon verstehen, warum ich Toilettenrolle so herum und nicht anderes herum aufhänge" (um das banalste aller Beispiele zu benutzen.) Wäre absolut fehl am Platz und nähme mich in keinster Weise ernst.

Sich auf der emotionalen Ebene Verstehen und Kennen bedeutet nicht automatisch, dass ich alles Verstehe, was meine Frau macht, oder dass ich alle Details aus ihrem leben Kenne geschweige denn Verstehe.

Ein Herz bewegtes Beten (wie du es nennst) ist sicher Schlüssel dazu, Jesus als Person zu erkennen und zu kennen. Es ist aber nicht dazu geeignet zu verstehen, was die Bibel zum Thema Götzendienst zu sagen hat, dazu muss man sich an der Bibel abarbeiten, was durchaus auch bedeutet, dies betend zu tun, aber nicht ausschliesslich. 

Er sagte zu ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.

Das hat etwas mit Verstehen und Denken zu tun. Wir Menschen neigen leider dazu, das eine über das andere zu stellen. Die einen bevorzugen eine rationale Herangehensweise, andere eher eine emotionale Herangehensweise. Jesus aber sagt, dass wir beiden benötigen.

Deshalb langer Rede, kurzer Sinn. Wenn jemand danach fragt, wie etwas zu verstehen ist, ist es mMn. nicht im Geringsten hilfreich denjenigen damit abzufertigen, dass er doch nur richtig Beten solle, dann wird ihm schon alles klar.

arcangel antworten


Chai
 Chai
Beiträge : 1312

Im Prinzip kann alles, was mich und meine Gedanken beherrscht, für mich zum 'Götzen' werden.

chai antworten
1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 17088

@chai 🙂

Ja, danke. Genau das ist es! Ich verdeutliche mal in der Schreibweise: 

Veröffentlicht von: @chai

kann alles, was mich und meine Gedanken be-HERR-scht, für mich zum 'Götzen' werden.

Es geht immer darum, WER mein HERR ist. Wem hab ich mein Leben anvertraut, wem hab ich es überlassen/übergeben ... wer (der was) be-HERR-scht mich (und nimmt den Platz ein, der Gott gebührt)?

👍

neubaugoere antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 26155

. . . btw.: Huhu, datLicht - bist du noch hier?

deleted_profile antworten


Tatokala
Beiträge : 3399
Veröffentlicht von: @tamaro

Ach so, das waren keine Christen. Denen ist das erlaubt.

Da war auch eine gewisse Ironie mit im Spiel. 😊

tatokala antworten
CoffeeandBible
Beiträge : 238
Veröffentlicht von: @arcangel

Ist es Götzendienst, wenn man seine Frau, die man sieht, mehr liebt als Gott, den man nicht sieht?

Da musste ich gerade an den Satz denken, den Jesus gesagt hat: Wer Vater oder Mutter/Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig...

Das finde ich mit einer der "krassesten" & herausforderndsten Aussagen von Jesus.. Sie trifft auch einen ziemlich empfindlichen Nerv.. Ich meine, würde es darauf ankommen, für wen würden sich die Menschen wirklich entscheiden? Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich beim Pilgern einmal ein Paar kennengelernt hatte & die Frau meinte, wenn sie sich entscheiden müsste, würde sie sich für Gott entscheiden & gegen ihren Mann, obwohl sie ihren Mann sehr liebt.. Damals waren die anderen total baff nach ihrer Aussage & konnten es kaum fassen, wie das nur sein kann... 

 

coffeeandbible antworten
1 Antwort
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 26155

@coffeeandbible 

Das finde ich mit einer der "krassesten" & herausforderndsten Aussagen von Jesus.. Sie trifft auch einen ziemlich empfindlichen Nerv.. Ich meine, würde es darauf ankommen, für wen würden sich die Menschen wirklich entscheiden?

Ich glaube, dass diese Aussage gar nicht so krass ist, wenn man mal darüber nachdenkt, was sie konkret bedeutet. Es ist ja nicht so, dass Jesus plötzlich an der Haustür klingelt und einen bittet mitzukommen und den Partner zu verlassen. Vielmehr geht es darum, dass man in der Wahrheit bleibt, auch wenn der Partner etwas anderes von einem verlangt. Das heißt, wenn man von tiefstem Herzen überzeugt ist, dass etwas falsch ist und der Partner das von einem verlangt oder wünscht, soll man seinem Herzen folgen und nicht dem Partner. Für mich ist das eigentlich eine Selbstverständlichkeit, auch wenn es in konkreten Fällen natürlich schwer sein kann. In manchen Fällen kann es tatsächlich bedeuten, dass die Beziehung zu Ende ist.

deleted_profile antworten


CoffeeandBible
Beiträge : 238
Veröffentlicht von: @maria

Es gibt halt Menschen, die eher einem mütterlichen Wesen vertrauen können, was auch mit der persönlichen Biographie zusammenhängen kann.

Bei meiner Mutter ist das so.. Sie hatte selbst eine eher schwierige Mutterbeziehung & für sie als Marienverehrerin ist Maria wie eine Art Mutter, die sie sich immer gewünscht hat & die sie hin zu Jesus führt.. 

Ich denke, wenn man zu Jesus findet, ist das immer toll & wenn es bei manchen halt über Maria geschieht, ist das doch vollkommen in Ordnung..

 

coffeeandbible antworten
Seite 2 / 4
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?