Was liest du gerade?
Noch ist das Wetter ziemlich unbeständig und man greift zwischendurch zu einem Buch.
Es gibt doch sicher hier auch "Bücherwürmer" , die ihr Lesefutter mitteilen möchten.
Ich lese gerade Eckard von Hirschhausen, " Mensch, Erde"
Querfeldein geht es um Umweltthemen - d.h. Es lässt sich gut querlesen, ich suche das, was mich gerade beschäftigt - auch mit dem Hintergedanken: was kann ich einzelner tun, um ... tja, ist nicht einfach, wenn dein Essen von einer Großküche kommt und viel Fertigware dabei ist?
Das Fazit des Autors: "Wir könnten es so schön haben" - manchmal fürchte ich: Es ist in einigen Bereichen schon zu spät.
Meine letzten 2 Bücher:
Das späte Leben von Bernhard Schlink
Die KI war's von Katharina Zweig. Hier geht es darum, dass die KI immer mehr Urteile und Entscheidungen für und über Menschen übernimmt, nicht unbedingt zum Segen für die Menschheit, und dass es an der Zeit ist - auch gesetzliche Schritte - dagegen zu unternehmen. So muss genau überlegt werden, an welcher Stelle der Einsatz von KI ethisch vertretbar ist und es müssen ihre Entscheidungen für die Betroffenen immer transparent und reversibel sein.
Mein aktuelles Buch:
Die Stadt und ihre ungewisse Mauer von Haruki Murakami
Gott spricht Jiddisch/Tuvia Tennenbom
(Mein Jahr unter Ultraorthodoxen)
"Wenn die Sterne Götter wären" von Eugen Drewermann.
Äußerst komplizierte Zusammenhänge der Astrophysik und Atomphysik und deren Auswirkungen für Religion und Philosophie sehr verständlich dargestellt.
"Böse Philosophen" von Philipp Blom
Ein interessantes Buch
Auszug aus dem Vorwort
"Rousseau hatte die Religion für sich wiederentdeckt, ... Er glaube an ein Leben nach dem Tode, schrieb er, weil dieses Leben einfach zu schrecklich sei und er auf etwas anderes hoffen können müsse - ein klarer Fall davon, dass … der Wunsch oft Vater des Gedankens ist. Rousseau war ein zutiefst religiöser Mensch, der die Zivilisation ablehnte, und seine Philosophie reflektierte diese Tatsache, indem sie christliche Konzepte aus ihrem religiösen Kontext herauslöste und als philosophische Gedanken neu verwendete. Im 19. Jahrhundert, als ganze Gesellschaften versuchten, mit der Industrialisierung, dem Kapitalismus und dem Niedergang des religiösen Glaubens zurechtzukommen, wurde Rousseaus philosophisches Angebot dankbar angenommen, denn er machte es möglich, den christlichen Instinkten unserer Kultur zu folgen, ohne sich eines religiösen Vokabulars zu bedienen.
Diese Tendenz setzt sich bis heute fort. Unsere öffentlichen Debatten über moralische oder politische Fragen finden längst nicht mehr in einem religiösen Kontext statt, aber die neue Terminologie dient auch dazu, den tiefen Einfluss der vielen Konzepten zugrunde liegenden theologischen Ideen zu verschleiern. Unsere Wortwahl hat sich geändert. Wir sprechen nicht mehr von der Seele, sondern von der Psyche, wir haben die Erbsünde eingetauscht gegen Schuldgefühle unseren Kindern oder Eltern gegenüber, aber der Nährboden dieser Ideen ist unverändert, wir sehen die Welt noch immer mit den Augen von Gläubigen, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind."