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Lügen wegen Pornosucht

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KleinesPony
Themenstarter
Beiträge : 8

Hallo, mein Mann offenbarte mir vor ein paar Jahren er habe eine Pornosucht. Die wäre auch schon da gewesen als wir uns noch nicht kannten. Nun wusste er aber das für mich Pornographie nicht in die Ehe oder einer monogamen Beziehung gehört. Ich bin sauer das er mir nichts erzählt hat bevor es in die Ehe ging. Und er meinte immer für ihn ginge das auch nicht. Er sammelt wohl sehr leidenschaftlich pornografische Bilder von Frauen. War sogar kurz auf einer Dating App unterwegs. Wir haben viel geredet und er sagte mir er wolle aufhören. Er macht ein Programm für Süchtige meinte er zu mir und ich solle seine Vertrauensperson sein falls wieder ein Auslöser da ist. Ich meinte das muss eine neutrale Person sein, aber er wollte sich niemanden anvertrauen auch keinem Therapeuten. Heute finde ich ein usb stick mit pornografischen Bildern. Ich kann ehrlich gesagt nicht mehr. Ich habe keine Kraft das auszuhalten und ich Frage mich wie viel Gott von mir verlangt. Muss ich das ertragen oder darf ich gehen? Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Habe auch leider niemanden den ich mich anvertrauen könnte diesbezüglich.

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75 Antworten
Murphyline
Beiträge : 1833

Hallo Pony, wie kommt es, dass du dich extra in einem christlichen Forum anmeldest, um kurz nach der Anmeldung diese intimen Dinge aus deiner Ehe zu erzählen? 

murphyline antworten
5 Antworten
KleinesPony
(@kleinespony)
Beigetreten : Vor 3 Wochen

Beiträge : 8

@murphyline ich hatte gehofft mich hier austauschen zu können. Mit einem christlichen Hintergrund ist das Thema Pornografie anders zu werten. Ich möchte erfahren ob solche Probleme in einer christlich geprägten Ehe normal sein können oder ob das ein Scheidungsgrund ist?

kleinespony antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 25775

@kleinespony 

Mit einem christlichen Hintergrund ist das Thema Pornografie anders zu werten. Ich möchte erfahren ob solche Probleme in einer christlich geprägten Ehe normal sein können oder ob das ein Scheidungsgrund ist?

Das ist ja nun nicht das erste Mal, dass so ein Thema in diesem Forum auftaucht. Und so wie ich es sehe ist das ganz sicher kein spezifisch "christliches" Problem. Und auch nicht unbedingt "anders" zu werten, denn die Belastung ist nun einmal da, christlich oder nicht.

Was aber häufiger gefragt ist, ist eine "christliche" Begründung, um eine Entscheidung zu rechtfertigen, die längst gefallen ist. Da musst du dich natürlich selber fragen, ob das der Fall ist, oder ob du hier offen für Lösungen verschiedener Art bist.

Pornographie kommt in dieser Art jedenfalls nicht in der Bibel vor, daher gibt es da einen gewissen Interpretationsspielraum... wobei "Hey, das ist schon OK so" sicher kaum biblisch zu begründen sein wird. 

 

Muss ich das ertragen oder darf ich gehen?

Beides.

Wie würde es dir gehen, wenn es hier geschlossen heißen würde: "Das musst du ertragen können!"? Könntest du das?

Wenn nicht, dann hast du wohl deine Antwort... dann heißt es, ernsthaft eine Lösung zu finden und dafür einen Rahmen zu setzen. Denn grundsätzlich scheinst du dir ja eine Lösung zu wünschen.

Aber wenn diese nicht möglich ist und du es auch nicht ertragen kannst... dann kommt irgendwann der Punkt, an dem du dich selbst schützen solltest. Und das kannst du dann auch ehrlich so kommunizieren...

lucan-7 antworten
Murphyline
(@murphyline)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1833

@kleinespony Welcher christlichen Kirche / Gemeinschaft gehörst du an, dass Scheidung für dich ein problematisches Thema ist?

murphyline antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 24 Jahren

Beiträge : 5358

@murphyline 

Lucan ist als Atheist hier unterwegs. Aber er hat manchmal durchaus vernünftige Dinge zu sagen. Ich finde seinen Beitrag hier ganz gut. 

Ich möchte nur zu bedenken geben, dass es vor der Scheidung noch ganz viel andere Eskalationsstufen gibt. Paarberatung und/oder Einzelseelsorge oder sogar eine Trennung (ohne sich gleich scheiden zu lassen). 

Grundsätzlich ist Pornografie für fast jeden Mann eine Herausforderung. Es ist aus geistlicher und aus psychologischer Sicht schädlich und schädigt die Beziehungsfähigkeit. Insbesondere, wenn eine Sucht vorliegt, also eine Lösung des Problems muss her. 

Süchte jeder Art belasten eine Beziehung, wie lange du deine Belastung aushalten kannst, diese Frage kannst du beantworten. Eins weiss ich aber, wenn Süchte überwunden werden, kann eine Beziehung daraus unheimlich stark hervorgehen. 

arcangel antworten
Murphyline
(@murphyline)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1833

@arcangel ich hatte auch nicht Lucan gefragt, sondern kleines Pony

murphyline antworten


GoodFruit
Beiträge : 3896

@kleinespony Glaubst Du, dass Jesus Deinen Mann trotz seines Problems liebt? Könntest Du das auch?

Für mich klingt so eine klein wenig Verachtung für Deinen Mann durch. Das ist eine ungute Grundlage für eine Ehe.

Fühlst Du Dich durch den Pornokonsum Deines Mannes als Frau persönlich verletzt - weil Du denkst, Du seist ihm "nicht gut genug" - oder ist Dein Problem eher ein gesetzliches in der Richtung, dass er da eine Sünde begeht und nun Konsequenzen spüren sollte?

goodfruit antworten
6 Antworten
KleinesPony
(@kleinespony)
Beigetreten : Vor 3 Wochen

Beiträge : 8

@goodfruit ich fühle mich persönlich verletzt. Ich verachte ihn nicht, aber ich empfinde es als falsch mir die Entscheidung zu nehmen ob ich mit so einem Problem in eine Ehe gehen möchte.

kleinespony antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 3896

@kleinespony Hast Du ihm das auch so kommuniziert? Vielleicht hat er diese Perspektive auf sein Handeln überhaupt nicht und hoffentlich würde diese ihn zu Umkehr bewegen. Das wünsche ich Dir von Herzen!

goodfruit antworten
KleinesPony
(@kleinespony)
Beigetreten : Vor 3 Wochen

Beiträge : 8

@goodfruit Danke! Ich habe es genauso kommuniziert. Er sagte er ist sauer auf sich selbst das es so gelaufen ist. Trotz allem handelt er anders und lässt sich verführen von der Pornographie. Ich persönlich habe deswegen sehr viel Angst das der nächste Schritt das Fremdgehen ist...

kleinespony antworten
Murphyline
(@murphyline)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1833

@kleinespony oben hatte ich dich bereits schon gefragt, welcher Konfession du angehörst, das das für dich so ein Thema ist.

Wenn du z.B. katholisch wärest, spiel es natürlich für eine kirchenrechtliche Auflösung der Ehe eine Rolle, ob du vor der Eheschließung von deinem Mann über eine diagnostizierte Pornosucht getäuscht wurdest.

murphyline antworten
KleinesPony
(@kleinespony)
Beigetreten : Vor 3 Wochen

Beiträge : 8

@murphyline Ich bin nicht katholisch. Es wird aber nicht als gut angesehen sich scheiden zu lassen in meiner Konfession. Generell ist es aber machbar. Ich brauchte auch andere Perspektiven über Ehe, Eheprobleme und Pornografie als nur die Sicht des Bischofs oder Führungsbeamten meiner Kirche. Ich bin ein Mensch, der sich schon gerne umfangreich informiert, um eine Entscheidung zu treffen, sonst verliert man sich so leicht in einen Strudel. Wrsl liegt es auch daran das ich zu jung geheiratet habe und eigentlich viel zu naiv war für die Ehe aber das wusste ich damals eben nicht.

kleinespony antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 11 Monaten

Beiträge : 1957
Veröffentlicht von: @kleinespony

@murphyline Ich bin nicht katholisch. Es wird aber nicht als gut angesehen sich scheiden zu lassen in meiner Konfession. ....
Wrsl liegt es auch daran das ich zu jung geheiratet habe und eigentlich viel zu naiv war für die Ehe aber das wusste ich damals eben nicht.

Es wird wohl in keiner Gemeinde 'als gut angesehen', wenn eine Ehe auseinandergeht. 
Und ja - auch bei uns gibt es zwischenzeitlich 'gescheiterte' Ehen. Es ist einfach Realität.
Und gerade bei denen, die sehr jung geschlossen wurden, denke ich, dass es besser gewesen wäre, wenn man einfach auf die Eheschließung verzichtet hätte. Aber da war man halt scharf aufeinander und konnte oder wollte nicht ewig 'warten', es gab da auch Druck von außen - evtl. waren die Folgen dieses 'Nicht-warten-Könnens' auch schon unterwegs und dann wurde halt noch schnell geheiratet. 
Tja - und dann saß man (und frau) in einer semi-glücklichen Ehe und dachte (oder bekam das auch gesagt), dass das die 'Strafe Gottes' fürs Nicht-warten-Können war. 
Die Generationen vor uns haben das vielleicht ertragen oder sich arrangiert - und gerade die Frau kam ja auch nur schwer aus dieser Nummer raus. 
Im Prinzip ist es doch ehrlicher und menschenfreundlicher, wenn man den Menschen die Chance für einen Neuanfang gibt. 
Auch da geht Gott mit.

 

chai antworten
Deborah71
Beiträge : 25705

@kleinespony 

Hi KleinesPony,

nein, du musst das nicht aushalten. 

Er hat eine typische Suchtkonstellation aufgebaut, indem er dich als Mitwisserin und sogenannte Vertrauensperson gesetzt hat, von der er persönlichen Schutz für seine Suchtbewahrung erwartet. 

So kann er unentdeckt seiner Sucht fröhnen und benutzt dich als Helfer sowie auch den Therapeuten. 

Erst wenn sein Leidensdruck hoch genug ist, dass er sich von der Sucht trennen will, besteht eine Chance, dass er frei wird. Dazu gehört konsequentes Handeln von deiner Seite, dich nicht mit in den Sumpf ziehen zu lassen. 

Machst du anstalten zu gehen, wird üblicherweise das Blaue vom Himmel herunter versprochen, einige Zeit liebevolle Aufmerksamkeit aufgetischt, bis es wieder bergab geht. 

Du hilfst ihm am Besten, indem du gehst und du selbst bleibst. 

Hier sind mit den Stichworten etliche Hilfsstellen für Angehörige von pornosüchtigen Menschen bei google gelistet:

Pornosucht Angehörige

 

deborah71 antworten
2 Antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 1960

@deborah71 

 

Erst wenn sein Leidensdruck hoch genug ist, dass er sich von der Sucht trennen will, besteht eine Chance, dass er frei wird.

Ich habe mal einen anderen Ansatz mitbekommen und zwar von Jordan Peterson, einem kanadischen klinischen Psychologen, der in christlichen Kreisen recht bekannt ist und m.W. auch ein hohes Ansehen geniesst. Mir persönlich ist er zwar nicht so sympathisch aber dennoch greife ich hier auf eine Aussage von ihm zurück.

Er sagte mal zum spezifischen Thread-Thema: "It's not about leaving porn, it's about having a better life." - Also, es gehe nicht darum vom Pornokonsum loszulassen, sondern einen Weg zu einem besseren Leben zu finden. 

Was du vorschlägst ist eine repressive Methode. Das kann zum Erfolg führen, je nach Art der Sucht und der Persönlichkeit, andere kann das erst recht zerdrücken. 

Ich gehe davon aus, dass die meisten Pornosüchtigen ihre Sucht echt nicht haben wollen und sie am liebsten per Knopfdruck loswerden möchten. Die Frage ist also nicht ob sie es schaffen wollen, sonder wie sie es schaffen können. 

Bei Petersens Ansatz geht es also um die Erkenntnis, dass ein Leben (weitestgehend) ohne Pornokonsum viel schöner ist und mehr Lebensqualität bietet. Die Frage wäre mE von daher also eher, was diesem Menschen helfen könnte, zu einem besseren Leben zu finden (bspw. positive Begegnungen, Beziehungen, Freunde, Interessen, Hobbies etc.) Die Frage ist auch noch, wie alt dieser Mann ist. Ich würde vermuten, dass mit zunehmendem Alter der Drang nach Pornokonsum idR abnimmt.

 

tamaro antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 25705

@tamaro 

In der Kombination könnte es funktionieren:

- es geht so nicht mehr weiter

- ich will es wirklich loswerden  (Dr. R. Ruthe machte auf die Verwendung des "eigentlich will ich es loswerden" als Kennzeichen von "in Wirklichkeit habe ich noch Nutzen davon und will nicht wirklich" aufmerksam). Änderungsversuche vor dem Zeitpunkt des echten Bruches können eine Mißerfolgs- und Entmutigungsschleife in Gang setzen, die Resignation auslösen kann.

- wie wird eine bessere Lebensqualität attraktiv? was macht sie aus? 

- wie werden die lügenhaften Denkmuster entmachtet? was ist die Hauptlüge? 

- wie werden die Verhaltensmuster zwischen dem Paar verändert? beide brauchen Anleitung

- was sind die tieferen Signalgeber? welcher Mangel sollte ausgefüllt werden? 

 

Die Macht von porneia und Lüge können zusammen einen Menschen sehr in Griff haben. 

 

deborah71 antworten


Simba
 Simba
Beiträge : 288

@kleinespony das Problem ist: das geht wirklich nur euch was an. Daher können hier zwar ganz viele voller Anteilnahme zuhören bzw lesen, aber letztlich musst du das mit dir und mit ihm ausmachen.

Zu deinen Fragen: Musst du das ertragen? Nein.

Darfst du gehen? Ja.

Gegenfrage: Willst du gehen? Musst du hier nicht beantworten, aber für dich klären.

Gottes Segen dir

simba antworten
Plueschmors
Beiträge : 302
Veröffentlicht von: @kleinespony

Er sammelt wohl sehr leidenschaftlich pornografische Bilder von Frauen.

Also "nur" Nacktfotos von einzelnen Frauen und keinen Geschlechtsverkehr? Die meisten Männer sehen sich gerne attraktive Frauen an. Und wenn nackt, dann natürlich noch lieber, auch wenn sie persönlich mit der schönsten Frau der Welt verheiratet wären. Auf Männer macht das eben grundsätzlich sehr starken Eindruck. Reine Biologie. "Schöne Gestalt ist eine gute Schöpfung Gottes und mitnichten zu verachten", wie Luther schon sagte. Man kommt da in der heutigen Welt auch schlecht dran vorbei, denn die Medien sind voll von "Sex sells".

Was mich aber viel eher aufhorchen lässt, ist die Geschichte mit der Dating-App. Wie hat er das denn erklärt? Da ist man doch eher auf der Suche nach Action und nicht nur nach abgelichteten Mumus und Popöchen, die es im Internet jederzeit kostenlos gibt in endloser Anzahl, keine zwei Klicks entfernt.

 

plueschmors antworten
1 Antwort
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 25705

@plueschmors 

Betrachte mal die Erwähnung von Lüge und den Machtfaktor, seine Frau zu verletzen durch eine Mitteilung an sie als Vertrauensperson: "Schatz, ich habs wieder nicht geschafft, nicht hinzuschauen!"  Aber auch das Gegenteil kann einen weiteren Stich in die Herzensverletzung setzen, einfach durch die Erwähnung "heute war ich siegreich im Überwinden!" Im KLartext heißt das, der zermürbende Kampf dauert immer noch an. 

Sucht ist immer mit Lüge verbandelt. Wenn keine Befreiung von Lüge stattfindet, dann läuft die Zerstörung des Vertrauens, eine Basis einer Ehe. Lüge vernebelt und windet sich wie eine Schlange um die Sucht und den Machtfaktor und wickelt das Denken und die Urteilsfähigkeit des nicht-süchtigen Partners ein. Ziel ist Codependenz, Mitabhängigkeit. Ein sehr perfides Spiel. 

Die Dating-App ist eine weitere Eskalationsstufe, das hast du sehr gut bemerkt. 

deborah71 antworten


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