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Angst die Bibel zu lesen


Schlüsselkind
Themenstarter
Beiträge : 645

Zum Beispiel wenn ich lese, dass nur wenige gerettet sein werden oder dass die letzten Tage mit der Sinnflut verglichen werden, oder die Offenbarung. Gibt es jemanden, dem das auch Angst macht? Oft, wenn ich alleine Bibel lese, bekomme ich Angst. Nur mit den richtigen Menschen, wenn ich ganz viel Liebe fühle, dann mag ich das. Aber selten kommen genau solche Menschen in einer Gruppe zusammen, weil der eine zum Beispiel nur 1 mal in der Woche will. 

Hat noch jemand dieses Problem mit der Angst und was kann ich tun, damit das aufhört? Manchmal habe ich wochenlang keine Bibel mehr gelesen und ganz viel Briefe an JESUS geschrieben und ich frage mich, ob es sein kann, dass Bibel lesen für mich einfach nicht so gut ist und GOTT auch anders zu mir sprechen kann. Kann es sein, dass ich das einfach gerade nicht soll? 

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6 Antworten
Deborah71
Beiträge : 23022

@pumuckl97 

Zum Beitrag

Was durch deine Reaktion auf die Bibel deutlich wird für mich, ist, dass du grundsätzlich wohl ängstlich bist und möglicherweise alles, was die Ängstlichkeit fördern kann, persönlich auf dich bezogen liest.

Die Bibel deckt also auf, dass da eine Ängstlichkeit vorhanden ist, die dein Leben einschränkt, dich bestiehlt.

 

Nach meiner ersten Begegnung mit Jesus wollte Ängstlichkeit mich auch vom Bibellesen abhalten. Ich war so mit Angst belastet, dass selbst ein ermutigender Bibelvers gegen Angst mir Angst machte, weil er das Wort Angst enthielt.

Ich lernte dann, mit Farbstiften Bibel zu lesen und alles, was positive Zusagen Gottes für mich waren, malte ich grün an. Positive Aussagen über Gott malte ich gelb an. Diese nachzulesen und zu verinnerlichen hat nach und nach die Ängstlichleit vertrieben. Ebenso lernte ich, dass nur das für mich persönlich gilt, was Gott seinen Kindern/Glaubenden zuspricht und ER mein guter Hirte ist.

Ich lernte, Bibelverse zu kauen... d.h. mich also länger mit einem Vers zu beschäftigen und  teils auch über jedes einzelne Wort mit Jesus zu reden. Psalm 23, 1 war mir da sehr hilfreich.

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Wenn ich Jesus meinen HERRn sein lasse, dann ist nicht mehr Angst mein Herr. Kommt Angst auf... gleich hin zu Jesus und mit ihm reden. Mein Hirte vertreibt den Wolf (Angst) und die Schlangen(umwickelnde Gedanken) mit seinem Stecken.

Du könntest dich aufmachen und deine hilfreichen Bibelstellen suchen und verinnerlichen, dass du sie bereit hast, wenn dich Angst belästigen will.

deborah71 antworten
1 Antwort
Schlüsselkind
(@pumuckl97)
Beigetreten : Vor 6 Monaten

Beiträge : 645

Hallo Deborah,

Danke für deine Offenheit. Ich find die Idee mit den Farben toll. Hat gut getan zu hören, dass es auch andere Christen gibt, die so gefühlt und überwunden haben. Das macht Hoffnung und nimmt auch etwas von der Angst, dass das bedeutet nicht zu IHM zu gehören oder so. 

LG

pumuckl97 antworten


Lucan-7
Beiträge : 21710

@pumuckl97 

Hat noch jemand dieses Problem mit der Angst und was kann ich tun, damit das aufhört?

Das kann ich gut nachvollziehen. Als ich ein Kind war legte meine Mutter wert darauf, dass wir etwas über die Bibel erfahren. Leider kannte sie sich selbst nicht so gut dabei aus, und so kaufte sie ein Kinderbuch, das den Schwerpunkt vor allem auf die Geschichten des AT legte. Und da ging es dann richtig zur Sache... da wurden Kinder getötet, ein Vater opferte seine eigene Tochter, die ihm aus der Stadt entgegenlief, Menschen waren gewalttätig und eifersüchtig... und Gott verhielt sich nicht viel besser. Statt einfach zu sagen: "Hört auf mit dem Quatsch!" beteiligte er sich noch an diversen Gemetzeln und Grausamkeiten.

Manche Dinge machten mir da mehr Angst als Andere... aber tröstlich war da für mich gar nichts. Dieser Gott war unberechenbar, er suchte sich seine Lieblinge heraus, die ihm auf Gedeih und Verderben gehorchen mussten, und der Rest der Menschen war für ihn nur so eine Art Spielmaterial. Manchmal erlaubte er sich auch böse Scherze, wie etwa von Abraham zu verlangen seinen Sohn zu opfern... nur um ihm dann zu sagen: "Hey, war gar nicht so gemeint... ich wollte nur mal gucken, ob du es wirklich machen würdest!"

Nun, anscheinend ging das nicht nur mir so... und auch früher schon gab es anscheinend das Problem. So sagte der Engel als erstes: "Fürchtet euch nicht!". Als Kind fragte ich mich, was es denn bei einem Engel zu fürchten gäbe... aber die Leute hatten wohl durchaus Grund, auch wenn "Furcht" in der Übersetzung nicht ganz die gleiche Bedeutung hat wie heutzutage.

Nun, wäre ich Christ, dann würde ich wohl sagen: Jesus ist aus einem ganz bestimmten Grund gekommen, nämlich um dieses schlechte Bild von Gott ein wenig gerade zu rücken. So, als würde Gott sagen wollen: "Leute... ihr habt da irgendwie einen ganz falschen Eindruck von mir, das würde ich an dieser Stelle mal gerne klarstellen!"

Tatsächlich zeigt Jesus Gott von einer ganz anderen Seite. Nicht nur wird Gott als liebender Vater gezeigt - es wird auch gezeigt worauf es ankommt: Auf die eigene Herzenshaltung. Und noch ein wesentlicher Unterschied: Für Jesus zählt das Individuum. Wir gehen nicht in einer anonymen Masse unter und werden für die Verfehlungen Anderer bestraft... Gott sieht jeden einzelnen von uns an und handelt gerecht. Wir werden unter anderem an dem gemessen, wie wir andere Leute messen.

Ich würde dir also empfehlen, dich schwerpunktmäßig an den Evangelien zu orientieren... und die anderen Bibelstellen aus dieser Perspektive heraus zu interpretieren.

Nicht alles, aber manches mag da vielleicht in einem neuen Licht erscheinen.

lucan-7 antworten
1 Antwort
Schlüsselkind
(@pumuckl97)
Beigetreten : Vor 6 Monaten

Beiträge : 645

Hallo Lucan,

Danke für deinen wundervollen Beitrag. Mein Freund und ich haben uns so kaputt gelacht. Aus einer kindlichen Perspektive ist das treffend beschrieben. Komme mir jetzt schon etwas weniger verrückt vor. 

Das hat gut getan, es mal anders zu betrachten und darüber zu lachen. 

Danke auch für deinen Rat. 

Viele Grüße auch von meinem Freund

 

pumuckl97 antworten
Gottsucher
Beiträge : 46

Hi Pumuckl97,

also, direkt Angst hatte ich beim Bibellesen bisher nicht, allerdings gab es viele Stellen - vor allem im AT - die mir unverständlich waren bzw. die ich abstoßend fand. Geholfen hat mir in der Anfangszeit ein Bibelleseplan mit Erklärungstexten zu den einzelnen gelesenen Abschnitten (Tim Ruthven: Edelsteine - Tägliche Stille Zeit - AT / NT) und später Studienbibeln (z.B. "Sein Wort – meine Welt") bzw. Bibelkommentare (z.B. die zwei Bände AT/NT von William MacDonald, auch kostenlos als PDF herunterladbar). Damit wird man mit den oftmals herausfordernden Bibeltexten nicht so "alleingelassen" und erkennt den größeren Zusammenhang bzw. die dahinterliegende geistliche Bedeutung.

VG
Stefan

gottsucher antworten


Arcangel
Beiträge : 4441

@pumuckl97 

Also Angst habe ich nie verspürt, aber Verunsicherung, Zweifel, aber auch eine gewisse Abscheu über all der scheinbar willkürlichen Gewalt. Ich habe viel mit der Bibel gerungen und versucht zu verstehen. Es hat mich auch beinahe dahin geführt, das Ganze hinzuschmeissen. Bis mir Gott zwei Dinge gesagt hat. 1.) Hosea 11,9 "Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch; ich, der heilige Gott, komme, um dir zu helfen, und nicht, um dich zu vernichten." 2.) Jesaja 31,3 "Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Ich bin dir treu wie am ersten Tag,[...]"

Diese zwei Aussagen brachten mich dazu ihm zu vertrauen, auch wenn ich nicht alles in der Bibel verstand, und wenn ich zweifelt, dann hielt ich an diesen beiden Aussagen fest, "Er liebt mich und er ist hier mitzuhelfen und nicht mich zu vernichten"  Ich musste erst vertrauen lernen und mein verstehen wollen entgegen meinem Naturell in die Tonne klopfen.

Erst jetzt, Jahre später lerne ich, die Bibel zu verstehen und was mir früher Probleme bereitet hat, kann ich heute ehrlich und befriedigend beantworten. Aber ich musste offensichtlich erst lernen Gott zu vertrauen, zu verstehen, dass er es gut mit mir meint. Dies ist mein Weg, ich weiss nicht, ob dir dies weiter hilft, aber du bist sicher nicht die einzige, die mit der Bibel kämpft. Wir arbeiten uns alle irgendwie an Gott ab.

Wie dein Weg aussehen wird, weiss ich nicht. Aber zu lernen, dass Gott es gut mit dir meint, egal wie oder was gerade an einem reist und nagt, ist eine wertvolle Lektion, die dir vielleicht auch hilft deine Angst zu überwinden.

arcangel antworten
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