Benachrichtigungen
Alles löschen

Das Sonntagsgebet, besser bekannt als „Vaterunser“.

Seite 1 / 2

Wasilis
Themenstarter
Beiträge : 520

Den Vorschlag des MikeFromMUC das Gebet „Vaterunser“ als Thema einer breiten Diskussion zu stellen, fand ich sehr gut und weil ich es auch sehr lehrreich finde der zum Nachdenken führt, starte ich heute Sonntag dem 25 Dezember 2023 eine Diskussionsreihe.

Laut Matthäus, Kapitel 6:9-13, wurde dieses Gebet vom „Herrn“ Jesus Christus selbst an seine Jünger gerichtet, daher die Bezeichnung „Herrngebet“, oder „Sonntagsgebet“. Sonntag in griechisch heißt „Κυριακη” der Tag des Herrn.

Dieses Gebet ist es meiner Meinung nach das charakteristischste Gebet, das der Herr uns gegeben hat.

Aber beginnen wir mit der Lektüre dieses Gebets und folgen wir ihm Satz für Satz.

Der erste Satz lautet:

Vater unser im Himmel,

Oft werden wir enttäuscht und vergessen eines: dass Gott uns liebt. Wenn wir als Menschen ein geistiges Kapital haben, dann ist es das, dass Gott uns liebt und dass Gott unser Vater ist.

Wir sagen, dass der Vater und die Mutter ihr Kind lieben, weil es ihr Kind ist. Wenn wir dieses Bewusstsein erlangen, dann spüren wir, dass wir Gott unseren Vater nennen können. Denn dieses Wort sagt alles. Von dem Moment an, in dem Gott unser Vater ist, verspüren wir ein Gefühl der Sicherheit, einer Gewissheit, dass jemand uns hilft.

Wenn alle uns verlassen würden, dann könnten wir diese Liebe Gottes besser spüren. Dann würden wir besser spüren, dass Gott unser Vater ist. Deshalb sagt der Herr in seinen Seligpreisungen: „Gesegnet sind die Trauernden, gesegnet sind die Durstigen, gesegnet sind die Hungrigen, gesegnet sind die Weinenden ...“.

Man hat einmal in Paris eine alte Frau gefragt, was ein Mönch sei, und sie hat spontan gesagt, dass ein Mönch eine Person sei, die an einem Seil hängt, und dieses Seil sei die Liebe Gottes. Ich denke, dass jeder Mensch eine Kraft im Leben besitzt und diese Kraft darin besteht, dass Gott ihn liebt.

Vater unser im Himmel...“ Unser Vater ist also nicht nur jemand, der hier und da zu finden ist, sondern er ist derjenige im Himmel, der himmlische Vater. So können wir uns wohl und frei fühlen. Als sie einen den ersten Asketen des Klosters Zaïdi el baramuss in Ägypten mitteilten, dass sein Vater gestorben sei, spontan reagierte er und sagte: „Lästre nicht, mein Vater ist nie gestorben“!

Wir nennen Gott „unseren Vater“ – wir sagen nicht nur „Mein Vater“ – also Gott ist der Vater von uns allen.

Antwort
14 Antworten
MikeFromMUC
Beiträge : 746

@wasilis Nur 'ne kleine Anmerkung: Von mir kam der Vorschlag nicht 😉 In der Diskussion hier, bei der ich das Thema gestartet hatte, wurde lediglich allgemein geraten, eine neue Diskussion zu eröffnen, falls uns etwas zu weit vom ursprünglichen Thema wegbringt.

mikefrommuc antworten
1 Antwort
Wasilis
(@wasilis)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 520

@mikefrommuc

Guten Morgen und frohe Weihnachten. Und ich habe es gemacht eine Diskussion eröffnet die, die Nähe zu Thema Glauben an Gott bringen könnte. Den Hinweis habe ich als interessant gefunden und ein Diskussionsthema daraus gemacht. Das Thema ist von großer Bedeutung für alle Christen, da jeder das Vaterunser spricht, unabhängig von der Konfession. Obwohl die Kraft des Vaterunser sicherlich sehr groß ist, können wir vielleicht durch Diskussion herausfinden was genau sagen wir, wenn wir das Vaterunser sprechen. Ich habe mit den ersten Satz begonnen.

wasilis antworten


GoodFruit
Beiträge : 3254

@wasilis Ich finde es richtig gut, dass Du hier das Vaterunser zum Thema machst.

Ich finde es nur viel zu schade und viel zu mächtig, um nur "Sonntagsgebet" zu sein. Mich begleitet es durch den Tag. Manchmal, wenn ich eine stupide Arbeit zu tun habe oder auf meinem Stepper was für die Gesundheit tue und mir grad nicht nach Lobpreis ist und der Heilige Geist mich auch nicht in Fürbitten drängt, dann spreche ich das Vater-unser, wieder und wieder. Manchmal sind es nur Abschnitte, die ich bewußt erfasse, aber ich merke, wie es mir guttut, mich Gott näher bringt und manchmal scheint das eine gute Übung zum "warmbeten" zu sein, als Vorbereitung für den Lobpreis oder inhaltlich tiefgründige Gespräche mit Gott.

In der Pandemiezeit habe ich das Vater-unser immer beim Händewaschen gesprochen. Es gab ja eine Empfehlung, wie lange man die Hände waschen sollte. Das Vater unser dauert bei mir ein klein wenig länger - und so war denn die Proklamation des Gottesreiches: "Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit!" nicht mehr Bestandteil des eigentlichen Waschvorgangs, ich habe da Wasser abgeschüttelt, als wolle ich Segen in die Umgegend bringen, als wollte ich bildlich Reich Gottes verbreiten, es Gott zum Besitz übergeben. So wurde das Händewaschen zu einem außerordentlich machtvollen Ritual.

Ich habe die Idee geteilt, aber mein Eindruck ist der, dass kaum jemand das attraktiv fand. Aber ich habe auch den Eindruck, dass das Böse so etwas sogar hasst.

Ich finde das Vater-unser total wichtig und sehr, sehr inhaltsreich. Ich denke, dass ich das Vater-unser noch nie gleich gebetet habe. Immer kommen neue Gedanken und Aspekte aus dem aktuellen Umfeld mit hinein.

Es beginnt mit der Ausrichtung auf den Vater - sinngemäß: Papa, hier bin ich! - und ich spreche Gott konkret an: "der Du bist im Himmel"

Ich gebe ihm die Ehre und sage ihm, was er mir bedeutet: "geheiligt werde dein Name"

Und "Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden!" verleiht dem Wunsch Ausdruck, dass Gottes Reich wird. Für mich ist das eine erste Proklamation des Gottesreiches in diesem Gebet, ein erstes in Existenz sprechen, das sich gewissermaßen im Abschlussvers spiegelt, wo wir es noch einmal haben, hier aber mit einem vielleicht noch stärkeren Focus auf unseren Vater.

Beim "täglichen Brot" denke ich nicht nur an die Bitte um wirtschaftliche Versorgung, sondern auch an Jesus, dessen Leib mir zusammen mit seinem Blut zur gerecht und lebendig machenden Speise wird.

Ich habe einmal gelesen, dass das "vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern", eigentlich heißt: "wie auch wir unseren Schuldigern vergeben haben". Ich komme als jemand, der vergeben hat und bin somit auch jemand, der die Vergebung schon empfangen hat - denn nur so könnte ich im Licht der Heiligkeit Gottes überhaupt existieren.

"Und führe uns nicht in Versuchung" erinnert mich daran, dass ich aufmerksam leben sollte. Das Leben ist kein Ponyhof und als Christen leben wir in einem Umfeld, das nicht unsere Welt ist, nichts von dem wir im innersten Teil sein können. Wir sind verhasst und unerwünscht und gelegentlich lässt man das uns auch merken. Da gibt es Fallensteller (ich glaube nicht, dass Gott solche Versuchungen für uns bereithält). Und für mich ist das auch eine Bitte, dass Gott in uns ist und wir mit solchen Situationen umgehen können, mögliche Fallen erkennen und sie umgehen oder entschärfen. Und das habe ich auch schon öfter im Leben so erlebt.

Die größte Versuchung scheint mir aber, mich nicht mehr daran zu erinnern, dass ich gerecht gemacht bin in Jesus Christus und keine Anklage der Welt gegen mich berechtigt ist, weil das Blut Christi mich reingewaschen hat und immer wieder reinwäscht. Er hat für mich bezahlt und ich bin freigekauft. Die Anmaßung, ich hätte etwas getan, was zu schlimm ist, die Macht des Blutes Christi übersteigen würde, ist in meinen Augen eine Aufforderung zur Blasphemie, klein zu denken von der Macht des Blutes Christi, Jesus quasi am Kreuz ins Gesicht zu spucken. So tief sollte kein Christ je fallen - aber der Betrüger versucht es immer wieder und in diesem Kampf ist die unmittelbare Nähe und Hilfe Gottes sehr wichtig. Auch das sehe, wenn ich das Vater-unser spreche.

Noch einmal zusammenfassend: Das Vater-unser ist für mich nicht nur etwas für den Sonntag, sondern als ständiger Begleiter bestens geeignet. Es ist ein extrem machtvolles Gebet, bei dem es nicht nur um mich und den Vater geht, sondern von dem aus der Vater auch in meine Um- und Mitwelt hineinwirkt. Ich spreche mit meinem Gebet wichtig Dinge in Existenz. Das Vater-unser erinnert mich an die wichtigsten Dinge, die es zum Überwinder-sein braucht und stattet mich zugleich damit aus.

 

Liebe Grüße

GoodFruit

 

goodfruit antworten
1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16480

@goodfruit 

Veröffentlicht von: @goodfruit

Ich spreche mit meinem Gebet wichtig Dinge in Existenz.

Ich bin hocherfreut, diese Formulierung oder Beschreibung zu lesen. - Ja. Ich denke so oft: Wie schuf Gott die Dinge? Er sprach und es ward. Wir sprechen ebenso "in Existenz" ... wir tun gut daran, Dinge auszusprechen, um sie werden zu lassen. Segen auszusprechen für den oder zum anderen, Wahrheiten über andere auszusprechen, denn es liegt eine Kraft im Aussprechen, weil es eben Dinge in Existenz bringt. Ich finde das sehr, sehr wichtig. In meiner Gemeinde erlebe ich es, dass die Geschwister sich eher im Schweigen üben. So "passiert" aber nicht oder nur begrenzt das, was sie sich von Herzen ersehnen. (Es ist ein Lernprozess.)

neubaugoere antworten
GoodFruit
Beiträge : 3254

@wasilis Hallo Wasilis,

schöner Beitrag. Besonders wichtig finde ich den Hinweis auf das "unser" statt des "mein". Als Christ bin ich Teil des Leibes Christi und wenn ich handle, dann als Teil davon und da kann ich nicht das Vaterunser beten als davon isolierte Zelle. Das sage ich als jemand, der schon lange keine Gemeinde mehr hat und Dir dankbar ist, dass Du ihn an diese Wahrheit erinnerst.

goodfruit antworten


Deborah71
Beiträge : 24542

@wasilis 

Matthäus 6, 6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.

Mein Vater im Himmel..... da ist der Anfang vor dem 'unser'. Das Kämmerlein ist für mich das Herz. So kann ich im dicksten Trubel oder einer vollen Kirche mit meinem himmlischen Vater sprechen, - und  Ihn persönlich meinen im gemeinsamen Sprechen 'Unser Vater'.

Das 'unser' schließt für mich auch die Gemeinschaft mit Jesus ein, denn er ist auch Sein Vater und durch Jesus bin ich glaubend versöhnt worden mit dem Vater....Abba, mein Vater.... Papa... da schwingt bei Jesu Vorbild die vertraute Beziehung mit. 🙂  Gal 4, 6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!

Mit dem Begriff 'Sonntagsgebet' kann ich nichts anfangen, es fühlt sich wie festgelegt an. Ich kann nachvollziehen, dass man auf so ein Wort kommt, weil das Vaterunser zur sonntäglichen Liturgie gehört. Die gab es aber noch nicht, als Jesus die Jünger lehrte. Zumal er die Schwerpunkte aus vorhandenen jüdischen Gebeten zusammenstellte. wiki

 

 

deborah71 antworten
2 Antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16480

@deborah71 

Das mit dem Kämmerlein hat mir mal jemand mit den - ich sage mal - "Traditionsgewändern" der Juden erklärt, diese dicken "Schals" oder wie man sie nennen will, die sie sich über den Kopf legen und der dann runterhängt an den Seiten. Diese Tücher sind auch recht breit, so dass sich - so seine Erklärung - eine Art "stilles Kämmerlein" ergibt, weil du nicht unbedingt mehr jemanden siehst und dich auch "abgeschottet" fühlst. Derjenige erklärte, der Gebetsschal sei das "stille Kämmerlein", in dass sie sich zurückziehen würden/könnten ... Und jeder hätte es quasi auch immer dabei. - Es sei nicht unbedingt das von Luther gemeinte Kämmerlein im Haus oben (also ein kleines extra Zimmer), wo dann niemand ist außer mir und Gott.

Was denkst du? Könnte das sein?

neubaugoere antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@neubaugoere 

Da geht es um den Tallit, den Gebetsschal.

Wenn ein jüdischer Beter den Schal über den Kopf zieht und vorne zuhält, dann will er nicht gestört werden im Gebet und das wird respektiert.

Das kann man bei Festen  an der Klagemauer sehen.

deborah71 antworten
neubaugoere
Beiträge : 16480

@wasilis

Danke für den Denkanstoß. 🙂

Ich hab Schwierigkeiten mit dieser Formulierung:

Veröffentlicht von: @wasilis

Wir sagen, dass der Vater und die Mutter ihr Kind lieben, weil es ihr Kind ist. Wenn wir dieses Bewusstsein erlangen, dann spüren wir, dass wir Gott unseren Vater nennen können.

Warum? Weil ich dies hier lese:

Gal 4,6 Weil ihr nun Gottes Söhne und Töchter seid, gab Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz. Der ruft aus uns: »Abba! Vater

"Bewusstsein erlangen" klingt mir zu sehr nach "ich kann das machen, ich muss mich nur anstrengen" und das ist es eben nicht. Vielleicht meinst du es auch nicht so. Es ist Gottes Geist, der uns Erkenntnis gibt/ermöglicht, sodass wir erkennen und sodass wir Gott Abba (Kinder-Lallwort) nennen können und werden. Und mit "spüren" hat das auch nichts zu tun, sondern eben mit unserem Geist, der vom Heiligen Geist inspiriert ist.

Ich tue mich ebenso schwer mit festgelegten Begrifflichkeiten - wie die anderen schon erwähnten - wie dem "Sonntagsgebet". Das Vater Unser ist und bleibt das Vater Unser. Als dieses kennt es, meine ich, auch jeder Christ und sogar die meisten "Nichtchristen". Wir brauchen doch keine anderen "Namen" oder Bezeichnungen, wenn die Bibel da völlig ausreicht. 😉 🙂

Mich hat das Vater Unser durch eine heftige Zeit der Anfechtung (ein Angriff des Lügners) getragen, ich hielt mich dran fest und betete es durch, bis die Anfechtung aufhörte. Ich hätte mir sonst meinen Kopf an der Wand aufgeschlagen, damit das im Kopf aufhört, was ich erlebte.

Veröffentlicht von: @wasilis

Wenn alle uns verlassen würden, dann könnten wir diese Liebe Gottes besser spüren. Dann würden wir besser spüren, dass Gott unser Vater ist. Deshalb sagt der Herr in seinen Seligpreisungen: „Gesegnet sind die Trauernden, gesegnet sind die Durstigen, gesegnet sind die Hungrigen, gesegnet sind die Weinenden ...“.

Diesen Zusammenhang finde ich sehr, sehr schwierig. Wie eben auch - du kannst es dir sicher denken - mit dem "spüren". Die Liebe Gottes ist kein Gefühl, ich kann sie nicht spüren, ich kann aber ihre Wirkung erleben, ich kann Gottes Handeln mit meinem Geist erleben. Das kann sich zu einem Gefühl in uns "abspeichern", aber das Gefühl ist kein Leitfaden dann für das Erkennen der Liebe Gottes. Gottes Reich ist Geist und wir erfassen Gott mit unserem Geist. Insgesamt hat seine Liebe natürlich Auswirkungen auf Seele und Körper, denn wir sind in uns ebenso eine Einheit wie Gott als Vater, Sohn und Geist - nämlich: Körper, Seele und Geist (von außen nach innen wie der Aufbau des Tempels damals). - Es ist unser Geist und unsere Seele, die zur Ruhe kommen dürfen, um uns mehr auf Gott fokussieren zu können. Dazu muss ich kein Eremit werden. Aber allein sein und ohne Ablenkung, ist da schon hilfreich. 🙂

Ich möchte noch mal auf das "Abba" zurückkommen. Mein alter Pastor hat mir erklärt (er sprach althebräisch), dies sei ein Lallwort, wenn Kinder anfangen, sprechen zu lernen klingt eher wie "Ab(b)-ba" ... eben wie wenn man das Wort gerade erlernt. Und es zeigt deshalb auch sehr gut die Beziehung an zwischen Gott, Vater und seinen Kindern (uns), sehr vertraut, vertrauensvoll, voller Vertrauen, diesem "blinden" Vertrauen, das Kinder vielleicht instinktiv haben, dieses Urvertrauen.

Friede mit dir.

neubaugoere antworten
2 Antworten
Wasilis
(@wasilis)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 520

@neubaugoere

BRIEF DES APOSTEL PAULUS NACH GALATA KAPITEL 4, 6

Gerade weil ihr nun Söhne Gottes seid, hat Gott aus diesem Grund den Geist seines Sohnes vom Himmel in eure Herzen gesandt, damit er euch das Vorrecht und die Gnade schenkt, euch an Gott zu wenden und zu rufen: Abba, unser Vater.

Im original griechischen Text steht: Abba, der Vater. Nicht mein Vater. Ist logisch weil Paulus damals an die Gemeinde von Galatas den Brief gerichtet hat und das Wort Abba.... gesprochen hat. Er hat vielleicht mit dem Wort die Gottesdiener auf der Erde gemeint. Sie sollten es tragen.   

Weißt du warum Gott auch unser Vater ist außer unseren biologischen Eltern?

Antwort: die biologischen Eltern haben uns durch ihren Samen den Körper geschenkt. Damit dieser Körper ins Leben gerufen wird, hat Gott ihm die Seele dazugegeben.

Aber weil Gott allein allen Menschen auf der Erde bei der Zeugung die Seele mitgegeben hat, ist der Vater alle Menschen. Somit ist unser Vater.

Wenn die Eltern einen seelischen Vorgang, innerlich wahrnehmen (spüren), dass Gott die Seele ihres Kindes gegeben hat und somit das Kind leben kann, dann sind sie in der Lage Gott als Vater Ihres Kindes zu nennen.

Alles was mit Gott zusammenhängt liegt alles in unsere Seele. Unsere Seele ist nicht sichtbar oder mit uns spricht. Wir müssen sie spüren. Wenn du eine Predigt hörst die dir gefällt, dann spürst du eine seelische Befriedigung. Dein Herz freut sich. Dann spürst du den Gott. Den Gott spürt seelisch jeder Mensch anders. Manche gehen als Asketen und erleben den Gott mit Gebete.

Das allein sein und ohne Ablenkung ist nicht unbedingt ratsam. Denn Jesus hat uns gesagt wir sollen unser Kreuz nehmen und IHN folgen. Das bedeutet, dass wir im Leben Lasten tragen müssen.

Wenn wir eines Tages alle unsere Freunde, vielleicht Familie oder Existenz verlieren, dann sind unsere Probleme viel stärker, dann brauchen wir die Liebe Gottes von unserem Vater, die in unsere Seele spürbar wird. Denn wir eine Hilfe brauchen die wir nur beim Gott finden können.

Abba bedeutet Vater und ist ein religiös-priesterlicher Titel. Der ist ein bestimmter Vater mit einem bestimmten Vornamen. Die Pfarrer älteren Christlichen Kirchen, nennt man sie auch Vater(Abba) statt Hochwürden. Kann einen Hebräischen Ursprung haben.

 

wasilis antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24542

@wasilis 

Zum Beitrag

Jesus sprach mit den Jüngern vorwiegend aramäisch. Von daher kommt die vertraute Anrede Abba, lieber Vater, Papa.

Aber weil Gott allein allen Menschen auf der Erde bei der Zeugung die Seele mitgegeben hat, ist der Vater alle Menschen. Somit ist unser Vater.

Die Schrift definiert in 1. Mose Gott als den Schöpfer aller Menschen. Das könnte man Vater nennen,  wenn....es da nicht noch eine Differenzierung durch Jesus geben würde:

Joh 1, 11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus menschlichem Geblüt noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

Joh 14, 6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. 7 Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. 

Joh 3, 13 Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn.
14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden,
15 auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Gott wird nicht unser Vater am Kreuz vorbei.

deborah71 antworten


Seite 1 / 2
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?