Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht
Hallo Zusammen,
seit einiger Zeit stelle ich mir die Frage, was Jesus genau meinte als er sagte: Kommt her zu mir, all ihr Mühseligen und Beladenen!
Ich will euch Ruhe geben. Legt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last leicht. (Mt. 11,28-30)
Also, da gibt es das Joch der Welt: der Mammon. Alles dreht sich um Geld verdienen und Geld ausgeben, um Besitz und Ruhm.
Viele, die nicht mithalten können, bleiben auf der Strecke, sind arm oder leiden an gebrochenem Herzen und unter der Last
des Lebens.
Gerade diese Menschen lädt Jesus ein, zu ihm zu kommen. Er ist ein König, der weder stolz ist, noch an sich denkt, sondern
dem Menschen helfen und freisetzen will. Unter seinem Joch wird das Leben leichter, freier und heiler. Er hat andere Maßstäbe,
als die Welt. Er, der stärkere, hilft und beschenkt uns, wenn wir unsere Sorgen, unsere Schulden, unsere Lasten bei ihm abgeben.
Er verändert uns, so dass wir nicht mehr uns selbst leben, sondern für ihn und sein Reich leben.
Wie sieht ihr das? Lernen von Jesus?
Eins, was ich gelernt habe, jeden Tag allein zu sehen, und nicht so viele Gedanken für die Zukunft oder die Vergangenheit zu verwenden.
Die Vergangenheit ist tot, die Pläne für die Zukunft können zerstört werden.
So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag. Denn der morgigen Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel
genug. (Mt. 6,34)
LG
Evana
Hi Evana2, schön dich zu lesen 🙂
Kommt her zu mir, all ihr Mühseligen und Beladenen!Ich will euch Ruhe geben.
Mühselige = Erschöpfte; Beladene = Überladene. Ein Prediger sagte mal, es gehe hier um religiöse Lasten. Aber auch das familiäre oder das Arbeitsleben kann in burnout führen.
Legt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
Es gibt eine hebräische Redewendung, die besagt: das Joch eines Rabbis auf sich nehmen ist ein Ausdruck, sein Schüler zu werden. Jesus stellt sich hier als dienender Lehrer dar, der den Schülern hilft, zu verstehen und zu lernen und stopft sie nicht nur mit Wissen voll.
Du betonst mein und mir... so ca 80% lernen Kinder durch Abschauen und da kann viel Unbrauchbares dabei gewesen sein. Auch manche Erwachsenenvorbilder sind nicht unbedingt empfehlenswert. Einfach gesagt: richtet euch nach mir und lernt um, Ich, Jesus, bin ein gutes Vorbild.
Was ich kürzlich ganz frisch von Ihm gelernt habe, hat mich dazu gebracht, dass ich meinen Gymnasiallehrern dieses Vollstopfen mit Wissen ohne zur praktischen Anwendung zu kommen, vergeben habe. Was nutzt es mir und anderen, wenn es auf dem inneren Regal steht und verstaubt? Gegen Ende des Gebetes hatte ich dann ein inneres Bild und sah mich, dass ich frei war, Gespeichertes vom Regal herunter und in die Anwendung zu nehmen. Ich sah mich ins Regal greifen und etwas herunterholen. Ein Gefühl der Entlastung stellte sich ein. Jesus sei Dank.
Danke, es ist schön, auch dich zu lesen. Danke für dein Erlebnis mit der Vergebung der Lehrer.
Das mit der hebräischen Redewendung kenn ich noch nicht, aber es deckt sich mit dem Reden
Jesu: Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr sagt recht, denn ich bin es. Wenn nun ich,
der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die
Füße zu waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch
getan habe. (Joh. 13,13-15)
Heute Abend traf ich einen Obdachlosen beim Einkaufen und er wurde richtig glücklich, weil
Gott ihm ein Zimmer zum Schlafen geschenkt hat.
Nach 2 durchwachten (wegen Kälte) Nächte endlich mal wieder schlafen und auch duschen zu können.
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die die Not anderer Menschen lindern. Selbst Umarmungen können helfen.
Möge der Herr ihn immer näher an sein liebendes Vaterherz ziehen und ihm helfen, dass er zu
einer eigenen Wohnung kommt.
Da habe ich auch einiges in der Schule Jesu gelernt, was es heißt,
kein Dach und kein Bett für drei Nächte (im Mai 2022) zu haben. Das hat mich empfindsamer für die Nöte
Anderer gemacht. Es ist erschreckend, wie stark die Armut in Deutschland gewachsen ist.
Das Joch seiner Liebe ist leicht.
Ich schlug gerade meine Bibel auf und lese den Vers: Er hat dem Elenden (Unterdrückten) und dem
Armen zum Recht verholfen. Darum (ging es ihm) gut. Heißt das nicht mich erkennen? spricht der HERR.
(Jeremia 22,16)
Danke für deine Erlebniserzählung und den Vers 🙂
Wir hatten heute auch Hilfe in einer Versicherungsangelegenheit. Es klärte sich schnell und unkompliziert und der Fehler lag nicht bei uns, sondern es hatte woanders gemenschelt. Ich konnte Sorgengedanken widerstehen und die Telefonate in aller Freundlichkeit führen und mich auch für das gute Gespräch der Mitarbeiterin bedanken.
Früher wäre ich sehr aufgeregt gewesen und von Ängsten vor Papierkram bestimmt. Das ist vorbei. Gott sei Dank.
Mühselige = Erschöpfte; Beladene = Überladene. Ein Prediger sagte mal, es gehe hier um religiöse Lasten. Aber auch das familiäre oder das Arbeitsleben kann in burnout führen.
Ich denke, den Betroffenen ist es egal, welche Lasten sie zu schultern haben und was sie drückt und runterzieht.
Aber der Prediger hat nicht ganz unrecht, denn gerade "religiöse Lasten" drücken manchen Menschen doppelt schwer.
Vor allem solche, die in der Gemeinde perfekt sein wollen, besonders dann, wenn die Gemeinde und deren Mitglieder besonders hohe Erwartungen an sich und andere haben.
Es gibt eine hebräische Redewendung, die besagt: das Joch eines Rabbis auf sich nehmen ist ein Ausdruck, sein Schüler zu werden. Jesus stellt sich hier als dienender Lehrer dar, der den Schülern hilft, zu verstehen und zu lernen und stopft sie nicht nur mit Wissen voll.
Eine wunderbare und verständliche Auslegung - Danke!
"Eins, was ich gelernt habe, jeden Tag allein zu sehen"
Vielleicht nur Wortklauberei, aber vielleicht doch auch mehr - ich sehe jeden Tag nicht alleine, denn das ist er nicht, ich sehe ihn jeweils für sich, aber eben in seiner Verbindung zu gestern und morgen.
"nicht so viele Gedanken für die Zukunft oder die Vergangenheit zu verwenden."
So dann auch hier - Gedanken an gestern und morgen durchaus, nur keine Sorgen. Und das ist ein Unterschied.
"Die Vergangenheit ist tot, die Pläne für die Zukunft können zerstört werden."
Pläne können gründlich zerstört werde, ja, das ist so. Dann sind eben diese Pläne zerstört, aber nicht die Zukunft. Und die Vergangenheit? Wie soll sie tot sein? "I carry the dust of a journey, that cannot be shaken away. It lives deep within me for I breathe it every day" singt Greg Lake in "Pictures at an exhibition" (Ich trage den Staub der Reise, der nicht abgeschüttelt werden kann. Er lebt tief in mir und ich spüre ihn jeden Tag.)
Nein, die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist höchst lebendig. Es ist nur die Frage, wie sie im gegenwärtigen und zukünftigen Leben "eingebaut" ist.
Und so kann man dann durchaus berechtigt sagen:
"...seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag. Denn der morgigen Tag wird für sich selbst sorgen."
Aber nicht, weil der sein eigene Übel hat, sondern seine eigene Lebensfreude.
Danke für die Denkanstöße. Darüber denke ich mal nach.
Was ich mit "die Vergangenheit ist tot" meine, dass ich sie nicht ändern kann.
Zwar spüre ich noch Wunden aus der Vergangenheit und kann vergeben, aber der Schaden
ist halt passiert und kann nur noch durch Gottes Eingreifen beseitigt werden, weil Er außerhalb
vom Raum und Zeit ist.
Umgekehrt kann ich auch von der Freude der vergangenen Wochen zerren, aber ich darf dabei
nicht das Hier und Jetzt aus den Augen verlieren, denn jeder Tag hat auch seine Freuden.
Und auch die Vorfreude auf eine schöne Zukunft hat seine Reize und bringt Hoffnung ins Jetzt.
"Was ich mit "die Vergangenheit ist tot" meine, dass ich sie nicht ändern kann."
Natürlich kann man Ereignisse, die gewesen sind, rückwirkend nicht anders gestalten. Aber das müssen sie ja auch gar nicht. So gut wie immer sind sie nicht nur im Moment ihres Geschehens und durch das Geschehen von Bedeutung, sondern für das, was in ihrer Zukunft daraus erwächst. Und in diesem Bedeutungsraum sind sie alles andere als tot.
Und es geht ja auch nicht nur um Wunden oder Schäden der Vergangenheit und nicht nur darum, sie irgendwie herausoperiert zu bekommen. Einer Patientin, wirklich über viele Jahres Schlimmes erlebt hatte, hat Gott überhaupt nichts beseitigt. Aber sie hat am Ende sagen können, "es darf gewesen sein". Ein sehr merkwürdiger und missverständlicher Satz. Was sie meinte war, "ich darf die sein, die ich bin, auch wenn das alles früher so passiert ist, es muss nicht nicht gewesen sein".
Vielleicht könnte man die Schäden an der Seele aus der Vergangenheit mit einen Reifen vergleichen.
Erst ist er ganz rund und glatt, aber im Laufe der Zeit bekommt er Einkerbungen und Spuren zugefügt.
Also ein eigenes Reifenprofil.
Hinterher wird er auf der Straße des Lebens getestet und siehe da, er hat Halt, er kommt nicht so
schnell ins Schleudern, weil die Rillen, das Wasser zersprengen. Er hinterlässt Spurrillen, damit andere
den Weg finden.
Kann man das so sehen? Alles hatte einen Grund und ohne Grund geschah nichts. Es ist okay so, wie
es ist, okay so, was passierte. Es formte meinen Charakter.
Also, da gibt es das Joch der Welt: der Mammon. Alles dreht sich um Geld verdienen und Geld ausgeben, um Besitz und Ruhm.
Viele, die nicht mithalten können, bleiben auf der Strecke, sind arm oder leiden an gebrochenem Herzen und unter der Last
des Lebens.
Liebe und Vertrauen lässt sich nicht kaufen. Für mich bedeutet Geld auch nicht Besitz und Ruhm, sondern Freiheit.
Natürlich bedeutet Armut große Sorgen, aber Reichtum befreit einen nicht unbedingt davon.
Gerade diese Menschen lädt Jesus ein, zu ihm zu kommen. Er ist ein König, der weder stolz ist, noch an sich denkt, sondern
dem Menschen helfen und freisetzen will. Unter seinem Joch wird das Leben leichter, freier und heiler. Er hat andere Maßstäbe,
als die Welt. Er, der stärkere, hilft und beschenkt uns, wenn wir unsere Sorgen, unsere Schulden, unsere Lasten bei ihm abgeben.
Er verändert uns, so dass wir nicht mehr uns selbst leben, sondern für ihn und sein Reich leben.Wie sieht ihr das? Lernen von Jesus?
Ich habe das immer so verstanden, dass Jesus uns die unnötigen Sorgen abnimmt.
Diese "unnötigen Sorgen" sind jene, die sich nur um sich selbst kreisen, die uns lähmen, die uns daran hindern das Schöne zu sehen oder Chancen wahrzunehmen. Denn man gerät da recht schnell in einen üblen Kreislauf, in dem man nur noch sein eigenes Elend sieht und nichts Anderes mehr.
Diese Last Jesus zu geben macht die Realität zwar nicht ungeschehen - wir werden also nicht plötzlich einen Sack Geld vor der Tür finden - aber es ermöglicht es uns, unsere Gedanken wieder nach vorn zu richten. Und damit finden sich dann auch wieder Trost, Lösungen und Chancen.
Dazu fällt mir das Gleichnis vom Sämann ein, das Jesus verwendete, als er darüber sprach, dass seine
Worte keine Frucht bringt in den Herzen von denen, die sich sorgen:
Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge der Zeit und der
Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. (Mt. 13,22)
So gesehen ist dann ein Joch dieser Zeit das Sorgen und ein Joch der Betrug des Reichtums.
Beides lässt die Lehre von Jesus nicht wachsen.
In den armen Ländern dieser Welt erreicht das Evangelium mehr Herzen als in den Ländern des Wohlstands.
Eben weil Not beten lehrt. Nimmt deshalb die Not in Deutschland zu, damit die Herzen wieder zu glauben
anfangen und Gott suchen?
Gestern traf ich wieder auf einen obdachlosen jungen Mann, er war so frustriert, dass er sich beklagte:
"Ich habe nichts gegen Migranten, aber wenn ich höre, dass diese 1000 € bekommen und ich, weil ich keinen
festen Wohnsitz habe, nichts. Dann finde ich es schon sehr ungerecht."
Das finde ich übrigens auch: Hier muss sich grundsätzlich wieder alles zum Guten verändern. So darf es nicht
mehr weitergehen. (Gebet: Oh, Herr, erbarme dich!)
In den armen Ländern dieser Welt erreicht das Evangelium mehr Herzen als in den Ländern des Wohlstands.
Eben weil Not beten lehrt. Nimmt deshalb die Not in Deutschland zu, damit die Herzen wieder zu glauben
anfangen und Gott suchen?
Dann würde Gott jeden Wohlstand gleich wieder wegnehmen, damit sich die Menschen nicht von ihm abwenden...?
Heißt also: Je schlechter für die Menschen, desto besser für Gott? Gott freut sich also nicht, dass Menschen eine gute Zeit haben und Wohlstand genießen... weil ihm die eigene Verehrung wichtiger ist als das Wohlergehen der Menschen...?
Was für ein Gott soll das sein...?
Gestern traf ich wieder auf einen obdachlosen jungen Mann, er war so frustriert, dass er sich beklagte:
"Ich habe nichts gegen Migranten, aber wenn ich höre, dass diese 1000 € bekommen und ich, weil ich keinen
festen Wohnsitz habe, nichts. Dann finde ich es schon sehr ungerecht."
Warum genau sollte man für Obdachlosigkeit 1000 Euro bekommen...?
Es gibt genügend Hilfen für Menschen in Not, er könnte, wenn er wollte, noch wesentlich mehr Hilfe bekommen, einen Job finden, sein Leben wieder aufbauen... will er das nicht? Kann er es nicht?
Es gibt so viele Leute, die sich darüber beklagen, was Flüchtlinge hier angeblich alles bekommen... aber, lustig... tauschen will trotzdem niemand mit ihnen...
Wikipedia:
Seit 1. Januar 2023 gelten folgende Bedarfssätze: Bedarfsstufe 1 (Alleinstehende oder Alleinerziehende) 182 Euro (notwendiger Bedarf) + 228 Euro (persönlicher Bedarf) = 410 Euro gesamt. Bedarfsstufe 2 (Paare in einer Wohnung/Unterbringung in Sammelunterkunft) 164 Euro + 205 Euro = 369 Euro.
@evana2 "This day ist the first day of the rest of my life" - Poster in meinem Büro
Wie sieht ihr das? Lernen von Jesus?
Eins, was ich gelernt habe, jeden Tag allein zu sehen, und nicht so viele Gedanken für die Zukunft oder die Vergangenheit zu verwenden.
Die Vergangenheit ist tot, die Pläne für die Zukunft können zerstört werden.So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag. Denn der morgigen Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug. (Mt. 6,34)
Liebe evana,
Grundsätzlich neige ich dazu, deinen Überlegungen zuzustimmen:
Der heutige Tag ist der Wichtigste, aus ihm kann viel entstehen und durch ihn kann aber auch viel zerstört werden.
Was helfen uns tolle Pläne für die Zukunft, wenn wir es nicht schaffen, den heutigen Tag zu "meistern" - oder besser: den heutigen Tag sinnvoll zu leben? Deshalb hängt in meinem Büro immer noch ein Poster mit dem o.g. Spruch, der daran erinnert, dass jeder Tag die Chance zum Neubeginn bietet.
Trotzdem aber Widerspruch. Denn die Vergangenheit begleitet uns - mal diskret und unauffällig, mal laut und unbehaglich, mal voller Dankbarkeit und Freundlichkeit. Hoffen wir, dass die Vergangenheit niemals so tot sein wird, dass wir sie vergessen!
Denn wer nicht bereit ist, aus der Vergangenheit zu lernen, der läuft Gefahr, sich und anderen die Zukunft zu verbauen.
Und so ist es auch mit der Zukunft. Sie kommt auf uns zu, unaufhörlich, unaufhaltbar.
Es liegt auch an uns, ob wir sie als Bedrohung wahrnehmen oder als Chance.
Wir können uns auf sie freuen oder versuchen, vor ihr davon zu laufen.
Und wer Verantwortung trägt, muss sich auch Gedanken über die Zukunft machen und versuchen, sie - trotz aller Unwägbarkeiten - zu planen.
Aber nichts spricht dagegen, bei dieser Planung den Rat des Allerhöchsten einzufordern.
@bepe0905
Ich hänge da noch etwas an den Gedanken zur Vergangenheit fest.
Vergangenheit ist ja der Weg, den wir bereits gegangen sind, wenn wir die Zeit mal als Wegstrecke sehen.
Sehen wir die harten, schmerzhaften Minuten, Stunden, Tage oder Jahre als Balast, dann tragen wir ein Joch
mit uns rum. Die Schuld, die wir in der Vergangenheit begangen haben, oder die Schuld, die wir anderen
nachtragen, wird nur über die Vergebung gelöst und gelöscht.
Ähnlich geht es mit den Wunden, die durch die Schuld geschlagen wurden, das zerbrochene Herz, wenn wir
uns mit Herzensbrechern/Herzensbrecherinnen eingelassen haben. Die seelischen Wunden, die später Narben
hinterlassen.
Wann heilen zerbrochene Herzen? Ich denke, wenn sie mit Herzensheilern/Herzensheilerinnen in Berührung
kommen, die das Leid des Anderen spüren und ausdrücken. Menschen, die Jesus in ihren Herzen tragen.
Während meines Aufenthalts in der Reha stellte der Musik-Therapeut bei mir ein zerbrochenes Herz fest.
Vielleicht führt ein zerbrochenes Herz zu einem seelischen Tod, so dass ich deshalb die Vergangenheit ist
tot, schrieb. Deshalb will ich mich nicht mehr von der Vergangenheit beherrschen oder mir das Leben durch
die Schwere der Vergangenheit erschweren.
Jesus ist der Herr, auch über meine Zeit. Sie liegt in seinen Händen.
Ähnlich geht es mit den Wunden, die durch die Schuld geschlagen wurden, das zerbrochene Herz, wenn wir
uns mit Herzensbrechern/Herzensbrecherinnen eingelassen haben. Die seelischen Wunden, die später Narben
hinterlassen.
Wann heilen zerbrochene Herzen?
Liebe evana,
manche Schmerzen halten länger an als andere. Und gerade mit innerlichem Schmerz, mit Herzschmerz also, ist das so eine Sache.
Mal ein Beispiel: Bricht sich jemand ein Bein, dann nimmt alle Welt Rücksicht auf den armen Kranken, bis die Verletzung ausgeheilt ist. Und niemand wird ihn überfordern, sondern alle lassen ihm genügend Zeit.
Bricht aber ein Herz, dann hört man eher Kommentare wie "Stell dich nicht so an", "Andere haben's auch nicht besser", "Kopf hoch, vergiss es und dann wird's schon wieder" und ähnlich. Weil niemand die Verletzungen sieht. Und wenn doch, weil sich niemand wirklich hineinfühlen kann. Und so dauert in solchen Fällen der Heilungsprozess meistens deutlich länger und dementsprechend bleiben die Narben tiefen - auch wenn man sie von Außen nicht erkennt.
Dir wünsche ich Stärke, Zuversicht und Gottes Segen
Dschordsch
@bepe0905
Danke dir, lieber Dschordsch.
2 Tage nach meinem Beginn in der Reha kam auch ein junger Mann als Patient in meine Gruppe.
Sein Herz war gerade zerbrochen und ihm ging es dadurch alles andere als gut.
Ich nahm mich seiner an, weil ich ja aus eigener Erfahrung weiß, wie weh ein zerbrochenes Herz
tut, in welcher Hoffnungslosigkeit man dann feststeckt. Wir gingen spazieren und er konnte über
seine Not reden. Dabei bot ich ihm auch Umarmung an, da ich weiß, wie gut es tut, wenn man
bei einem anderen Menschen Halt und Annahme findet.
Da es nach 1 Woche immer noch nicht besser wurde trotz Gebete, Spaziergänge und so,
schenkte ich ihm ein von meiner Mutter genähtes kleines goldenes Herz, so ein Handschmeichler,
in das ich beim Spaziergang alleine für mich, für ihn hineingebetet habe. Dazu noch die Verse
Hesekiel 36,26 + 27: Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer
Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein
fleischernes Herz geben. Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen,
dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.
Er freute sich darüber und steckte das Herz in seine Jacken-Brusttasche, so dass er es immer am
Herzen trug.
Am gleichen Abend spielte ich mit anderen das Spiel: Menschen zu Jüngern machen (oder so.)
Dort gab es Identitätskarten und ich zog die Karte mit dem Vers Hesekiel 36,26. So gab mir Gott
den gleichen Vers zurück.
Ab Weihnachten veränderte sich seine Lage. Es kam wieder Hoffnung in seine Beziehungen hinein.
Wir erlebten Gebetserhörungen und Jesus zog ihn dadurch näher an sein Herz.
Es war schon eine sehr schöne intensive Zeit dort. Es tut gut, wenn man auf Menschen trifft, wo die
Seele Resonanz findet und man irgendwie im Gleichklang ist.
Gottes Segen dir.
Evana
@evana2 Mammon ist nur ein "Joch" der Welt
Also, da gibt es das Joch der Welt: der Mammon. Alles dreht sich um Geld verdienen und Geld ausgeben, um Besitz und Ruhm. Viele, die nicht mithalten können, bleiben auf der Strecke, sind arm oder leiden an gebrochenem Herzen und unter der Last des Lebens.
Liebe evana, da stimme ich voll und ganz Lucan zu. Das Dichterwort (war es Goethe oder wer?) sagt treffend: "Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles ..." und beschreibt damit menschliches Streben nach Reichtum.
Aber Geld ermöglicht mir auch eine gewisse Unabhängigkeit und die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und eigene Wege zu gehen. Zumindest im Rahmen des sozial und rechtlich möglichen und der finanziellen Grenzen.
Was ich mir nicht mit Geld kaufen kann ist Freundschaft, Anerkennung und Vertrauen meiner Mitmenschen und Liebe.
Leider scheinen dies viele Menschen nicht zu wissen und setzen daher soziale Anerkennung in einer Gemeinschaft mit Geld und zur Schau gestelltem Wohlstand gleich. Und laden sich damit selbst ein weiteres Joch auf ihre Schultern.
@bepe0905
Man kann sich vieles für Geld nicht kaufen. Aber wovon sollen die Leute was wissen, wenn ihnen von klein auf beigebracht wurde, dass sie nur gewollt sind, wenn sie so funktionieren, wie das andere wollen. Dann muss man etwas bringen, um auch etwas zu bekommen. "Wenn man nicht bekommt, was man braucht, nimmt man, was man kriegen kann.", sagt Gerald Hüter in seinem Video "Glücksgefühle".
Man kann sich vieles für Geld nicht kaufen. Aber wovon sollen die Leute was wissen, wenn ihnen von klein auf beigebracht wurde, dass sie nur gewollt sind, wenn sie so funktionieren, wie das andere wollen. Dann muss man etwas bringen, um auch etwas zu bekommen.
So funktionieren Gesellschaften nun mal. Das sollte man daher auch nicht unter den Tisch fallen lassen. Mit Individualität allein kommt man nicht weit.
Ja dann halten wir eben alles so wie es ist und immer schon war.
Warum auch nicht? Es muss ja nicht jede Generation die menschliche Gesellschaft neu erfinden.
Wenn wir etwas von der Gesellschaft erwarten, dann müssen wir auch bereit sein, etwas dafür zu geben. Das ist auch in einer Beziehung nicht anders. Und natürlich bedeutet das auch, die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen. Wenn wir das nicht tun und nur unsere Individualität in den Vordergrund stellen, dann kann es passieren, dass wir ständig und überall anecken.
Zu wissen, wie ich mich verhalten muss, damit Leute mich mögen, ist also erst mal eine Grundvoraussetzung.
Erst wenn man das verstanden hat kann man sich dann fragen: Will ich das eigentlich? Welche Freiheit brauche ich, und wie kann ich sie mir verschaffen? Wo muss ich Kompromisse eingehen und wo nicht?
Es gibt heute eine Überbetonung der individuellen Freiheit. Das ist auch nicht generell schlecht, es ist ein gutes Ideal, dass jeder die Möglichkeit bekommt, seine Träume zu verwirklichen. Dafür sollten wir uns unbedingt einsetzen, das ist es, was ein freies Land ausmacht.
Aber man sollte über alledem auch nicht die Notwendigkeiten verschweigen, dass das Ganze nur funktioniert, wenn jeder seine Rolle in diesem Staat erfüllt und alle Aufgaben wahrgenommen werden. Wir können eine begrenzte Anzahl von Faulenzern mit durchfüttern, die wird es immer geben... also Leute, die zwar arbeiten könnten, sich dem aber bewusst verweigern (Und nein, ich rede hier nicht pauschal von Sozialhilfeempfängern... da gibt es immer welche die unverschuldet in Not geraten, das ist was Anderes!).
Aber unser Staat beruht im wesentlichen auf Menschen, die ihren Beitrag leisten und ihre Pflicht erfüllen. Das heißt, die individuelle Freiheit, von der wir hier reden, beruht auf bestimmten Bedingungen.
Und das ist leider nicht so selbstverständlich wie es scheint...
Wenn das jetzt nicht so furchtbar banal wäre, würde ich Dir ja zustimmen. Aber das ist doch wirklich der Boden, auf dem jeder steht und stellt einen ganz anderen Film dar.
Mir geht es um die, denen gesagt wird, du hast hier nichts verloren, wenn du nicht so funktionierst, wie ich das will, weil du dann überhaupt keine Daseinsberechtigung hast.
Eines der abschreckendsten Beispiel war die Frau, die ihr Kind wirklich optimalst erzogen hatte. Die 5-jährige war nicht nur wie eine Puppe angezogen, sondern verhielt sich auch völlig korrekt so - nämlich gar nicht. Sie wurde aufs Sofa gesetzt, wo sie schlappe 2 Stunden mit gefalteten Händen saß, ohne einen Ton von sich zu geben oder sich zu rühren. Auf eine entsprechende Bemerkung kam dann voller stolz so ungefähr: "Ja, sie ist ja eine so liebe Tochter".
In solchen Filmen will ich eine Neubesetzung der Regie.
Eines der abschreckendsten Beispiel war die Frau, die ihr Kind wirklich optimalst erzogen hatte. Die 5-jährige war nicht nur wie eine Puppe angezogen, sondern verhielt sich auch völlig korrekt so - nämlich gar nicht. Sie wurde aufs Sofa gesetzt, wo sie schlappe 2 Stunden mit gefalteten Händen saß, ohne einen Ton von sich zu geben oder sich zu rühren. Auf eine entsprechende Bemerkung kam dann voller stolz so ungefähr: "Ja, sie ist ja eine so liebe Tochter".
In solchen Filmen will ich eine Neubesetzung der Regie.
Da geht es dir aber wohl eher nicht um die Tatsache, dass ein 5-jähriges Mädchen 2 Stunden still sitzen kann, sondern um die Methodik, mit der du glaubst, dass das erreicht wurde. Das ist dann aber nochmal eine ganz andere Frage.
Dass man sich anpassen muss, um anderen Menschen zu gefallen, ist eine der Grundlagen unserer Zivilisation. Wenn ein Kind mit seinen Bauklötzen spielt ist alles in Ordnung. Wenn es die Wände mit Wachsmalstiften verziert, dann wird geschimpft und die Eltern reagieren verärgert.
Die Fähigkeit, Gefühle zu unterdrücken und nicht immer das zu tun, was einem gerade in den Sinn kommt ist für unsere Gesellschaft absolut entscheidend. Deshalb zielt die Erziehung ja auch darauf ab.
Dass es hier auch zweifelhafte Methoden gibt, die viel Schaden anrichten können ist unbestritten... aber das gibt es ja praktisch überall.
Es geht darum, dass dieses Mädchen nur so als menschliche Puppe sein durfte. Das hat nichts damit zu tun, dass man sich als Mitmensch auch mitmenschlich verhalten muss. Das Mädchen hätte eine ebensolche Existenzberechtigung gehabt, auch wenn es nicht reglos und stumm da gesessen hätte.
Es geht darum, dass dieses Mädchen nur so als menschliche Puppe sein durfte. Das hat nichts damit zu tun, dass man sich als Mitmensch auch mitmenschlich verhalten muss. Das Mädchen hätte eine ebensolche Existenzberechtigung gehabt, auch wenn es nicht reglos und stumm da gesessen hätte.
Dann reden wir hier aber von Extremfällen.
So, wie geschildert, habe ich das tatsächlich nur einmal erlebt. Aber Ereignisse auf gleicher Basis kenne ich unzählige.
Leider sind Kinder - je jünger desto mehr - sehr leicht existenziell verletzbar. Das ist durchaus nicht immer bei bösartigen Eltern der Fall, aber dennoch genau wie dort wirksam.
Ein noch größeres Problem in diesem Rahmen - dass Kinder mit großer Regelmäßigkeit die Schuld für irgend etwas, was bei Erwachsenen nicht gut geht, auf sich beziehen.
Auch etwas extrem, wenn auch nicht so, wie im ersten Fall: Ein Junge, der mit 4-5 Jahren suizidale Gedanken hatte. Natürlich nicht wirklich suizidal, er wusste ja gar nicht, was das war. Aber hatte bei den Streitigkeiten seiner Eltern untereinander - unter denen er direkt enorm litt - das Gefühl, wenn es mich nicht mehr gibt, haben die keinen Streit mehr und dann muss ich auch keine Angst mehr haben. Das ist natürlich alles andere als logisch, aber er war damals eben 4-5. Nur- das hatte sich dann als Hintergrundsfolie seiner Lebens erhalten.
Und das bestimmt dann auch maßgeblich, wie der Mensch die religiösen Vorstellungen seiner Kultur rezipiert. Wenn der allmächtige Vater alle drei Tage seine Frau verprügelt und sagt, "ich mach dich kaputt", dann glaubt das Kind, das so etwas erlebt, nicht an einen gütig-väterlichen Gott, der nicht kaputt macht, was man liebt, oder man umkleidet ihn förmlich mit soviel Gold, dass man nix mehr von ihm sieht.
@bepe0905
Okay, danke.
Gut, also wenn Mammon nur ein Joch von vielen Jochs der Welt ist, vielleicht können wir mal eine Aufstellung
machen, was alles zu einem schweren Joch werden kann.
Wie sieht es mit einem Joch der Süchte und Zwänge aus? Solche können das Leben ziemlich heftig erschweren.