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Wie sieht es in eurer Gemeinde mit Beichte aus?

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Florian
Themenstarter
Beiträge : 172

in den katholischen Kirchen findet man immer noch die guten alten Beichtstühle,  wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten.
Eben kam im Radio, dass die katholische Kirche eh sehr unter Mitgliederschwund leidet.

Wie ist es denn bei den Protestanten und Freikirchen?
In unserer landeskirchlichen Gemeinschaft hatte mich eine Frau tief beeindruck, weil sie -nun schon in den siebzigern- im Gebetstreff öffentlich gebeichtet hatte,  dass sie als junges Mädchen mal außerehelichen Sex mit einem verheirateten Manne gehabt hat.
Mich hat das tief beeindruckt und ich habe mich gleich da mit angeschlossen............. ich bin jetzt zum zweiten Male verheiratet und hatte in der Ehe noch nie Sex mit einer anderen,  aber in meiner Junggesellenzeit hatte ich mehrmals Sex mit verheirateten Frauen.....
So hatte ich es auch gebeichtet.

Dann ist unser studierte Profitheologe eingesprungen und hat quasi  "Stopp" gerufen, hört nun mit dem "Schweinkram" auf, wir sind nicht hier,  um mit  unseren Bettgeschichten anzugeben.
Sein Punkt ist schon irgendwo verständlich, der eine beichtet er habe mit 2 Frauen geschlafen, ein anderer, er habe mit 20 verheirateten Frauen geschlafen, so dass es den Eindruck macht, man wollte  mit seinen Jugend-Bettgeschichten nur angeben.

Was ist jetzt denn richtig? Seine Jugendsünden einfach für sich zu behalten oder sie im Gebetskreis zu beichten und vor Gott oder Jesus zu bringen um dafür um Vergebung zu bitten?

Antwort
48 Antworten
Deborah71
Beiträge : 24552

@florian 

Was war denn das Ziel des Gebetstreffs?

Das Eingreifen des Theologen scheint ja auf eine off topic Entwicklung hinzudeuten.

deborah71 antworten
5 Antworten
Florian
(@florian)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 172

@deborah71 
Wie der Name  schon sagt, es war ein Gebetstreff, aber gehört Beichte nicht auch mit dazu?  In evangelischen Kirchen gibt es ja keinen Beichtstuhl 🤥 🤫 😔 😥 🤨

florian antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24552

@florian 

Beichte würde ich eher unter Seelsorge einordnen. Und wenn da was  auftaucht, das auf der Seele brennt, ist erstmal der Pastor oder der ausgewiesene Seelsorger der Ansprechpartner. So ist mir das aus den evangelischen Kirchen bekannt.

Freikirchen haben meist ähnliche Regelungen, dass der Leiter oder eine von ihm eingesetzte Person, Hauskreisleiter oder so, der Ansprechpartner ist. Dabei gibt es die Regel Männer gehen zu einem Seelsorger, Frauen zu einer Seelsorgerin oder die Frau des Seelsorgers ist dabei.

 

 

deborah71 antworten
Florian
(@florian)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 172
Veröffentlicht von: @deborah71

@florian 

Beichte würde ich eher unter Seelsorge einordnen. Und wenn da was  auftaucht, das auf der Seele brennt, ist erstmal der Pastor oder der ausgewiesene Seelsorger der Ansprechpartner. So ist mir das aus den evangelischen Kirchen bekannt.

Freikirchen haben meist ähnliche Regelungen, dass der Leiter oder eine von ihm eingesetzte Person, Hauskreisleiter oder so, der Ansprechpartner ist. Dabei gibt es die Regel Männer gehen zu einem Seelsorger, Frauen zu einer Seelsorgerin oder die Frau des Seelsorgers ist dabei.

 

 

Wer garantiert dann,  dass auch hier der "Seelsorger" die Geschichte nicht weiter tratscht, wie Bepe befürchtet, und dann auch wieder eine Ehe dadurch kaputt gehen kann?

florian antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24552

@florian 

Ist es ein offizieller Seelsorger, der unterliegt der Schweigepflicht. Und für Pastoren und Pfarrer gilt die Pflicht zum Beichtgeheimnis.

Bepe hat die Geschichte aus dem Ereignis des Gebetstreffens weitergesponnen.

Die allererste Anlaufstelle für Beichte ist Jesus oder Gott Vater...  dazu gehört dieser Bibelvers aus

1. Joh 1,9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Und auch das Vater unser... vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Nun, Gott petzt und tratscht nicht.

deborah71 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@florian 
Wer beichten will, kann das immer tun, auch unter den Evangelen. 
Man sucht sich einen geistlich bevollmächtigten Seelsorger des Vertrauens und bittet ihn um ein Beichtgespräch.

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B'Elanna
Beiträge : 1760

Der Adressat einer Beichte ist immer Gott, und nicht die Gemeinde.

belanna antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 25438

Was ich zu beichten habe, das sage ich normalerweise Jesus. 
Verständlich mag es auch sein, wenn jemand persönliche Verfehlungen einem anderen gegenüber beichtet, sofern er diesem Unrecht getan oder ihm Leid und Schaden zugefügt hat. 

Aber ansonsten gilt: Jeder weitere Zuhörer ist so überflüssig wie ein Kropf! 
Denn eine Beichte ist immer eine ganz persönliche Sache und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. 
Eine Beichte wie beim o.g. "Gebetstreff" würde mich eher an die "Beichten" bei stalinistischen und maoistischen Schauprozessen erinnern. 

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Jigal
 Jigal
Beiträge : 4167

@florian Ich denke  der Gebetskreis ist nicht der Rahmen für eine Beichte, wobei man im Gebetskreis schon sagen kann, was falsch gelaufen ist.

Beichte ist heute mehr das Seelsorgegespräch. Es gibt für mich auch keinen Grund warum bei Frauen eine Frau dabei sein müsste.

Zum Theologischen:  Man gehe nach Wittenberg und schaue sich den Reformationsaltar an.

.. Findet man zur Not auch gut beschrieben im Netz.

Wir sehen in der Mitte das Abendmahl und darunter Dr. Luther bei der Predigt.  Links sehen wir wie eine Griechischlehrer (Melanchthon) ein Kind tauft und rechts sehen wir Pfarrer Bugenhagen mit jemanden bei der Beichte. Also muss die Beichte zu Luthers Zeiten ganz selbstveständlich gewesen sein.

jigal antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 25438
Veröffentlicht von: @florian

In unserer landeskirchlichen Gemeinschaft hatte mich eine Frau tief beeindruck, weil sie -nun schon in den siebzigern- im Gebetstreff öffentlich gebeichtet hatte,  dass sie als junges Mädchen mal außerehelichen Sex mit einem verheirateten Manne gehabt hat.

Ich will die Geschichte einfach mal erzählerisch "fortsetzen": 
die ältere Dame ist in der Gemeinde so bekannt, dass sich mindestens die Hälfte der Gemeinde anschließend denken konnte, wer der damalige Liebhaber war. Nur seine Frau (mit der er bis zu diesem Zeitpunkt immer noch glücklich verheiratet war) wusste es nicht und er selbst hatte den einmaligen Fehltritt auch längst bitter bereut, aber niemals darüber gesprochen.  

Nachdem die Klatschweiber der Gemeinde nun aber die (damals) betrogene Ehefrau mit den neuesten Nachrichten zu der nun über 40 Jahre zurückliegenden Affäre überfielen, ging diese zum Scheidungsanwalt. 

Fazit:
eine ältere Dame hatte der Gemeinde gebeichtet, dass auch sie mal jung und attraktiv war, 
eine Gemeinde hatte ein Gesprächsthema für die nächsten Monate,
eine bis dahin glückliche Ehefrau sah sich um ihr Lebensglück betrogen
und eine funktionierende Ehe ging in die Brüche.  

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9 Antworten
Gorch-Fock
(@gorch-fock)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 1348

Hallo @bepe0905 

"Nachdem die Klatschweiber der Gemeinde nun aber die (damals) betrogene Ehefrau mit den neuesten Nachrichten zu der nun über 40 Jahre zurückliegenden Affäre überfielen, ging diese zum Scheidungsanwalt. " 

 

Tja Bepe jetzt hast du deine Antwort.

Ein Hausbibel Kreis und Gebet Treffen ist kein Ort um zu Beichten.

Ansonsten hat Deborah schon eine gute Antwort gegeben. 

P.s. den Laden würde ich sofort verlassen.

Ansonsten wird eines Tages auch über dich in dieser komischen Gemeinde getratscht 

gorch-fock antworten
Florian
(@florian)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 172

@bepe0905 
Die Frau ist natürlich mittlerweile längst Witwe, der Liebhaber lebt auch nicht mehr, da kann also keine Ehe mehr kaputt gegen 🙂 

Ich hab mich auch schon gewundert, warum ich noch nirgendwo in den Gemeinden zum Beispiel gelesen habe....Mittwoch um 19Uhr  ist Beichtstunde.....
Aber einige Brüdergemeinden scheinen immer noch auf Beichte zu bestehen.

florian antworten
Gorch-Fock
(@gorch-fock)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 1348

Guten Morgen @florian 

"Aber einige Brüdergemeinden scheinen immer noch auf Beichte zu bestehen." 

Du bist dann also in einer Brüder Gemeinde?

gorch-fock antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@florian 
Es war ja auch nur ein (fiktives) Beispiel, das aber gar nicht so abwegig ist. 
Wie sich eine eigentlich vertrauliche Sache entwickeln kann zeigt der folgende Witz: 

In einer Kleinstadt geht der katholische Pfarrer nach 30 Jahren in den Ruhestand und wird von den Honoratioren der Stadt und der Gemeinde, die er weitgehend aufgebaut und geprägt hatte, in allen Ehren verabschiedet. In seiner Abschiedsrede gibt er einige Erlebnisse zum Besten und erzählt, wie es damals angefangen hatte: "Als ich hierher kam, erlebte ich schon bei der allerersten Beichte einen Kulturschock. Da gestand mir doch der Beichtende solche Vergehen wie schweren Betrug, Unterschlagung, Urkundenfälschung, üble Nachrede und nicht zuletzt auch noch mehrfachen Ehebruch. Ich konnte mir kaum vorstellen, es hier lange auszuhalten - aber dann waren es doch 30 gute Jahre."

Fünf Minuten später betritt der Bürgermeister den Raum, der auf Grund einer Sitzung aufgehalten wurde und nun etwas später zur Feier dazu kam. Und er beginnt seine Dankesrede an den Pfarrer mit den Worten "Lieber Herr Pfarrer, 30 Jahre haben Sie treu Ihren Dienst getan. Ich erinnere mich noch an Ihre ersten Amtshandlungen, denn schließlich war ich der Allererste, der bei Ihnen die Beichte ablegte...."

Merke: es hat schon seinen Grund, im Beichtgeheimnis nicht nur die Namen vertraulich zu behandeln, sondern überhaupt nicht darüber zu sprechen.

Natürlich kann eine Beichte auch ein schönes, motivierendes Erlebnis sein. 
So unterhalten sich 2 alte Damen, beide hoch in den 80ern: "Zu wem gehst du eigentlich zur Beichte?"
"Ich gehe immer zu Pater Laurentius, der fragt wenig nach, hört auch nicht mehr so gut, und der legt einem keine große Buße auf - und du?"
"Ach, ich gehe lieber zu Pater Honoratius, der fragt immer so schöne Sünden ab - da fühle ich mich gleich 60 Jahre jünger!"

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Florian
(@florian)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 172

@bepe0905 

Also wenn ich schon unbedingt beichten wollte  -wo es bei uns ja abgeblockt wurde-  würde ich am ehesten in  so einem richtig katholischen Beichtstuhl in der katholischen Kirche beichten,  obwohl ich ja gar nicht katholisch bin.

So medienverseucht bin ich noch nicht,  dass ich alle katholischen Priester für kindersexgeile Männer hielte.
Ich würde da eher auf einen asexuellen katholischen Priester vertrauen als auf irgendeinen Freikirchen-Futzi, der Philosophie studiert hat.
Wenn ich zum Beispiel dem beichten würde, dass ich letzte Woche im Swingerclub gewesen wäre, würde der wohl antworten ..... kannst du mir mal die Adresse geben, da würde ich auch gern mal hingehen.....

Es bleibt dabei, sexuelle Sünden sind nach wie vor ein Beicht- Problem. Ist ja auch logisch so, totgeschlagen habe ich bisher noch keinen und wenn, dann würde ich es wohl schon bitter bereuen.
Aber wer bereut schon ehrlich seine sexuellen Jugendsünden, wenn sie ihm auch noch Spass gemacht haben??

florian antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@florian 

hallo Florian,

Beichten kann echt hilfreich sein. Weil Gott weiß, das manche Schuldgefühle nicht leicht

abzuschütteln sind. So hat uns Gott ein zusätzliches Werkzeug geschenkt. Das Bekenntnis

vor Gott oder einem Menschen. Wenn du merkst, das ein bestimmtes Fehlverhalten dich

hartnäckig bedrückt, Schuldgefühle nicht abzuschütteln sind, etwas in dir einfach nicht

glauben will, das die Sache durch Christus schon erledigt ist, dann kann uns ein Bekenntnis

vor einem vertrauten Menschen, dir helfen...............

Ohne die Pflicht, es vor einem Priester, regelmäßig zu tun.

Als "evangelischer Christ", hat das für mich etwas mit Seelsorge zu tun, und das soll 

eine Hilfe sein, und keine Pflicht......

Denn manche Dinge kann leichter entmachtet und los gelassen werden, wenn es vor 

einer vertrauten Person, ausgesprochen wird.

Einen Menschen suchen, dem ich voll und ganz vertrauen kann. Ihm erzählen, was man

getan hat, und von ihm bestätigen zu lassen, zusprechen zu lassen, das die Sache vergeben

und erledigt ist...

Und ich würde nur einem Menschen vertrauen, der mit meinen Problemen, gerade auch 

sexuellen Problemen umgehen kann, sie aus seinem eigenen Leben verstehen kann.

Aus dem Beichten keine religiöse Bußprozedur machen. Gott nicht jammern was für ein

schlechter Mensch ich doch bin, und womöglich dafür bestraft werden muss.

Sondern vor Gott, mir selbst, einem Menschen bekennen, aussprechen, was ich falsch

gemacht habe, und dann glauben, dass es erledigt ist.

Das ist auch ein Beziehungsproblem...

In 1. Johannes 1 Vers 9 steht, wenn wir unsre Schuld bekennen, vergibt uns Gott...

Es steht nicht, "nur wenn wir unsere Schuld bekennen.....

Ich muss nicht ein Gesetz daraus machen, auch die aller kleinste Schuld bekennen zu 

müssen, so lange danach suchen, forschen, grübeln............

Im Gebet des Vater unser......und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren 

Schuldigern...

Die Schuld kann allein durch Christus beseitigt werden. Beichten kann helfen, dass diese

Erkenntnis mehr und mehr bei mir ankommt.

Beichten im katholischen Sinne hat meiner Ansicht nach etwas mit Machtdenken zu tun.

Das ein Priester Macht über dich und dein Leben bekommt.

Da bin ich vorsichtig, weil ich gerade in christlichen Kreisen schon viel Machtmissbraucherlebt habe.

Das man dir Schuldgefühle macht, um Macht über dich zu bekommen. 

Machtdenken gibt es leider auch in christlichen Kreisen........

Auch ich darf mir selbst Vergebung zusprechen. Oft ist es mein eigener Stolz,

das ich mir nicht verzeihen möchte was ich getan habe...ich doch nicht....

Doch wir dürfen durch Gottes Vergebung und Versöhnung, auch mit uns selbst 

gnädig sein........

 

liebe Grüße,

 

 

 

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Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 6603

@hundemann 

Ich hab im Rahmen meiner Arbeit selten mit wirklicher, manifester Schuld zu tun gehabt und wenn, dann hatten die Leute meist durchaus kein Schuldgefühl.

Bedeutend häufiger bin ich Menschen begegnet, die teils enorme Schuldgefühle da hatten, wo es eigentlich keine Schuld gab. Und überwiegend waren die auch nicht bewusst, sondern "entblätterten" sich im Verlauf der Behandlung.

An allererster Stelle standen da irgendwelche "bösen Gedanken" aus der Kindheit den Eltern gegenüber - nach dem Motto, dass man Vater und Mutter ehren soll. Kurioserweise war das bei unreligiösen Menschen genauso wie bei religiösen.

Was dann hierbei enorm entlastend wirksam war, war nicht Vergebung, sondern die Erfahrung, das der Therapeut - auf den man bei jeder Therapie väterliche und mütterliche Erfahrungen und Erwartungen überträgt - entgegen der Befürchtung keine Bestrafung in Gang setzt.

Dadurch erst konnte dann eine wirkliche Identifikation mit dem früher Erlebten stattfinden, es richtig eingeordnet und "entlassen" werden.

Beispiel: Ein Mann Mitte 40, der panische Angst auf einem Sessellift hatte - und seitdem die Angst nicht mehr loswurde - war als 3-4 Jähriger von einer hoch schwingenden Schaukel gefallen. Er lief heulend zu seinem Vater, um von ihm getröstet zu werden. Der aber versohlte ihn stattdessen, weil er so blöd war, loszulassen. Heute konnte sich der Mann zurückerinnern an die Abfolge seiner damaligen Gefühle Enttäuschung-Angst-Wut und an den Gedanken "hoffentlich ist er gleich tot". Wobei man sagen muss, dass ein Kind in dem Alter nicht den Exitus des anderen meint, sondern, "der soll jetzt weg sein".

Solche Gefühle haben fast alle Kinder einmal, weshalb sie auch so oft Hintergrund für alle möglichen Probleme sind.

queequeg antworten
Florian
(@florian)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 172
Veröffentlicht von: @hundemann

@florian 

 

Beichten im katholischen Sinne hat meiner Ansicht nach etwas mit Machtdenken zu tun.

Das ein Priester Macht über dich und dein Leben bekommt.

Da bin ich vorsichtig, weil ich gerade in christlichen Kreisen schon viel Machtmissbraucherlebt habe.

 

 

liebe Grüße,

 

 

 

Das ist ja genau das Problem bei der Beichterei 😕

florian antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 25438

@florian 

lieber florian, 

Machtmissbrauch gibt es nicht nur in der katholischen Kirche, sondern auch in der

evangelischen Kirchen, in manchen Freikirchen...

In der katholischen Kirche finde ich auch viel Gutes. Lese gerne Bücher von Anselm

Grün, ich mag Franz von Assisi, wie einfach und natürlich er gelebt hat, sogar mit

den Tieren gesprochen.

Machtmissbrauch findest du auch in weltweiten Kriegen, Beziehungskriegen, in

der Musik................

Zum christlichen Leben gehört Veränderung. Aber diese Veränderung besteht nicht

in frommer Dressur.....Wenn im Zirkus ein Tier dressiert wird, bringt man ihm

oft ein unnatürliches Verhalten bei, das für das Tier sehr beschwerlich ist.

Da muss so manches Tier auf zwei Beinen laufen, das viel lieber auf vier

Beinen laufen möchte.

Das Tier hat keine Wahl, aber ein Mensch hat die freie Wahl, muss ich mir das

mit dem Machtmissbrauch noch länger antun, oder möchte ich frei sein,

da nicht mehr hin gehen. 

Dressur funktioniert nur, weil ein System von Belohnung und Bestrafung eingesetzt

wird. Zuckerbrot und Peitsche........Erst wirst du angelockt, und wenn man

dich hat................

Aber Gott verändert uns nicht, indem er uns durch Schuldgefühle zu einem

Verhalten zwingt, dressiert, das menschlich unnatürlich ist. Gott möchte uns

in eine neue Natur verwandeln, durch Seinen guten heiligen Geist.

Wenn Menschen, Priester, Pfarrer.......nicht auf die Autorität vertrauen,

die Gott ihnen gegeben hat, sagen oft, Gott würde sie strafen, wenn 

sie nicht ihrer Leitung und Führung folgen. Sie machen sich selbst zu Gott.

Meist sind es Menschen ohne Gottvertrauen und Selbstvertrauen, unsichere 

Menschen, die selbst innerlich unter Druck stehen.........

Nein, ich habe auch nicht das Recht, diese Menschen zu verurteilen, weil sie

selbst Hilfe brauchen.

Aber wir haben als Christen das Recht zu prüfen, aufmerksam zu sein,

achtsam........Nein, auch nicht zu kleinlich zu sein, jeder Mensch macht 

auch Fehler. Wenn aber ein Leiter, Priester, Pfarrer....seine Fehler zugeben

kann, um Vergebung bitten kann...........

 

liebe Grüße,

 

 

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