Apg 12,6 Petrus schlief
Apg 12,6 Und in jener Nacht, als ihn Herodes vorführen lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt, und die Wachen vor der Tür bewachten das Gefängnis.
Letzte Woche wurde diese Stelle in einer Predigt erwähnt und der Prediger malte die Szene etwas aus..
Einige Zeit vorher war Jakobus von Herodes getötet worden und nun wollte Herodes das mit Petrus genauso machen.
Am nächsten Tag wäre es also soweit gewesen.
..und der Prediger stellte die Frage: Wieso konnte Petrus in dieser Situation schlafen?
Er hatte da einen interessanten Aspekt dazu.
Was denkt ihr, warum Petrus in dieser Nacht vor seiner geplanten Hinrichtung schlafen konnte?
lg
Deborah71
Ich denke da war Streß, Erschöpfung, Angst ... aber vor allem die Hinwendung zu Gott und das Vertrauen darauf das allein das geschieht was Gott zulässt. Vielleicht wirkt das wie eine Sedierung? Die Geschwister (die versammelten Geschwister, denn es wird der Begriff Versammlung gewählt) beteten für Petrus, sollte das ohne Ergebnis bleiben? Letztendlich war das Geschehen eine Demonstration wie Gott in solchen Situationen handeln kann.
Gerade fällt mir im Zusammenhang Johannes und die willkürliche Ermordung ein. Wie schwer verständlich ist doch Gottes Handeln oftmals, doch müssen wir es auch verstehen? Bitte ich denn um das rechte Verständnis?
Erschöpfung kann ich mir vorstellen. Irgendwann geht einfach nix mehr.
Wir lesen heute davon, dass die Gemeinde betete... bei Jakobus' Fall steht das nicht. Wie wahrscheinlich ist es, dass Petrus wusste, dass die Gemeinde betete? Ich hab keine Ahnung von den Bedingungen in den Gefängnissen damals... ob da Besuch zugelassen war.
Ich bin sicher das Gott die Gebet der Heiligen zu Petrus durchdringen ließ.
Die Form der Haft hatte auf Besuche ja-nein sicher Einfluß. Petrus war ja wohl bereits verurteilt ... Paulus hingegen unterlag wohl einer Art U-Haft mit mehr Freiheiten.
Veröffentlicht von: @pvmIch bin sicher das Gott die Gebet der Heiligen zu Petrus durchdringen ließ.
Ich merke auch oft deutlich, wenn für mich gebetet wird, oder andere sagen, dass sie merken, wenn für sie gebetet wird.
Petrus und Paulus hatten beide eine "Verheißung" über Gefängnisaufenthalte.
Auf der Spur ist gerade Adjutante....
Veröffentlicht von: @deborah71Ich merke auch oft deutlich, wenn für mich gebetet wird, oder andere sagen, dass sie merken, wenn für sie gebetet wird.
Gebet für andere bewirkt Stärkung.
Veröffentlicht von: @deborah71Apg 12,6 Und in jener Nacht, als ihn Herodes vorführen lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt, und die Wachen vor der Tür bewachten das Gefängnis.
Wie anders konnte Gott das Wunder tun?
Wenn Petrus Tag und Nacht bewacht wurde, die Gemeinde angespannt für ihn gebetet hat, er selbst innerlich getrost und gelassen war, so konnte ihm ja eigentlich nicht wirklich was passieren (ich denke an Johannes 21 ab Vers 18 und an Psalm 4 "ich liege und schlafe ganz in Frieden ...").
Der Engel hätte auch bei einem wachen Petrus kommen können 😉
Jakobus hatte sicher auch Vertrauen.
Stephanus hatte Vertrauen und wurde gesteinigt.
Siehst du den Unterschied nur im Gemeindegebet oder gibt es vllt noch andere Anhaltspunkte?
Was genau ziehst du aus Johannes 21,18ff heraus?
Veröffentlicht von: @deborah71Der Engel hätte auch bei einem wachen Petrus kommen können 😉
Richtig.
Veröffentlicht von: @deborah71Siehst du den Unterschied nur im Gemeindegebet oder gibt es vllt noch andere Anhaltspunkte?
Nein. Vielleicht war alles schon ganz tief in Petrus drinnen ...
Veröffentlicht von: @deborah71Was genau ziehst du aus Johannes 21,18ff heraus?
Petrus war innerlich vorbereitet. Angefangen hat es vielleicht bereits mit seiner Aussage "ich will mit dir in den Tod gehen" über die Verleugnung und dann den Neubeginn mit Jesus, in dem Jesus gefragt hat "Hast du mich lieb?". Gut, ich fixiere mich jetzt konkret auf Johannes 21, 19 " ... mit welchem Tode er Gott preisen würde ... "
Veröffentlicht von: @adjutantePetrus war innerlich vorbereitet. Angefangen hat es vielleicht bereits mit seiner Aussage "ich will mit dir in den Tod gehen" über die Verleugnung und dann den Neubeginn mit Jesus, in dem Jesus gefragt hat "Hast du mich lieb?". Gut, ich fixiere mich jetzt konkret auf Johannes 21, 19 " ... mit welchem Tode er Gott preisen würde ... "
Wie verstehst du das jetzt? So, dass Petrus schon mit dem Leben abgeschlossen hatte, weil ihm ein Märtyrertod prophezeit worden war?
Veröffentlicht von: @deborah71Wie verstehst du das jetzt? So, dass Petrus schon mit dem Leben abgeschlossen hatte, weil ihm ein Märtyrertod prophezeit worden war?
So sehe ich das nicht. Eher, dass er einfach jederzeit bereit war zu sterben und gewiss war, sein Leben und Sterben ist in Gottes Hand. - Also, ich persönlich lebe sehr gerne und will noch ein paar Jahrzehnte hier auf er Erde verbringen. Und doch will ich jeden Tag bereit sein zu sterben, also vorbereitet. Weißt du, wie ich meine?
Nachtrag vom 19.03.2019 1940
okay, kein guter Vergleich
Veröffentlicht von: @adjutanteWeißt du, wie ich meine?
Ja... ich denke, ich weiß. was du meinst.
In den Ruinen des Grabmales und Martyrions von Philippus, des Evangelisten in Hierapolis begegnete mir Gott mit so einer Grundsatzfrage.
Veröffentlicht von: @deborah71Ja... ich denke, ich weiß. was du meinst.
Juchhuh!
Veröffentlicht von: @deborah71In den Ruinen des Grabmales und Martyrions von Philippus, des Evangelisten in Hierapolis begegnete mir Gott mit so einer Grundsatzfrage.
Sehr interessant!
Veröffentlicht von: @adjutanteSehr interessant!
Ja, das war etwas krass..... aber sehr befreiend.
Findest du noch bei Johannes noch etwas in Vers 18 bzgl Petrus und seines Schlafes?
Der Prediger, den ich hörte, hatte auf etwas aus diesem Vers hingewiesen, das mir auch bislang entgangen war.
Veröffentlicht von: @deborah71Findest du noch bei Johannes noch etwas in Vers 18 bzgl Petrus und seines Schlafes?
Ists ein Versprechen? In Vers 18 sehe ich eine totale Lebensveränderung von Petrus. Ein Prozess, in dem er sich mehr und mehr führen läßt.
Es geht um die Berufung des Petrus .... sie enthält mehrere Bestandteile. Sie fängt schon an mit der dreifachen Liebesfrage und dreifacher Berufung... und geht dann in Vers 18 über.
Paulus hatte eine ähnliche Struktur, wenn er von seiner Berufung durch Jesus spricht.
Veröffentlicht von: @deborah71Es geht um die Berufung des Petrus .... sie enthält mehrere Bestandteile. Sie fängt schon an mit der dreifachen Liebesfrage und dreifacher Berufung... und geht dann in Vers 18 über.
Johannes 21, 15 - 17 sind meine ganz besonderen Lieblingsverse. Ja, ich weiß, darin geht es um die Berufung.
Veröffentlicht von: @deborah71Paulus hatte eine ähnliche Struktur, wenn er von seiner Berufung durch Jesus spricht.
Richtig.
Veröffentlicht von: @adjutanteVeröffentlicht von: @adjutantePaulus hatte eine ähnliche Struktur, wenn er von seiner Berufung durch Jesus spricht.
Richtig.
Beide haben eine Vorhersage über ihr Ende....und es wird ihnen am Anfang übermittelt.
Bei Petrus wird eine genauere Zeitangabe eingeflochten.
Ja. Gott bezieht seine Leute in seine Pläne ein.
Das meine ich in dem Fall nicht.
Joh 21,18 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht willst.
In welchem Alter ungefähr war Petrus im Gefängnis, von dem in Apg 12 die Rede ist?
Etwa 2 - 3 Jahre älter als ich jetzt bin
Wie kommst du auf diese Altersangabe? Nebenfrage.
Das ist aber nicht alt im Sinne von alt.
d.h. die Vorhersage Jesu für ein fremdbestimmtes Ableben von Petrus konnte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfüllen. Das machte die Prophetie zu dieser Zeit zu einer Verheißung des Lebens in dieser Situation.
Veröffentlicht von: @deborah71Wie kommst du auf diese Altersangabe? Nebenfrage.
Uuuupps - Manno - hab nicht nachgedacht, nicht aufgepasst. War mir so in Erinnerung vom Studium her, dass Petrus so um die 65 / 67 Jahre alt wurde ...
Ich denke, dass er da noch einiges jünger war.
Wieviel Jahre umfasst eigentlich die Berichterstattung der Apostelgeschichte?
Als Petrus zu Jesus fand, war er Fischer.... und zwar noch so taff drauf, dass er vom Boot springen und an Land schwimmen konnte....
Veröffentlicht von: @deborah71Ich denke, dass er da noch einiges jünger war.
Ja, klar.
Veröffentlicht von: @deborah71Wieviel Jahre umfasst eigentlich die Berichterstattung der Apostelgeschichte?
Da muss ich passen - oder mal nachschauen. Notiert habe ich mir das ja vielleicht damals.
Veröffentlicht von: @deborah71Als Petrus zu Jesus fand, war er Fischer.... und zwar noch so taff drauf, dass er vom Boot springen und an Land schwimmen konnte....
Ja. Vermutlich war zu der Zeit in etwa so alt wie Jesus damals? Vielleicht ein wenig jünger? Ich weiß es nicht mehr sicher.
Nachtrag vom 19.03.2019 2335
Wieviel Jahre umfasst eigentlich die Berichterstattung der Apostelgeschichte?
Schätze aber, es könnten um die 30 Jahre sein 🤨
Veröffentlicht von: @adjutanteVeröffentlicht von: @adjutanteIch denke, dass er da noch einiges jünger war.
Ja, klar.
Dann war sein Schlaf wohl auch in dem Wissen begründet, dass sein Auftrag noch nicht beendet war und Gott ihn irgendwie herausretten würde.
Mich würde dazu auch brennend interessieren, was die Gemeinde gebetet hat damals.... ob sie diese "Verheißung" als Grundlage genommen hatten: HErr, Petrus ist noch nicht alt... zieh ihn aus dem Rachen des Fuchses Herodes.... oder ähnliches...
Jedenfalls der Punkt, dass ein direkt gegebenes Wort von Jesus im eigenen Leben noch nicht erfüllt ist, sehe ich als eine Ermutigung und einen Ankerpunkt im Vertrauen an.
Veröffentlicht von: @adjutanteVeröffentlicht von: @adjutanteWieviel Jahre umfasst eigentlich die Berichterstattung der Apostelgeschichte?
Da muss ich passen - oder mal nachschauen. Notiert habe ich mir das ja vielleicht damals.
Ich hab mal gesucht...
http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/chronologie_apg.html
Veröffentlicht von: @deborah71Mich würde dazu auch brennend interessieren, was die Gemeinde gebetet hat damals.... ob sie diese "Verheißung" als Grundlage genommen hatten: HErr, Petrus ist noch nicht alt... zieh ihn aus dem Rachen des Fuchses Herodes.... oder ähnliches...
Vielleicht haben sie auch gebetet wie bei Paulus, auf dass des Herrn Wort laufe ...
In der Ewigkeit wird uns der Gesprächsstoff nicht ausgehen bei so vielen Fragen .... 😉
Veröffentlicht von: @adjutanteIn der Ewigkeit wird uns der Gesprächsstoff nicht ausgehen bei so vielen Fragen .... 😉
Er geht uns ja hier schon nicht aus 😀
Ich bin immer wieder fasziniert, wie ein scheinbar unscheinbares Wort in einem Satz eine weitere Facette eines Textes entfalten kann. 😊
Mir fällt dazu ein, wie Jesus nach Seinem Gebetskampf im Garten Gethsemane zu Seinen Jüngern zurückgeht, und da steht in Lukas 22, 45:
... und kam zu Seinen Jüngern und fand sie schlafen vor Traurigkeit.
Grübel ...
auch eine spannende Stelle....
passt ja auch irgendwie
Veröffentlicht von: @deborah71Was denkt ihr, warum Petrus in dieser Nacht vor seiner geplanten Hinrichtung schlafen konnte?
Es ist zwar schwierig zu glauben, aber nicht ganz unmöglich.
Ich denke, er war mit sich, mit Gott und seinen Mitmenschen im Reinen und wusste Gott auf seiner Seite - das gab ihm dann die innere Ruhe, die ihn hat schlafen lassen.
Mich erinnert das an meinen vor achteinhalb Jahren verstobenen Freund: er wusste, dass die letzte Chemo nichts mehr gebracht hatte und dass er nur noch eine sehr kurze zeit zu leben hatte.
Aber er hatte sich mit allen Menschen, denen er "auf die Füße getreten" hatte, aussprechen und alle ihm wichtigen Angelegenheiten ordnen können.
Daher war es ihm möglich, zu sagen: "Es ist in Ordnung, so wie es ist."
Das ist, finde ich, eine ganz große Gnade, wenn man loslassen kann und zu einem Zeitpunkt geht, zu dem man bereit ist.
Vielen Dank für deine Sicht auf Petrus und deinen persönlichen Bericht. 😊
Die Vielfalt, wie man so einem Text begegnen kann, ist immer wieder bereichernd.
Was hätte er sonst tun können?
Erschöpft war er auf jeden Fall - das war die physische Situation.
Die psychische war nicht viel anders, die Würfel waren gefallen, seine eigenen Möglichkeiten restlos ausgeschöpft.
Ich gehe davon aus, dass Petrus mit sich selbst und mit Gott im Reinen war. Der nächste Tag würde kommen und Klarheit bringen - so oder so. Dass dieser sein Ende sein könnte, war ihm eigentlich schon lange vorher klar. Warum sich nun also zusätzliche Sorgen machen, wo es doch heißt "Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat."
Ich denke, dass er in dieser Situation das akzeptierte, was Bonhoeffer später so schrieb: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag. Gott ist bei und am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."
Ihm war klar: falls ihn Herodes nicht länger gefangen halten wollte, dann würde er am kommenden Tag mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder frei sein - oder vor Gott stehen.
Spielt in deinen Überlegungen Joh 21,18 eine Rolle?
Was würde sich für dich verändern dadurch, dass die Beschreibung von Petrus Ende auf die Zeit des Alters angekündigt worden war, Petrus aber zum Zeitpunkt von Herodes Angriff noch nicht alt war?
Veröffentlicht von: @deborah71Spielt in deinen Überlegungen Joh 21,18 eine Rolle?
Ich muss gestehen, dass ich daran gar nicht gedacht hatte. Aber selbstverständlich passt dies genauso gut. Er hatte zu diesem Zeitpunkt getan, was ihm möglich war, jetzt musste er zulassen, dass er von anderen geführt wird - auch wenn dies ein anderer Weg sein sollte, als er selbst ihn gerne gehen würde.
Veröffentlicht von: @deborah71Was würde sich für dich verändern dadurch, dass die Beschreibung von Petrus Ende auf die Zeit des Alters angekündigt worden war, Petrus aber zum Zeitpunkt von Herodes Angriff noch nicht alt war?
Man könnte annehmen, dass Petrus deshalb so gelassen war und ruhig schlafen konnte, weil er wusste, dass ihm nichts passieren würde. Denn schließlich war er noch nicht "alt genug" dafür. Aber das halte ich für Spekulation.
Danke für deine Gedanken dazu.
Für mich rutscht die Betrachtung des "nicht alt genug" nicht so weit in den spekulativen Bereich aufgrund eines Erlebens mit der Kraft einer Zusage Jesu in meinem Leben, die sich mehrfach als Dynamit gezeigt hat (Psalm 118,17).
Daher kann ich Joh 21,18 mit einbeziehen in den Strauss aus grundsätzlichem Vertrauen, Gemeindegebet und persönlicher Zusage.