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Johannes 15 Vers 7

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Leonie0011
Themenstarter
Beiträge : 44

In Johannes 15:7 steht: "Wenn ihr in mir bleibt und mein Wort in euch bleibt, fragt nach was auch immer ihr euch wünscht, ihr werdet es erhalten."

Wie ist das gemeint? Denn Gott ist ja kein Wunschkonzert und es gibt viele Dinge nach denen ich gefragt habe und sie nicht erhalten habe. Es gibt viele Leute die an gott glauben, nach Dingen fragen, aber diese niemals erhalten.

Kann mir das jemand erklären? 

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Yaeli
 Yaeli
(@yaeli)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 411
Veröffentlicht von: @leonie0011

In Johannes 15:7 steht: "Wenn ihr in mir bleibt und mein Wort in euch bleibt, fragt nach was auch immer ihr euch wünscht, ihr werdet es erhalten."

Wie ist das gemeint? Denn Gott ist ja kein Wunschkonzert und es gibt viele Dinge nach denen ich gefragt habe und sie nicht erhalten habe. Es gibt viele Leute die an gott glauben, nach Dingen fragen, aber diese niemals erhalten.

Kann mir das jemand erklären? 

Der Text aus Joh.15,1-10 wurde *für mich* vor längerer Zeit einmal zu einem Schlüsseltext.
An einem Morgen, an dem ich gerade viele Fragen zum Leben mit Gott auf dem Herzen hatte, las ich diesen Text ... den ich eigentlich schon sehr gut zu kennen glaubte. 

Und plötzlich erschien mir der Inhalt ganz einfach zu sein. ER in mir und ich IHM - ist nichts, was ich erkämpfen muss, sondern ein "Zustand", der sich aus meiner Herzenshaltung zu Gott ergibt. Die Frucht ist demnach etwas, was aus dieser Verbindung heraus wächst.

Ich sagte zu Gott: wenn das so ist, dann erlebe ich das eigentlich schon ... ist das wirklich so gemeint, wie ich es verstehe?

Ich lebe mit Jesus/Gott im Herzen jeden Moment meines Lebens. Das heißt für mich, dass ich einfach in jeder Situation und Lebenslage damit rechne, dass Gott anwesend ist und alles sieht ... besser, als ich es selbst erkennen kann. Das macht sich bemerkbar dadurch, dass ich überall mit ihm kommuniziere .... manchmal laut manchmal leise oder unhörbar für andere Menschen. Ohne vorher die Hände zu falten oder eine bestimmte Haltung einzunehmen - direkt aus der momentanen Lebenssituation heraus. 

.....und dann las ich auch den Nachsatz, den du hervorhebst.

Ich sagte zu Gott: ok, da gibt es eine ganze Menge Fragen und Wünsche. Ich sage sie dir jetzt einfach mal so, und bitte dich, dass du mir zeigst, wie ich diesen Text verstehen kann. Dann zählte ich eine Menge Fragen und Wünsche auf.

... etwa eine halbe Stunde danach wurde mir auf eine ganz unkonventionelle Art einer der Wünsche erfüllt ... und eine viertel Stunde später eine wichtige Frage beantwortet ... was mich im Moment fast atemlos machte vor staunen, 

Ich weiß nicht mehr, ob auch noch andere Fragen meiner "Liste" beantwortet wurden. Aber das war zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht mehr wichtig. Weil die übergeordnete Frage, ob dieses "ER in mir und ich in IHM" für mich die viel mehr entscheidende Antwort enthielt: meine Beziehung zu Gott ist vorhanden, und ich darf MIT IHM einfach LEBEN.... und ER lässt die Frucht aus mir wachsen. 

yaeli antworten
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@leonie0011 "Wenn ihr in mir bleibt und mein Wort in euch bleibt"... Also Jesus hören und bei seinem Wort bleiben. Nicht für die Zeit einer kurzen Andacht oder eines langen Gottesdienstes an ein oder zwei Tagen in der Woche, nach dem man wieder in die Welt und den Alltag abtaucht, sondern beständig mit Jesus verbunden sein wie die Rebe mit dem Weinstock; "beten ohne Unterlaß" (1. Thess 5,17). Das bringt Frucht und Segen. Wir hören ihn, er hört uns. So verwandeln wir uns auch mehr und mehr "in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern" (2.Kor 3,18), so daß wir endlich selig zu werden anheben und selbstlos werden und aller irdischen Dinge enthoben, weil wir in Christus volle Genüge haben; bestenfalls noch wünschend, daß alle Menschen gerettet werden und die Liebe Gottes in Jesus Christus kennen lernen wie wir.

❤️

Dazu weiß jeder gute Vater allerdings auch, daß es nicht sinnvoll ist, dem Sohn - wenn er noch klein ist - gewisse Dinge zu schenken, mit dem er noch nicht umgehen kann, auch wenn dieser noch so sehr nach Rasierklingen und Bohrmaschinen und Chemiebaukästen verlangt, wie Paul Gerhardt singt:

"GOtt ist deiner Liebe voll

Und von ganzem Herzen treu;

Wann du wünschest, prüft Er wohl,

Wie dein Wunsch beschaffen sei:

Ist dir's gut, so geht Er's ein,

Ist's dein Schade, spricht Er: Nein."

 

 

 

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neubaugoere
Beiträge : 15298

@leonie0011 

Wie Plueschmors schon angesprochen hat, geht es hier eher um das "ihr in mir und ich in euch" ... vielleicht ist dir Joh. 17, das Hohepriesterliche Gebet, da eine Hilfe. Jesus ist ja das Wort, wie auch unser täglich Brot, unsere Nahrung (geistlich). Er will sich in uns manifestieren und größer und größer werden. Wir sind in ihm durch unsere Errettung, Befreiung, weil wir zu ihm gehören. Das ist wie ein ständiges BeieinanderSein und MiteinanderSein und FüreinanderDasein. Er in mir und ich in ihm. Wunderbar. Und dabei geht es noch gar nicht um "was auch immer ihr wünscht" als - wie du schon sagtest - "Wunscherfüllungsautomat". Zuerst einmal geht es um die Beziehung. Und aus dieser heraus folgt dann immer alles andere.

Erleben kann dies jeder, der sich und seine "Wünsche" zurückstellt und es ihm erst mal um Jesus, den Vater und den Heiligen Geist geht (trachtet zuerst nach dem Reich Gottes ... Matth. 6,33). Ich kann nur sagen: es lohnt sich. 

neubaugoere antworten
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@leonie0011 

Wie bereits von Plueschmors und Göre geschrieben, geht es hierbei nicht um die Erfüllung unserer Wünsche, sondern zuerst um die innere Haltung der Beter und Beterinnen. Deutlicher wird das, wenn man nicht in "Hoffnung für alle" liest, sondern besser die Luther-, Elberfelder-, Menge- oder Schlachter-Übersetzung. Denn das Wort "erhalten" (aus "Hoffnung für alle" oder "Einheitsübersetzung") bedeutet in unserem Sprachgebrauch meistens die Erfüllung (oft materieller) Wünsche und damit wird m.E. die eigentliche Aussage stark vereinfacht bzw. in eine bestimmte Richtung gelenkt.

Lesen wir stattdessen z.B. "und es wird euch zuteilwerden", "es wird euch widerfahren" oder gar "es wird euch geschehen", dann wird deutlicher, dass sich dieses Jesuswort viel mehr auf unsere Persönlichkeit, unser Schicksal bzw. unsere weitere Zukunft bezieht, dass in der Erfüllung auch Variationen denkbar sind und dass damit schon gar nicht eine 100%-ige Wunscherfüllung zugesagt wird. 

Der weitere wichtige Punkt liegt in den vorigen Worten "Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben..." oder (noch klarer) "Wenn ihr aber fest mit mir verbunden bleibt...", mit denen die notwendige Voraussetzung beschrieben wird. Gerne dient in manchen frommen Kreisen dieser Teil des Verses dazu, dem Beter bei Nichterfüllung seiner Wünsche mangelnden Glauben oder fehlende feste Verbundenheit zu Jesus vorzuwerfen, was grundsätzlich nicht ganz abwegig ist.

Tatsächlich sollte man das aber weniger als Vorwurf sehen, sondern zum Anlass nehmen, ganz privat und persönlich die eigene Verbindung zu Gott und die Grundlage unserer Wünsche zu hinterfragen. Und damit gewinnt meines Erachtens besonders Vers 5 an Bedeutung (und wird zum wichtigsten Vers dieser Jesusworte): "Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt reichlich Frucht. Denn getrennt von mir könnt ihr gar nichts bewirken". Und damit steht als Ziel unseres Betens ("Bittens") weniger die Erfüllung eines (eigenen) Wunsches, sondern dass unser Wirken gesegnet sei (und damit im Sinne Jesus den erbetenen Erfolg bringen möge) und dass wir in unserem Leben gemeinsam mit Jesus etwas Positives bewirken können. 

Und somit will auch ich abschließend nochmals den von Göre genannten Vers Matth. 6, 33 betonen, der im Grunde genommen die Erklärung zu Johannes 15, V. 7 liefert und erklärt, was Jesus wohl mit der "Wunscherfüllung" meinte: "Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben" bzw. "Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen".

Soweit mein bescheidenes Verständnis dieser Stellen. 

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Beiträge : 18002

@leonie0011 

Wie ist das gemeint? Denn Gott ist ja kein Wunschkonzert

Völlig richtig. Hilfreich ist da der Zusammenhang, denn dieser Vers steht innerhalb eines Bildes, eines Vergleichs. Einleitend heisst es in Vers 5 "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht". Hier geht es also ums Frucht bringen als Weinrebe.

Ebenso heisst es das Bild abschließend in Vers 8 "Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet." Auch hier geht es um das Frucht bringen. Und genau darauf bezieht sich eben auch Jesu Zusage "so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen." Auch da geht es um das Frucht bringen, also um Bitten an den Weingärtner Frucht zu bringen. 

Und so sagt er zu, dass es geschehen soll.

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Blackhole
Beiträge : 1112

@leonie0011 

Auch ich muss hier passen.... meiner Ansicht nach handelt es sich sogar um ein gefährliches Versprechen, daß nur Enttäuschungen produzieren kann.

blackhole antworten


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