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Kann ich nicht mehr zu Jesus zurückkehren wenn ich mich schon einmal von ihm abgewandt habe?

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Dorisa
 Dorisa
Themenstarter
Beiträge : 61

Hallo

Ich habe auf meinen Glaubensweg viel Hin und Hers erlebt. Ich wuchs in einen eher agnostischen Haushalt auf, wurde aber katholisch getauft. Mit etwa 13/14 wurde ich dann gläubig (katholisch) und ging viel in die Kirche.

Dieser Glaube schwächte sich jedoch sehr ab und ab meinen achtzehnten Lebensjahr wand ich mich mehr der Esoterik zu. Ich war dann lange Zeit esoterisch, kam parallel dazu, während meines Studiums, aber mit christilichen Studentengruppen in Kontakt. Ich begann sie zu besuchen und obwohl ich weiterhin esoterisch war, glaubte ich auch an Gott, Jesus und betete. 2013 als ich 25 war, übergab ich in einen Gottesdienst mein Leben Jesus obwohl ich damals parallel noch an Glaubensinhalten der Esoterik geglaubt habe, wie beispielsweise der Wiedergeburt. Mein Glaubensleben war für eine Weile wie eine Kombination aus Christentum und Esoterik auch wenn man darüber diskutieren kann ob das überhaupt möglich ist.

2015 habe ich mich dann komplett vom Christentum abgewandt. Ich wurde damals mit dem Glauben konfrintiert, dass Jesus für unsere Sünden starb, doch ich hatte Mitleid mit Jesus und fand es unerhört so etwas "grausames" zu glauben.

2018 kam dann die Kehrtwende: Ich verbannte die Esoterik aus meinem Leben und meinem Geist und wurde überzeugte Christin, die glaubt, dass die Bibel Gottes Wort ist, auch viel in diesem Wort liest, in den Gottesdienst geht und viel betet.

Aber nun komme ich zu dem Grund meines Postings. Heute habe ich in der Bibel folgende Stelle gelesen:

Hebräer 6 Vers 4 - 6:

"Für alle, die Gott schon mit seinem hellem Licht erleuchtet hat, die an sich selbst erfahren haben, wie herrlich Gottes himmlische Gaben sind, und denen der Heilige Geist geschenkt wurde, die Gottes gute Botschaft aufnahmen und etwas von der Kraft der ewigen Welt kennen gelernt haben - für all diese Menschen ist es unmöglich, wieder zu Gott zurückzukehren, wenn sie sich bewusst von ihm abgewandt haben und ihm untreu geworden sind. Ihre Untreue würde nichts anderes bedeuten, als dass sie den Sohn Gottes noch einmal ans Kreuz schlagen und ihn dem Spott seiner Feinde ausliefern."

Da ich mich 2015 von Gott abgwandt habe, habe ich Angst, dass ich eigentlich gar nicht zu Gott zurückkehren kann. Dass mein Glaube seit 2018 also nur öberflächlich ist und ich auch nicht in den Himmel kommen werde. Es geht mir schon viele Jahre sehr schlecht und ich frage mich ob eben das der Grund ist, dass Gott mich nicht segnet und mir meine Gebete nicht erhört.

Was denkt ihr? Nimmt Jesus mich trotzdem auf oder nicht?

Antwort
13 Antworten
Deborah71
Beiträge : 25220

@elfentanz 

Willkommen, Elfentanz 🙂

 

Dein Werdegang liest sich ganz so, als ob du recht umkämpfst bist.

Der Hebräerbrief ist in eine besondere Situation hinein geschrieben. Die damalige Gemeinde wurde sehr verfolgt und die Hebräer (jüdische Jesusgläubige) fragten an, ob sie für die Zeit der Verfolgung wieder zur jüdischen Gesetzesreligion zurückkehren könnten. Das hat der Schreiber des Hebräerbriefes verneint und erklärt.

Das ist also eine Situation gewesen, die auf dich nicht zutrifft, meiner Einschätzung nach. Jesus sagt: Niemand kann den, der zu Ihm gehört aus seiner Hand reissen.

Hast du jemanden in deiner Gemeinde, der dich begleiten, aufbauen und stabilisieren kann?

Segen dir 🙂

 

 

deborah71 antworten
4 Antworten
Dorisa
 Dorisa
(@elfentanz)
Beigetreten : Vor 11 Jahren

Beiträge : 61

@deborah71

Ich denke auch, dass ich umkämpft bin.

Zu deiner Frage: Es gibt in meiner Gemeinde viele nette Menschen aber eigentlich keinen, den ich darum bitten möchte, dass er mich begleitet, aufbaut und stabilisiert. Da schäme ich mich dann vielleicht zu sehr. Aber in zwei Wochen sehe ich die Seelsorgerin wieder bei der ich in der Vergangenheit schon war.

elfentanz antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 25220

@elfentanz 

In meiner begrenzten Gemeindemöglichkeit meines Wohnortes gibt es auch keinen, der mir ein Mentor oder so sein könnte. Ich habe zwei kompetente Schwestern an verschiedenen Orten, die ich persönlich kenne und wir haben auch eine langjährige Glaubensgeschichte miteinander und ich nehmen den Gebetsdienst der Taube e.V. in Heidelberg in Anspruch, wenn ich etwas Konkretes habe, besonders, wenn es aus einer aktuellen Predigt heraus aufspringt.

 

Gerade musste ich erstmal schauen... dein Nick ist elfentanz und du möchtest als Dorisa angesprochen werden? Erfasse ich das richtig?

 

deborah71 antworten
Dorisa
 Dorisa
(@elfentanz)
Beigetreten : Vor 11 Jahren

Beiträge : 61

@deborah71 Ich habe mich vor einigen Jahren mit dem Nick Elfentanz angemeldet aber er gefällt mir nicht mehr deshalb habe ich ihn in Dorisa umgeändert aber an einigen Stellen im Forum gilt immer noch Elfentanz.

elfentanz antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 25220

@elfentanz 

Danke Dorisa, dann ist das transparent. 

deborah71 antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 26156

@elfentanz Wie Deborah schon schreibt, behandelt der Hebräerbrief in großer Entschiedenheit eine ganz besondere Situation der betroffenen Gemeinde. 
Meiner Meinung nach baut hier der Schreiber ganz bewusst ein besonders strenges Bild auf, um "Abwanderungen" von Gemeinde-Angehörigen (das könnte auch als "Treuelosigkeit" oder gar als "Verrat an der christlichen Gemeinde" interpretiert werden) vorzubeugen. Und meiner Ansicht nach ist der Satz
"Ihre Untreue würde nichts anderes bedeuten, als dass sie den Sohn Gottes noch einmal ans Kreuz schlagen und ihn dem Spott seiner Feinde ausliefern."
seine ganz persönliche Meinung, denn ich finde in meiner Bibel keine andere Stelle, die diese Meinung stützt. 

Ganz im Gegenteil - und da denke ich an das Gleichnis vom verlorenen Sohn, von Jesus selbst erzählt. 
Dieser Sohn hatte bestimmt den Wert eines Vaterhauses und einer Familie kennen- und schätzen gelernt.
Trotzdem entschied er sich bewusst dagegen und verließ seinen Vater und die weiteren Angehörigen. 
Nach dem tiefen Fall und harten Aufprall kehrte er reuemütig zurück - und wurde liebevoll aufgenommen. 

Ich denke, dass diese Bibelstelle viel besser zu deiner Situation passt als die "Durchhalteparole" aus dem Brief eines heute unbekannten Schreibers (Paulus war er wahrscheinlich nicht) an Menschen einer Gemeinde in Bedrängnis. 

Dir Gottes Segen
wünscht
Dschordsch

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Yaeli
 Yaeli
Beiträge : 414

 

Veröffentlicht von: @elfentanz

Was denkt ihr?

Ich denke, dass Jesus dich IMMER annimmt, wenn du es willst.
Der von dir zitierte Bibeltext gilt Menschen, die sich wirklich von Gott abgewandt haben .... nicht nur aus den Augen verloren haben.

 

Du kennst sicher die "Geschichte vom verlorenen Sohn", die Jesus selbst erzählt hat... Lukas 15,11-32. Eigentlich müsste diese Geschichte den Titel haben "Die Geschichte vom liebenden Vater".

In dieser Geschichte ist der Sohn weit weg gegangen vom Vater, und hat alle Güter, die er vom Vater bekommen hat, verprasst. Der war wirklich weit weg. Und als er beschließt, wieder umzukehren zum Vaterhaus, dachte er auch, er  könnte nicht mehr der Sohn sein, sondern wollte sich als Knecht anbieten. 

Das, was ihn dazu bewegt hat, war noch nicht einmal die Sehnsucht nach der Familie oder der Heimat ... sondern schlicht der Hunger. Er hat sich einfach daran erinnert, dass die Knechte des Vaters mehr hatten, als er selbst in dem Moment. 

Aber der Vater hatte schon Ausschau gehalten und lief ihm freudig entgegen. Kein Wort des Vorwurfs oder Ermahnung. Der Vater hat ihn einfach nur als Sohn wieder aufgenommen und ein fest für ihn bereitet. 

 

Du schreibst:

2015 habe ich mich dann komplett vom Christentum abgewandt.

....und weiter unten dann:

Da ich mich 2015 von Gott abgwandt habe ....

... das ist ein Unterschied. Das Christentum ist eine Religion, gebildet von Menschen. Da ist es manchmal sogar hilfreich, sich von dem abzuwenden, was man einfach nur geschluckt hat, weil es einem genauso gelehrt wurde. 

Sich Gott ab- und zu- zuwenden ist eine ganz andere Nummer. Und es lohnt sich manchmal tatsächlich, alle alten Muster des angelernten "Glaubens" loszulassen und sich Gott zuzuwenden. 

Als ich vor vielen Jahren an diesem Punkt war, an dem ich einfach erleben wollte, dass Gott mir einen Weg zeigt, habe ich einfach Gott im Gebet gefragt. Weil ich es bisher nie erlebt hatte, aber einen Menschen als Vorbild hatte, habe ich der Frage noch die Bitte zugefügt, es mir so zu zeigen, dass ich es auch verstehe. Und ich war überrascht und überwältigt, als ich es wirklich erlebte, dass Gott sich um mich ganz persönlich kümmert. Bei mir war das der Anfang eines lebendigen Glaubenslebens, dass sich im Laufe der Zeiten sehr verändert hat zu dem, was ich am Anfang dachte, glauben und tun zu müssen - weil es mir so gelehrt wurde. 

yaeli antworten


Lucan-7
Beiträge : 24816

@Dorisa

Da ich mich 2015 von Gott abgwandt habe, habe ich Angst, dass ich eigentlich gar nicht zu Gott zurückkehren kann. Dass mein Glaube seit 2018 also nur öberflächlich ist und ich auch nicht in den Himmel kommen werde. Es geht mir schon viele Jahre sehr schlecht und ich frage mich ob eben das der Grund ist, dass Gott mich nicht segnet und mir meine Gebete nicht erhört.

Was denkt ihr? Nimmt Jesus mich trotzdem auf oder nicht?

Um diese Fragen zu beantworten bin ich wohl der Falsche. Aber ich kann dir zumindest sagen, dass dein Weg überhaupt nichts ungewöhnliches ist, sondern ganz normal.

Ich habe schon mit vielen Menschen gesprochen, die als Kinder oder Jugendliche den christlichen Glauben angenommen haben, als Erwachsene diesen aber (zunächst) wieder verloren.

Und das ist auch eine ganz normale Entwicklung, denn als Kind nimmt man viele Dinge ganz selbstverständlich auf, während man als erwachsene Person vieles kritischer sieht und hinterfragt. Und so verloren diese Leute zunächst ihren "Kinderglauben", und wendeten sich anderen Dingen zu... manche betrachteten sich in dieser Zeit als Atheisten, andere probierten andere Religionen oder Esoterik aus, je nach Veranlagung.

Und warum auch nicht? Wie will man denn wissen, ob etwas gut und richtig ist, wenn man sonst nichts Anderes kennt? Es ist eine Entwicklung und ein Weg, den wir wohl alle gehen - wenn auch mit sehr verschiedenen Zielen und Ausgängen.

Jene, die dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder zum christlichen Glauben finden, können dann sagen, dass sie wirklich geprüft haben, und aus voller Überzeugung zum Christentum stehen. Und das ist sehr viel mehr als ein Glaube, den man hat, weil man halt nichts anderes kennt und es schon immer so war.

Wenn du dich einst vor vielen Jahren vom Glauben abgewendet hast, dann ist das wohl ein Zeichen dafür, dass dein Glaube nicht sonderlich gefestigt war, dass du unsicher warst und vieles nicht verstanden hast - wie die Sache mit dem doch recht grausamen Opfer Jesu. Es heißt aber auch, dass du die Sache damals ernst genommen hast... du wolltest eben nicht nur scheinbar Christin sein, sondern wenn, dann richtig - und das war dir zu diesem Zeitpunkt nicht möglich.

Du hast also nicht gegen Gott rebelliert oder so etwas, du warst einfach nur ehrlich. Und wenn du heute glaubst, sehr viel weiter zu sein und dich wieder dem Christentum zuwendest, dann bist du wiederum ehrlich. Und diesmal sollte der Glaube auch fester sein als zuvor... wobei du da nicht zuviel erwarten solltest, praktisch alle Christen, denen ich begegnet bin, erzählten mir von gelegentlichen Zweifeln, auch das ist normal.

Und selbst Paulus war ja nicht perfekt. Petrus hat sogar aktiv und wissentlich Jesus verraten... ich würde mir da also keine Sorgen machen.

lucan-7 antworten
GoodFruit
Beiträge : 3631

@elfentanz Ich denke, dass wer Jesus wirklich gefunden hat, kaum mehr von ihm weg will.

Das bedeutet, dass Du, wenn Du Dich bewusst von Jesus getrennt hast, vermutlich Jesus noch gar nicht gekannt hast, es keine wirkliche Beziehung zwischen Dir und Jesus gab.

Und wenn man dann Jesus ablehnt, dann lehnt man die Vorstellung, die man von Jesus hatte ab - und vielleicht war das ja auch gut so, weil das möglicherweise ein mit theologischen Dogmen aufgeblähtes und übelst verzerrtes Bild von Jesus war, das niemals zum Guten geführt hätte.

Auch ich habe mich schon von Vorstellungen trennen müssen und ich denke, dass das für einen Menschen, der sich entwickelt, etwas ganz Normales ist.

Ich denke grad an den Song "Privileg zu sein" v0n Samuel Harfst

https://www.youtube.com/watch?v=tdD-_rckEy0

Hier die Lyrics - und daraus zitiere ich:

Wenn du nicht weiterweißt, sich Wahrheit als falsch erweist
Und deine Philosophie, bleibt nur tote Theorie
Auch wenn du nicht mehr glaubst, Erwartungen zurück schraubst
Und sagst 'an Gott glaub ich nicht', sag ich dir 'Gott glaubt an dich!'

Das beschreibt es so wunderbar! Und das wichtigste habe ich mal fett hervorgehoben.

Gott kennt Dich, er sieht in Dein Herz und er führt Dich. Vielleicht hat er Dich durch eine Ablehnung hindurch geführt, damit Du frei wirst, Jesus und den Vater ganz unverfälscht entdecken und begegnen zu können.

Bemühe Dich doch, die Beziehung zu intensivieren und Du wirst erleben, wie Du ohne Jesus überhaupt nicht mehr sein kannst. Das ist keine ungute Abhängigkeit, sondern ein großes Geschenk und die Eintrittskarte in ein Leben in einer anderen Dimension. Ich bin da mehr und mehr hineingewachsen und ich fühle mich geführt und beschützt. Und im Moment erlebe ich fast jeden Tag Großes mit dem Herrn - ich bin auf dem Weg in einem Abenteuer, bei dem ich mir früher in die Hosen gemacht hätte - aber mit Jesus an der Seite ist das eine enorm coole Angelegenheit! Ich weiß natürlich nicht, ob das jedem so geht. Aber ich bin mir sicher, dass das Potenzial da ist.

Sei gesegnet von Deinem Herrn!

 

 

goodfruit antworten


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