Wie betet ihr die ersten Psalmen (Gerechtigkeit Gottes)
Ich habe angefangen mit den Psalmem zu beten. In den erste schwingt immer durch, was in Psalm 7 steht:
„Gott ist ein gerechter Richter und ein strafender Gott an jedem Tag“
wie geht ihr damit um? Denn Gott straft nicht täglich das Böse. Oft nicht einmal Jahre später (sondern wohl erst nach dem Tode).
die ersten Psalme bezeugen unmittelbares Eingreifen. Stockt ihr hier auch?
In der Hoffnung für alle spricht er von Zorn:
„Gott ist ein gerechter Richter, jeden Tag gilt den Bösen sein Zorn.“
bei Luther droht er nur. Wie ist das zu verstehen.
bei dem kurzen Vers ist es doch spannend wie unterschiedlich die Übersetzungen arbeiten
Oben habe ich die Ebelfelder zitiert, die doch näher am Original sein sollte?
Auf jeden Fall fällt mir dieses direkte Eingreifen Gottes als stetiger Anwalt des Gerechten schwer. Ist es doch nicht so im Alltag?
In der Hoffnung für alle spricht er von Zorn:
„Gott ist ein gerechter Richter, jeden Tag gilt den Bösen sein Zorn.“
Das kommt dem hebräischen Text sehr nahe.
Partizipform: zo'em = to be indignant... zornig sein.... Grundverb za'am
Gottes Zorn bedeutet : seine Bereitschaft Sünde und Unordnung zu strafen.
Die Zeitform in Vers 12 ist eine andauernde....d.h. Gott ändert seine Meinung über Sünde und Unordnung nicht, Sünde und Unordnung werden von ihm zu seinem Zeitpunkt behandelt wenn das Maß an Sünde voll ist.
Ja.... es kommt darauf an, wie man hört..d.h. worauf ein Text bei einem trifft... welches Gottesbild man als Kind vermittelt bekommen hat und inwieweit man das Erleben des liebenden Gott-Vaters verinnerlicht hat.
Der Zorn Gottes ist eine grundsätzliche Haltung Sünde gegenüber. Es ist kein mit der Lupe schauen, ob man jemand gleich eine überholzen muss.
Zudem... als Christen leben wir im neuen Bund und Jesus hat alle Strafe am Kreuz stellvertretend getragen.
Mir ist auch dabei wichtig, wie unterscheide ich Konsequenz von Strafe.
Ja, Gott ist gut. In Jesus sind wir gerettet. Es gibt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Hallelujah.
By the way, ich bete die Psalmen gar nicht.
@neubaugoere Jesus nennt die Psalme, zitiert sie. Für mich gehören sie als Christ dazu!
Ich habe gesagt, ich bete sie nicht. Das heißt nicht automatisch, dass ich sie ignoriere. Nicht von sich auf andere schließen. 😉 *scherzt*
Ich bin kein Verfechter von "du musst", ich bin einer von "du darfst", von Angebot und Möglichkeit. 🙂
Du hast gefragt, wie "wir" "damit" umgehen, ich habe geantwortet. 🙂
@studierzimmer Ich glaube daran, dass Gott eingreifen kann und das auch tut, wenn wir ihn darum bitten oder wenn Gott es einfach will.
Grade in Zeiten des Angegriffen-Seins sind mir solche Psalmen wichtig - insbesondere, wenn ich die Angreifer nicht auf staatlich juristischem Weg loswerde, weil es Angriffe im geistigen Raum sind. Da ist mein Vertrauen auf Gottes Eingreifen eine wichtige Stütze.
@goodfruit und du hast oft die Erfahrung gemacht das es klappt?
@studierzimmer Ja es klappt - und zwar auf zweierlei Weg:
1) Es ist ein Unterschied, ob ich als kleiner machtloser Mensch in einen Konflikt hinein gehe oder ob ich das mit der Gewissheit tue, dass der Herr der Heerscharen hinter mir steht. Das macht nicht nur etwas mit mir, sondern auch mit dem Gegner.
2) Ja, ich habe schon gemerkt, wie Gott handelt. Oft ist es so, dass ich Angriffe einfach an Gott abgebe und mich nicht mehr darum kümmere - und dann, oft Monate später, erfahre ich, wie dem Angreifer in arge Schwierigkeiten gekommen ist.
Ich habe festgestellt, dass es da weise ist, Gott die Art der Antwort zu überlassen. Er kennt die Umstände und weiß, ob da überhaupt ein Angriff war, oder ob ich etwas missverstanden habe. Und Gott weiß es auch, wenn da nicht nur ein Angreifer ist, sondern sich eine ganze Gruppe gegen mich stellt. Und Gott weiß, wo es beim Angreifer weh tut und wann er sie ins Nachdenken und die Umkehr führen möchte.
Generell bete ich aber auch, dass Gott die Angreifer so führen möge, dass sie ihre Schuld bei Jesus loswerden können - also ihr Leben Jesus übergeben. Und dann will ich natürlich auch gerne ihnen alles Böse nicht mehr anlasten. Ich will da nicht derjenige sein, der weiß, dass er selber der Gnade und der Rettung durch das Blut Christi bedarf - und es anderen nicht gönnen will. Sie wären dann ja meine Geschwister und ich will mich über sie und mit ihnen freuen!
Psalme werden gesungen. 🙂
Wie einst David mit Harfenbegleitung, meditativ a capella (Gregorianik), liturgisch im Gottesdienst, mit Orchester in grossen Chorwerken...
Und das habe ich auf jesus.de gefunden:
US-Musikerpaar vertont alle Psalmen.
Hier kannst du u.a. Psalm 1 nachhören.
Mir sind etliche Verse aus den Psalmen wichtige Meilensteine und Gebetsinhalte, an die ich zu passender Zeit erinnert werde. Ich bete also oft auf Grundlage von diesen Versen.
Meine allererste Psalmliebe entzündete sich an Psalm 119. Dann holte mich Psalm 118,17 aus einer Krankheit heraus, die nicht besser werden wollte. Beruhigung empfinde ich aus Psalm 37, 5-7. Trost kommt aus dem Aufbau vieler Psalmen, wo der Psalmschreiber erst sein Herz ausschüttet und dann die positive Wendung bezeugt. Ermutigung erfahre ich aus Psalm 21 und 23 und bete damit auch Ermutigung für Leiter. usw......So hat sich mit den Jahren ein Fundus an Psalmversen ergeben, an die mich der Heilige Geist erinnern kann, wenn ich sie brauche.
Es gab eine Zeit, da las ich jeden Tag 5 Psalmen. Das deckt den Zeitraum von einem Monat ab. Das verfolgte ich ein ganzes Jahr. Das war noch während meiner Berufstätigtkeit. Da passierte es, dass ich von den Kurpatienten manchmal das, was sie mir über ihre Nöte erzählten bei der Behandlung, am Ende des Tages nicht wirklich los wurde. Mir ging dann mal ein Licht auf, dass ich wohl gezielt für diese Menschen beten solle. Also fragte ich Jesus: was ist da los...was soll ich da beten? Da begann es dann, dass ER mir Zahlen zwischen 1 und 150 in die Gedanken gab und ich begriff, das sind Psalmen und ich solle da nachschauen. Das war schon krass, dass in jeder Ansage eines Psalms zum Fall Gebetshilfen waren. Das lief einige Zeit sehr intensiv in diesem Muster bis es eingeprägt war und dann ging es in eine andere Gebetsschulung weiter, taucht aber immer noch sporadisch auf.