Warum wir manche Tiere essen – und andere nicht
Titel: Warum wir manche Tiere essen – und andere nicht
Autor: Venti (Reflexion aus ethischer Selbstbetrachtung)
Ich habe mich gefragt, warum wir bestimmte Tiere essen – und andere nicht. Warum ist es gesellschaftlich akzeptiert, ein Schwein zu schlachten, aber ein Hund wäre ein Skandal? Warum empfinden wir Mitgefühl selektiv? Warum ist der Mensch das einzige Tier, das sich moralisch über andere Tiere stellt – obwohl er selbst ein Tier ist?
Diese Fragen sind unbequem, aber notwendig. Sie zeigen: Unsere Ethik ist oft keine Ethik, sondern eine Kulturgewohnheit. Wir essen nicht, was „richtig“ ist, sondern was wir gelernt haben zu essen. Und das nennen wir dann normal.
Aber normal ist nicht gleich ethisch. Wenn ich ein Leben beende, weil ich es essen will, dann sollte ich zumindest bereit sein, ehrlich hinzusehen. Und mir zu sagen: "Ich mache das gerade. Ich nehme Leben, für mein eigenes Leben."
Ich esse nicht, um zu urteilen. Ich denke darüber nach, weil ich mich frage: Was macht ein Leben wertvoll? Ist es die Intelligenz? Die Nähe zu uns? Die Niedlichkeit? Oder das, was wir aus Bequemlichkeit als „Nahrung“ kategorisiert haben?
Ich glaube: Echte Ethik beginnt da, wo wir unsere eigenen Maßstäbe hinterfragen – nicht die der anderen. Und ich glaube, es ist kein Fehler, Tiere zu essen. Aber es ist ein Fehler, nicht darüber nachzudenken, warum wir es tun – und warum nur bei manchen.
Was mir besonders auffällt, ist der Verlust an Sichtbarkeit. In Supermärkten liegen sauber verpackte Fleischstücke, getrennt von jeder Erinnerung an das Tier, das es einmal war. Die Trennung zwischen Leben und Produkt ist heute so vollständig, dass wir keine Verbindung mehr spüren. In früheren Generationen war das Schlachten sichtbar. Der Tod hatte einen Ort, eine Geschichte, eine Bedeutung. Heute verschwindet er in Plastik und Kühlung – und mit ihm verschwindet oft unser Mitgefühl.
Mein systemisches Denken sagt mir: Wenn wir Strukturen schaffen, die Verantwortung auslagern, verlieren wir auch das Bewusstsein für die ethische Tiefe unseres Handelns. Die Art, wie wir konsumieren, spiegelt nicht nur unsere Werte wider – sie formt sie auch.
Ich bin kein Philosoph. Kein Aktivist. Ich bin einfach jemand, der nicht aufhören kann, sich selbst zu fragen: "Was bedeutet mein Handeln – und wer bin ich, wenn ich es nicht mehr spüre?"
Vielleicht ist das schon Ethik genug.
(Ende der Reflexion – offen für Diskurs)

Veröffentlicht von: @ventiWas mir besonders auffällt, ist der Verlust an Sichtbarkeit. In Supermärkten liegen sauber verpackte Fleischstücke, getrennt von jeder Erinnerung an das Tier, das es einmal war. Die Trennung zwischen Leben und Produkt ist heute so vollständig, dass wir keine Verbindung mehr spüren. In früheren Generationen war das Schlachten sichtbar. Der Tod hatte einen Ort, eine Geschichte, eine Bedeutung. Heute verschwindet er in Plastik und Kühlung – und mit ihm verschwindet oft unser Mitgefühl.
Das dürfte schon einer der Kernpunkte sein.
In meiner Kindheit gab's hier am Ort noch mehrere Metzger, die ihre Tiere von ebenfalls ortsansässigen Bauern (oder von Bauern aus der näheren Umgebung) bezogen. Diese Tiere wurden dann im Schlachthaus vor Ort geschlachtet und bei den jeweiligen Metzgern verarbeitet.
Das Schlachthaus wurde irgendwann geschlossen, die Tiere mussten in den (von uns aus) 40 km entfernten Schlachthof gefahren werden. Das war schon deutlich industrieller.
Auch diesen Schlachthof gibt es nicht mehr - jetzt dauert der Transport noch länger. Und der Schlachthof ist noch größer, das ist jetzt halt Fleischindustrie. Massenschlachtung, Massenverarbeitung.
Ich selber war noch bei Hausschlachtungen dabei - da hat man tatsächlich mehr Respekt vorm Schnitzel.

@chai Danke dir – das ist das erste Mal in dieser Debatte, dass ich das Gefühl habe, wirklich verstanden worden zu sein.
Genau darum ging’s mir: Nicht darum, Fleisch per se zu verurteilen – sondern um den Moment, wo der Respekt verloren ging.
Du hast erlebt, was ich meine: Die Nähe, das Bewusstsein, das echte Verhältnis zum Tier.
Und du hast auch gesehen, wie diese Beziehung von System zu System immer weiter verschwunden ist.
Ich finde: Wer das einmal gefühlt hat – kann nie wieder unbewusst konsumieren.
Danke für deine Worte.

Veröffentlicht von: @venti@chai Danke dir – das ist das erste Mal in dieser Debatte, dass ich das Gefühl habe, wirklich verstanden worden zu sein.
Genau darum ging’s mir: Nicht darum, Fleisch per se zu verurteilen – sondern um den Moment, wo der Respekt verloren ging.
Du hast erlebt, was ich meine: Die Nähe, das Bewusstsein, das echte Verhältnis zum Tier.
Und du hast auch gesehen, wie diese Beziehung von System zu System immer weiter verschwunden ist.
Ich finde: Wer das einmal gefühlt hat – kann nie wieder unbewusst konsumieren.
Danke für deine Worte.
Ich weiß nicht, ob man nie wieder unbewusst konsumieren kann.
Der Mensch ist oftmals ein Meister der Verdrängung.
Aber mein Eindruck ist schon, dass das Bewusstsein, dass da ein Lebewesen sterben musste, verloren geht, wenn alles schön appetitlich in einer weißen Plastikschale liegt.
Das scheint mir Dein Anliegen zu sein.

Veröffentlicht von: @ga2Dass Schlachthäuser geschlossen wurden, hatte allerdings wohl auch was mit veterinärmedizinischen Auflagen und staatlichen Vorgaben zu tun, soweit ich mich erinnere. Und Rentabilität.
Es hatte viele Gründe. Angefangen damit, dass man hätte investieren müssen.
Und dass es natürlich störte, weil es irgendwann nicht mehr weit genug außerhalb der Stadt war.

Ich selber war noch bei Hausschlachtungen dabei - da hat man tatsächlich mehr Respekt vorm Schnitzel.
Inwiefern? Es wird gebraten und gegessen. Das Ergebnis ist dasselbe und das Schwein ist dennoch geschlachtet worden.

Veröffentlicht von: @tristesseIch selber war noch bei Hausschlachtungen dabei - da hat man tatsächlich mehr Respekt vorm Schnitzel.
Inwiefern? Es wird gebraten und gegessen. Das Ergebnis ist dasselbe und das Schwein ist dennoch geschlachtet worden.
Schon. Aber das Vieh hatte einen Namen. Man hat es auch lebend gesehen.

Schon. Aber das Vieh hatte einen Namen. Man hat es auch lebend gesehen.
Ich halte das eher für "Früher war alles besser" Romantik.
Tiere waren von jeher Nutztiere und wenn sie nichts mehr nützen, hat auch kein Bauer weinend vor dem Schnitzel gesessen. Und Pferde, die lahmten und nicht mehr einzusetzen waren, wurden nicht vom Tierarzt hoch gepäppelt. Ich denke auch nicht, dass jedes Ferkel, Kalb oder Lamm einen Namen bekam und in den Schlaf gesungen wurde 😉
Früher hat man die Hunde draußen angebunden und die Katzen nicht zusätzlich gefüttert.
Natürlich ist Massentierhaltung grausam, da braucht man auch nicht drüber diskutieren. Dass es früher keine gab, liegt meiner Meinung nach nicht daran, dass man mehr Liebe zum Tier hatte, sondern daß man einfach nicht die Möglichkeiten hatte. Das änderte sich mit der Industrialisierung und die Menschen wurden da nicht wie durch ein Wunder einfach grausamer.

Veröffentlicht von: @tristesseSchon. Aber das Vieh hatte einen Namen. Man hat es auch lebend gesehen.
Ich halte das eher für "Früher war alles besser" Romantik.
Tiere waren von jeher Nutztiere und wenn sie nichts mehr nützen, hat auch kein Bauer weinend vor dem Schnitzel gesessen. Und Pferde, die lahmten und nicht mehr einzusetzen waren, wurden nicht vom Tierarzt hoch gepäppelt. Ich denke auch nicht, dass jedes Ferkel, Kalb oder Lamm einen Namen bekam und in den Schlaf gesungen wurde 😉
Früher hat man die Hunde draußen angebunden und die Katzen nicht zusätzlich gefüttert.
Natürlich ist Massentierhaltung grausam, da braucht man auch nicht drüber diskutieren. Dass es früher keine gab, liegt meiner Meinung nach nicht daran, dass man mehr Liebe zum Tier hatte, sondern daß man einfach nicht die Möglichkeiten hatte. Das änderte sich mit der Industrialisierung und die Menschen wurden da nicht wie durch ein Wunder einfach grausamer.
Nö. Keine Romantik.
Der Bauer, von dem ich rede, der kannte seine Viecher ja tatsächlich. Und die Kühe hatten Namen, die Schweine nicht.
Und wenn man das Vieh selber geschlachtet hat, geht man anders mit dem 'Material' um, als wenn man's in der Plastikschale gekauft hat.
Und nein, der hat seine Viecher nicht gepäppelt, aber er ging respektvoll mit ihnen um.
Hund und Katz waren auf dem Hof und hatten eine Aufgabe - später durfte der Hund und der Kater mit in die Wohnung.
Und ich war mal sehr erstaunt, wie gut der seine Viecher beobachtet und charakterisiert hat.

Der Bauer, von dem ich rede, der kannte seine Viecher ja tatsächlich. Und die Kühe hatten Namen, die Schweine nicht.
Ich denke nicht, dass das auf große Betriebe zu übertragen ist und das sind nun mal die Hauptfleischlieferanten vom Fleisch.
Wir reden ja über die Fleischproduktion und nicht über Kleinbauern 😉

@tristesse Richtig. In Fleischproduktionsbetrieben ist das eher unwahrscheinlich.
Aber der Ausgangspunkt war ja auch der, dass ich von einer Hausschlachtung erzählte und das war keine 'Früher-war-alles-besser-Romantik'.
Ich habe mich gefragt, warum wir bestimmte Tiere essen – und andere nicht. Warum ist es gesellschaftlich akzeptiert, ein Schwein zu schlachten, aber ein Hund wäre ein Skandal?
Weil wir dazu fähig sind, Widersprüche zu ignorieren.
Und ich glaube, es ist kein Fehler, Tiere zu essen. Aber es ist ein Fehler, nicht darüber nachzudenken, warum wir es tun – und warum nur bei manchen.
Warum sollen wir noch nachdenken, wenn du die Antwort doch bereits gefunden hast? Was soll das bringen?
Mein systemisches Denken sagt mir: Wenn wir Strukturen schaffen, die Verantwortung auslagern, verlieren wir auch das Bewusstsein für die ethische Tiefe unseres Handelns.
Ganz im Gegenteil. Viele Menschen, die ihr Fleisch im Supermarkt kaufen, wären gar nicht mehr dazu imstande, ein Tier selbst zu töten.
Früher war das kein Problem: Da hat man ein Huhn genommen, Kopf ab, ausbluten lassen, rupfen, ausnehmen, braten. Da waren die Leute knallhart.
Heute nicht mehr. Heute wollen viele die Menschen das nicht mehr sehen, weil sie sonst Mitleid mit dem Huhn empfinden würden.
Auch so ein Widerspruch: Obwohl Menschen heute eigentlich mitfühlender sind geht es den Hühnern bei der Massentierhaltung schlechter als früher...
Und natürlich kann man über diese ganzen Widersprüche nachdenken. Aber ich denke nicht, dass sich damit auch etwas ändern würde.
Man kann es also auch lassen... 😉

Vielleicht macht dich mein Text wütend.
Sollte er vielleicht. Aber ich habe zu lange selber darüber nachgedacht und habe die Widersprüche erkannt. Und die existieren nun einmal.
Warum soll ich mich über die Realität aufregen...? Das bringt doch nichts...
Ich kann versuchen, im Kleinen hier und da etwas zu tun. Immerhin.

Ich habe deinen Einwand gelesen – und ich merke:
Du bist nicht bereit, auf Augenhöhe mit mir zu argumentieren,
weil du die Kernessenz meines Textes nicht verstehst.
Es geht nicht darum, Schuld zu verteilen oder jemanden bloßzustellen.
Es geht darum, Verantwortung sichtbar zu machen – dort, wo sie systemisch ausgelagert wurde.
Wenn du bereit bist, nicht nur auf den Ton, sondern auf die Tiefe zu hören,
dann reden wir weiter.
Wenn nicht – ist das auch in Ordnung.
Aber dann bleiben wir auf unterschiedlichen Ebenen.

Ich habe deinen Einwand gelesen – und ich merke:
Du bist nicht bereit, auf Augenhöhe mit mir zu argumentieren,
weil du die Kernessenz meines Textes nicht verstehst.
Du magst diesen Eindruck haben... das heisst aber nicht, dass das auch der Realität entspricht. Du kennst weder meine Bereitschaft noch kannst du genau wissen, was ich verstanden habe.
Ich habe in jedem Fall eine andere Perspektive als du. In der Kernaussage, also den Widersprüchen, stimme ich dir ja zu.
Ich versuche allerdings die Ursachen zu verstehen. Und die liegen im Wesen des Menschen, welches seine Ursachen wiederum in der Evolution hat. Das heisst, der Mensch hat Strategien entwickelt, die seine Bedürfnisse erfüllen. Da wäre in erster Linie das Bedürfnis nach Nahrung, aber auch andere Bedürfnisse, etwa das nach Gesellschaft. Haustiere hatten zunächst einen konkreten Nutzen, bevor manche von ihnen zu reinen Gesellschaftern des Menschen wurden.
Die Bedürfnisse des Menschen sind nun einmal vorhanden, und die äussern sich im Bedürfnis, Fleisch zu essen, aber auch mit Kuscheltieren zu spielen. Deshalb haben Menschen Strategien entwickelt, beide Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. Und die einfachste Strategie ist es, die Tiere in Kategorien einzuteilen.
Für diese Kategorien gibt es keine natürliche Grundlage - Schweine gäben auch prima Gefährten ab, die sind sauber und intelligent. Und wir könnten auch Hunde und Katzen essen. Aber es hat sich als zweckmäßiger erwiesen, das ganze umgekehrt zu handhaben.
Un da stehen wir nun...
Gründe, daran etwas zu ändern, gibt es sicher viele. Aber da müssten wir bei unseren Bedürfnissen beginnen - und das fällt erst mal schwer.
Es geht darum, Verantwortung sichtbar zu machen – dort, wo sie systemisch ausgelagert wurde.
Nun ja... ein großes Geheimnis ist das ja nun nicht gerade. Tierschutzverbände weisen da immer wieder drauf hin.
Wenn du bereit bist, nicht nur auf den Ton, sondern auf die Tiefe zu hören,
dann reden wir weiter.Wenn nicht – ist das auch in Ordnung.
Ich werde weiterhin so antworten, wie ich es für richtig halte, ist ja ein öffentliches Forum.
Und du kannst das so halten, wie du es für richtig hälst...
Ich finde es schlimm dass wir Tiere opfern, sie sterben für uns, damit wir leben.
Früher hatten meine Großeltern auch Kaninchen. Und mein Vater hatte da wohl Beziehung zu einem Tier aufgebaut und war traurig, als es auf den Tisch kam.
Es hinderte ihn allerdings nicht, später als Erwachsener wahre Fleischberge vertilgen zu können. Auch Kaninchen.
Fleisch war für die meisten Leute früher Luxus, weil teuer und wer daheim ein Jahr lang ein Schwein mästete, wusste um den Wert des Fleisches.
Darum nutzte man es auch von nose to tail und alles, was man so nicht essen konnte/wollte, ging in die Wurst.
Als man Wege fand, Fleisch preiswerter zu produzieren (und da sind wir durch die Wortwahl schon in der Abkoppelung vom lebendigen Wesen), freute man sich, sich etwas „gönnen“ zu können. Und wie bei allem, wovon man reichlich haben kann, liegt die Gefahr des Übermaßes nah. Und die Gier nach dem vermeintlich „Besten“ steigt. Ein Tier hat nicht unbegrenzt Filets oder Brust oder …
Habe mal auf einem Biohof im VK gearbeitet und Filet musste meist bestellt werden. Nicht alle bekamen eins.
Aber Wurst wollen viele nicht in der Menge wie Fleisch.
Richtiger wäre es eigentlich, mehr (Bio)Wurst als (Bio)Fleisch zu essen.

Ich will da gar nicht auf Bio oder nicht Bio rumreiten. Obwohl bei Haltung mit Bioland Siegel eigentlich immer noch der Naturland Standard mit eingehalten werden muss und mehr Wert auf auf artgerechte Haltung gelegt wird. Zumindest war es mal so.
Mir ging es eher darum aufzuzeigen, dass ich als Verbraucher so Tierprodukte konsumieren sollte, dass ich meinen Fleischbedarf nicht nur durch die edlen Teile eines Tieres decken sollte, sondern mit Wertschätzung auch vermeintlich „mindere“ verzehre. Auch so kann ich Achtung vor dem Tod eines Tieres ausdrücken.
Bei der Schlachtung eines Tieres dabei zu sein, verleiht dem Tier nicht unbedingt mehr Wert.
Wenn ich mir angewöhne als Christ bewusst für meine Nahrung zu danken und Gott bitte, die Speisen zu segnen, nichts selbst-verständlich nehme, ist das eine Chance, ganzheitlicher und bewusster zu essen.
Und da wir hier in einem christlichen Forum sind, möchte ich noch darauf hinweisen, dass laut Bibel Menschen eben keine Tiere sind, wie du in deinem Eröffnungsbeitrag geschrieben hattest.

Und da wir hier in einem christlichen Forum sind, möchte ich noch darauf hinweisen, dass laut Bibel Menschen eben keine Tiere sind, wie du in deinem Eröffnungsbeitrag geschrieben hattest.
Gut, ernährungstechnisch und biologisch gesehen, kann man uns schon als Tiere einordnen. Dies habe ich im Posting des TE einfach als objektive Zuordnung ohne Bezugnahme auf die christliche Sichtweise verstanden.

Ich weiß, dass man bereits in der Schule lernt, der Mensch gehöre zu den Säugetieren. Ist halt die Frage, ob ich diese biologische Zuschreibung als Christ so bejahen kann.
Gott hat in der Schöpfung einen Unterschied zwischen Mensch und Tier gemacht.
Und auch Adam fand kein Gegenüber unter den Tieren. Auch wenn es heute Menschen gibt, die die Gesellschaft von Tieren der von Menschen vorziehen.
Als Mensch Verantwortung für die Schöpfung übernehmen? Unbedingt.
Tiere und Menschen auf eine Stufe stellen? Nein.

Und da wir hier in einem christlichen Forum sind, möchte ich noch darauf hinweisen, dass laut Bibel Menschen eben keine Tiere sind, wie du in deinem Eröffnungsbeitrag geschrieben hattest.
Darüber ließe sich streiten:
"Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, auf daß Gott sie prüfe und sie sehen, daß sie an sich selbst sind wie das Vieh. Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt er auch, und haben alle einerlei Odem, und der Mensch hat nichts mehr als das Vieh; denn es ist alles eitel. Es fährt alles an einen Ort; es ist alles von Staub gemacht und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärts fahre und der Odem des Viehes abwärts unter die Erde fahre ?" (Prediger 3, 18-21)

Da alle Schrift von Gott eingegeben ist von Gott und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisen in der Gerechtigkeit, zu jedem guten Werke völlig geschickt (1.Tim. 3,17) wird es schon seinen Sinn haben, dass es dort so steht. Da allerdings ausdrücklich dort steht „Ich sprach in meinem Herzen“, ordne ich es anders ein als wenn da stünde „So spricht der Herr“ oder „Gott sprach“
Übrigens die Worte des Weisen gleich am Anfang des Buches über Weisheit und die Suche danach sind auch nicht schlecht 😉:
„Und ich richtete mein Herz darauf, alles mit Weisheit zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht: ein übles Geschäft, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen.“ Prediger 1:13 ELB
https://bible.com/bible/57/ecc.1.13.ELB
und:
„Ich sprach in meinem Herzen und sagte: Siehe, ich habe Weisheit vergrößert und vermehrt über alle hinaus, die vor mir über Jerusalem waren, und mein Herz hat Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesehen; und ich habe mein Herz darauf gerichtet, Weisheit zu erkennen, und Unsinn und Torheit zu erkennen: ich habe erkannt, daß auch das ein Haschen nach Wind ist. Denn bei viel Weisheit ist viel Verdruß: und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer.“
Prediger 1:16-18 ELB
Mag mich nicht darüber streiten. Wenn du der Überzeugung bist, Menschen und Tiere seien gleich, bitte.

Mag mich nicht darüber streiten. Wenn du der Überzeugung bist, Menschen und Tiere seien gleich, bitte.
Natürlich sind sie gleich. Dass Menschen auch nur Tiere sind lässt sich ja biologisch nachweisen. Und dass diese Worte in der Bibel stehen zeigt ja, dass auch die Menschen damals sich schon ähnliche Gedanken machten... obwohl sie von Evolution und Genetik noch gar nichts ahnten!
Wo es natürlich Unterschiede gibt ist die Bewertung von unserer Seite aus. Menschen liegen uns nun einmal näher als Tiere. Und das auch ohne, dass wir jetzt auf den "Geist" oder dergleichen verweisen müssen... ein menschliches Baby ist uns mehr wert als ein Hund, obwohl der Hund viel intelligenter ist und auch über mehr Bewusstsein verfügt als das Baby. Und das gilt auch dann noch, wenn das Baby sehr krank sein sollte und niemals das Alter erreichen wird, eine gewisse geistige Reife zu entwickeln - auch dann ist es uns wertvoller, einfach weil es ein Mensch ist.
Auf dieser Ebene gibt es natürlich eine klare Unterscheidung zwischen Mensch und Tier, und das stelle ich auch nicht in Frage - obwohl es sich objektiv nicht begründen lässt. Aber das philosophische Fass mit Singer, der dazu ausführlich geschrieben hat, mache ich jetzt nicht auf... 😛

Sie sind gleich, weil sie beides Schöpfung Gottes ist. Doch den Menschen hat Gott aus seiner Schöpfung herausge"zogen" an sein Vaterherz. Er hat den Menschen über den Rest der anderen Schöpfung gestellt. (dass der Mensch seiner Verantwortung nicht so nachgekommen ist, wie es gedacht war, sehen wir um uns herum überall auf dem Erdball)
Der Mensch ist kein Tier. Punkt. Was er mit einem Tier gemeinsam hat, ist, dass er lebt, Essen muss, verdaut und das wieder aus"wirft".
Ja, ich weiß ... ich bin schon weg.

Der Mensch ist kein Tier. Punkt. Was er mit einem Tier gemeinsam hat, ist, dass er lebt, Essen muss, verdaut und das wieder aus"wirft".
Wir haben schon noch mehr gemeinsam als nur ein wenig Biochemie. Mein Hund verhält sich in vielem wie ein kleines Kind... er hat Gefühle und Bedürfnisse, er lernt und kommuniziert, er teilt sich mit und hört mir zu (Und wartet auf Stichworte, die er versteht). Und nachts träumt er häufig.
Wenn ich sage, dass Menschen und Tiere gleich sind, dann meine ich das nicht als Abwertung des Menschen (So verstehen es offenbar viele, weil "Tier" für sie etwas negatives ist) - ich verstehe es vielmehr als Aufwertung des Tiers.
Und ich denke, es macht eben einen großen Unterschied, ob man es "nur" als Tier, oder eben als Mitgeschöpf betrachtet, das uns in vieler Hinsicht ähnelt oder gar gleich ist.

Ich weiß Lucan. Ich lese dich schon eine Weile.
Und es gibt noch eine andere Ebene des Sehens, Draufschauens, Verstehens ... die geistliche. Der Mensch ist kein Tier. Punkt. Er ist herausgehoben aus der Schöpfung näher an Gott heran. Auch wenn du das mit deinen wissenschaftlichen Logikaugen nicht siehst und sehen kannst. Ich wünsche dir, dass du die Höhe und Weite der geistlichen Welt entdecken kannst. Ich wünsche dir die Neugier dafür und das Draufeinlassenkönnen.
Segen dir.

Und es gibt noch eine andere Ebene des Sehens, Draufschauens, Verstehens ... die geistliche. Der Mensch ist kein Tier. Punkt. Er ist herausgehoben aus der Schöpfung näher an Gott heran. Auch wenn du das mit deinen wissenschaftlichen Logikaugen nicht siehst und sehen kannst.
Ich halte das für ausgeschlossen... auch theologisch. Denn wie so oft ergeben sich auch aus der Annahme, der Mensch sei auf einer "geistigen Ebene" herausgehoben, bestimmte Konsequenzen. Zwei Gründe, warum es meiner Ansicht nicht so sein kann, kann ich dir an dieser Stelle nennen.
Zum einen: Es ist technisch ohne weiteres möglich, einen Schimpansen-Menschen Hybriden zu erzeugen. Also ein Mischwesen, halb Mensch, halb Schimpanse.
Dass man so etwas nicht tun sollte, darüber sind wir uns wohl einig. Das wäre ethisch falsch.
Aber: Man könnte es. Und dann hätte man ein Wesen, halb Mensch und halb Tier. Und damit entsteht die Frage: Könnte auch ein solches Wesen vor Gott bestehen und durch das Evangelium gerettet werden? Denn es wäre ja immerhin ein halber Mensch...
Und die Überlegung endet da ja nicht. Es könnte auch Wesen geben, die dreiviertel Mensch, viertel Tier sind. Und alle möglichen Kombinationen daraus. Viele Menschen tragen ja auch Gene vom Neandertaler in sich... sind Neandertaler eigentlich auch Teil von Gottes Heilsplan? Was ist mit den anderen Vor- und Frühmenschen? (Spoiler: Genetisch SIND Menschen zu einem großen Teil Tiere...).
Denn aus dieser Vorstellung ergibt sich bereits mein zweiter Grund: Wenn es denn eine so klare und scharfe Trennung zwischen "Mensch" und "Tier" geben würde - dann würde das bedeuten, dass es irgendwann mal einen ersten "echten" Menschen gegeben hat, dessen Eltern aber Tiere waren.
Was ergibt sich denn daraus, Vater und Mutter zu ehren, wenn diese gar keine Menschen, sondern Tiere sind...?
Die einzig sinnvolle Schlussfolgerung aus alledem, wenn wir einmal annehmen, dass es so etwas wie einen "Geist" gibt, lautet für mich daher, dass auch Tiere darüber verfügen müssen, und es zumindest einen ständigen Übergang vom Tier zum Mensch auch im Geiste gibt. Wobei uns ein Hund oder ein Affe näher stehen als etwa ein Regenwurm oder eine Heuschrecke.
Für mich ergibt sich das zwingend aus den genannten Gründen. Kann man natürlich anders sehen... aber nur, wenn man sich der Argumentation und den Belegen verweigert...
Ich wünsche dir, dass du die Höhe und Weite der geistlichen Welt entdecken kannst. Ich wünsche dir die Neugier dafür und das Draufeinlassenkönnen.
Segen dir.
Danke sehr... ich antworte dir mal diplomatisch und wünsche uns beiden Erkenntnis in die richtige Richtung, die uns im positiven Sinne weiter bringt... und lasse es mal offen, welche genau das sein mag, denn was weiss ich schon... 😉

Veröffentlicht von: @lucan-7Für mich ergibt sich das zwingend aus den genannten Gründen.
Kann man natürlich anders sehen... aber nur, wenn man sich der Argumentation und den Belegen verweigert...
Für DICH ergibt sich das zwingend.
Und man kann es anders sehen - wenn man sich DEINER Argumentation nicht anschließt.

Aber: Man könnte es. Und dann hätte man ein Wesen, halb Mensch und halb Tier. Und damit entsteht die Frage: Könnte auch ein solches Wesen vor Gott bestehen und durch das Evangelium gerettet werden? Denn es wäre ja immerhin ein halber Mensch...
Mischwesen sind/wären aus biblischer Sicht ja kein neues Phänomen:
1. Mose 6:4 (LUT 2017) Es waren Riesen zu den Zeiten und auch danach noch auf Erden. Denn als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen. Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten.

Natürlich sind sie gleich. Dass Menschen auch nur Tiere sind lässt sich ja biologisch nachweisen.
Stimmt schon was das Körperliche angeht. Aber bisher habe ich noch keine Tiere gesehen, die Städte bauen, Bücher schreiben, Raketen konstruieren, Musik komponieren, in kalligraphischer Schrift schreiben oder Fussballmeisterschaften veranstalten und diese per TV-Übertragung in die Wohnzimmer und Public-viewings weltweit übertragen.
Also von daher scheinen wir mMn schon auch irgendwie ein wenig "anders" zu sein.
Ich warte immer noch darauf, bis ich endlich die ersten Alpenmurmeltiere sehe, die einen von mir herbeifantasierten Bob-Schlittelwettbewerb veranstalten. Die Spuren der Snowboarder im Tiefschnee lassen in mir immer wieder diese Vorstellung entstehen. 🙂

Stimmt schon was das Körperliche angeht. Aber bisher habe ich noch keine Tiere gesehen, die Städte bauen, Bücher schreiben, Raketen konstruieren, Musik komponieren, in kalligraphischer Schrift schreiben oder Fussballmeisterschaften veranstalten und diese per TV-Übertragung in die Wohnzimmer und Public-viewings weltweit übertragen.
Kein Mensch ist dazu in der Lage, in seinem Gehirn ein dreidimensionales Gebilde seiner Umgebung aufgrund der Reflexion von Schallwellen zu erzeugen. Deshalb sind Gehirne von Fledermäusen, Walen und Delfinen denen von Menschen geistig weitaus überlegen.
Hunde hingegen können dreidimensional riechen.
Und Vögel können ihre Flugbahn durch ein enges Buschwerk kalkulieren.
Wessen Maßstäbe sollen jetzt beim großen Vergleich ausschlaggebend sein... die des Menschen, oder die der Fledermäuse, Delfine, Wale oder Hunde...?

Wessen Maßstäbe sollen jetzt beim großen Vergleich ausschlaggebend sein.
Die Fähigkeit des Menschen, eine Zivilisation zu erschaffen und sich dadurch von der an die Natur angepassten Lebensweise zu trennen ist es, was der Mensch vom Tier unterscheidet.
Das meine ich nun überhaupt nicht im wertenden Sinne. Mir ist klar, dass Homo Sapiens im Vergleich zu anderen Lebewesen biologisch relativ bescheiden ausgestattet ist, so es bspw. das Sehvermögen, Geruchssinn, Schnelligkeit usw. betrifft. Gerade deshalb ist es ja umso erstaunlicher, dass sich der Mensch in jene Position bringen konnte, die er nun innehat... und das schaffte er innerhalb von gerade mal etwa 10'000 Jahren.
Ich finde dieses Tempo unfassbar und atemberaubend. Da kann man schon auf die Idee kommen, dass es eines Eingriffes von aussen bedurfte, um diese Entwicklung in Gang zu setzen. Warum sollte dies die Spezies Mensch plötzlich aus sich selbst heraus geschafft haben, nachdem sich seine Lebensweise zuvor während Millionen Jahren kaum wesentlich von der von Tieren unterschied?

Die Fähigkeit des Menschen, eine Zivilisation zu erschaffen und sich dadurch von der an die Natur angepassten Lebensweise zu trennen ist es, was der Mensch vom Tier unterscheidet.
Das ist allerdings eine Täuschung. Wir sind genau so vom Rest der Natur abhängig wie zuvor. Stirbt "die Natur", dann sterben wir auch.
Nüchtern betrachtet verbrauchen wir Ressourcen und scheiden diese wieder aus - so wie alle anderen Lebewesen auch. Egal ob es sich um Nahrung oder Industrieprodukte handelt.
Auch Ameisenstaaten verhalten sich so. Sie haben Arbeitsteilung, bauen Unterkünfte mit spezialisierten Abteilungen, sie kommunizieren, schließen sich zur Gefahrenabwehr zusammen, sammeln Nahrung und Baumaterial, das sie nutzen.
Aus der Entfernung betrachtet verhält sich der Mensch nicht anders als eine Schimmelpilzkultur, die sich über die Oberfläche der Erde ausbreitet und dabei Rohstoffe konsumiert und umwandelt. Und ähnlich wie Hefepilze, die Zucker in Alkohol umwandeln und daran zugrundegehen produzieren wir CO2 bis die Erde überhitzt wird.
Was nicht unbedingt ein Zeichen von Intelligenz ist...
Was uns unterscheidet ist eine höhere Komplexität. Das mag uns vortäuschen, wir seien kein Teil "der Natur" mehr oder seien gar unabhängig von dieser.
Aber in Wahrheit sind wir nach wie vor hochgradig von unserer Umgebung abhängig, so wie alle anderen Lebewesen auch. Wir kontrollieren nur einen geringen Teil davon und können nicht selbstständig, also unabhängig von anderen Tieren oder Pflanzen existieren.

Dass Menschen auch nur Tiere sind lässt sich ja biologisch nachweisen.
Und wer hat die Kategorien definiert? Die Kriterien festgelegt?😅
Richtig. 🙂
Genetisch haben Menschen auch viel gemein mit Bananen.
Der Mensch als jüngste Schöpfung Gottes hat in dieser Position die Verantwortung, sich um alles zu kümmern und gut zu versorgen.
ein menschliches Baby ist uns mehr wert als ein Hund, obwohl der Hund viel intelligenter ist und auch über mehr Bewusstsein verfügt als das Baby. Und das gilt auch dann noch, wenn das Baby sehr krank sein sollte und niemals das Alter erreichen wird, eine gewisse geistige Reife zu entwickeln - auch dann ist es uns wertvoller, einfach weil es ein Mensch ist.
Schön wäre es… sahen und sehen leider nicht alle Menschen so.

Und wer hat die Kategorien definiert? Die Kriterien festgelegt?
Die Kriterien richten sich nach dem, was wir finden. Die Verwandtschaft lässt sich nicht einfach wegdefinieren.
Genetisch haben Menschen auch viel gemein mit Bananen.
Was ja kein Zufall ist... auch die Bananengewächse sind Verwandte von uns. Cousins zig-Milliarden Grades... also sehr weit entfernt. Und trotzdem Verwandte...
Schön wäre es… sahen und sehen leider nicht alle Menschen so.
Wenn wir vom Wert eines Menschen reden, dann geht es um allgemeine gesellschaftliche Normen... nicht darum, was irgendein gefühlloser Soziopath denkt.

@lucan-7 Cousins zig-Milliarden Grades...
Cousinen, bitte sehr!

Veröffentlicht von: @ga2Früher hatten meine Großeltern auch Kaninchen. Und mein Vater hatte da wohl Beziehung zu einem Tier aufgebaut und war traurig, als es auf den Tisch kam.
Es hinderte ihn allerdings nicht, später als Erwachsener wahre Fleischberge vertilgen zu können. Auch Kaninchen.
Fleisch war für die meisten Leute früher Luxus, weil teuer und wer daheim ein Jahr lang ein Schwein mästete, wusste um den Wert des Fleisches.
Darum nutzte man es auch von nose to tail und alles, was man so nicht essen konnte/wollte, ging in die Wurst.
So ging's meinem Vater wohl mit einem Schwein(chen), das er mit großgezogen hatte.
Und es wird erzählt, dass er von diesem Schwein auch tatsächlich nichts gegessen hat.
Aber natürlich - wenn man kein Vegetarier sein will, isst man dann halt Fleisch von einem anderen Tier.
Ich selber esse aus ähnlichen Gründen kein Kaninchen - auch wenn mir selber bewusst ist, dass das nicht komplett logisch ist.
Und ja - in die Wurst kam das, was als Fleisch am Stück nicht so 'schön' war.
Ich kann mich noch gut an die Knorpelstücke im Schwartenmagen entsinnen, die so grässlich zwischen den Zähnen knirschten ...
Als man Wege fand, Fleisch preiswerter zu produzieren (und da sind wir durch die Wortwahl schon in der Abkoppelung vom lebendigen Wesen), freute man sich, sich etwas „gönnen“ zu können. Und wie bei allem, wovon man reichlich haben kann, liegt die Gefahr des Übermaßes nah. Und die Gier nach dem vermeintlich „Besten“ steigt. Ein Tier hat nicht unbegrenzt Filets oder Brust oder …
So ist es.

Veröffentlicht von: @ga2Ich kann mich noch gut an die Knorpelstücke im Schwartenmagen entsinnen, die so grässlich zwischen den Zähnen knirschten ...
😅 Das lässt sich ja vielleicht durch ein feinere Wolfung umgehen.
Möglich. Ich hab dann als Kind halt lieber Butterbrot gegessen.

Hätte ich die Gelegenheit, privat ein paar Hühner zu halten, würde ich wohl ab und an auch ein altersschwaches Huhn für die Suppe schlachten. Gehe davon aus, dass ich das könnte.
Habe auch kein Problem, eine Schnapp Mausefalle aufzustellen. Bei meinem Bauernhofjob damals gelernt. War dann hilfreich, als ich später in eine Wohnung zog, die aufgrund der Bauweise immer wieder Mäuse in die Wohnung spülte.
Das Schwarze Brett
Eure Infos für die Community + unsere NEWS für alle.
Ich hab mal den Mod angefragt, ob sich das auch in ein anderes Forum (Ethik?) verschieben ließe. Dieses Forum ist ja eher - wie in der Beschreibung schon anklingt - für News, für Infos, Mitteilungen gedacht. Dein Begehr ist ja eher Ethik. Dafür hätten wir auch ein Forum.

Hier für alle (mal wieder) der Hinweis, dass es (außer von Q&A aus) nicht möglich ist, Threads zu verschieben. Daran wird zwar seit langem gearbeitet, aber entweder ist das Problem seeeeeehr schwer oder die Arbeitspausen sind seeeeeeehr lang...
Ich empfehle euch die Geduld und Gelassenheit, in der auch ich mich da übe.
Liebe Grüße
fr 🙂 sch
@venti Warum ist es gesellschaftlich akzeptiert, ein Schwein zu schlachten, aber ein Hund wäre ein Skandal? Warum empfinden wir Mitgefühl selektiv?
Zwei Fragen, die völlig verschiedene Sachverhalte adressieren.
Die erste bezieht sich auf (ess-) kulturelle Unterschiede. Die zweite auf emotionale Muster.
1) Wir wissen alle, dass man z.B. in manchen Gegenden Chinas auch Hunde zum Verzehr züchtet. Keine Ahnung, wie es dazu kam, rein ökonomisch erscheint es mir nicht sinnvoll, weil man ja kaum mehr Fleisch zum Verzehr herausbekommt als man an Futterfleisch reinsteckte. Womöglich steckt dahinter der Protz-Gedanke: Wer Hunde isst, der kann es sich leisten. Genausogut könnte freilich eine Tradition daraus entstanden sein, dass in Zeiten höchster Hungersnot dann eben auch Hunde geschlachtet wurden. Wie auch immer: interessanter ist ja in meinen Augen, warum z.B. in Indien keine Kühe geschlachtet werden oder warum bestimmte religiöse Gruppen den Verzehr von Schweinefleisch als Tabu betrachten. Wobei: interessant ist das auch wieder nur aus ökonomischer Sicht (Schweine sind Allesfresser und insofern könnte man Schweinefleisch als ein Recyclingprodukt betrachten, das aus (Essens-) Abfällen entsteht. Auf so eine nachhaltige Fleischerzeugungsmethode zu verzichten, erscheint mir nicht sehr vernünftig.
2) Mitgefühl ist selektiv, da kaum jemand allen Lebewesen gegenüber mitfühlend sein kann. Da gibt's vermutlich Kapazitätsgrenzen. Zeigt sich ja schon darin, dass wir gegenüber den Kindern von Leuten aus dem Nachbarland weniger Mitgefühl zeigen als gegenüber denen des Grundstücksnachbarn. Oder gar gegenüber den eigenen Kindern. Also: wer uns nahe steht, der bekommt mehr Mitgefühl. Persönliche Bekanntschaft unterstützt da ungemein.
Aber darüber hinaus auch die biologische Verwandschaft, bzw. die Möglichkeit, Ähnlichkeiten zu sich selbst zu erkennen. Daher haben wir Menschen üblicherweise mehr Mitgefühl gegenüber Säugetieren als gegenüber Fischen. Und wiederum mehr Mitgefühl gegenüber Fischen als gegenüber Wirbellosen (die knuffigen Octopoden mal ausgenommen).
Den Niedlichkeitsfaktor erwähntest du: große, dunkle Augen und runde Gesichtsformen mit Stupsnäschen erinnern uns an kleine Kinder, und also würden wir vermutlich eher einen Pavian schlachten als ein Buschbaby.
Übrigens sind, so habe ich mal irgendeiner Doku auf YT entnommen, unsere fernen Vorfahren vermutlich eher Alles- und vor allem Aasfresser als Raubtiere gewesen (was uns wiederum also näher mit den Schweinen als mit den Hunden verbindet): unser Gebiss und insbesondere auch die Konzentration unserer Magensäure weisen darauf hin: auch leicht angegammeltes Fleisch konnten unsere Vorfahren immer noch verdauen... Ganz gewiß jedenfalls waren unsere Vorfahren keine reinen Pflanzenfresser und der "Siegeszug" unserer Spezies Richtung "Krone der Schöpfung" ging einher mit immer höherem Fleischkonsum. Die großen, eher langsam sich bewegenden Fleischvorratslager, aka Mammuts, kamen bei diessem Siegeszug unter die noch nicht erfundenen Räder... Das Mitgefühl, dass wir Menschen üblicherweise mit Hunden (und, erstaunlicherweise ähnlich stark) haben, hat damit zu tun, dass Mensch und Hund seit ein paar zehntausend Jahren immer bessere Kumpels wurden: Hunde sind recht gute Menschenversteher. Hier eine interessante Doku zum Thema, die aber leider nicht mehr in der arte-mediathek zu finden ist.

Da fehlten zwei Wörtchen:
Das Mitgefühl, dass wir Menschen üblicherweise mit Hunden (und, erstaunlicherweise ähnlich stark, mit Katzen) haben (...)