Immer noch Gold wert: The West Wing
Die Politik in den USA läßt wehmütig an die Fernsehserie „The West Wing“ denken: viele Folgen sind sehenswert, weil Themen wie das Verbot von Schußwaffen oder Abtreibung aktuell sind. Die zwischen 1999 und 2006 gesendeten 155 Folgen mit je 40 Minuten sind familienfreundlich, was Gewalt, Sex oder Schimpfwörter anbelangt. Alles dreht sich um den Präsidenten und seine Leute.
Immer wieder machen Episoden sich über Aberglauben lustig. So schenkt eine Sekretärin Sekt in Gläser ein, um die Bestätigung eines Obersten Richters zu feiern, während die Abstimmung noch andauert. Der Kommunikations-Chef wird scharf. Ins Deutsche übertragen ruft er: „Aufhören! Aufhören! Aufhören!“ Sie entgegnet: „Wir sind soweit, um …“ Er unterbricht sie: „51 Ja-Stimmen sehen wir im Fernsehen, bevor ein einziger Tropfen Wein getrunken wird! ... Das heißt Das-Schicksal-herausfordern”.
Später, vor der sicher zu erwartenden Wiederwahl des Präsidenten, als der Stellvertreter den Leiter verwundert fragt: „Sie haben eine Erklärung einer Wahlniederlage formuliert?“, attackiert der Kommunikator ihn daraufhin: „Natürlich habe ich eine Vorlage geschrieben. Möchten Sie den Zorn des Was-auch-immer-von-ganz-oben-über-dem-Ding erregen?“ Sodann verlangt er vom Vize, nach draußen zu gehen, sich dreimal um sich selbst zu drehen, auszuspucken und zu fluchen. Der geht brav hinaus, wobei es in Washington bitter kalt ist.