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Sisu / John Wick 4


der_alte
Themenstarter
Beiträge : 1235

Finnischer Film soll gut sein, will ihn mir evtl. auf Amazon Prime kaufen, wird als Mischung aus Rambo und John Wick beschrieben, mit dem Plot dass ein finnischer Goldsucher gegen jede Menge deutscher Soldaten antritt, von deren Seite ihm Gold gestohlen wurde. Die Tage das als Art Tipp auf Facebook gesehen.

Erinnert mich ein bisschen an den Teilplot aus "Inglorious Basterds" in dem gegen deutsche Soldaten gekämpft wird.

Und hoffe dass es John Wick 4 bald als Stream zu kaufen gibt... Besonders John Wick (Teil 1) hat mir gefallen und später dann der ähnliche Film Nobody mit dem Darsteller des Anwalts Saul aus Breaking Bad als Actionheld. Nicht gerade tiefgängig, dafür gut gemacht. Unterhaltungskino.

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Lucan-7
Beiträge : 21585

@der_alte 

Finnischer Film soll gut sein, will ihn mir evtl. auf Amazon Prime kaufen, wird als Mischung aus Rambo und John Wick beschrieben, mit dem Plot dass ein finnischer Goldsucher gegen jede Menge deutscher Soldaten antritt, von deren Seite ihm Gold gestohlen wurde. Die Tage das als Art Tipp auf Facebook gesehen.

Ich kenne zwar nur die Vorschau... aber der Film ist völlig grotesk überzogen. Selbst "Rambo" wirkt dagegen wie eine historische Dokumentation... und zwar alle Teile!

Das muss nicht heißen, dass der Film schlecht ist - man muss halt nur wissen, was einen erwartet.

Für mich waren die "Inglorious Basterds" schon grenzwertig, aber immer noch im grünen Bereich, weil es halt Fantasy mit historischem Bezug ist. "Sisu" überschreitet diese Grenzen noch um einige Kilometer. Keine Ahnung, wo man dann landet, aber mein Metier ist das nicht mehr.

Aber hey, wem's gefällt....

 

lucan-7 antworten
5 Antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@lucan-7 "Rambo - First Blood" ist recht realistisch und kein sonderliche Actionreisser wie die Teil II und III, den fünften kenne ich nur teilweise, IV ist am Ende sehr realistisch.

"Inglorious Basterds" ist gut gemacht, bis in die Details durchdacht, Waltz als Schurke perfekt besetzt.

Sisu wird dann so sein wie John Wick und Nobody, die letzten beiden erinnern an Videospiele bei denen man einen Level durchspielt und am Ende ein Endgegner steht und dann wieder einer.

Sicher nichts tiefgängiges wie Truffaut...

Halt mal pures Unterhaltungskino, ein anderes Mal schaut man sich dann was tiefgängiges wie die Shakespeareverfilmung von Branagh an, bspw. die von Hamlet, wunderbares Kino.

der_alte antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@der_alte 

"Rambo - First Blood" ist recht realistisch

Er ist tiefgängiger als viele meinen... als wirklich "realistisch" sehe ich ihn hingegen weniger.

 

"Inglorious Basterds" ist gut gemacht, bis in die Details durchdacht, Waltz als Schurke perfekt besetzt.

Als Film ist er gut, zweifellos. Aber er ist halt nicht historisch. Seine Vorbilder sind andere Filme, die selber schon nicht historisch waren. Tarantino verschiebt die Realität gleich um mehrere Meta-Ebenen... und im Ergebnis hat man einen Film über Nazis, in denen gar keine Nazis vorkommen, sondern eben nur Klischees und Abziehbilder.

 

 

lucan-7 antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@lucan-7 First Blood zeigt gut auf was Vietnamveteranen trafen nach der Rückkehr. II und III sind dann typisches US-Kino diser Zeit, wie auch Filme wie "Invasion USA" mit Chuck Norris.

Tarantino ändert nunmal gerne die Geschichte, wie in "Once Upon A Time in Hollywood". Waltz ist grandios, gerade in der diabolischen Szene in dem Bauernhaus, er bekam verdientermassen den Academy Award of Merit als bester Nebendarstellender.

Das Ende ist dann halt typisch für Tarantino, genauso wie das in "Once Upon...".

Ist keine Geschichtsdoku, wenn ich sowas sehen will dann schaue ich BBCs "World At War" oder "Soviet Storm".

Geschichte mit fiktiven Beimengen kann gut sein, wie auch bspw. die Novelle "The Kindly Ones" von Littell.

der_alte antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@der_alte 

Tarantino ändert nunmal gerne die Geschichte, wie in "Once Upon A Time in Hollywood". Waltz ist grandios, gerade in der diabolischen Szene in dem Bauernhaus, er bekam verdientermassen den Academy Award of Merit als bester Nebendarstellender.

Das Ende ist dann halt typisch für Tarantino, genauso wie das in "Once Upon...".

Ist keine Geschichtsdoku, wenn ich sowas sehen will dann schaue ich BBCs "World At War" oder "Soviet Storm".

 

Leider prägen solche Filme dann aber am Ende auch unser Geschichtsbild. Man denke nur mal an "Der Name der Rose", welcher zweifellos ein grandioser Film ist... aber eben auch eine Menge Klischees über das "finstere und dreckige Mittelalter" transportiert, von dem etliche Leute inzwischen glauben, dass es der Realität entsprochen hat. Denn inzwischen orientieren sich ja auch Dokumentationen an den fiktiven Vorgaben - und nicht umgekehrt.

Deshalb sehe ich auch die Darstellung des eloquenten Nazis etwas kritisch... auch wenn Tarantino erkennbar überspitzt.

lucan-7 antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@lucan-7 die Kenntnisse vergangener Dinge sind eh nur noch rudimentär vorhanden. Mein Ex-Kollege frug mal, als wir Jugendliche kurz vor dem Abitur zu Gast hatten, wer denn Adenauer gewesen war (wir kamen da drauf, weil ich über die ersten mobile Telefone gesprochen hatte, die damals auf den Markt kamen).. Ergebnis: Nicht-Wissen.

Nationalsozialisten waren ja auch eloquent, eloquent heisst ja nicht dass sie keine Verbrechen begingen.

Obergruppenführer Heydrich wird als eloquent beschrieben, als Mensch der Musik, privat auch feingeistig.

Er war kein tumber Schlagetot.

Auch RFSS Himmler wirkt auf Bild-/Tonaufnahmen nicht als tumber Schlagetot, auch nicht bei seinen Geheimreden in Posen, die mit Zapatka von Kamarkar verfilmt wurde.

Tötung durch Gas wurde von ihm u.a. deshalb angeordnet weil er sich bei einer vo ihm beigewohnten Massenerschiessung erbrochen hatte. Und er die Tatsache dass ihm das nicht bekam, erwähnte er in den Geheimreden.

Auf alle Fälle ein Filmtipp, dieses "Himmler-Projekt". Habe es 2001 im Hotel abends angeschaut, war zutiefst beeindruckend.

Auch Serientäter sind ja nicht irgendwelche Hunchbacks mit irrem Grinsen. Siehe Theodore Bundy, da unfassbar charismatisch rüberkam, aber unfassbare Taten beging. Oder ein Jeffrey Dahmer.

Tarantino banalisiert die Taten nicht, er zeigt sie, wie die Erschiessung der versteckten Juden in dem Bauernhaus, die die Figur anordnet die Waltz spielt und der er beiwohnt. Wo er sich vom eloquenten Plaudergesellen zum eiskalten Töter wandelt.

der_alte antworten


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