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Wer will "woke" Filme...?

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Lucan-7
Themenstarter
Beiträge : 21585

Mal wieder ein Thema für den Zeitgeist... mit ein paar kleinen Spoilern, das lässt sich nicht ganz vermeiden.

Man findet in vielen Kommentaren und Filmbesprechungen seit kurzem immer wieder Kritik an der Tendenz, Filme und Serien "divers" und "woke" zu machen, also mit verschiedenen Ethnien und diversen sexuellen Orientierungen vorzustellen. Manche dieser Kritiken zielen auf ein eher rechtsnationales Publikum und kritisieren unverblümt, dass eben auch schwarze oder homosexuelle Figuren in Filmen vorkommen, in denen traditionell eher weiße Menschen besetzt werden.

Viele dieser Kritiken stoßen sich aber gar nicht so sehr an der Diversität, sondern schlicht an den grottenschlechten Geschichten... und das ist etwas, das mir auch ins Auge springt. Würde ich zum Verschwörungsglauben neigen könnte man hier glatt eine Absicht dahinter vermuten, nämlich Filme mit einer diversen Besetzung ganz bewusst so schlecht zu machen, dass sie vom Publikum abgelehnt werden. Um dann wieder zu den "klassischen" Besetzungen zurückkehren zu können. Wem das nutzen soll... keine Ahnung, aber so kommt es mir beinahe vor.

Beispiele die mir hier spontan einfallen (Vorsicht, kleinere Spoiler sind möglich!):

Disneys "Strange World" hat zwar ein paar gute Ansätze und phantastische Bilder zu liefern... die Geschichte ist jedoch ausgesprochen öde, vorhersehbar und die "diversen" Figuren sind weitgehend überflüssig.

"Peter Pan und Wendy" präsentiert eine superstarke Wendy, die es mal eben so mit einigen Piraten aufnehmen kann... warum auch nicht. Nichts gegen starke Frauen, da gibt es etliche wirklich gute Figuren wie Sarah Connor oder Ellen Ripley, um mal zwei glaubwürdige Action Heldinnen zu nennen. Aber die wurden nicht als überlegene Muskelweiber geboren, sondern mussten dafür hart trainieren und Dinge lernen. Die heutigen Heldinnen wie Wendy oder Mulan werden schon als Heldinnen geboren und sind "einfach so" stark.. weil sie halt Frauen sind. Hmja... nö. Das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, das ist einfach nur langweilig.

In "Arielle" (ja, schon wieder Disney) wurde eine schwarze Meerjungfrau präsentiert. Nichts dagegen zu sagen... aber es wurde einfach dieselbe Geschichte nochmal erzählt, die man halt so kennt. Keine Variante, keine neue Perspektive, kein neues Szenario... nichts. Arielle ist jetzt schwarz. Das ist schon die ganze Geschichte. Verschenkte Möglichkeiten.

Über die Herr der Ringe Serie "Die Ringe der Macht" wurde hier ja auch schon viel geschrieben. Manchen Leuten scheint's zu gefallen, für mich gehört die Reihe aber auch klar in das Schema: "Hauptsache divers, Geschichte und Charaktere sind egal!". Es wurde kein Wert auf eine glaubwürdige Entwicklung gelegt, Hauptsache man präsentiert Schauspieler möglichst vieler verschiedener Ethnien bunt durcheinander gemischt.

Jüngstes Beispiel ist "The Witcher". Eine Serie mit einem wirklich großen Potential, auf einer Höhe mit "Game of Thrones". Es fing stark an... und liess dann immer mehr nach. Eine Geschichte sucht man da jetzt vergebens, der Plot ist weitgehend unverständlich, beliebig und austauschbar, trotz fantastischer Welten und passabler Schauspieler. Auch hier: Diversität an allen Orten, und starke Frauen drängen den eigentlichen Helden in den Hintergrund... ohne dass dabei eine gute Geschichte erzählt würde. Von Dramaturgie keine Spur... und das ist nicht die einzige Schwäche an der Erzählweise. Dass der Hauptdarsteller die Serie verließ war daher nur konsequent.

Es ist nicht so, dass ich das jetzt alles in Grund und Boden verdammen will, viele dieser Filme und Serien haben ihre Momente. Nur bilde ich mir ein, hier eine Tendenz zu sehen: Je "diverser" ein Film oder eine Serie konstruiert wird, desto mehr gerät die Story in den Hintergrund und desto platter wird der Spannungsbogen, falls überhaupt noch einer vorhanden ist.

Statt "vielfältiger" zu werden, werden die Figuren nur noch schablonenhafter dargestellt. Und das ist ärgerlich, weil ich die Diversität im Kino ausdrücklich begrüße... da gibt es so viele Möglichkeiten, auch historische Filme zu gestalten, etwa in den Genres Western oder Piratenfilmen. Fantasy sowieso - aber auch dann müssen verschiedene Ethnien irgendwie glaubhaft in die Welt integriert werden. Man muss das auch gar nicht in den Mittelpunkt stellen, eine grobe Einordnung reicht da.

 

Wie seht ihr das? Habe ich da einfach nur Vorbehalte oder ist da etwas dran...?

 

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Channuschka
Beiträge : 4280

@lucan-7 Also, ich hab keinen dieser Filme gesehen. Zu deiner Kritik an Arielle

In "Arielle" (ja, schon wieder Disney) wurde eine schwarze Meerjungfrau präsentiert. Nichts dagegen zu sagen... aber es wurde einfach dieselbe Geschichte nochmal erzählt, die man halt so kennt. Keine Variante, keine neue Perspektive, kein neues Szenario... nichts. Arielle ist jetzt schwarz. Das ist schon die ganze Geschichte. Verschenkte Möglichkeiten.

möchte ich allerdings anmerken, dass es da gar keine neue Geschichte geben sollte, weil das die Verfilmung mit "echten Menschen" ist; wie schon "König der Löwen" oder "Die schöne und das Biest" mit echten Tieren/Menschen verfilmt wurden. Auch ohne die Story groß zu ändern. Es soll ja die gleiche Geschichte sein. Wäre viel anders hätte der Film sicher noch mehr Kritik bekommen, wie jetzt für die schwarze Meerjungfrau, die ich sogar echt nachvollziehbar finde. Immerhin spielt das ja in wärmeren Teilen des Meers und warum sollten da die Meermenschen nicht eine dunklere Hautfarbe haben.

 

Ansonsten - ich habe das Gefühl, dass einfach immer schneller neues produziert und auf den Markt geworfen werden muss, gerade wenn es um Serien bei Streamingplattformen geht. Da ist einfach der Druck neues zu zeigen riesig. Sonst wird die Plattform abgehängt. Und da es tatsächlich Menschen gibt, die sich nichtmal mehr die Zeit nehmen, Serien in normaler Geschwindigkeit zu schauen, sondern immer auf 1,5 bis 2facher Geschwindigkeit, braucht man auch immer schneller immer mehr. Und da geht dann halt die Zeit verloren um eine gute Geschichte zu schreiben. Weil die Drehbuchautoren dafür nur wenige Wochen bis Monate bekommen, eine gute Story aber sich entwickeln muss.

Und die negativ Presse, wenn eine Story mal nicht diverse Figuren dabei hätte, die will sich halt keine Produktionsfirma antun. Noch besteht die Freiheit nicht das rauszulassen. Einfach weil man es viel zu lange solche Figuren in Filmen nicht gezeigt hat.

channuschka antworten
28 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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@channuschka 

möchte ich allerdings anmerken, dass es da gar keine neue Geschichte geben sollte, weil das die Verfilmung mit "echten Menschen" ist; wie schon "König der Löwen" oder "Die schöne und das Biest" mit echten Tieren/Menschen verfilmt wurden. Auch ohne die Story groß zu ändern.

Wenn eine Geschichte nichts Neues hinzuzufügen hat braucht sie auch nicht erzählt zu werden.

Sicher, das ist jetzt schon etwas Anspruchsdenken. Hier geht es einfach nur um kalkuliertes Abkassieren, das ist schon klar. Ich wundere mich nur, dass so viele Leute das mitmachen...

 

Wäre viel anders hätte der Film sicher noch mehr Kritik bekommen, wie jetzt für die schwarze Meerjungfrau, die ich sogar echt nachvollziehbar finde. Immerhin spielt das ja in wärmeren Teilen des Meers und warum sollten da die Meermenschen nicht eine dunklere Hautfarbe haben.

Da die dunkle Hautfarbe einen Sonnenschutz darstellt ergibt sie für eine Meerjungfrau gar keinen Sinn... wobei ein Fabelwesen wie eine Meerjungfrau natürlich prinzipiell jede Farbe haben kann. Grün oder blau wäre da eigentlich naheliegend... 😉

 

Und die negativ Presse, wenn eine Story mal nicht diverse Figuren dabei hätte, die will sich halt keine Produktionsfirma antun. Noch besteht die Freiheit nicht das rauszulassen. Einfach weil man es viel zu lange solche Figuren in Filmen nicht gezeigt hat.

Ist das denn so?

Hat sich irgendwer darüber beschwert, dass der "Witcher" nicht schwarz ist?

So wie ich es mitbekomme verursachen weiße Schauspieler eigentlich gar keine Reaktionen... diskutiert wird dann, wenn Schwarze auf Rollen besetzt werden, in denen man eigentlich Weiße erwarten würde.

 

 

lucan-7 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4280

@lucan-7 

Sicher, das ist jetzt schon etwas Anspruchsdenken. Hier geht es einfach nur um kalkuliertes Abkassieren, das ist schon klar. Ich wundere mich nur, dass so viele Leute das mitmachen...

 

Naja, für viele sind das Lieblingsfilme und da interessiert schon, wie das umgesetzt wurde, was man seit Kindertagen liebt. Klar ist das ein Spiel mit Emotionen, aber für die Zuschauer ist es mit Vorfreude und Nostalgie verbunden. Also, warum nicht... Eine Win-Win-Situation für Disney und seine Fans.

 

Da die dunkle Hautfarbe einen Sonnenschutz darstellt ergibt sie für eine Meerjungfrau gar keinen Sinn... wobei ein Fabelwesen wie eine Meerjungfrau natürlich prinzipiell jede Farbe haben kann. Grün oder blau wäre da eigentlich naheliegend... 😉

Du vergisst, dass Meerjungfrauen ganz schön häufig auftauchen, Seefahrer verwirren, auf Wellen reiten, auf Steinen sitzen und Singen oder zu Festen mit anderen Fabelwesen am Strand erscheinen. Gut, die Feste sind nachts, aber der Rest findet am Tag statt und wenn man die Intensität der Sonne in Verbindung mit Salzwasser bedenkt, dann braucht eine Meerjungfrau sehr guten Sonnenschutz. Außerdem sind Seemenschen halb Mensch... Und es gibt keine blauen Menschen. Hautfarbe nicht Zustand 😀

Ist das denn so?

Hat sich irgendwer darüber beschwert, dass der "Witcher" nicht schwarz ist?

Du hast dich bei "Witcher" über Diversität "beschwert".

Und Diversität ist ja mehr als nur schwarze Haut oder Asiate, Hauptsache nicht weiß. Da Gehört auch Geschlecht, Sexualität, geschlechtliche Identität, Behinderung,etc. dazu. Und es ist nicht immer der Maincharakter.

So wie ich es mitbekomme verursachen weiße Schauspieler eigentlich gar keine Reaktionen... diskutiert wird dann, wenn Schwarze auf Rollen besetzt werden, in denen man eigentlich Weiße erwarten würde.

Diskutiert wird sobald sich wer beklagt. Ob das jetzt wegen zu viel oder zu wenig "Wokeness" ist, ist dem Mob doch egal 😉 Da hat jeder seine Meinung und wenn wer schreit, kann man dagegen schreiben. Der Dumme ist meist der, der zuerst was sagt.

channuschka antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@channuschka 

Naja, für viele sind das Lieblingsfilme und da interessiert schon, wie das umgesetzt wurde, was man seit Kindertagen liebt. Klar ist das ein Spiel mit Emotionen, aber für die Zuschauer ist es mit Vorfreude und Nostalgie verbunden. Also, warum nicht... Eine Win-Win-Situation für Disney und seine Fans.

Ich habe ja nichts dagegen, ich fröhne auch gerne der Nostalgie... aber es wäre doch um so interessanter, wenn man da ein paar neue Aspekte einfügt. Zum Beispiel, warum die böse Ursula denn so geworden ist, wie sie ist. Da hätte man einen schönen Nebenplot haben könnte, ohne die Geschichte selbst zu verändern.

Wie gesagt, verpasste Chancen...

Außerdem sind Seemenschen halb Mensch... Und es gibt keine blauen Menschen. Hautfarbe nicht Zustand

Hautfarbene Fische gibt es auch nicht so oft... 😉

Und gerade eine blaue Arielle hätte doch wirklich alle Menschen verkörpert, weil es eben keine bestimmte Ethnie mehr darstellt. Aber da hätten sich vermutlich auch etliche Fans beklagt...

Du hast dich bei "Witcher" über Diversität "beschwert".

Nein, beschwert habe ich mich über die extrem schlechte Erzählweise.

Und ich habe mich gefragt, ob das daran liegt, dass die Produzenten hier falsche Schwerpunkte setzen, indem sie die Besetzung vor die Geschichte stellen bzw. die Geschichte vernachlässigen und lieber ihre Botschaft verbreiten.

Dabei schließt das eine das andere ja nicht aus - man kann eine Geschichte, zumal eine Fantasy-Geschichte, ohne weiteres divers besetzen und trotzdem eine gute Geschichte erzählen.

Das passiert aber nicht, und das betrifft seit neuestem sehr viele Filme. Und da frage ich mich, ob das nur Zufall ist, oder ob es da einen Zusammenhang gibt.

lucan-7 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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@lucan-7 

Hautfarbene Fische gibt es auch nicht so oft... 😉

Der Fischteil von Arielle ist türkis und schuppig - wie Fisch. Der Menschenteil hat die Hautfarbe eines Menschen und auch keine Schuppen. Also, von Meermenschen scheinst du einfach keine Ahnung zu haben.

Dabei schließt das eine das andere ja nicht aus - man kann eine Geschichte, zumal eine Fantasy-Geschichte, ohne weiteres divers besetzen und trotzdem eine gute Geschichte erzählen.

Falls du meinen ersten Beitrag richtig gelesen hast, wüsstest du, dass ich darin keinen Zusammenhang sehe, sondern die schlechten Geschichten der geschwindigkeit zu schreibe in der heute neue Serien/Filme auf den Markt geworfen werden müssen. gerade bei Streamingdiensten. Dass da viel Diversität vertreten ist, hängt dann wieder mit der heutigen Zeit und ihren Anforderungen an die Besetzung von Geschichten zusammen. Aber hat mit deren Qualität nichts zu tun.

channuschka antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@channuschka 

Also, von Meermenschen scheinst du einfach keine Ahnung zu haben.

Ich wüsste jetzt auch nicht, wo man dergleichen studieren könnte... aber zumindest sind mir Darstellungen von blauen und grünen Meerjungfrauen bekannt. Ist also nicht völlig abwegig.

 

Falls du meinen ersten Beitrag richtig gelesen hast, wüsstest du, dass ich darin keinen Zusammenhang sehe, sondern die schlechten Geschichten der geschwindigkeit zu schreibe in der heute neue Serien/Filme auf den Markt geworfen werden müssen. gerade bei Streamingdiensten.

Nein, Geschwindigkeit ist da nur bedingt ein Argument. Ein guter Schreiber vermag immer noch schneller Dialoge und Handlungen zu schreiben als diese abgedreht werden können... es sei denn, er müsste für 10 Serien gleichzeitig schreiben. Das bedeutet dann aber nicht, dass da zu schnell gedreht wird, sondern dass einfach falsche Prioritäten gesetzt werden. Da geht es um Darsteller, Action, Diversität und Spezialeffekte... und an der Geschichte wird dann gespart.

Das mag dann immer noch sein (anspruchsloses) Publikum findet, schöpft dann aber nicht mehr das Potential aus, das eine Serie oder Film haben könnte.

lucan-7 antworten
Channuschka
(@channuschka)
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@lucan-7 

Ich wüsste jetzt auch nicht, wo man dergleichen studieren könnte... aber zumindest sind mir Darstellungen von blauen und grünen Meerjungfrauen bekannt. Ist also nicht völlig abwegig.

Ich hab mal vor ein paar Jahren viel dazu gelesen und normalerweise sind Meerjungfrauen oben irgendein Typ Hautfarbe, vermutlich weil sie immer was verführerisches haben und Männer nicht so auf blaue oder grüne Hautfarbe stehen.

Da geht es um Darsteller, Action, Diversität und Spezialeffekte... und an der Geschichte wird dann gespart.

Das halte ich durchaus für möglich. Schauspieler ziehen mehr als Drehbuchautoren und auch gute Autoren kosten vermutlich. Soll ja auch nicht zuuu viel kosten.

channuschka antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@channuschka 

Ich hab mal vor ein paar Jahren viel dazu gelesen und normalerweise sind Meerjungfrauen oben irgendein Typ Hautfarbe, vermutlich weil sie immer was verführerisches haben und Männer nicht so auf blaue oder grüne Hautfarbe stehen.

Ich habe mich auch recht ausführlich mit diversen Fabelwesen befasst. Die verbreitete, meist kindgerechte Variante ist natürlich jene Meerjungfrau, die menschlich erscheint, und deshalb auch eine menschliche Hautfarbe hat.

Daneben gibt es aber auch eine andere Tendenz, eher die "animalische" Seite zu betonen. Und die haben dann eben auch oft Farben, die man eher mit Tieren assoziiert... wie eben grün oder blau.

Diese Art Meerjungfrauen können auch nett und freundlich sein... oft tendieren sie aber eher in Richtung Monster, bis hin zu Gestalten, die von weitem noch harmlos aussehen, aus der Nähe dann aber Reisszähne und nichts menschliches mehr haben... was dann natürlich nichts mehr mit kindgerechten Geschichten zu tun hat und die ursprünglichen Erzählungen auf heutige Elemente überträgt, wie man sie etwa in Horrorfilmen findet.

Hat natürlich mit Arielle nichts zu tun, logisch. Trotzdem erscheint mir eine Arielle mit blauer Haut nicht allzu abwegig... man umgeht damit die Sache mit der Diversität elegant, und gibt ihr einen besonderen, märchenhaften Touch... zumindest solange sie ihren Fischschwanz noch hat.

Das würde aber wohl in einem animierten Film noch überzeugender wirken als in einer Realverfilmung... animiert nimmt man da viel mehr als gegeben hin als man es in einer Realverfilmung tut.

 

lucan-7 antworten
Channuschka
(@channuschka)
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@lucan-7 

Stimmt es gibt die eher monstermäßigen Meerjungfrauen. Die allerdings nicht in diese Geschichte passen. Wobei - Ursula, die Hexe, hat da was von. Und die ist zumindest im Zeichentrickfilm lila/bläulich. In der Realverfilmung allerdings wohl nicht. 

Für Arielle würde es allerdings echt komisch kommen. Der Typ muss sich ja in sie verlieben und sie auch noch erkennen und toll finden, wenn sie keine Stimme hat. Und bei diesen verführerischen Meerjungfrauen kommt blau einfach nicht gut. Wäre ja sonst ne komplette Typveränderung hin zum Menschen und dass wäre nicht nur für die Kinder schwerer nachzuvollziehen , sondern auch für Erwachsene komisch. Schließlich baut die Beziehung voll auf Äußerlichkeiten auf.

Und noch was spricht dagegen. Es soll ja auch eine Identifikation mit der Figur stattfinden. Wenn das bei einer weißen Arielle für andere Hautfarben schwer ist, was ich gelesen habe, dann würde es bei einer blauen für alle schwer und das würde dem Filmerlebnis echt schaden. Und ich finde es eine weitere Diskriminierung von dunkelhäutigen, weil sie dadurch wieder unsichtbar gemacht würden und eben nicht sichtbar, was nun der Fall ist.

channuschka antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 21585

@channuschka 

Stimmt es gibt die eher monstermäßigen Meerjungfrauen. Die allerdings nicht in diese Geschichte passen. Wobei - Ursula, die Hexe, hat da was von. Und die ist zumindest im Zeichentrickfilm lila/bläulich. In der Realverfilmung allerdings wohl nicht.

Im Zeichentrickfilm funktioniert das besser. Da könnte auch eine hellblaue Arielle funktionieren, aber man hat sich halt anders entschieden.

Nebenbei bemerkt habe ich die Zeichentrick-Arielle auch als Figur bei mir im Wohnzimmer stehen... neben vielen anderen Dingen wie Marvelfiguren, Animecharakteren und Dinosauriern... 😉

 

Und noch was spricht dagegen. Es soll ja auch eine Identifikation mit der Figur stattfinden. Wenn das bei einer weißen Arielle für andere Hautfarben schwer ist, was ich gelesen habe, dann würde es bei einer blauen für alle schwer und das würde dem Filmerlebnis echt schaden. Und ich finde es eine weitere Diskriminierung von dunkelhäutigen, weil sie dadurch wieder unsichtbar gemacht würden und eben nicht sichtbar, was nun der Fall ist.

Nach der Logik wäre aber jede Hautfarbe für alle jene schwer zugänglich, die diese nicht selber haben... und mit einer blauen Farbe wäre es zumindest für alle gleich schwer...

Grundsätzlich ist Diversität schon der richtige Weg. Es wäre halt nur schön, wenn das dann auch mit guten und originellen Geschichten einher gehen würde.

lucan-7 antworten
Channuschka
(@channuschka)
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@lucan-7 

m Zeichentrickfilm funktioniert das besser. Da könnte auch eine hellblaue Arielle funktionieren, aber man hat sich halt anders entschieden.

Wie ich weiter unten schon schrieb, wollen Menschen in Märchenfilmen vertrautes sehen. Kulturell geprägt ist eine Meerjungfrau, die verführt, oben hellhäutige schöne Frau und unten Fisch. Wäre sie hellblau, würde sie vermutlich halbtot erforen aussehen. Ganz schlecht für nen Film der ankommen soll.

Nach der Logik wäre aber jede Hautfarbe für alle jene schwer zugänglich, die diese nicht selber haben... und mit einer blauen Farbe wäre es zumindest für alle gleich schwer...

Es ist vorallem so, dass sich weiße damit schwer tun, sich mit PoC zu identifizieren und diese daher nicht in Rollen haben wollen, die die "Helden" der Geschichte sind (racial empathy gap). So wie Männer sich schwer damit tun, wenn Frauen plötzlich in Heldenrollen auftauchen (gender empathy gap).

PoC sind es eher gewohnt sich mit weißen Rollen zu identifizieren, wobei ich da auch schon andere Stimmen gelesen habe. Genau wie Frauen sich eher mit männlichen Helden identifizieren können. Einfach weil man es musste. Allerdings bleibt auch da wohl eine Identifikationslücke.

Leider hab ich zu dem Thema auf die Schnelle keine guten Artikel gefunden und erst recht keine deutschsprachigen. Das kommt immer mal wieder als Thema hoch, wenn ein Film wie Arielle rauskommt und verschwindet dann wieder - zumindest jenseites der Sozialwissenschaft.

channuschka antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3635

@channuschka Schauspieler ziehen mehr als Drehbuchautoren und auch gute Autoren kosten vermutlich. Soll ja auch nicht zuuu viel kosten.

Ja. Deswegen wird wohl, so meine Vermutung, dann auch "The Marvelous Mrs. Maisel" nun nach der fünften Staffel beendet. Diese Serie, die ja nun inhaltlich wirklich als rotes Tuch für alle Anti-Woken dienen könnte, wurde interessanterweise kaum gehatet. Weil: einfach zu gut, zu witzig, zu geistreich. Aber für so geschliffene Dialoge braucht man halt wirklich gute Schreiber. Die scheinen auch in Hollywood rarer zu sein, als man glauben möchte. (Ich vermute ja, dass, wenn es demnächst in der Streiksache eine Einigung geben sollte, es sogar eher daran liegen könnte, dass die Studios endlich wieder die Autoren ihre Arbeit aufnehmen sehen wollen, die also wichtiger sein könnten als die Schauspieler...)

jack-black antworten
tristesse
(@tristesse)
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@lucan-7 

Ich wüsste jetzt auch nicht, wo man dergleichen studieren könnte... aber zumindest sind mir Darstellungen von blauen und grünen Meerjungfrauen bekannt. Ist also nicht völlig abwegig.

Ich finde es grad ein wenig albern, sich darüber zu streiten, ob ne Meerjungfrau nun blaue, grüne, weiße oder farbige Haut haben sollte und wo sie sich wann und wie der Sonne aussetzt und braun werden kann oder nicht. 

Hallo, es ist eine Meerjungfrau, ein Fantasiewesen und wie man die nun anmalt kann man einfach nicht falsch machen. Das ist so, als ob man darüber diskutiert, ob ein Einhorn eine pinke, blaue oder regenbogenfarbene Mähne haben darf.

Es gibt kein "richtig" und kein "falsch" in diesem Fall. Mich stört da eher, dass die Haare nicht wirklich rot waren und die Tiere nicht so süß wie im Trickfilm 😀 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@tristesse 

Ich finde es grad ein wenig albern, sich darüber zu streiten, ob ne Meerjungfrau nun blaue, grüne, weiße oder farbige Haut haben sollte und wo sie sich wann und wie der Sonne aussetzt und braun werden kann oder nicht. 

Finde ich nicht. Auch bei einem Märchen geht es darum, eine in sich stimmige Welt zu zeigen. Und da kann es schon einen riesigen Unterschied machen, ob man jetzt eine Meerjungfrau zeigt, die wie ein verkleideter Mensch aussieht, oder aber eine, die wirklich so aussieht als würde sie im Meer ihre Heimat haben.

Und leider ist die Hautfarbe ja ein politisches Thema... da wäre eine "neutrale", also nicht-menschliche Hautfarbe ja ein möglicher Kompromiss.

Dass das durchaus funktionieren kann zeigt ja die kommende Star-Wars Serie "Ahsoka". Die Hauptfigur ist weiblich, hat aber keine Haare und eine rötlich-orangene Hautfarbe. Also eher nicht das, was man von einer Heldin so erwartet... ich weiß nicht, wie gut die Serie werden wird, aber mein bisheriger Eindruck ist, dass man sich mit dieser nicht-menschlichen Fantasyheldin durchaus identifizieren und mit ihr mitfiebern kann, trotz des fremden Aussehens... oder vielleicht auch gerade deswegen.

Manchmal kann Abstraktion auch den Zugang erleichtern.

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
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@lucan-7 

Dass das durchaus funktionieren kann zeigt ja die kommende Star-Wars Serie "Ahsoka". Die Hauptfigur ist weiblich, hat aber keine Haare und eine rötlich-orangene Hautfarbe. Also eher nicht das, was man von einer Heldin so erwartet... ich weiß nicht, wie gut die Serie werden wird, aber mein bisheriger Eindruck ist, dass man sich mit dieser nicht-menschlichen Fantasyheldin durchaus identifizieren und mit ihr mitfiebern kann, trotz des fremden Aussehens... oder vielleicht auch gerade deswegen.

Ich würde jetzt eine klassische Meerjungfrau wirklich nicht mit einer Science Fiction Figur vergleichen. Bei Avatar stören die blauen Lebewesen ja auch nicht. 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@tristesse 

Ich würde jetzt eine klassische Meerjungfrau wirklich nicht mit einer Science Fiction Figur vergleichen. Bei Avatar stören die blauen Lebewesen ja auch nicht. 

Es war ja gerade die Frage, ob man eine "klassische" Meerjungfrau verwenden muss - oder nicht eine andere Kreation, die die Geschichte genau so tragen kann.

 

 

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
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@lucan-7 

Es war ja gerade die Frage, ob man eine "klassische" Meerjungfrau verwenden muss - oder nicht eine andere Kreation, die die Geschichte genau so tragen kann.

Man hätte mit Sicherheit auch den Film "Arielle, der Grottenolm" nennen können 😉 Oder die Meerjungfrau durch ein Phantasiewesen ersetzen können, dann hätte man aber den Film komplett umschreiben müssen. Hat Disney aber nicht, sondern sich für eine farbige, wenig rothaarige Variante entschieden. Passt zu Disneys Konzept.  Ich versteh ehrlich gesagt, diese Verbissenheit von Dir nicht. 

Hast Du denn beide Teile inzwischen geschaut?

 

tristesse antworten
Channuschka
(@channuschka)
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@lucan-7 

Meerjungfrauen und Nixen sind allerdings irgendwie in der kulturellen Vorstellung verankert, und diese Vorstellung, wollen die Menschen auch bestätigt sehen. Es geht hier um eine Geschichte, die die "heile Welt" zeigt. Das böse in seinen Grenzen. Das gute sieht uns ähnlich. Ein Mischwesen aus Mensch und Fisch - und Menschen sind selten blau, grün, violette. Das böse dagegen darf auch mit der hautfarbe von uns abweichen.

Bei Arielle will man nichts wirklich neues sehen. Der Zuschauer will nicht in seiner Vorstellung gestört werden. Triss hat das gut gesagt, der Reiz ist, dass das bekannte neu verfilmt wird als Realverfilmung. Da stört dann schon eine Arielle, die nicht weiß und rothaarig ist.

Arielle mit STarWars zu vergleichen, ist da eher ein Vergleich von Äpfeln und Birnen, weil StarWars ein neuer Film ist, mit neuen Figuren, für ein anderes Publikum gedacht, bzw. gedacht um andere Erwartungen zu erfüllen. StarWars soll nicht das heimelige gefühl erzeugen und spielt dazu noch in einer Welt, wo "blaue Männchen" zur kulturellen Vorstellung gehören.

Aber irgendwie hab ich das Gefühl, mit dir weiter zu sprechen bringt nichts, weil du es nicht verstehen willst und deine Meinung eh schon feststeht.

channuschka antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@channuschka 

Bei Arielle will man nichts wirklich neues sehen. Der Zuschauer will nicht in seiner Vorstellung gestört werden. Triss hat das gut gesagt, der Reiz ist, dass das bekannte neu verfilmt wird als Realverfilmung. Da stört dann schon eine Arielle, die nicht weiß und rothaarig ist.

Ja, insofern sollte meine Kritik eigentlich eher den Zuschauern gelten, die einfach nur stumpf das sehen wollen, was sie kennen... ähnlich den Fans, die von einer Band erwarten, dass sie auf jeder neuen Platte ganz genau so klingt wie vorher.

Disney kann man da keinen Vorwurf machen, so lange sie die Erwartungen erfüllen... wobei ich denke, dass das auch nicht mehr lange nach diesem Schema laufen wird...

Arielle mit STarWars zu vergleichen, ist da eher ein Vergleich von Äpfeln und Birnen, weil StarWars ein neuer Film ist, mit neuen Figuren, für ein anderes Publikum gedacht, bzw. gedacht um andere Erwartungen zu erfüllen.

So weit liegt das alles gar nicht auseinander... von Lego kannst du Sets sowohl für Star Wars wie auch für Arielle kaufen, und beide richten sich an ein ähnliches Publikum, soweit es die Spielsets betrifft.

Wie ja ohnehin beides Disney ist und auf dem gleichen Streamingportal läuft, wo auch die Star Wars Zeichentrickfilme auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten sind.

 

Aber irgendwie hab ich das Gefühl, mit dir weiter zu sprechen bringt nichts, weil du es nicht verstehen willst und deine Meinung eh schon feststeht.

Na ja... was soll das denn jetzt? Den Vorwurf könnte ich dir jetzt genau so machen, da du dich beharrlich weigerst, meine Position zu übernehmen... so wie in den allermeisten Diskussionen hier im Forum User selten ihre Meinung ändern.

Kannst du also im Grunde immer wieder schreiben... aber was soll das bringen...?

 

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@lucan-7 

So weit liegt das alles gar nicht auseinander... von Lego kannst du Sets sowohl für Star Wars wie auch für Arielle kaufen, und beide richten sich an ein ähnliches Publikum, soweit es die Spielsets betrifft.

Du hast es nicht verstanden, oder? Arielle ist eine dreißig Jahre alte Zeichentrickfigur und nicht ein Wesen aus einem Star Wars Universum, dass bisher noch niemand gesehen hat. Die muss nicht innovativ und ganz "anders" sein, nur "gehobenen" Ansprüche zu erfüllen. Sie ist ne Meerjungfrau, hat lange Haare, einen Fischschwanz und zwei BH-Muscheln, lebt im Meer und ist jetzt halt farbig, ihre Schwestern hatten alle verschiedene Haut- und Haarfarben. Besonders "woke" ist das jetzt nicht, finde ich eigentlich.  Warum meinst Du, die Zuschauer dafür kritisieren zu müssen, weil sie das okay finden? Es geht hier um die Betrachtung der Figur und nicht das Merchandising. 

Hast Du die Filme denn inzwischen eigentlich gesehen?

Da könnte man viel besser über "Schneewittchen" diskutieren, die jetzt von einer Latina dargestellt wird und bei den "7 Fabelwesen" anstatt Zwergen einzieht. 😆 

Wie ja ohnehin beides Disney ist und auf dem gleichen Streamingportal läuft, wo auch die Star Wars Zeichentrickfilme auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten sind.

Ändert aber nichts daran, dass eine Meerjungfrau nun mal ne Meerjungfrau ist und kein Mandalorian. Das liegt ziemlich meilenweit auseinander, wie ich finde.

Na ja... was soll das denn jetzt? Den Vorwurf könnte ich dir jetzt genau so machen, da du dich beharrlich weigerst, meine Position zu übernehmen..

Ich hab bei Dir grad das Gefühl, dass Du Dich ziemlich verrannt hast, ich finde Deine Argumentation für Deine Verhältnisse ziemlich unlogisch. 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@tristesse 

Du hast es nicht verstanden, oder? Arielle ist eine dreißig Jahre alte Zeichentrickfigur und nicht ein Wesen aus einem Star Wars Universum, dass bisher noch niemand gesehen hat.

Was genau, denkst du denn, habe ich an dieser Stelle nicht verstanden? Star Wars ist etwas über 40 Jahre alt, und weder dessen Außerirdische noch Meerjungfrauen hat irgendwer jemals in der Realität gesehen.

Und auch, wenn man die Filme in verschiedene Genres einordnet, basiert "Star Wars" doch in vielerlei Hinsicht auf klassischen Märchen oder Sagen. Das macht ja einen Teil des Erfolges aus: Vieles kommt einem dort sehr bekannt vor. Es sind bekannte Schemata, die dort präsentiert werden, lediglich in einer neuen Umgebung.

 

Sie ist ne Meerjungfrau, hat lange Haare, einen Fischschwanz und zwei BH-Muscheln, lebt im Meer und ist jetzt halt farbig, ihre Schwestern hatten alle verschiedene Haut- und Haarfarben. Besonders "woke" ist das jetzt nicht, finde ich eigentlich.

Sie selbst ist schwarz, obwohl die Ursprungsgeschichte europäisch ist und auch im Zeichentrickfilm eine weiße Arielle präsentiert wurde... und ihre Schwestern entsprechen allen möglichen Ethnien. Wenn das nicht "woke" ist, dann weiss ich auch nicht...

 

Ich hab bei Dir grad das Gefühl, dass Du Dich ziemlich verrannt hast, ich finde Deine Argumentation für Deine Verhältnisse ziemlich unlogisch.

Ich habe noch nicht einmal angefangen zu argumentieren. Denn diese Filme haben allesamt auch eine politische Komponente. Und es ist ein Fehler zu denken, na ja, das sind ja "nur" Kinder, die verstehen eh nichts von Politik, sondern haben einfach Spaß an den lustigen Figuren.

Klar denken Kinder hier nicht über Politik nach, aber nichtsdestotrotz prägen solche Filme unser Weltbild. Und gerade weil es sich um Kinder handelt sollte man da schon genau hinschauen, was da eigentlich genau vermittelt wird.

Dass verschiedene Ethnien gleichwertig nebeneinander vorgestellt werden begrüße ich ausdrücklich... nur sollte es dann auch einen Bezug zur Realität geben. Und an dem scheitert es schon. Triton ist weiss, Arielle ist schwarz... ob die verstorbene Mutter schwarz war bleibt offen. Das erscheint mir zumindest ungeschickt.

Und ob die Werte, die in Disney Filmen vermittelt werden, tatsächlich alle so positiv sind, darüber könnte man wohl einen eigenen Thread eröffnen. "König der Löwen" hat für mich eindeutig faschistische Aspekte... und das Argument "Ja, aber Kinder verstehen das doch eh nicht!" ist für mich an dieser Stelle kein Argument, gerade weil es hier um unbewusste Dinge geht ist es ja so bedenklich.

 

Ändert aber nichts daran, dass eine Meerjungfrau nun mal ne Meerjungfrau ist und kein Mandalorian. Das liegt ziemlich meilenweit auseinander, wie ich finde.

Nein, tut es nicht. Es gibt gewisse Prototypen in Märchen. Der "Mandalorian" steht dabei für den ungebundenen Abenteurer, wie man ihn in vielen Märchen findet. In der Disney Welt wäre das jemand wie Aladdin, beispielsweise.

Arielle steht für die ungehorsame Prinzessin, die ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten entdeckt - und ist damit Prinzessin Leia aus Star Wars gar nicht so unähnlich.

Und ich finde es sehr spannend, solche Gemeinsamkeiten zu erkennen - und auch die politischen Botschaften, die in den Geschichten stecken, weil deren Erfolg auch einiges über unsere Zeit aussagt.

 

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3635

@lucan-7 Es gibt gewisse Prototypen in Märchen.

Da nennt man die allerdings Archetypen. 😉 Sorry, manchmal wird meine Korinthenkackerei getriggert und das hier ist so ein Fall, weil der Terminus "Archetyp" in die (psychologische) Diskussion über Märchen von C.G.Jung eingeführt und damit zum stehenden Begriff wurde. Wer im Studium mit dem Thema Märcheninterpretation zu tun bekam, kennt vermutlich die hinter diesem Begriff stehenden Konzepte, weil man in dem Zusammenhang verläßlich mit Marie-Louise von Franz in Kontakt kam. (Auch der von queequeq häufig angeführte Drewermann steht in dieser Tradition.)

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@jack-black 

Da nennt man die allerdings Archetypen. 😉 Sorry, manchmal wird meine Korinthenkackerei getriggert und das hier ist so ein Fall, weil der Terminus "Archetyp" in die (psychologische) Diskussion über Märchen von C.G.Jung eingeführt und damit zum stehenden Begriff wurde.

Da mir die Begrifflichkeiten in diesem Bereich nicht so vertraut sind, weil ich ganz woanders herkomme, schiebe ich die Schuld für die Verwechslung mal einfach auf Ralf König mit seinen hervorragenden Prototyp/Archetyp Bänden (ergänzt um "Antityp"), welche thematisch sicher auch ins Forum passen würden, weil sie sich mit biblischen Themen befassen...

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3635

@lucan-7 Ralf König mit seinen hervorragenden Prototyp/Archetyp Bänden 

Hehe, ja, dieser Noah war schon so'n Archetyp... 😀

jack-black antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4280

@lucan-7 

insofern sollte meine Kritik eigentlich eher den Zuschauern gelten, die einfach nur stumpf das sehen wollen, was sie kennen... ähnlich den Fans, die von einer Band erwarten, dass sie auf jeder neuen Platte ganz genau so klingt wie vorher.

Disney kann man da keinen Vorwurf machen, so lange sie die Erwartungen erfüllen

Ich glaube langsam kommen wir zusammen. 🙂

Für mich sind die meisten heute produzierten Filme und Serien - vorallem auf den Streamingportalen - genau dazu gemacht. Um Erwartungen zu Erfüllen und Geld in die Kasse zu spülen. Da geht man wenig Risiko ein. Deswegen auch die Sache mit der Diversität der Figuren - irgendwo wird das doch erwartet, dass zumindest eine Gruppe, die darunterfällt abgedeckt wird. Disney kann man noch in sofern nen Vorwurf machen, dass es eben eine rein kapitalistisches Unternehmen ist und nur darauf achtet, was sich wie verkaufen wird und möglichst viel Geld macht. Kleine Risiken, wie die "schwarze Arielle", sind dabei auch gut für Presse und so. Um Kunst geht es dabei nur noch sehr selten.

Ich hoffe ja, dass zumindest bei den Filmen auch die Produktionsfirmen mit viel Geld irgendwann auch wieder große Filme rausbringen, mit guter Story, Kameraführung, etc. wo es nicht um die Animation geht, sondern um das "wirkliche Handwerk", das auch Zeit braucht und woein gewisses Risiko drin steckt.

Filme mit guten Stories gibt es ja weiterhin. Sind halt eher die "kleineren" Produktionen, Arthouse,....

So weit liegt das alles gar nicht auseinander... von Lego kannst du Sets sowohl für Star Wars wie auch für Arielle kaufen, und beide richten sich an ein ähnliches Publikum, soweit es die Spielsets betrifft.

Wie ja ohnehin beides Disney ist und auf dem gleichen Streamingportal läuft, wo auch die Star Wars Zeichentrickfilme auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten sind.

Nur weil Lego für beides Merche hat und beides aus dem Hause Disney ist, ist es nicht für die gleiche Zielgruppe gedacht.

Sowohl Lego als auch Disney richten sich doch schon lange nicht mehr nur an Kinder. Die wollen Geld machen und ja, dazu gehört dann auch, dass StarWars runtergebrochen wird für Kinder und sich somit noch viel besser verkaufen lässt und viel mehr Geld mit machen. Kinder sind da einfach eine bessere Käufergruppe, weil man denen Spielzeug noch besser andrehen kann oder T-Shirts oder Bettwäsche, Brotboxen, Schulhefte,..... und an allem hat Disney die Lizenz und verdient prächtig mit.

Trozdem richtet dich eine Realverfilmung von Arielle an ein anderes Publikum als ein StarWars-Film. Wenn man es ganz klischeehaft sagen will - das eine richtet sich an Mama und das andere an Papa, dass die dann beide Filme zusammen anschauen gibt doppeltes Geld. Und es gibt sicher auch Menschen, die in beide Zielgruppen fallen, weil Menschen nicht eindimensional sind. Dafür gibt es sicher auch genug, die in keine der beiden Zielgruppen fallen.

Na ja... was soll das denn jetzt? Den Vorwurf könnte ich dir jetzt genau so machen, da du dich beharrlich weigerst, meine Position zu übernehmen... so wie in den allermeisten Diskussionen hier im Forum User selten ihre Meinung ändern.

Kannst du also im Grunde immer wieder schreiben... aber was soll das bringen...?

Ich drück es anders aus: Ich habe hier im Gespräch das Gefühl (gehabt), du sagst immer das selbe, egal was ich schreibe.

In den meistens Gesprächen und Diskussionen hier gibt es ja schon ne Weiterentwicklung und die hab ich hier nicht gesehen. Das bin ich von dir so nicht gewohnt. Du gehörst nicht zu denen, die ein Thema eröffnen und nur um ihre Meinung kundzutun. Die gibt es hier auch und ich gebe zu, dass ich mich da oft gar nicht mehr so auf ein Gespräch einlasse, wie hier mit dir.

Es geht mir dabei eigentlich auch weniger um Zustimmung als um Verständnis für die andere Position, während des Gesprächs.

channuschka antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@lucan-7 

Ich habe ja nichts dagegen, ich fröhne auch gerne der Nostalgie... aber es wäre doch um so interessanter, wenn man da ein paar neue Aspekte einfügt. Zum Beispiel, warum die böse Ursula denn so geworden ist, wie sie ist. Da hätte man einen schönen Nebenplot haben könnte, ohne die Geschichte selbst zu verändern.

Sind Dir beide Teile präsent, hast Du beide gesehen?

Zunächst mal liegt der Reiz des Neuen in der Realverfilmung. Es geht nicht darum, eine Story anders zu machen, sondern sie real umzusetzen. Ich bin übrigens inzwischen kein Fan davon 😉  Ich fand Möwe, Krabbe und Flunder unanimiert eher langweilig, das ganze Niedliche ist dahin. Ging mir beim König der Löwen auch so. Sprechende reale Tiere... war eher merkwürdig.

Zweitens ist die Neuverfilmung ca. 3 Stunden lang, also um einiges länger als der Vorgänger, man hat da schon das eine oder andere Neue eingefügt. Ursula erklärt sehr wohl, wie sie zu dem geworden ist, die sie heute ist. Prinz Erik hat mehr Redeanteil und darf sogar ein neues Lied singen (nicht, dass ich das besonders gut gefunden hätte, der Synchronsprecher ist ein lausiger Sänger). 

Drittens unterschätze niemals den Zauber des Originals, das wollte man so gut es geht wieder einfangen und zu viele Neuerungen hätten evtl. die Fans gestört. Wenn man bedenkt, was allein der Wechsel der Hautfarbe für einen Skandal nach sich zog, was passiert dann erst, wenn die Geschichte umgeschrieben wird?

Ich halte Disney für nicht sehr innovativ und mutig und demensprechend sind dann halt auch die Filme. Ich fand den neuen Arielle okay, er hat aber durch die Realverfilmung sehr viel an Zauber verloren. Aber eine neue Handlung hab ich da nun auch nicht vermisst. 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@tristesse 

Sind Dir beide Teile präsent, hast Du beide gesehen?

Welche beiden? Es gibt insgesamt vier Teile... drei animierte und die Realverfilmung. Von den animierten habe ich die ersten Beiden gesehen, von der Realverfilmung den Trailer und einige Filmbesprechungen mit weiteren Ausschnitten. Da ich nicht die Absicht habe, dafür Geld auszugeben muss ich noch bis September warten, bis das auf Disney+ verfügbar ist. Wobei ich nicht sicher bin, ob ich mir da wirklich etwas über zwei Stunden antun werde... der Film ist wohl eher ein Kandidat für den Schnelldurchlauf...

 

Drittens unterschätze niemals den Zauber des Originals, das wollte man so gut es geht wieder einfangen und zu viele Neuerungen hätten evtl. die Fans gestört. Wenn man bedenkt, was allein der Wechsel der Hautfarbe für einen Skandal nach sich zog, was passiert dann erst, wenn die Geschichte umgeschrieben wird?

Na ja, eben... dann kann man sich doch einfach nochmal das Original anschauen, wenn man eh nichts anderes erwartet.

lucan-7 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@lucan-7 

Welche beiden? Es gibt insgesamt vier Teile

Natürlich über die beiden Teile, über die wir hier die ganze Zeit reden. Tu doch nicht so, als würdest Du jetzt nicht wissen, welche ich meine 😉 

Von den animierten habe ich die ersten Beiden gesehen, von der Realverfilmung den Trailer und einige Filmbesprechungen mit weiteren Ausschnitten

Also hast Du die Realverfilmung nicht gesehen und kannst daher auch nicht beurteilen, inwieweit sich beide voneinander unterscheiden. Wäre einfacher gewesen, das eher zu wissen. 

tristesse antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@tristesse 

Also hast Du die Realverfilmung nicht gesehen und kannst daher auch nicht beurteilen, inwieweit sich beide voneinander unterscheiden. Wäre einfacher gewesen, das eher zu wissen. 

Du könntest mir auch einfach sagen, wo ich falsch liege.

Abgesehen von einer handvoll geänderten Szenen wird eben keine neue Geschichte erzählt.

 

 

lucan-7 antworten


Gorch-Fock
Beiträge : 1348

@lucan-7 

Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Liegt vielleicht daran, das mich solche neuverfilmte Geschichten nicht interessieren.

Ach ja, wo ist bloß die gute alte Zeit geblieben. Mit schönen Filmen von einer gut entwickelten Handlung.

Und in den neuen Filmen sollen dem Publikum auch verklickert werden, das Homosexuell ganz normal ist in unserer heutigen Zeit.

gorch-fock antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@gorch-fock 

Und in den neuen Filmen sollen dem Publikum auch verklickert werden, das Homosexuell ganz normal ist in unserer heutigen Zeit.

Nö. Homosexualität war schon immer normal. Das wurde nur sehr lange Zeit bestritten.

"Normal" bedeutet hier, dass etwas einer "Norm" entspricht, dass es also eine relevante Anzahl an Menschen betrifft. In diesem Zusammenhang sind Linkshänder zwar auch nicht in der Mehrheit, aber dennoch "normal".

Und ebenso wenig wie es Sinn ergibt, Linkshänder "umerziehen" zu wollen (wie es lange Zeit versucht wurde) hat es irgendeinen Sinn, Homosexuelle umzuerziehen oder zu verstecken, weil sie nun einmal genau so Teil der Gesellschaft sind.

Dass das auch in Filmen abgebildet wird ist daher nur konsequent. Genau so übrigens wie das Vorkommen verschiedener Ethnien... nur muss man das nicht gerade mit der Brechstange erzwingen, wie es zur Zeit geschieht. Denn im Gegensatz zu Homosexuellen, die es immer und überall zu einem gewissen Prozentsatz gab und gibt sind Ethnien nun mal auf bestimmte gesellschaftliche und geographische Kontexte beschränkt.

Dass man diese verstärkt zeigen und sichtbar machen sollte - da bin ich jederzeit dafür!

lucan-7 antworten
Jack-Black
Beiträge : 3635

Für mich ist das Thema schon wieder durch. Vor 'nem Jahr oder so, kurz nachdem die Ringe der Ohnmacht den Höhepunkt der filmischen Flopp-Historie markierten und man sich durch Verriss-Videos auf YT gut unterhalten lassen konnte, begann die Sache schon für mich wieder langweilig zu werden. Für ein, zwei Dutzend entsprechende Beiträge von Disparu oder TheCriticalDrinker usw. konnte ich mich erwärmen, aber inzwischen haben's doch alle geschnallt: ein paar Hollywood-Studios haben ein paar sehr dumme Entscheidungen getroffen, amazon.prime ganz vorne weg dabei, aber nun halt auch disney und netflix - und der unglaubliche Boom im Filmgeschäft, der durch die Marvel-Serien, insbesondere die Avengers-Reihe befeuert wurde, nimmt halt ein Ende.

Ich hab auch eine ganze Weile den Fehler begangen, diese Blockbuster- und Cash-Cow-Projekte zu ernst zu nehmen hinsichtlich ihrer filmisch-künstlerischen Relevanz. Ich hab mich auch unheimlich über die Ringe der Ohnmacht geärgert, oder wie das Rad der Zeit durch "Wokeism" schon von Folge 1 an systematisch ruiniert wurde.

So what?! Die Bücher kann jeder lesen, der sich ernsthaft für Erzählkunst interessiert und das gilt in noch stärkerem Maße für Sapkowskis Witcher-Serie (SPOILER: die Witcher-Romane sind nicht seine besten, da hat die Narrenturm-Trilogie immer noch die Nase vorn). Wenn jetzt die üblichen Anti-Wokisten im Miasma sich scheckig lachen über den schlechten User-Score, den die Witcher-Serie bei Rotten Tomatoes einfährt, dann ist  es ziemlich billig, da in's Gelächter mit einzustimmen. Denn dieses Gelächter hat als Basso Continuo eben doch den reaktionären alt-right-Ton und verläßlich ist es konnotiert mit Parteinahme für die Reps in den USA. Es geht, allen anderslautenden Behauptungen zu trotz, da nicht mehr eigentlich um Kunst, sondern um Politik. Und dass hier dann scheinheilig über die "Großen" bei Disney und Amazon hergezogen wird, bzw. ein Großteil des Hohns darauf hinausläuft, dass deren kapitalistische Profitinteressen mal nicht wie erhofft aufgehen - ergibt eigentlich erst dann so richtig stimmigen Sinn, wenn man der Religion anhängt, nach welcher der Markt immer recht habe und hier nun also diese Recht gegen die "Sozialisten", die irgendwie in manchen Hollywood-Studius unrechtmäßig an die Macht gelangt waren, durchgesetzt wird. Motto: der Konsument hat immer recht.

Und am Ende siegt also in der filmischen Massenproduktion Tom Sciontology Cruise und Barbie fucking Martell über die Drittverwertung von Disney-Snow White oder Mulan. Na was für ein Aufreger! Als ich jung war, hab ich mich eigentlich nicht dafür interessiert, ob nun eher Modern Talking oder die Wildecker Herzbuben die höchsten Plattenauflagen in den deutschen Charts generierten und drei von vier japanischen Monster-Streifen im Kino floppten, kriegte ich das überhaupt nicht mit, weil eben nebenbei noch genügend gute, ja künstlerisch anspruchsvolle Filme in die Kinos kamen - nicht notwenigerweise mit allzu hohen Produktionsbudgets.

Ja, sicher: diese "woken" Flop-Produktionen sind in der Regel schlecht geschrieben. Aber schlecht geschrieben dürften immer schon bestimmt über 80% aller Filme gewesen sein, welche die Kinosäle oder die TV-Monitore erreichten. Es gab im Rahmen von TV-Serien haufenweise Plagiatsversuche für "Dallas" oder "Denver-Clan", also für Serien, die selbst schon alles andere als künstlerisch werthaltig waren und so war es bei sämtlichen "Wellen" die durch's filmische Land wogten: ein paar Schaumkronen blieben im Gedächtnis, der Rest wurde zeitnah belästert und alsbald wieder vergessen. Schlechte Dialoge, schlechte Figuren waren zu allen Zeiten ein chronisches Gebrechen in der Filmindustrie, auch der Action-Hero a la Rambo und Terminator wurde während der Action-Helden-Hochzeit der 80er im Dutzend billiger produziert - wenn ich mir heute anschaue, in was für grottig schlecht geschriebene Chuck-Norris-Klopper ich damals mein spärliches Taschengeld investierte, um breitbeinig und gefährlich dreinblickend nach dem Filmgenuß aus dem Kino zu watscheln, weil ich halt voll auf den Machismo dieser hirnbefreiten Storie abfuhr...

Na, dann wird halt mal eine Kleopatra von 'ner Schwarzafrikanerin besetzt, dann wird halt mal eine im Original besonders weisshäutige Schönheitsköniging von Sarpkowski im Witcher von einer Inderin besetzt - who the fuck cares?! Na klar hat das nix mit Respekt vor der Vorlage zu tun oder gar mit dem Anspruch, den man in der guten alten Zeit an "Dokumentationen" zu stellen pflegte. Aber Herrschaftszeiten: da haben sich halt ein paar Producer verzockt, was soll's?

Die Disney-Produktionen lasse ich mal ganz aussen vor, weil ich schon die "originalen" Zeichentrickfilme zwar handwerklich gut gemacht, inhaltlich und sogar künstlerisch-stilistisch allerdings immer schon fad bis spießig und systemkonform empfand, weswegen es mir schnurzpiepe ist, was mit Arielle, der Erdnussbutter-Version von Schneewittchen oder dem König der Löwen angestellt wird. Damit, dass die beiden Fantasy-Franchises Robert Jordan und J. R. Tolkien von amazon jetzt erstmal auf ein paar Jahre oder gar Jahrzehnte filmisch vergiftet wurden, habe ich mich abgefunden und find's gar nicht mal soooo schlimm. Denn ehrlich gesagt hatte ich meine heisesten Liebes-Stunden mit Tolkien schon vor Peter Jacksons HdR-Trilogie, und wozu braucht man eigentlich die Bestätigung des eigenen Kunstgeschmacks durch ein Milliardenpublikum? Klar, als die Teile in's Kino kamen, konnte ich allen, die's hören wollten (oder auch nicht) auf's Brot schmieren: "Siehste, ich hab doch schon immer gesagt, wie geil das ist!" Aber eigentlich ist so ein Recht-Behalten-Haben doch ein eher armseliges Aufbauprogramm für's Ego... Die RdZ-Bücher hab ich mir nun,  nach dem Flop der ersten Film-Staffel nochmal vorgenommen und muß ganz ehrlich sagen: soooooo gut sind die gar nicht und es hatte schon seinen Grund, warum ich irgendwann bei Band 12 oder 14 der (Hör-) Romanserie dann ausstieg, weil: getret'ner Quark wird breit, nicht stark.

 

Nun also "the Witcher". Vorweg: ja, die PC-Games dazu waren gut und erfolgreich. Aber wenn mich nicht das erste Game dazu verführt hätte, dann auch die zugrunde liegenden Romane zu lesen, wäre mir Geralt von Riva nicht ernsthaft an's Herz gewachsen. Die Bücher waren stets besser als die Games und das lag interessanterweise auch daran, dass tatsächlich der Hexer eben nicht die spannendste Figur in diesem polnischen Fantasy-Universum war. Ich fand die Frauenfiguren (allen voran Ciri und Yennefer) in den Büchern immer spannender. Der Hexer selbst ist - so meine unmaßgebliche Einschätzung - eine relativ eindimensionaler Charakter, das, was man in D'n'D-Sprech als rechtschaffen-neutral bezeichnen würde. Ein wenig Epikur, ein wenig Bad-Ass, ein bisschen Bruce Willis, ein bisschen Braveheart (abzüglich des Nationalismus). Auf seine Art sehr machismo-woke in dem Sinne, dass er Multi-Kulti mäßig alle Frauen aller Rassen gleichberechtigt und vorurteilsfrei vögelt (Zwerginnen fallen mir da gerade nicht ein - also gut, nicht volllkommen vorurteilsfrei... 😉 ) Wohl auch, weil er selbst ja kein richtiger Mensch mehr ist.

Aber um Ciri rankt sich das Geheimnis, ich erinnere mich, dass ich bei den Büchern immer dann, wenn abwechselnd der Fokus auf Geralt und Ciri lag, immer eher ungeduldig die Geralt-Passagen las, bis sich der Text wieder Ciri zuwandte. Insofern ist es in meinen Augen kein grundsätzliches Mißverstehen der Showrunnerin, wenn sie das Gewicht der Filmserie noch stärker auf die Frauenfiguren verlagern möchte. Nicht, dass dies geschah und dadurch die titelgebende Hexer-Figur etwas in den Hintergrund geschoben wurde, ist das Ärgerliche, sondern ärgerlich ist halt, dass dadurch die literarische Vorlage nicht künstlerisch angereichert wurde, sondern dass die wunderbare Komplexität der Vorlage dadurch vermindert wurde.

Aber hat das überwiegend mit dem Woke-Faktor zu tun? Nehmen wir zum Vergleich mal ein anderes litarische Großepos: Dune. Niemand geringerer als David Lynch hatte dieses Werk in den Achtzigerjahren zu einer Groteske verstümmelt, aus welcher uns vor allem Sting als der Harkonnen-Untermotz (kann mir die Namen der Charaktere nie im Einzelnen merken) im Gedächtnis geblieben ist. So eine Vorlage, so ein Regisseur - und dennoch so ein Bockmist, der über Jahrzehnte hin zu dem Mythos beitrug, dass Frank Herberts Romanserie unverfilmbar sei. Heute sehen wir, dass man, wenn man nur genug Geld in die Hand nimmt und genügend nah an der filmischen Vorlage bleibt, eben doch diese Philosophie in Unterhaltungsform verfilmt werden kann (soweit das anhand des ersten Teils überhaupt schon pauschal zu beurteilen ist). Und was sind die deutlichsten Abweichungen der Neuverfilmung vom Buch: eine wichtige männliche Figur wird durch eine Frau ersetzt und die Atrides sind nicht mehr blond, sondern dunkelhaarig-mediterran. Wer stört sich an diesen "woken" Abänderungen? Keiner. Wobei - ich muss nochmal nachrecherchieren, ob die Atrides in den Büchern überhaupt als blond-nordisch gezeichnet wurden, oder ob ich das schon aus Lynchs Dune-Version falsch übernommen habe (dessen Atrides-Figuren erinnerten mich irgendwie an die Hofherren aus den Sissi - und Ludwig2-Filmen der 60er... ).

Worauf ich hinauswill: auch ganz ohne Wokeism haben es Studios, Produzenten, Drehbuchschreiber und Regisseure in der Vergangenheit immer mal wieder geschafft, aus Gold Stroh zu machen. Doofe Dialoge, Plotlöcher im Pazifik-Format und mies besetzte Rollen gibt's, seit Zelluloidstreifen belichtet wurden. Klar: ich als Zuschauer kann auf moralische Belehrung im Kinosessel verzichten. Aber tun wir mal nicht so, als wäre eine solche Belehrung/Manipulation nicht stets auch eine Motivation für die Filmproduzenten gewesen. Ich meine: Disney ist doch im Grunde seit Bestehen nichts anderes als eine profitable Onkelhaftigkeitsmaschine der gut-christlichen, konsumkapitalistisch us-amerikanischen Vorortmittelschichts-Idologie im Dienste der herrschenden Klasse, ohne dass sich da die heutigen Empörer je groß drüber aufgeregt hätten. Oder nehmen wir Top-Gun und Co -  das war so sehr Patriotismus-Ideologie, dass mir das schon in den Achtzigern aus dem Hals rauszuhängen begann (auch wenn Herr Wolfgang Schmidt in der "Filmanalyse" da feinsinnig einen homoerotischen Doppelsinn reininterpretiert, den man allerdings sehen wollen muß, um ihn erkennen zu können - und den das US-Militär, welches da ja großzügig bei der Produktion half, sicher nicht zu erkennen vermochte).

Sowohl erzieherische Manipulation (aka ideologische Demagogie) von rechts ("Ein Mann sieht Rot") wie von links ("Panzerkreuzer Potemkin") kann künstlerisch gut, ja gewalti stark gemacht sein. Aber selbstverständlich steht halt auch die ideologische Absicht im Regelfall der künstlerischen Kraft im Weg. Weswegen "woke" Machwerke der heutigen Zeit in ihrer künstlerischen Blutarmut den reaktionär-burgoisen Machwerken beispielsweise der 50er Jahre kaum nachstehen (wer vermag sich heute noch ohne ärgerliches Fremdschämen einen kompletten Doris-Day-Film am Stück reinzuziehen?).

Die eigentlich interessante Frage ist doch: wie wird in zwanzig oder dreissig Jahren au die frühen 2020er zurückgedacht werden in dieser Hinsicht? Nehmen wir mal an, die "Feinde" des Wokeism, die Elon Musks und Jordan Petersons dieser Welt, werden diese neueste Runde des Kulturkampfes gewinnen und der "Genderwahn" wird, wie es einige sicher gern hätten, demnächst wieder in die Schranken der Irrenhäuser zurückverbannt, statt Multi-Kulti gewinnt das rechts-identitäre Denken und die Apartheitsgrenzen der Zukunft überschneiden sich in ökonomischer und ethnischer Hinsicht wieder... Ich meine: wünschen wir uns das? Also ich mir nicht. Ich würde mir mehr wünschen, dass wir auf die Filmproduktionen der frühen Zwanziger demnächst mit einem sympathischen Lächeln zurückschauen: Was waren wir doch damals noch eher unterkomplex in unserem Bemühen, die richtige Botschaft den Leuten in die Köpfe zu hämmern! Wie naiv und gleichzeitig überkandidelt, wie mit lächerlich-idealistischem Tugendfuror der Jugend aufgeladen, inklusive all der jugendlichen Torheiten!

Ich hab mir vor ein paar Monaten mal zwei jener Agenten-Thriller-Romane gegönnt, die "TheCritical-Drinker" seinerseits schon verzapft hat, welcher ja ein besonderer Star unter den Anti-Woke-Film-Szene ist und welcher sich ja so besonders verdient darum macht, die Ehre der männlichen Heldenrollen in Film und Literatur zu verteidigen. Fazit: Tom Clancy für Arme inklusive einem Bad-Ass female Character, der* dem Schweißbad eines kollektiven Lusttraums von Südstaatlern entsprungen scheint. Sowas braucht die Kulturwelt ähnlich dringend wie eine ebenholzschwarze Myrielle...

 

*Der Pointe willen verzichte ich hier besonders gern auf's Gendern... 😀

jack-black antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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@jack-black 

Ich meine: Disney ist doch im Grunde seit Bestehen nichts anderes als eine profitable Onkelhaftigkeitsmaschine der gut-christlichen, konsumkapitalistisch us-amerikanischen Vorortmittelschichts-Idologie im Dienste der herrschenden Klasse, ohne dass sich da die heutigen Empörer je groß drüber aufgeregt hätten.

Richtig. Aber auch dumme Geschichten sind immer noch auch politische Geschichten. Im besten Fall erzählen sie einfach das, was das Publikum erwartet, und bestätigt deren Weltbild, was dann eine entsprechende Wohlfühl-Blase erzeugt... im schlechtesten Fall wird einem die korrekte politische Einstellung mit dem Holzhammer eingetrichtert. Und das Gefühl bekommt man langsam, weil es mit der Diversität einfach massiv übertrieben wird.

Und ich frage mich warum - Disney war immer erzkonservativ. Das "Gute" war stets in der Vergangenheit zu finden, die wieder hergestellt werden muss, nicht in einer Zukunftsvision, die anders ist als das, was man kennt. Disney verkörpert die "gute, alte Zeit", die es in Wirklichkeit nie gab, wie kaum etwas Anderes.

 

Ja, sicher: diese "woken" Flop-Produktionen sind in der Regel schlecht geschrieben. Aber schlecht geschrieben dürften immer schon bestimmt über 80% aller Filme gewesen sein, welche die Kinosäle oder die TV-Monitore erreichten.

Das ist eben das, was ich mich gerade frage. Ist das jetzt einfach nur Zufall, dass "wokeism" auf schlecht geschriebene Filme trifft? Oder gibt es da einen Zusammenhang, weil die Produzenten den Schwerpunkt auf die Besetzung legen, noch vor einer guten Geschichte? Aber wie konnten sie dann den "Witcher" derartig versauen?

Ich muss zugeben, dass ich die Bücher nicht gelesen habe und mich daher auf Aussagen Dritter verlassen muss... aber es scheint doch so, dass man in den Büchern eine erstklassige Vorlage hat, die man einfach nur entsprechend umsetzen muss. Und genau das ist nicht passiert.

Dass Ciri eigentlich eine sehr interessante Figur ist kann man zwar erahnen... erzähltechnisch ist das aber in der Serie derartig dilettantisch umgesetzt, dass man sich fragen muss ob da überhaupt wer ein Drehbuch verfasst hat. Ich weiß nicht, ob der Hinweis, dass die Welt überhaupt nicht vorgestellt wird, auch von "the critical Drinker" stammt, aber das ist halt auch so ein Punkt, der allerdings schon von Anfang für einen schlechten Start sorgte... und besser wurde es dann auch nicht mehr.

 

Sowohl erzieherische Manipulation (aka ideologische Demagogie) von rechts ("Ein Mann sieht Rot") wie von links ("Panzerkreuzer Potemkin") kann künstlerisch gut, ja gewalti stark gemacht sein. Aber selbstverständlich steht halt auch die ideologische Absicht im Regelfall der künstlerischen Kraft im Weg. Weswegen "woke" Machwerke der heutigen Zeit in ihrer künstlerischen Blutarmut den reaktionär-burgoisen Machwerken beispielsweise der 50er Jahre kaum nachstehen (wer vermag sich heute noch ohne ärgerliches Fremdschämen einen kompletten Doris-Day-Film am Stück reinzuziehen?).

Genau das ist halt die Frage, die ich mir hier stelle. Werden hier Geschichten zugunsten einer "woken" Propganda versaut?

Ich sehe hier einen klaren Unterschied zu den Machwerken aus den 50ern... denn bei den alten Filmen wurde die Propaganda durch die Geschichte erzeugt. Die Handlung war die Botschaft.

Heute besteht die Botschaft in der Besetzung. Und das würde eigentlich Raum geben, eine gute Geschichte zu erzählen. Und dann spielt es eben wirklich keine Rolle mehr, wer welche Hautfarbe oder sexuelle Orientierung hat, eine gut erzählte Geschichte ist dann so oder so spannend.

Aber das passiert offenbar nicht. Man kann sich beinahe darauf verlassen, dass ein Film mit einer diversen Besetzung eine schlechte Geschichte erzählt (Ich weiß, es gibt Ausnahmen... Bridgerton habe ich zwar nicht gesehen, soll aber recht gut sein).

Und ich frage mich halt, ob das jetzt Zufall ist oder was das soll. Denn meine Befürchtung ist ja, dass hier auf Dauer die Botschaft vermittelt wird "divers besetzt"="schlechte Qualität", sei das nun beabsichtigt oder nicht.

Und das, obwohl das eine mit dem anderen eigentlich nichts zu tun haben sollte.

 

 

lucan-7 antworten


Jack-Black
Beiträge : 3635

Aber auch dumme Geschichten sind immer noch auch politische Geschichten.

Korrekt. Das Politische besteht ja gerade häufig im Verdummenden.

Oder gibt es da einen Zusammenhang, weil die Produzenten den Schwerpunkt auf die Besetzung legen, noch vor einer guten Geschichte? Aber wie konnten sie dann den "Witcher" derartig versauen?

Weil The Witcher eben umgeschrieben wurde. Nicht nur hinsichtlich dessen, dass eine weißhäutige Hexe in indisch-dunkler Version auftaucht, sondern weil man eben den Witcher genauso behandelt hat wie vorher schon das Rad der Zeit: respektlos hinsichtlich der literarischen Vorlage. Wenn man das im Detail nachvollziehen mag, kann man sich, wie erwähnt, natürlich die entsprechenden Analyse-Videos auf YT reinpfeifen. Aber nochmal zum Vergleich: auch Dune konnte versaut werden, ohne jegliche woke Agenda.

Dass es diese woke Agenda im Filmbusiness gibt, und dass sie gerade bei Disney und prime (und wohl auch netflix, ich gucke das immer nur beim Kumpels zwischendurch mal...) fröhliche Urständ feiert, will ich gar nicht bestreiten. Man braucht sich ja nur die Selbst-Zensur-Regeln von amazon prime durchlesen (die hatte ich vor ein paar Monaten in einem anderen Diskussionsstrang schon mal verlinkt, bin jetzt zu faul, da nochmal nachzugucken): danach ist es soooowas von offensichtlich, wie sich das auf die Endprodukte auswirken muss. Inzwischen kann ich diesen "Belege-für-Wokeism-Suchreflex" schon kaum noch abstellen. Beispiel: Vorgestern hab ich bei 'nem Freund nach einer Party - es gab keine richtigen Schlafplätze mehr - als wohl einer der letzten Menschen überhaupt - mir endlich mal das "Damengabit" bis lange nach Sonnenaufgang durchgebingt. Und statt das einfach nur genießen zu können, musste ich zwischendurch halt immer wieder mich darüber ärgern, wie "Diversity" da noch unbedingt mit reingedrückt werden mußte mit der afroamerikanischen Freundin der Hauptfigur: schon gleich am Anfang wurde da Rassendiversität als Normalität verkauft, obwohl wir uns im Jahr 1963 in den USA befanden. Und später musste natürlich diese "Sister" der Protagonistin den Arsch retten, weil: "Wir sind doch Familie..." Mich hätte dieser Handlungsstrang vermutlich nicht nur nicht gestört, sondern ich hätte ihn gemocht, wenn ich nicht diesen ganzen Wokeism-Firlefanz inzwischen stets im Hinterkopf hätte. Inzwischen fällt es mir schon schwer, bei farbigen Schauspielern nicht immer den "Aha, der Quoten-Neger!"-Reflex im Hinterkopf aufklingeln zu haben, ich nenne das in Anlehnung an B.Brechts Theater-Philosophie "den neuen V-Effekt". Während gemäß der Vorstellung derer, die da die "Repräsentations"-Agenda voll durchziehen, dadurch ja eine Art neuer, gerechterer Normalitäts-Vorstellung bei den Zuschauern erzeugt werden soll, zerstört es bei mir eher die Immersion. Bei jeder jungen weiblichen, farbigen, behinderten oder sonstwie in die "Förderkriterien" fallenden Figur, die mir in einem Film über den Weg läuft, frage ich mich unwillkürlich: welche Quote soll die nun gerade erfüllen und inwiefern darf ich damit rechnen, dass sie die eigentliche Geschichte stört?

Aber dadurch mache ich mir eigentlich selbst ein Problem. Man braucht doch nicht groß rumzuüberlegen, inwiefern jetzt Wokeism "The Witcher" oder "Kleopatra" oder "She-Hulk" versaut haben könne: Es reicht doch, jedenfalls für uns als Zuschauer, ganz einfach zu bemerken, dass es Schrott ist, was da über die Röhre flackert (oder den Flatscreen... 😉 ). Ich hab doch auch keine großen ideologikritischen Verrenkungen veranstaltet, um all den Crap, den ich mir so in den letzten vierzig Jahren in Kino und TV antat, tief zu analysieren. Die einzig angemessene Reaktion lautet da doch: Vergessen!

Warum soll ich in das angesabberte Horn der alt rights stoßen, die jetzt daraus, dass Disney heute das tut, was es schon immer tat, nämlich versuchen, möglichst viel Geld aus ihren Marken herauszuquetschen, plötzlich einen Abfall vom wahren ideologischen Glauben konstruieren? Dieses Rumgeheule über die letzten StarWars-Streifen, als würden da Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle geschändet, indem man eine charismafreie junge Frau zum Lead-Charakter kürt... Herrschaftszeiten, das war halt eine nur mäßig durchdachte Marketing-Strategie, bei solchen Franchises geht es nicht um hohe Kulturgüter, sondern darum, inwiefern man per merchandising die Stock-Holder mit ordentlichen Renditen beglücken kann.

Ich vermute, man muss sich dem Ganzen, wenn man interessehalber verstehen möchte, wie genau es zu dieser Häufung an filmischen Flops kommen konnte, noch mehr mit der Brille der Ökonomie nähern. Ab den 80ern, spätestens nachdem AIDS in den 90ern immer mehr zu einem beherrschbaren Problem wurde, sprach es sich in den Kreisen der Lifestyle-Produkte-Industrie immer weiter herum, dass Schwule (und ja, auch Lesben) eine interessante Zielgruppe darstellten: zumeist kinderlos und mit überdurchschnittlichem Einkommen. Solche Kunden sollte man bei der Stange halten. Und wenn die halt Wert auf "Diversität" und Genderfragen und überhaupt die "korrekte politische Einstellung" legen, dann bietet man ihnen Diversität und Gendergedöhns, denn es gehört zum kaufmännischen Einmaleins, dass die Einkaufsathmosphäre so angehm wie möglich gehalten sein sollte.

Es ist sehr angenehm, wenn man in seinen Einstellungen und in seiner Weltsicht bestätigt wird. Und das ist der eigentliche Zweck dieses ganzen woken Tralalals in der Filmindustrie: die avisierte Klientel soll gebauchpinselt werden, ihr soll immer und immer wieder erzählt werden, dass ihre dominierenden Narrative richtig, moralisch überlegen usw. sind. Darin bestand z.B. schon immer Disneys Erfolgsrezept: die unter der Hauptkundschaft herrschenden Normvorstellungen wurden ständig per Wiederholung bestätigt, insbesondere halt: Familie, Familie, Familie. Heute wird die Familie eben nur noch deutlicher als früher nicht so sehr als auf Blutsverwandtschaft beruhend verstanden, sondern als ökonomische Solidaritätsgemeinschaft. Egal ob schwarz oder weiss, ob straight, gay, cis oder trans - hauptsache, man macht Geld füreinander locker: meine Kinder sind die, für die ich die Schulgebühren und irgendwann mal die Getränkerechnungen während des Spring Break berappe.

Wenn nun Disney plötzlich auf schwarzhäutige Schwule und asiatische Lesben setzt, am besten noch ein bisschen pummelig und nerdig wie diese Nebenfigur in den letzten Starwarsstreifen, deren Merchandising-Figur recht schnell Staub in den Spielzeugregalen anzusetzen begann - dann steht dieses Kalkül dahinter: "Die Leute, die tendenziell am wenigsten Probleme damit haben, überteuerten Nippes zu kaufen, um irgendwelchen Kiddies in der Patchworkfamilie damit ein saisonales Geschenk machen zu können, die finden Diversität und überhaupt representation total wichtig und die bekommen halt das vermittelt, was sie vermittelt haben wollen.

Der Rest ist betriebswirtschaftlicher Irrtum: dieser Markt ist vielleicht doch nicht gaaaanz so endlos groß und insbesondere sind die überdurchschnittlich gut ausgebildeten, nerdig-diversen Kunden halt gleichzeitig auch nicht ganz so doof und anspruchslos. Aus ihnen bestand nie mehrheitlich das Blockbuster-Publikum.

Die Filmstudios, die für die Blockbuster verantwortlich zeichnen, werden irgendwann diese Lektion verstanden haben. Ein oder zwei von ihnen verschwinden dann, und die Überpopulation der genderdiversen Mary Sues in den Kinofilmen und TV-Serien wird wieder zurückgehen. Tom Cruis wirde geclont und es gibt mit ihm in der Hauptrolle dann drei oder vier Topgun- und MI-Spinoffs, geschrieben von einer KI, die mit den Drehbüchern der kommerziell erfolgreichsten dreissigtausend Filme und Serien der letzten sechzig Jahre trainiert wurde.

Wer es sich leisten kann, läßt sich entsprechende Filme dann direkt von einer auf seine speziellen Vorlieben hin trainierten KI produzieren, Early Access Kunden bekommen dafür eine Flatrate zum unschlagbaren Preis von 199,-$, übertragbar auch auf eingetragene Lebenspartner. Worüber Stammkunden von pornhub.exclusiv.gold.elite nur müde lächeln können, deren Treue-Rabatt den Abopreis längst in den zweistelligen Bereich gedrückt hat und bei denen in 3D gehaltene Deepfake-Clips mit Tom Cruise, bzw. Katie Holmes als POV-Gespielen schon längst wieder out sind...

Ich sehe hier einen klaren Unterschied zu den Machwerken aus den 50ern... denn bei den alten Filmen wurde die Propaganda durch die Geschichte erzeugt. Die Handlung war die Botschaft.

Heute besteht die Botschaft in der Besetzung.

Zwischen Geschichte und Besetzung (also die Wahl von Darstellern für die Figuren der Geschichte) kann ich keinen grundsätzlichen Unterschied erkennen. Der sterile Anti-Sex von Doris Day war praktisch der ideologische harte Kern all ihrer Filme, der breitbeinige Gang eines John Wayne sorgte in jedem Streifen mit ihm für die zuverlässige Botschaft: der echte Kerl kratzt sich genüßlich im Schritt!

Wir müssen aber halt immer nochmal dran denken: die wenigsten Filmprodukte haben eine tatsächliche ideologische Botschaft, die über ein "Kauf dies und jenes!" hinausgeht. Sie sollen am Ende doch meistens nur unterhalten - und das tun sie mal mehr, mal weniger erfolgreich. Es lohnt eben nicht - wenn man über Filmkunst sprechen möchte - sich über schlechte Produktionen den Kopf zu zerbrechen. Nimm doch mal einen der letzten guten Filme: Nolans "Tennet". Dessen namenloser Protagonist ist schwarz - und dieser Umstand, diese Besetzungs-Entscheidung hat nullkommanull Einfluss auf die Handlung. Beziehungsweise nur insofern, als John David Washington eben seinen Darsteller-Job sehr gut macht: seine letztlich sterile, irgendwie gestreamlinete Coolness passt genau zur Figur, die Hautfarbe spielt dabei aber keine Rolle. Dass sie (meines Erinnerns) im ganzen Film nicht einmal thematisiert wird, hat seinen Grund: eine solche Thematisierung würde gar nicht zu dem künstlichen Erzähluniversum passen. Während im letzten James Bond die Geschlechts- und Hautfarbenfrage bezüglich des Nachfolgers noch das ohnehin unpassende Ableben der Hauptfigur klebrig verkleisterte, braucht sich der Tenet-Zuschauer nicht mal die Mühe machen, ob der Rassenfrage auch nur fragend etwas die Augenbraue zu heben: Fragen von gestern! Und so irrelevant wie die Hautfarbe dürfte auch das Geschlecht oder die "geschlechtliche Identität" einer Figur in einem künstlerisch ambitionierten Film der Zukunft sein, sobald man eben mal die Tiefebenen der Genre-Klischees verläßt: dass Achtzig-Pfund-Heroinen baddassmäßig Zwei-Zentner-Schergen im Dutzend vermöbeln, ist als lächerlicher Witz ja nur da möglich, wo starke Figuren pflichtgemäß sich dadurch definieren, andere Figuren durch die Gegend zu prügeln: im Action- oder Fantasy-Kino.

Falls Du mit der Besetzung insbesondere das Color- und/oder Genderswapping meinst, so denke ich, zumindest wenn ich an the Witcher denke, nicht, dass hier das Hauptproblem bestand. Das Hauptproblem bestand darin, dass die Showrunnerin halt unfähig ist, nicht verstanden hat, worum es Netflix kommerziell bei dieser Serie ging, nicht verstanden hat, warum und wie Sapkowskis Romane so gut sind und so weiter. Inkompetente Leute machen keine gute Kunst. Selbiges gilt (noch in verstärktem Maße) für die Ringe der Ohnmacht: als wenn ein afroamerkanischer GI als Mordor-Besatzungstruppen-Elb oder eine bartlose Weight-Watchers-Gruppenleiterin als Zwergenkönigen der Hauptgrund für das Desaster gewesen wären! Wir wissen doch alle, woran es lag: "Schiffe schauen nach oben zu den Sternen, Steine nach unten in die Brühe und und ich hab einen Sturm in mir!"

Eine Figur im Film ist immer das, was der Schauspieler da tut und sagt. Wenn das Drehbuch ihn in die Jauchegrube hüpfen läßt, dann stinkt er eben nachher.

Denn meine Befürchtung ist ja, dass hier auf Dauer die Botschaft vermittelt wird "divers besetzt"="schlechte Qualität", sei das nun beabsichtigt oder nicht.

Diese Botschaft wird ständig von den Reaktionären ventiliert. Man kann sich solch einer Beschallung aussetzen oder man kann irgendwann sich mit was Interesanterem beschäftigen. Aber ganz ehrlich: das hat meiner Erfahrung nach auch was mit geistiger Bequemlichkeit zu tun. Schau dir die Klickzahlen jener anti-woken YT-Beiträge an, die sich an diesen Massenkonsumartikeln (Serien, Kinofilmen) abarbeiten: es scheint nicht viel Gehirnschmalz zu brauchen, die zu "verstehen" und zu liken, in ihre höhnische Schmäh-Kritik johlend einzufallen. Wäre es nicht interessanter, derweil nach den doch sicherlich immer noch irgendwo regelmäßig entstehenden guten Filmen zu suchen (und damit meine ich ausdrücklich nicht Umsatzgranaten wie Maverick oder Barbie...)?

 

jack-black antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
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@jack-black 

Mich hätte dieser Handlungsstrang vermutlich nicht nur nicht gestört, sondern ich hätte ihn gemocht, wenn ich nicht diesen ganzen Wokeism-Firlefanz inzwischen stets im Hinterkopf hätte.

Eben das... und damit wird auch das Gegenteil erreicht dessen, was man eigentlich beabsichtigt.

Und da wird auch keine Gewöhnung einsetzen, jedenfalls nicht so lange es so offensichtlich mit der Realität nichts zu tun hat. Bei mir schon gar nicht, mich stört es ja auch, wenn Wikinger mit Armbrüsten rumlaufen und dergleichen. Und so ist eben auch, wenn man mir weismachen will, dass es das Selbstverständlichste der Welt ist, wenn englische Adlige oderBankvorstände aus den 50er Jahren schwarz sind... oder ganz selbstverständlich quer durch alle Ethnien geheiratet wird.

Wäre ja schön, wenn das so gewesen wäre, dann hätten wir nämlich heute die ganzen Diskussionen nicht. Jetzt haben wir aber den gegenteiligen Effekt: Man verdächtigt Geschichten auch dann einer "woken" Agenda, wenn es vom Setting her passt - denn natürlich sind verschiedene Ethnien in einem heutigen Setting in einer modernen Großstadt kein Problem mehr. Aber man vermutet da gleich auch promt eine entsprechende Agenda, selbst wenn es absolut passend ist.

Es ist sehr angenehm, wenn man in seinen Einstellungen und in seiner Weltsicht bestätigt wird. Und das ist der eigentliche Zweck dieses ganzen woken Tralalals in der Filmindustrie: die avisierte Klientel soll gebauchpinselt werden, ihr soll immer und immer wieder erzählt werden, dass ihre dominierenden Narrative richtig, moralisch überlegen usw. sind.

Wäre ja schön... nur sind die woken, großstädtischen, weltoffenen Linken nicht unbedingt in der Mehrheit. Und die Rechtskonservativen, die mit Disney bislang ja nicht unbedingt Probleme hatten, völlig außen vor zu lassen, werde sich die Konzerne nicht auf Dauer leisten wollen.

Dass das für einen Konzern auch schnell nach hinten losgehen kann hat Budweiser kürzlich erfahren:

Bud light Bier und transgender Influencerin

Die Aktion und der wütende Protest liessen sogar den Aktienwert schrumpfen... und die Influencerin, von der man sich wohl Umsatzsteigerungen erhoffte, wurde schnellstens fallen gelassen. Wobei es unklar ist, was es da im Vorfeld überhaupt für Absprachen gab - aber die Distanzierung erfolgte promt.

Dass man also mit "wokeness" Kasse machen kann ist längst noch nicht raus... schon gar nicht, wenn man sich an Leute richtet, die gebildet und anspruchsvoll sind - und die deshalb auch keine schlecht erzählten Geschichten mögen.

 

Diese Botschaft wird ständig von den Reaktionären ventiliert. Man kann sich solch einer Beschallung aussetzen oder man kann irgendwann sich mit was Interesanterem beschäftigen. Aber ganz ehrlich: das hat meiner Erfahrung nach auch was mit geistiger Bequemlichkeit zu tun. Schau dir die Klickzahlen jener anti-woken YT-Beiträge an, die sich an diesen Massenkonsumartikeln (Serien, Kinofilmen) abarbeiten: es scheint nicht viel Gehirnschmalz zu brauchen, die zu "verstehen" und zu liken, in ihre höhnische Schmäh-Kritik johlend einzufallen. Wäre es nicht interessanter, derweil nach den doch sicherlich immer noch irgendwo regelmäßig entstehenden guten Filmen zu suchen (und damit meine ich ausdrücklich nicht Umsatzgranaten wie Maverick oder Barbie...)?

Ich habe nicht vor, in diesen Chor einzustimmen... aber ich sehe es mit Sorge, wie für diese Leute immer neues Futter produziert wird, das ihr Weltbild bestätigt. Und ich fürchte, dass diese Auswirkungen stärker sein werden als die Botschaft von Diversität und Respekt - denn die funktioniert nicht, als Kritik getarnte rechte Propaganda funktioniert aber um so besser.

Was ich konkret fürchte ist also, dass die angewandte "wokeness" letztlich dazu beitragen wird, die extreme Rechte zu stärken, während es den weltoffenen und aufgeschlossenen Leuten in keiner Weise nützt.

Auf den Punkt gebracht: Was Netflix und Amazon hier betreiben, ist die Stärkung von Rassismus und rechter Ideologie, indem sie genau das produzieren und darstellen, was ihnen die extreme Rechte schon lange vorwirft.

Genau so gut hätten Aktivisten Homosexuelle in die Schulen schicken können, um bei Kindern dafür zu werben, schwul zu werden oder das Geschlecht zu ändern...

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
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@lucan-7 Was ich konkret fürchte ist also, dass die angewandte "wokeness" letztlich dazu beitragen wird, die extreme Rechte zu stärken, während es den weltoffenen und aufgeschlossenen Leuten in keiner Weise nützt.

 

Ich glaube, Du überschätzt da die Wirkung des Wokeness-Stusses. Falls Du sie allerdings fürchtest, kannst Du ihr am besten dadurch entgegenarbeiten, indem Du die ganze Sache ignorierst.

 

 

p.s.: Ich hatte eben einen seeeeeehr viel längeren Antwortbeitrag verfasst, aber gemerkt, dass ich auch durch ihn nur der Sache weiter Aufmerksamkeit zukommen lasse, die sich hoffentlich in kurzer Zeit von selbst erledigen dürfte.

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@jack-black 

Ich glaube, Du überschätzt da die Wirkung des Wokeness-Stusses. Falls Du sie allerdings fürchtest, kannst Du ihr am besten dadurch entgegenarbeiten, indem Du die ganze Sache ignorierst.

Wäre schön, wenn es denn so einfach wäre.

Leider mache ich zur Zeit gerade die Erfahrung, dass in meinem Umfeld Freunde und Bekannte plötzlich auf russische Propaganda hereinfallen und gegen "Linksgrünversiffte" hetzten, die sie vor kurzem noch selbst gewählt haben...

Das sind alles Akademiker, mit denen ich teils über Jahrzehnte immer wieder politische Diskussionen geführt habe. Leute, die sich für Politik, Philosophie und Gesellschaft interessieren. Teils stimmte ich mit denen überein, teils sah ich manche Dinge anders, aber immer ging es um Argumente und deren Begründung.

Und plötzlich drehen diese Leute durch. Da werden die Grünen zu Verrätern, wir müssen uns mit Putin verständigen, die "woke" Agenda ist die größte Gefahr... und ich  frage mich, was zur Hölle da auf einmal los ist...

Deshalb reagiere ich auf diese Dinge vielleicht etwas sensibler. Ich habe mehrfach erlebt, wie kritische, intelligente Leute plötzlich irgendwelchen Verschwörungsmist glauben.

Und das ist etwas, das mir wirklich Angst macht... weil es die Basis dessen angreift, was ich glaube. Weil Freiheit und Demokratie so nicht mehr funktionieren können.

 

 

 

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3635

@lucan-7 Und plötzlich drehen diese Leute durch.

Plötzlich? Vorher war alles in Butter?

Und Du meinst, kausalmechanistisch hinge dieser Trend mit einigen dämlichen Entscheidungen von Hollywood-Studios zusammen? Natürlich ist auch "woke" für diese Leute doof, denn es gehört ja zum gegnerischen Lager. Aber die tatsächlichen Ursachen der Entwicklung liegen ganz, ganz woanders. So, wie Du da die Leute in Deinem Umfeld beschreibst - und ich kenne das zwar nicht in dieser Vehemenz, aber doch ansatzweise auch bei manchen Leuten in meinem Umfeld - dürfte sich nun so langsam das bewahrheiten, was lange vorausgesagt wurde und was nun - angesichts praktisch unlösbarer Probleme wie Klimawandel & Co - eintritt: das kapitalistisch organisierte Gesellschaftssystem beginnt an seinen inneren Widersprüchen zu zerbrechen. Selbstverständlich wird die Welt nicht demokratisch zuende gehen, mit zunehmendem allgemeinen Streßlevel ist aufgeklärte Demokratie immer schwerer, am Ende gar nicht mehr organisierbar.

"Wokism" ist nur die neumodischere Bezeichnung für political correctness (der Begriff wird ja heute kaum noch verwendet). Die Ausartungen der political correctness waren früher so dämlich wie es heute die Ausartungen des Wokism sind. Und liberale, aufgeklärt-demokratische Leute haben auch schon vor zwanzig oder dreissig Jahren sehr wohl derartige Ausartungen kritisch gesehen, sich darüber lustig gemacht usw. Und sie mussten auch damals schon damit leben, dass die politische Rechte diese Ausartungen ebenfalls in's Visier nahm. So ist das nun mal, wenn im "eigenen politischen Lager" einige Leute Unfug verzapfen: das kriegt auch der Feind mit.

Man darf nur nicht den Fehler begehen, noch dem Narrativ des Feindes aufzusitzen, wonach dieser Unfug das Wesentliche der eigenen Position darstelle. Dass dieser Unfug ganz doll wichtig sei und ad ultimo durchzudiskutieren.

Gegen rechts zu sein, liberal und links zu sein, bedeutet nicht in erster Linie, sich für  Genderklos und schwarzhäutige Prinzessinnen auf der Erbse stark zu machen. Es ist nicht wirklich wichtig, welche Figuren in dummen Unterhaltungsserien mit welchen mehr oder weniger farbigen Gesichtern besetzt werden. Nicht angesichts des Klimawandels und der mit ihm verstärkt einhergehenden echten sozialen Konflikte zwischen Arm und Reich, bei denen es in Tausenden, Millionen, demnächst in Milliarden Fällen um Leben oder Tod geht*. Das sollten auch wir "Linksintellektuellen" im Hinterkopf behalten, wenn wir, nur weil es nun mal unser leidenschaftlich betriebenes Hobby ist, dazu tendieren, kulturelle saisonale Entwicklungen die die woke Welle bei prime, netflix & Co so mit sich bringt, für allzu wichtig zu nehmen. Und wir sollten nicht kausale Reihenfolgen durcheinanderbringen. Rassismus, Schwulenfeindlichkeit und Frauenverachtung gab es lange, bevor ein paar wohlgepämperten Eliten-Söhnchen und -Töchterlein auf die Idee kamen, es bräuchte safe spaces in Universitätsbibliotheken, wo man nicht mehr auf Bücher mit dem "N-Wort" zu treffen riskiert oder es bräuchte schwarzhäutige Hobbits, She-Hulks und Asi-Galadriels, um Girls oder Farbige - Pardon, die Damen, ich meinte natürlich: people of color! - zu "empowern". Wer sich durch so dämliche Filmchen dazu motivieren läßt, in Rassenhass, Frauenverachtung und Demokratieverachtung auszubrechen, bei dem war der zivilisatorische Lack schon vorher reichlich dünn aufgetragen.

Die reaktionäre Rechte braucht ein paar Idioten in Hollywood letztlich nicht wirklich für ihre Agenda. Sie nimmt gern mit, was sie gratis angeboten bekommt, aber das sind Leckerlis, keine substantielle Nahrung.

 

 

*Im Mittelmeer ersaufen, in der Sahara oder entlang der Migrationsrouten von Peru bis New Mexico verrecken die Globalisierungsverlierer heut schon zu Tausenden - und das ist erst der Anfang! - , während in den  Bubbles der Eliten über den gender pay gap bei Hollywoodstars gejammert wird.

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@jack-black 

Plötzlich? Vorher war alles in Butter?

Das ist schwer zu sagen. Die Erkenntnis kam für mich plötzlich... ich denke aber, dass dem ein Prozess über Monate vorausging.

Es ist so, dass ich meine Freunde und Bekannte bisher als vernünftige Leute kannte - logisch, sonst wäre ich zumindest nicht mit jenen, die ich zu den Freunden zähle, näher befreundet. Bei einigen machte sich schon vor dem Ukrainekrieg das ein oder andere bemerkbar, aber mit dem Krieg scheint sich doch manches ausgelöst zu haben.

Ich will das nicht hier im Detail schildern, nur mal so als Beispiel... ich hatte eine Diskussion über den Ukrainekrieg und die deutsche Politik. Ich bemühte mich um sachliche Argumentation, aber meine Freunde reagierten plötzlich aggressiv... dass man ja nicht mehr alles sagen dürfe und man sofort in eine Schublade gesteckt würde.

Ich reagierte etwas verwundert und meinte, dass man selbstverständlich alles sagen kann, und wir die Sache offenbar von verschiedenen Perspektiven beurteilen und zu unterschiedlichen Schlüssen kommen... alles in Ordnung, gehört zu einer Demokratie dazu, und wir waren ja auch früher schon verschiedener Ansicht.

Ich fragte sie also nach ihrer Ansicht und wie sie diese begründen. Und sie gaben so ziemlich die komplette Russenpropaganda wieder... Selensky ist ein Verbrecher, die Ukraine eine Bedrohung für den Frieden, die Grünen sind Verräter, die den Krieg vorantreiben... und ich kannte meine Freunde nicht wieder!

Ich dachte mir, nun gut... das sind halt Meinungen, das muss man respektieren... und fragte nach den Gründen. Wie kommen sie also darauf, als Leute, die bisher immer grün gewählt haben und denen die Menschen immer am Herzen lagen...?

Ich meine, klar, man kann gegen Waffenlieferungen sein, es gibt natürlich Gründe, hier vieles kritisch zu sehen.. nur... sie konnten mir keine Gründe nennen! Nichts, nothing... keine Quellen, keine Argumente - es ist halt so, basta!

Und das ist letztlich das, was mich hier schockiert. Selbstverständlich kann man unterschiedlicher Ansicht sein, und natürlich berichten viele Medien tendenziös und einseitig... aber um auf die Idee zu kommen, die Ukraine sei der eigentliche Kriegstreiber hier und die Grünen würden unsere Freiheit bekämpfen braucht man doch zumindest... Argumente?

Irgendwas?

Da war aber nichts. Nur die Aussage, dass man keinen Medien trauen kann. OK, kann man so sehen... aber dann gibt es eben auch keine Argumente...? Wie kann man zu einer ganz konkreten Meinung kommen, ohne dafür auch nur das geringste Argument vorbringen zu können...?

Nun, ich ahne schon, wie diese Ansichten zustande kamen... durch Ängste einerseits und ein Arbeitsumfeld, in dem eine Menge osteuropäischer und russischer Kollegen meinungsbildend sind. Was man so aber nicht zugeben möchte. Denn es geht hier ausschließlich um Gefühle, nicht um Begründungen. Es geht um Angst, dass irgendwas passieren könnte, und das man das am besten verhindert, indem man möglichst gar nichts macht. Augen zu und durch.

Nun ja. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie meine Freunde. Ähnlicher Frust, ähnliche Sorgen. Und trotzdem verfängt das nicht bei mir. Oder aber ich merke es nicht, das kann natürlich auch sein... jeden Morgen frage ich mich aufs neue, wie rational ich meine Ansichten eigentlich noch zu begründen vermag... und bisher finde ich immer noch Argumente. Nicht, dass ich automatisch richtig liege... aber zumindest habe ich noch Argumente!

 

Was hat das jetzt hier mit dem "Wokeism" und Filmen zu tun?

 

Nun, ganz einfach... ich habe es mal grob überschlagen, und neuerdings tendieren etwa 80% meiner Freunde und engeren Bekannten zu irrationalen Ansichten... also solchen Ansichten, die nicht begründet werden können (Ich habe gefragt!) und vor allem auf Ängsten basieren.

Das heißt jetzt nicht, dass die jetzt alle AfD wählen oder so etwas... aber die Tendenz gefällt mir ganz und gar nicht.

Und das weckt eben in mir die Befürchtung, dass dieser ganze "wokeness"- Mist auch in genau diese Kerbe schlägt... die Filme sind schlecht, also ist "Wokeness" schlecht, also können wir weiter irgendwelchen rassistischen Ideen fröhnen, weil uns das ein besseres Gefühl gibt... denn Argumente zählen eh nicht.

Und Du meinst, kausalmechanistisch hinge dieser Trend mit einigen dämlichen Entscheidungen von Hollywood-Studios zusammen?

Ja und nein. Das eine spiegelt und verstärkt das Andere. Was irgendwelche Studios für den "Zeitgeist" halten, ist das Ergebnis irgendwelcher Marktforschungen... das kann heute "woke" sein, und nächstes Jahr wieder rassistischen Stereotypen entsprechen. Je nachdem, was man gerade für angesagt hält.

Umgekehrt können diese Tendenzen auch die eigenen Ansichten bestätigen oder widerlegen... und wenn die Tendenz dahin geht, keine rationalen Argumente zu suchen, sondern einfach dem Bauchgefühl zu folgen - dann könnte die Formel "Woke Filme = Schlechte Filme" möglicherweise mehr Schaden verursachen, als dass es irgendwem nutzt...

 

lucan-7 antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

@lucan-7 Ist das Problem nicht viel mehr Angst, unabhängig davon welche Filme man (nicht) guckt? Und ist nicht „der viele Medienkonsum“ ansich das Problem anstatt mehr Augenmerk auf das reale Umfeld zu legen?

seidenlaubenvogel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@seidenlaubenvogel 

Ist das Problem nicht viel mehr Angst, unabhängig davon welche Filme man (nicht) guckt?

Angst ist sicher einer der schlechtesten Ratgeber, sofern es keine konkreten Gründe gibt... aber leider auch einer der erfolgreichsten.

Und ist nicht „der viele Medienkonsum“ ansich das Problem anstatt mehr Augenmerk auf das reale Umfeld zu legen?

Ich denke, es geht hier um ein Gleichgewicht. Viele Menschen holen sich ihre Angst ja auch aus ihrem realen Umfeld - und verweigern sich Medien, über die sie sich informieren könnten.

 

lucan-7 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4280

@seidenlaubenvogel 

Bei vielen geht aber der das reale Umfeld sehr fließend in die sozialen Medien und von dort zu Streamingportalen, bzw. deren Produkten über und lässt sich so gar nicht richtig trennen

channuschka antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3635

@lucan-7 jeden Morgen frage ich mich aufs neue, wie rational ich meine Ansichten eigentlich noch zu begründen vermag...

Guter Start in den Tag! 🙂

Deswegen wäre mein Vorschlag, dass Du einfach mal überprüfst, wie "rational" Deine Ansicht hinsichtlich der Wirkmächtigkeit schlechter "woker" Filme tatsächlich ist.

Beispielsweise hier:

Was irgendwelche Studios für den "Zeitgeist" halten, ist das Ergebnis irgendwelcher Marktforschungen...

Wäre es tatsächlich ein Ergebnis von Marktforschung, dass die Leute, dem Zeitgeist folgend, mehr Wokeness in Filmen wollen - dann wären wohl einige der Flops (She-Hulk, Captain Marvel, Ringe der Lächerlichkeit, Rad der Unzeit, Witcher Blood Origin usw.) nicht produziert worden, jedenfalls nicht so, wie sie nun tatsächlich in die Verwurstungsmaschine entlassen wurden.

Dass solche Produktionen mit immerhin teilweise absurden Budgets ein Okay bekamen, lag in meinen Augen ziemlich sicher daran, dass man eben keine Marktforschung betrieb, sondern irgendwelchen Twitter-Trends vertraute. Erinnere Dich mal der amateurhaften Art, mit welcher die Kritik der Fans, welche gleich nach Erscheinen des ersten Trailers/Teasers für die Ringe der Peinlichkeit aufkam, von den Machern ignoriert, bzw. als rassistisch diskreditiert wurde. Nix da mit Marktanalyse, man befand sich anscheinend tatsächlich in einer Bubble, zu der keine Nachrichten aus der Echt-Welt mehr einzudringen vermochten. Ich hab übrigens keine Ahnung, warum es so lange dauert, bis die verantwortlichen Studios da mal reagieren, schließlich wird gerade bares Geld aus dem Fenster geworfen. Bin ja schon mal gespannt, wieviel Miese Disney wohl mit der "Realverfilmung" seines klassischen Zeichentrickfilms Schneewittchen machen wird: ein "modernes" Kickass-Schneewittchen hatten wir ja längst schon mit "Snow White and the huntsman" - Part 2 war dann an den Kassen schon so wenig erfolgreich, dass wir vermutlich bis zum Jüngsten Tag auf den dritten Teil der geplanten Trilogie werden warten dürfen. Falls das inzwischen viral gegangene Foto von den neuen "woken" Zwergen nicht doch ein Fake sein sollte, halte ich es durchaus immer noch für möglich, dass Disney den Kinostart schlicht cancelt und dafür vielleicht den Autoren- und Schauspieler-Streik zum Vorwand nimmt.

 

Aber ich schweife schon wieder ab. Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Wenn das, was die Ringe der Unsäglichkeit & Co abbilden, woke sein soll, also: aufgeweckt (früher war das mal ein Synonym für schlau, clever und schnell begreifend...) - dann weiß ich - bezugnehmend hierauf:

dann könnte die Formel "Woke Filme = Schlechte Filme" möglicherweise mehr Schaden verursachen, als dass es irgendwem nutzt...

nicht, wem solche Filme überhaupt nutzen sollten, die paar völlig im Selbsttäuschungs-Wahn Verhedderten, die dafür auch noch gut bezahlt werden, mal ausgenommen.

 

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

@jack-black 

Deswegen wäre mein Vorschlag, dass Du einfach mal überprüfst, wie "rational" Deine Ansicht hinsichtlich der Wirkmächtigkeit schlechter "woker" Filme tatsächlich ist.

Es sind weniger die Filme selbst als die entsprechenden Kritiken, von denen ich einen ungünstigen Einfluss befürchte.

Denn Leute wie "Metatron" sind auf youtube sehr erfolgreich, weil er verdammt gut argumentieren kann... aber es läuft bei ihm auch immer darauf hinaus, dass er ja kein Rassist ist, jeder kann machen was er will, aber dass doch bitte auch alles so bleiben soll wie es ist.

Ich versuche das Ganze ja irgendwie gesellschaftlich einzuordnen, und ich bin mir darüber im Klaren, dass ich damit auf verlorenem Posten stehe, weil das ganze Thema viel zu komplex und umfangreich ist. Vor allem bräuchte man da auch ein paar Insiderinformationen, was denn da nun genau in den Studios vor sich geht und warum welche Agenda da vorangetrieben wird und was man sich da erhofft.

 

Wäre es tatsächlich ein Ergebnis von Marktforschung, dass die Leute, dem Zeitgeist folgend, mehr Wokeness in Filmen wollen - dann wären wohl einige der Flops (She-Hulk, Captain Marvel, Ringe der Lächerlichkeit, Rad der Unzeit, Witcher Blood Origin usw.) nicht produziert worden, jedenfalls nicht so, wie sie nun tatsächlich in die Verwurstungsmaschine entlassen wurden.

Das ist in der Tat erstaunlich. Vor einigen Jahren war man noch intelligent genug, auf die Nerds zu hören, die die Comic Geschichten in allen Varianten auswendig kannten und auf eine möglichst genaue Umsetzung hofften. Dass man sich dann tatsächlich eng an den Geschichten orientiert hat und ein langfristiges Konzept dabei verfolgte brachte dann etwa für die Marvel Reihe auch den entsprechenden Erfolg.

Ich kann nur darüber rätseln, was das für Leute sind, die jetzt in den Studios das Sagen haben. Jedenfalls sind das keine Leute, die sich von irgendwem reinreden lassen wollen... nicht von Schreibern, nicht von Beratern, und erst recht nicht von den Zuschauern.

Trotzdem vermute ich, dass diese Leute zumindest glauben, zu wissen, was gerade angesagt ist. Dass sie trotzdem keinen Erfolg haben schieben sie dann auf andere Gründe.

 

Falls das inzwischen viral gegangene Foto von den neuen "woken" Zwergen nicht doch ein Fake sein sollte, halte ich es durchaus immer noch für möglich, dass Disney den Kinostart schlicht cancelt und dafür vielleicht den Autoren- und Schauspieler-Streik zum Vorwand nimmt.

Es gibt irgendwo einen Trailer, wo im Hintergrund "echte" Zwerge zu sehen sind, wie man sie auch aus dem Zeichentrickfilm kennt. Ob es da jetzt nachträgliche Änderungen gab oder ob man hier bewusst fake news verbreitet, um die Reaktionen zu testen... wer weiss.

Wenn sie den Film mit den falschen Zwergen tatsächlich rausbringen, dann könnten die den Rechtskonservativen jedenfalls keinen größeren Gefallen tun.

 

lucan-7 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21585

Es gibt irgendwo einen Trailer, wo im Hintergrund "echte" Zwerge zu sehen sind, wie man sie auch aus dem Zeichentrickfilm kennt. Ob es da jetzt nachträgliche Änderungen gab oder ob man hier bewusst fake news verbreitet, um die Reaktionen zu testen... wer weiss.

Übrigens hier zu sehen:

https://youtu.be/BHWDhluz6Lg?t=28

 

 

 

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3635

@lucan-7 Naja, das "Neue" alte Snow White hat sich ja schon mit dem Interview der Hauptdarstellering in bestimmten Kreisen erledigt. Wenn man überflüssige Zeit hat (wie ich), kann man sich die Kommentare unter dem von Dir verlinkten Video anschauen, dann weiss man, wohin die Rezeptionsreise gehen dürfte. Da wird wohl auch der komplette Austausch der "magical creatures" durch "echte Zwerge" nicht mehr viel reissen können.

 

Interessanter zu diskutieren wäre vielleicht hinsichtlich Deines Thread-Themas die Rezeption von "Barbie". Leider (oder zum Glück... 😀 ) sehe ich mich moralisch und überhaupt nicht in der Lage, für sowas Geld an der Kinokasse abzulatzen, kann also eigentlich nicht wirklich mitreden, ausser aufgrund der Reaktionen, die ich zu dem Streifen schon so mitbekommen habe.

Das Verriss-Video von TheCriticalDrinker ist insofern interessant, als er sich ganz auf das stürzt, was ihn inhaltlich an der "Ideologie" hinter diesem Film ärgert, sich aber zur handwerklichen Machweise so ziemlich komplett ausschweigt. Während man über die Ringe der Einfaltslosigkeit und ähnliche Katastrophen noch herrlich hinsichtlich der vielen handwerklichen Fehler, die da gemacht wurden, aushöhnen kann, wird's bei einem Kassenhit wie " Barbie" etwas schwieriger. So fällt seine Kritik auf einmal deutlich moralingetränkter aus. Obwohl ich ihr zur Hälfte sogar zustimmen muß: ja, falls mich nicht alle Infos über den Film täuschen, besteht der "feministische" Anteil seiner Message letztlich nur in einer Verächtlichmachung von Männlichkeit. Dass die üblere Hälfte der Message in der Ästhetik  von jugendlicher Makellosigkeit besteht, wird interessanterweise vom CriticalDrinker nicht erwähnt - vermutlich, weil er diese Ästhetik sehr gut auch in sein konservativ-reaktionäres und kapitalistisches Weltbild integieren kann, bzw. längst integriert hat. Kein Wunder, immerhin ist die Barbie-Ästhetik ja coremäßig konservativ und kapitalistisch.

Die feministischen Empowring-Resultate dieses Films sind insofern auf eine nun wirklich zum Lachen stimmende Weise dialektisch-ironisch, wie ich gestern oder vorgestern lesen konnte: eine neue Modewelle schwappt, per Tiktok befeuert, durch die  Teenager-Welt: Man läßt sich den Trapez-Muskel mit Botox spritzen, um so einen schlankeren, Barbie-hafteren Hals zu bekommen (Achtung: ich verlinke beispielhaft auf einen echten Anbieter dieser "Behandlung", für die man nicht mal eine medizinische Ausbildung braucht!) . Da rege sich noch einer über die bulemiebefördernde Wirkung von GNTM auf. 😀

Soviel zum wahren Feminismus im Wokeism...

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@jack-black 

Interessanter zu diskutieren wäre vielleicht hinsichtlich Deines Thread-Themas die Rezeption von "Barbie".

Werde ich mir ansehen, sobald es im Stream verfügbar ist... Geld wollte ich dafür jetzt auch nicht ausgeben.

Meine Vermutung ist: Der Film hat tatsächlich eine feministische Botschaft - aber er hat nicht JEDE feministische Botschaft. Und so bleiben eben viele Klischees der heutigen Gesellschaft bestehen.

Inwiefern sich die Verlogenheit der Gesellschaft etwa bezüglich Schönheitsidealen überhaupt überwinden lässt halte ich schon lange für fraglich. Da wird in Medien "body-positivity" gefeiert, wenn aber einen Artikel weiter irgendeine Prominente ihren "Hammer-Body" zeigt, dann entspricht der doch wieder alten Klischees. Und hyper-feminity inclusive Schönheits OP ist jetzt ein Zeichen für Emanzipation... nun ja.

Inwiefern die Botschaft des Barbie-Films tatsächlich lautet, dass Männer zu Trotteln werden müssen, damit Frauen sich emanzipiert fühlen, darauf bin ich schon sehr gespannt. Muss mich halt noch etwas gedulden.

Mal von irgendwelchen Botschaften abgesehen scheint der Film ja so oder so ganz unterhaltsam zu sein. Muss ja gar nicht immer so tiefgängig sein...

 

lucan-7 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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@lucan-7 

Inwiefern die Botschaft des Barbie-Films tatsächlich lautet, dass Männer zu Trotteln werden müssen, damit Frauen sich emanzipiert fühlen, darauf bin ich schon sehr gespannt. Muss mich halt noch etwas gedulden.

Falls Männer zu Trotteln werden müssen, damit Frauen sich emanzipiert fühlen können, sind wir nicht mehr weit vom Bild der "Unmündigkeit des schwachen Geschlechts" entfernt. Ein Frauenbild, von dem ich dachte, es sei längst überholt... das aber nach allem was ich lese, wieder voll im Kommen ist (Staying-home-mum, etc. - Was mich hier allerdings am meisten stört, ist, dass Frauen wieder gesagt wird, wie sie zu leben haben und zwar von denen, die es falsch finden, wenn eine Frau daheim bleibt. Hey, ich will auch das Recht haben mich von einem Mann bevormunden zu lassen, wenn ich das will - ohne dass es wer verurteilt.)

Mal von irgendwelchen Botschaften abgesehen scheint der Film ja so oder so ganz unterhaltsam zu sein. Muss ja gar nicht immer so tiefgängig sein...

Aber wo bleibt der Spaß, wenn man nicht jeden Film verurteilt, weil ihm Tiefgang fehlt, die Ethnien nicht ausgeglichen sind oder sonst ein mir nicht passendes Detail gefunden wird. Einfach schnöde Unterhaltung, um sich mal von Inflation, Krieg, Steigenden Coronazahlen, Chinesischer Beeinflussung von anderen Ländern, Gendersternchen und Diskriminierung jeder Art abzulenken ist doch sowas von gestern. 😜 

Im Ernst - ich finde es manchmal schön einfach Unterhalten zu werden und dabei keine Probleme zu suchen, sondern etwas das gut gemacht ist einfach nur anzuschauen und dann mit dem Leben weiterzumachen ohne darüber nochmal nachzudenken. Einfach die Auszeit zu genießen, die ein Film oder ein Buch uns bieten.

channuschka antworten
Channuschka
(@channuschka)
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@jack-black 

Soviel zum wahren Feminismus im Wokeism...

Das ist der wahre Kapitalismus, ob der noch was mit Feminismus oder wokeism zu tun hat, außer dass er auch das zu seinen Gunsten zu vermakten weiß, wage ich zu bezweifeln.

Aber bei allem was mit der rosaroten Plastikwelt von Barbie zu tun hat, sehe ich als reine Geldmacherei und "kopflose" Unterhaltung (also, Unterhaltung, bei der Denken ausgeschalten werden sollte).

Ich hab den Film nicht gesehen, weil soviel Geld hab ich dann bei den Kinopreisen auch nicht, aber für mich fällt er in eben die selbe Kategorie, wie diese Disney Realverfilmungen - Zeichentrick gibt es schon mehr als genug, also warum nicht auf den Zug mit den Realverfilmungen aufspringen.

channuschka antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@channuschka 

Aber bei allem was mit der rosaroten Plastikwelt von Barbie zu tun hat, sehe ich als reine Geldmacherei und "kopflose" Unterhaltung (also, Unterhaltung, bei der Denken ausgeschalten werden sollte).

Wobei das auch nicht grundsätzlich schlecht ist... es muss ja nicht alles Anspruchsvoll sein, manchmal will man ja auch nur bewusst abschalten.

Fraglich ist dann halt nur, welche unterschwelligen Botschaften (ausser: "Kauft das Zeug!") es dann noch geben mag...

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
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@lucan-7 es muss ja nicht alles Anspruchsvoll sein, manchmal will man ja auch nur bewusst abschalten.

Fraglich ist dann halt nur, welche unterschwelligen Botschaften (...)

Da liegt doch der Hase im Pfeffer! Es muss nicht alles anspruchsvoll sein, wir wollen ja nur abschalten und ein bißchen unterhalten werden! - das ist zwar eine verbreitete und verständliche (auch bei mir vorhandene!) Haltung, aber es ist nichtsdestotrotz eine dekadente Haltung. Wir wollen "mal abschalten", also unsere Gefahrendektektoren mal einen Moment runterschalten - und dann setzen wir uns einer Unterhaltung aus, die eben "unterschwellige Botschaften" enthält. Unterschwellig in dem Sinne, dass sie unter dem Radar unserer runtergefahrenen Skepsis hindurch in unsere Hinterköpfe durchrutschen können. Wir lassen uns manipulieren - und wenn wir dann manipuliert wurden, hilft es uns wenig, dass wir doch schließlich in unserer Freizeit ein Recht darauf hätten, manipuliert zu werden: es ist zu unserem Schaden.

Derjenige, der den Satz "Es gibt keine Entschuldigung für schlechten Geschmack, wenn man sich guten leisten kann!" als erster sagte (kann ihn gerade nicht zuordnen oder ergoogeln, aber wenn's Oscar Wilde gewesen sein sollte, wäre ich nicht erstaunt) hatte nämlich recht und wir sollten das auf uns beziehen: sooo hart sind unsere Lebensumstände doch wohl nicht, dass wir  schlechten Geschmack in Unterhaltungsangelegenheiten damit entschuldigen könnten, dass wir uns Anspruchsvolleres nicht leisten könnten. Und wenn wir, ermattet vom anstrengenden modernen Leben, tatsächlich mal eine Ruhepause brauchen, in der wir alle unsere Alarmglocken abstellen möchten, um mal so richtig zu entspannen... - so sollten wir uns in solchen Ruhepausen nicht wissentlich in Gefahr begeben.

jack-black antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@jack-black 

und dann setzen wir uns einer Unterhaltung aus, die eben "unterschwellige Botschaften" enthält. Unterschwellig in dem Sinne, dass sie unter dem Radar unserer runtergefahrenen Skepsis hindurch in unsere Hinterköpfe durchrutschen können. Wir lassen uns manipulieren - und wenn wir dann manipuliert wurden, hilft es uns wenig, dass wir doch schließlich in unserer Freizeit ein Recht darauf hätten, manipuliert zu werden: es ist zu unserem Schaden.

Nö. Es ist ja nicht so, dass man sich diese Manipulationen nicht auch im nachhinein bewusst machen könnte. So kommen zumindest was mich betrifft ja auch threads wie dieser hier zustande.

Wenn ich Disney oder Marvel Filme schaue, dann möchte ich in erster Linie unterhalten werden. Manchmal fallen einem Botschaften unmittelbar ins Auge, manchmal bemerkt man aber auch vieles nicht.

Deshalb denke ich ja auch später noch einmal darüber nach oder schaue mir Kritiken zum Film an... was habe ich da gerade gesehen? Was für gesellschaftliche Ideale wurden mir hier präsentiert? Welche Botschaften gibt es, was könnte daran manipulativ sein? Wo gibt es Bezüge zur heutigen Gesellschaft?

Und dann fällt mir halt doch vieles auf, auch etliches, das mir zunächst nicht so bewusst war. Und das macht mir die Manipulation dann noch einmal deutlicher - schließlich bin ich ja zunächst selbst darauf hereingefallen und habe es nicht bemerkt!

So absolut wie du es darstellst muss es also nicht sein... man kann stumpfer Unterhaltung fröhnen, und dann trotzdem kritisch sein...

 

lucan-7 antworten
Channuschka
(@channuschka)
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Beiträge : 4280

@jack-black 

Naja - über Geschmack lässt sich streiten. Ich kenne Menschen, die feiern bis heute amerikanische 2000er Teeniekomödien - da war ich mir schon damals als Teenie nicht sicher, ob das guter Geschmack ist...

Ansonsten - wir werden doch eh immer und durchgehend irgendwie beeinflusst, ob da jetzt ein Film dazukommt, den man mal schaut ohne darauf zu achten, wo und wie er versucht zu beeinflussen.... immer kritisch sein und dabei psychisch ganz gesund bleiben, geht doch gar nicht. Wenn es wirklich gegen die eigenen Werte geht, dann stellt man es meistens gleich fest, weil da ein Sensor da ist, der auch bei ausgeschaltener Aufmerksamkeit noch so halbwegs funktioniert (zumindest geht mir es so. Und wenn es nur ein dummes Gefühl ist, dem ich dann erst mal nachgehen muss um zu wissen was der Auslöser ist.) Und wenn man sonst aufmerksam durchs Leben geht, dann kann auch ein Unterhaltungsfilm hin und wieder alleine keine Gefahr sein. Wenn man natürlich täglich die einfache Unterhaltung zum Abschalten will.... dann sollte man sich was suchen, wo man von ausgehen kann, dass es zu den eigenen Werten passt.

channuschka antworten
Jack-Black
(@jack-black)
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@channuschka 

Das ist der wahre Kapitalismus, ob der noch was mit Feminismus oder wokeism zu tun hat, außer dass er auch das zu seinen Gunsten zu vermakten weiß, wage ich zu bezweifeln.

Naja, aber dreht sich nicht genau um diese Frage der Thread hier? Oder nee, wenn ich's genau bedenken, ist das eher so meine persönliche (eigentlich sogar schon rein rhethorische) Frage zum Threadthema. Wer das Rezeptionsgetöse zum Barbie-Film verfolgt, kann aber wohl kaum behaupten, das die Frage: "Ist da überhaupt noch irgendwo Feminismus oder nicht nur die Instrumentalisierung von emanzipatorischen Gedanken zwecks Profitmaximierung?" da nicht im Zentrum steht. Meine Formulierung "wahrer Feminismus im Wokism" war ja nur als Assoziation zu der berühmten Formulierung Adornos gemeint: "Es gibt kein wahres Leben im Falschen."

Wokism, so verstanden, ist das im Falschen Bewußtsein gefangene Denken schlechthin: in ihm ist kein richtiges Bewußtsein, keine substantielle Kritik an den herrschenden Verhältnissen möglich. Weil dieser Wokism von der herrschenden Klasse vertreten wird. Wenn die Kritik an Barbie, am gesamten Barbie-Konzept, im Film schon gleich wieder mit inkludiert wird, geschieht dies ja nicht, weil man so offen und kritikannahmefähig ist - sondern dient lediglich dazu, auch noch diejenigen, die ihrem Selbstbild zuliebe womöglich noch ansatzweise fähig sein könnten, Konsumhemmung zu zeigen, falls ein Produkt zu anrüchig erscheint, diese Konsumhemmung noch zu nehmen. Die Idee des Feminismus ist zum "Shopable" geworden. Nicht erst mit Barbie - aber hier auf die Spitze getrieben. Getreu dem biblischen Motto: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" hab ich dann auf die Früchte der neuen Barbie-Manie hingewiesen: um diesem emanzipatorischen Ideal - hey, in Barbieland können Frauen alles, auch Briefe austragen und Gärten versorgen! - Barbie so richtig nahe zu kommen, spritzen sich Mädchen die Schultern schwach. (Wer da nicht an das altchinesische  Schönheitsideal des Füßebindens bei Frauen denkt, hat vermutlich einfach noch nix davon gehört, denn die Parallelen sind offensichtlich: nur für Mädchen aus reichen Hause war es überhaupt möglich, sich zugunsten eines solchen, die körperliche Leistungsfähigkeit signifikant mindernden, Schönheitsideals verstümmeln zu lassen. Auch den Botox-Hals muss man sich leisten können in zweierlei Hinsicht: man muss ihn bezahlen können und man muss in der Lage sein, auf die stabilisierende Muskelkraft des Trapezmuskels verzichten zu können - als Landarbeiterin oder überhaupt als Arbeiterin in einem "echten Männerberuf" a la Dachdecker steht einem sowas gar nicht offen...)

Das "Emanzipierte" an der Barbie besteht ja eigentlich nur darin, dass sie gut dotierte "Männerberufe" ausüben kann (auf die Barbie, die mit Fetzen am Leib und einer Reisration am Tag im Jadebergwerk schuftet oder in der Kläranlage die gesammelte Kacke einer Kleinstadt umzurühren hat, warten wir ja immer noch sehnsüchtig), um tüchtig zu shoppen. Damit wird ein emanzipatorischer Kerngedanke der ersten feministischen Welle gleichsam gekapert, der ja darin bestand, dass nur Frauen, die selbst über eigenes Geld verfügen konnten, frei sein konnten. Dieser Freiheitsgedanke, bei dem es um Freiheit durch die Bevormundung des Ehemannes ging, wird hier zur Karikatur: die Freiheit, sich den richtigen Eyliner, die richtige Barbiemodenkollektion der Saison leisten - und sich im übrigen zum fleisch- ... nein: plastikgewordenen feuchten Männertraum formen zu können: dünn, glatt, samthaarig und langhalsig.

jack-black antworten
der_alte
Beiträge : 1235

@lucan-7 ein Problem hat auch Indiana Jones 5: Die Einspielergebnisse sind nicht so wie man sich es erwünscht hat, die Co-Heldin kommt in den Reviews die ich sah nicht sehr gut an. Wobei m.W. schon Teil 4 mit dem Co-Star Shia LaBeouf nicht so gut mehr ankam.

Von Arielle kenne ich nur Trailer und Reviews, Fantasiefiguren finde ich gezeichnet schöner als mit CGI. Bspw. "König der Löwen" in der neuen Zeichentrickfassung ist war unfassbar realistisch, mir fehlt dann aber doch was.

Selbst warte ich auf John Wick 4, da weiss ich was ich bekomme. In den letzten Jahren kam nur noch wenig das mir gefiel, eine große Ausnahme "Nobody" mit Bob Odenkirk ("Better Call Saul", "Breaking Bad") als Actionhelden. Ähnlich der John Wick-Reihe, einfach Actionkino.

Die Tage mal wieder (noch nicht ganz) angeschaut: "Black Dynamite" eine Hommage an die Blaxploitation.

Und angefangen: African Kung Fu Nazis, der Plot ist einfach durchgeknallt, m.E. nicht-lippensychron, dazu in Schnodderdeutsch.Da einen Tipp: Wer humorvolle Synchro mag -> "Der Dampfhammer von Send-Ling", asisatischer Kampfsportfilm, mit deutschen Dialekten synchronisiert.

Da brauche ich keine Hollywoodproductionen, mit hunderten Millionen USD Budget. Und will mir den neuen Film "Mad Heidi" evtl. kaufen, der soll so in der Art des 70er-Kinos sein (bspw. diese Ilsa-Reihe, die ich nicht gesehen habe).

Alles ohne philosophischen Tiefgang, knalliges Kino.

Wenn ich schwermütig werden will, dann reicht es die Gehaltsabzüge anzuschauen 🤣 Naja, die sind mir recht wurscht.

Hollywood/die Filmindustrie setzt immer mehr auf CGI und Riesenbudgets. Dann braucht es auch sehr hohe Einspielergebnisse um überhaupt den Break-Even zu schaffen.

Nur unterhalten einen Budgets nicht (alleine), habe mir die Tage teilweise die Serie die ich schon kannte angeschaut: "Ich, Claudius, Kaiser und Gott", eine Art Kammerspiel, aber faszinierend.

der_alte antworten


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