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Problem

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo an alle,
ich weiss nicht, ob mein Beitrag hier per passt, ich versuche es einfach mal.
Leider habe ich ein Problem mit der Vergangenheit und zwar mit dem Konfirmandenunterricht. Der war nicht in Ordnung und zwar hat der Pfarrer uns die ganze Zeit nur hingehalten und irgendwelche mehr oder weniger sinnfreien Sachen auswendig lernen lassen, wie z.B. Lieder oder die Bücher der Bibel in der richtigen Reihenfolge. Erklärungen zum Glauben gab es so gut wie überhaupt nicht. Schon in der ersten Stunde vom Konfirmandenunterricht ist mir irgendwie klar gewesen, dass das nicht mein Ding ist (komme aus einer gemischt-konfessionellen Familie und hatte schon vor dem Konfirmandenunterricht Kontakt zur katholischen Kirche, teilweise auch zur katholischen Glaubenslehre). Leider habe ich mich nicht wieder davon abgemeldet, war wohl das Alter. Später hat sich das fehlende Glaubenswissen dann sehr negativ auf mein Leben hin ausgewirkt. Letztlich hat sich alles aber zum Guten hin gewendet, aber das Thema kommt bei mir in regelmäßigen Abständen hin immer wieder zum Vorschein. Ich finde es sehr unangenehm. Ich würde gerne das Thema für mich mal abhaken oder irgendwas daran machen, aber ich weiss nicht was. Hat jemand vielleicht ein paar hilfreiche Gedanken oder einen Tipp für mich?

Antwort
12 Antworten
B'Elanna
Beiträge : 1728

Hallo, Ano,

ich ahne in etwa, was Du meinst. Mein Konfirmandenunterricht damals war ähnlich. Als ich den Pfarrer mal fragte, ob wir nicht mal beten könnten im Konfirmandenunterricht, entgegenete er mir "tun wir doch". Ach, echt??? "Ja, wir lesen vor jeder Stunde einen Psalm.... Ach so, naja, dann....
Ich vermute mal, dass der Konfirmandenunterricht auch so eine Art "Lehrplan" hat, auf dem lauter deiner Meinung nach sinnfreie Dinge stehen (ob die wirklich so sinnbefreit sind, darüber könnte man lange diskutieren). Wir können froh sein, dass wir nicht mehr den Katechismus auswendiglernen müssen....

Ich finde es aber nicht hilfreich, dem Pfarrer damals die Schuld an was-auch-immer zuzuschieben. Er kann es nicht mehr ändern, vermutlich ist er sich keiner Schuld bewusst und würde es nicht mal als solche definieren, und Dich bringt es auch nicht weiter.

Bring es ans Kreuz. Es ist damals blöd gelaufen, aber es hat nicht für immer Dein Leben ruiniert. Offenbar bist Du dann doch irgendwann dem lebendigen Gott begegnet, und das ist die Hauptsache. Suche Dir eine Gemeinde, falls DU noch keine hast, die Dich im GLauben weiterbringt, vergib dem Pfarrer von damals und mach einen Haken dran.

Und wenn es mal wieder hochkommt, bring es Jesus. Segne den Pfarrer, so er noch lebt. Lass los.

belanna antworten


Miss.Piggy
Beiträge : 1940

Hallo,

schade, dass es so gelaufen ist, dass du mit dem Konfirmandenunterricht nicht viel anfangen konntest. Ich glaube, dass dieser Unterricht eine sehr gute Gelegenheit wäre, um jungen Leuten den Glauben nahezubringen.

Ich bin katholisch aufgewachsen und hatte gar keine Firmvorbereitung. Meine Nichte, die vor ein paar Jahren gefirmt wurde, übrigens auch nicht. Ich habe gehört, dass es von den Eltern abhängt, ob sie was organisieren oder nicht. Keine Ahnung, ob das stimmt.

Allerdings ist das kein Thema, das mich beschäftigt. Denn mir hat auch jahrelanger katholischer Reli-Unterricht nicht in meinem Glaubensleben weitergeholfen. Wir haben nicht ein einziges Mal eine Bibel in die Hand genommen.

Als Kind und Jugendliche hätten mich Glaubensthemen sehr wohl interessiert, aber sie wurden nie so vermittelt, dass ich damit etwas anfangen konnte. Mich ärgert das schon auch. Es scheint so zu sein, dass Pfarrer und Religionslehrer für manche halt einfach ein Beruf ist. Man muss im Grunde nicht mal gläubig sein, um diesen Beruf ausüben zu können.

Aber Gott sei Dank ist es nie zu spät, sich selber damit zu beschäftigen. Viele Menschen bekommen den christlichen Glauben als Kinder nicht vermittelt und trotzdem geht Gott ihnen nach und sie bekommen die Chance, ihn kennenzulernen. Und das scheint ja bei dir auch der Fall zu sein!

miss-piggy antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hey Anonyma,
ich denke, ich verstehe, was du meinst – zumindest vom Ansatz her.

Erwartest du vielleicht von Menschen, die Glaubensdinge lehren, so eine Art „Gebrauchsanweisung“ für den Glauben, welche du dann Punkt für Punkt abarbeiten kannst, um den „richtigen Glauben“ zu finden?

So, wie du den Konfirmationsunterricht schilderst, und was er bei dir (nicht) bewirkt hat, scheint es mir so, dass du genau das nicht gefunden hast. Und ich denke, das liegt daran, dass es den (einzig) richtigen Glauben nicht gibt.

Es gibt zwar etliche Gruppierungen und Denominationen , die von sich behaupten, die einzig richtige Erkenntnis dazu zu besitzen, und die dafür einen Haufen Regeln aufstellen, die man angeblich erfüllen muss, damit Gott deinen Glauben so akzeptiert, wie er ist. Aber schon daran, dass davon etliche den Glauben anderer abwerten und eher Feindschaft säen zwischen den Glaubenden, kann man erkennen, dass es zumindest nicht so klar ist, wie manche es behaupten.

Beim Konfirmandenunterricht geht es um den christlichen Glauben, und zwar den der Evangelischen Kirche. Daran wird der Unterricht gegründet, auf das christliche Glaubensbekenntnis. Eigentlich beinhaltet das Glaubensbekenntnis alles, worauf Christen ihren Glauben gründen. Trotzdem gibt es viele Christen, die das Glaubensbekenntnis auswendig kennen und auch ab und zu in der Kirche aufsagen, die nicht die leiseste Ahnung haben, wie Glauben an Gott aussehen kann.

Ich persönlich habe viel über Glauben schon in meiner Kindheit gelernt, und für richtig befunden. Später, als ich Anfang Zwanzig war, habe ich sogar eine Bibelschule besucht. Zunächst dachte ich nach dieser Bibelschulzeit, jetzt hätte ich alle Antworten auf Fragen des Glaubens. Aber einige Wochen danach schon kam es mir so vor, als wenn ich eigentlich gar nichts weiß. So, als wenn alles, was ich gelernt habe, überhaupt nicht stimmt – und schon gar nicht im realen Leben funktioniert.

Genau diese Erkenntnis hat mich dann dazu geführt, dass mein Kopfglaube zu einer ganz persönlichen Beziehung zu Gott mündete. Ich war vorher zwar nach streng christlichen Maßstäben „bekehrt“ und hatte die sogenannte „Glaubenstaufe“. Aber mein wirklicher Glaube, so ganz tief drinnen aus dem Herzen heraus, die kam erst, nachdem ich alle „Regeln“ zweitrangig sein ließ und einfach nur Jesus in jeden Bereich meines Lebens einbezog. Es wurde so, dass ich nicht mehr Bibellesen und Beten als Ausübung des Glaubens an erster Stelle verstand, sondern das Leben MIT GOTT – angeknüpft an das Gleichnis von dem Weinstock und den Reben aus Joh. 15, ab Vers 1.

Insofern würde ich jetzt sagen: Glaube ist ganz einfach – Lebe mit Gott/Jesus so, dass du ihn einbeziehst in dein Leben – so wie du bist, ohne Schnörkel und Masken. Rede mit ihm, wie du mit einem Freund/In redest, der unmittelbar bei dir ist und höre dabei auf dein Herz, was es dir sagt. Denn Gott spricht zu deinem Herzen. Vertraue einfach, dass da, wo du ihn irgendetwas fragst, die nächstmögliche Antwort, die dir dein Herz sagt, von Gott ist. Gott wünscht sich dein Vertrauen und wird dich nicht im Regen stehen lassen, wenn du ihn um Rat fragst. Und selbst, wenn du etwas verpatzt, weil du es vielleicht falsch verstanden hast, hilft Gott dir, trotzdem einen guten Weg zu finden, den du gehen kannst. So wächst dein Glaube und das Vertrauen auf Gott. Und DAS ist Glaube, der lebendig ist und Gutes bewirkt.

Ich wünsche es dir, dass du ihn findest - direkt aus der Quelle.

LG

Anonymous antworten


Squiddy
Beiträge : 443

Ich denke es ist ganz normal, dass man im Leben immer wieder neue Entwicklungsschritte geht, was den Glauben angeht. Und Dinge wie der Konfirmandenunterricht sind nur winzige Puzzlestücke davon.

Ich finde, dass deine Erwartungen da sehr hoch sind. Was machen denn dann Menschen, die nie Konfirmandenunterricht oder ähnliches haben?
Haben die dann nie die Chance auf ein gutes Glaubensleben?

Ich verstehe, dass du in der speziellen Lebenssituation gerne eine bessere Grundlage gehabt hättest.
Aber vielleicht hat dich gerade diese Krise zu etwas geführt, das du sonst gar nie gesucht hättest?

Ich hatte keinen Konfirmandenunterricht aber so etwas ähnliches. Und da wurde auch erstmal nur die Theorie vermittelt, so wie bei dir. Daraus habe ich mir dann vieles selbst erarbeitet und in anderen Gruppen oder mit anderen Christen erlebt und durchdacht.
Der Unterricht war dabei nur ein winziges Bruchstück.

Wie gesagt: es wäre doch schlimm, wenn man nur durch guten Konfirmandenunterricht überhaupt die Chance hätte seinen Glauben weiterzuentwickeln. Dann gäbe es ganz sicher sehr viel weniger Christen.

Warum macht dir das Thema denn heute noch so zu schaffen? Mittlerweile scheinst du ja einen erwachsenen Glauben zu haben.

Ich habe übrigens vielleicht etwas ähnlich erlebt: ich war eine Zeitlang in einem Teenykreis, in dem relativ ungeschulte, junge Mitarbeiter die Leitung hatten. Wir hatten viel Spaß und auch gute Gespräch über den Glauben, aber sie haben teilweise auch Meinungen vertreten, die mich und auch andere aus dem Teenykreis eher weggebracht haben vom Glauben. Bei mir ist es gut gegangen weil ich auch noch andere Glaubensvorbilder hatte, bei anderen aus dem Kreis ist es in die falsche Richtung gelaufen und hat ihren Glauben nachhaltig geprägt. Dennoch trage ich das heute niemandem mehr nach, denn es bringt mir ja nichts. Es war wie es war, mein Leben hat dadurch ein paar Umwege genommen, aber letztlich ist alles gut gegangen. Das ist es doch was heute zählt.

Aber vielleicht würde es dir helfen wenn du mit den Personen, die das deiner Meinung nach damals vergeigt haben, nochmal sprichst und ihnen deinen Eindruck sagst. Damit du es loslassen kannst?

squiddy antworten
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