ADHS bei Erwachsenen/Senioren
Habt ihr damit Erfahrungen? Obwohl ich selbst früher mit Kindern mit ADHS gearbeitet habe, fällt mir der Kontakt im Gemeindekontext mit Erwachsenen schwer.
Seit ich verstanden habe, dass dahinter wahrscheinlich ein Krankheitsbild steckt, nehme ich das Verhalten etwas leichter hin, trotzdem bleibt das Problem, dass nicht wirklich das geschehen kann, wozu wir verabredet waren, z.B. eine Gebetsgemeinschaft. Ich habe in anderen Kontexten gesehen, wie verschiedene Strategien gefahren wurden, um solche Menschen auszugrenzen (z.B. heimlich neuen Kreis gründen) Gibt es einen besseren Weg?
Hi,
ein früherer Freund aus der Gemeinde ist so einer. Ich schreibe bewusst "früherer" Freund.
Es wurde immer anstrengernder und immer skuriller mit ihm. Irgendwann brachte er, mit einer schlimmen Situation gegenüber seiner Frau, es dann zum Kippen. Es geschah vorher auch schon was und dann kam es zu einem Streit mit üblen Ausgang. Jetzt sehe ich ihn wieder. Führerschein wegen Trunkenheit weg, Job gewechselt und keine Veränderung. Obwohl ADHS mit einer therapeutischen Behandlung zu gewissen Verbesserungen führen kann, sieht er es nicht ein. Er agt: Er geht doch nicht in die Irrenanstalt. Er braucht das nicht. Seine Frau muss echt ein dickes Fell haben. Nur, wie lange? Geht sie, wird er nicht mehr damit klarkommen. Im Moment (meine Sichtweise) ist er ziemlich Hyperchristlich frömmelig drauf. Er läuft von einem extrem ins nächste.
Es ist sehr anstrengend mit ihm gewesen. Ich war mehr fertig und erschöpft wenn ich nach Hause ging. Ihm hats gut getan. Es liegt aber auch daran, dass er nicht zuhören kann. Es dreht sich alles nur um seine Gedanken.
Solche menschen brauchen Freunde mit viel gedulöd. ich habe es über 10 Jahre versucht. Mein Fazit: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wenn er nicht einsehen kann das er Hilfe bekommen kann....Ich kann ihn nicht helfen.
M.
@meriadoc Man, das ist so traurig, auch für die Angehörigen. In „meinem“ Fall ist es nicht ganz so offensichtlich. In einen Gottesdienst mit Liturgie und viel Ruhe kann diese Person nicht, aber im freikirchlichen Umfeld fällt sie erstmal nicht auf. Dadurch ist der Leidensdruck aber auch gering. Auch diese Person ist nicht bereit, sich helfen zu lassen, bzw. sie sucht permanent nach Hilfe, aber es sollen praktische, materielle Fragen geklärt werden. Auch diese Person hat keine Ausbildung/Arbeit/nähere Beziehung durchgehaltenund auch sie mag die Extreme, auch im geistlichen Bereich.
Letztens habe ich mal Fragen wie Selbstdisziplin/Durchhalten angesprochen, ganz allgemein (es ging eher um junge Menschen), da hat man gemerkt, wie superverletzt diese Person auf diesem Gebiet war. Leider springen dann oft andere auf diesen Zug auf, ich nenne ihn mal „falsche Freiheit“.
Mich beunruhigt, dass die Schwierigkeiten im Alter so massiv werden. Wer nie gelernt hat, einer geregelten Arbeit nachzugehen, weil er sich immer zu größerem berufen fühlte, lebt finanziell vom Minimum, aber das Gefühl, vom Leben betrogen worden zu sein, bleibt. Jemand, der viel mehr nimmt als er gibt, wird einsam - ganz schwierig, wenn er sich nicht um sich selbst kümmern kann.
Ich frage mich, ob Tabletten überhaupt helfen würden oder gibt es was anderes? Mir scheint, ADHS im Alter ist noch gar nicht richtig erforscht.
Bei dem war es ganz anders. Wenn er sich zu was durchsetzt, dann macht er es auch. Er spielt gerne Musik, hat seine Weiterbildung gut ausgenutzt, bekam vom früheren Chef eine Flugschule komplett bezahlt ( der Chef erhoffte sich Aufträge in anderen Ecken Deutschlands). Also an Bildung und Ziele haperte es nicht.Das einzige was er NICHT wollte (zum Leidwesen seiner Kollegen und Chefs) war selbstständig arbeiten und Aussendienste. Das hat er verweigert. Er wollte nur das machen was man ihn vor Ort aufträgt. Also flexibel ist er nicht.
Auch er war im inneren aggresiv, tat Dinge ungefragt, teils extrem pingelig.
Aber er hat seine Frau nicht geschlagen. Die Situation, die damals kippte, war so. Er machte eine imaginäre Pistole mit der Hand und hielt sie an den Kopf seiner Frau und sagte: Bumm. In aller Öffentlichkeit (Festzelt / Rummelplatz).
M.
@meriadoc Aber wie weiter in einer Gemeinde? Es geht ja nicht um Diagnosen. Es geht um christliche Gemeinschaft, die sich nicht mit einer Drainage umgibt, damit nur bestimmte Menschen durchkommen. Kirche hat doch den Anspruch, den Retter in sich wirken zu haben, der die Kranken heilt und die Krankheiten ausleitet. (Oder hat sie nicht mehr?)
Ein wirklich guter Gedanke, eine gute Frage. Geht mir so ähnlich seit Monaten vor einem anderen Hintergrund durch den Kopf mit der Frage "Sind wir (schon) bereit dafür (oder brauchen wir noch Heilung?)?"
Er ist in der Gemeinde willkommen.Aber er dsistanziert sich selbst. Bleibt nicht zum Kaffee, isst ungern mit und tut nur das wo er eingetragen wurde.
Ich selber habe mich distanziert. Nicht ganz aber doch distanziert. Schön ist das nicht. Aber ich bin nicht mehr der jüngste und habe selber meine Lasten. Ich mag das nicht mehr.
Ich glaube, die Gemeinde kann das eine geben, dass andere dann die Ärzte und Therapeuten.
. Es geht um christliche Gemeinschaft, die sich nicht mit einer Drainage umgibt, damit nur bestimmte Menschen durchkommen.
Danke dafür! Ich denke, das geht nur mit Augen der Liebe und des Wissens um seine eigene Erlösungsbedürftigkeit. Um die erfahrene Gnade.
Wenn jemand mit Not merkt, dass er angenommen ist und er Authentizität spürt, kann das schon viel bewirken.
Fühlt diese Person sich denn vom Leben betrogen? Ist sie unzufrieden mit ihrem Leben?
Und ist die Diagnose ADHS eindeutig? Nicht evtl noch etwas anderes? Oder generell etwas anderes?
Ich würde ja sagen, Liebe hilft. Auf das sehen, was liebenswert ist. Und in Gemeindeaktivitäten mit reinnehmen. Alltag teilen.
Irgendwas kann dieser Mensch doch sicher auch...das finden und fördern.
Ich weiß ja nicht, wie die persönlichen Lebensumstände dieses Menschen sind, aber je nachdem was er so erlebt und evtl. nicht in Seelsorge/Gebet verarbeitet hat, kann auch sehr beeinträchtigen, sein Bild von sich und der Welt.
@goldapfel Fühlt diese Person sich denn vom Leben betrogen? Ist sie unzufrieden mit ihrem Leben?
Ich höre das jedenfalls heraus. Sie hat das Gefühl, sich ständig für andere aufgeopfert zu haben. Wenn ich aber sehe, wie es heute ist, denke ich, dass sie immer in Gruppen integriert sein wollte, die sie mit versorgen. Das ging nie sehr lange gut. Mit eigenem Geld verdienen hat es kaum geklappt.
Da dieser Mensch sich kaum an Programme und Zeiten hält (das vielleicht auch gar nicht kann), ist das Einbringen in die Gruppe immer spontan und aus eigenem Antrieb. Ich empfinde die Lehre von ihm oft als anstrengend und übergriffig. In einer Gruppe gibt es aber oft jemanden, der doch etwas wertvolles hört und sich bedankt oder der einfach gern zu jemandem aufschaut. Da kann der Lehrende schon das Gefühl haben, dass er nun mit Essen versorgt werden kann. Jeder diene mit seinen Gaben und dem Ochsen der drischt, soll man ja nicht das Maul verbinden.
Und ist die Diagnose ADHS eindeutig? Nicht evtl noch etwas anderes? Oder generell etwas anderes?
Es war ja nie möglich, mehrere Therapiestunden durchzuhalten. So gab es auch nie eine Diagnose.
Ich würde ja sagen, Liebe hilft. Auf das sehen, was liebenswert ist.
Das stimmt und funktioniert auch oft. Wir haben wirklich besondere Zeiten mit Gott und das ist sehr wertvoll. Mir geht es auch mehr um unsere Gruppe und die gemeinsamen Zeiten. Dieser Person zu helfen, habe ich mir nicht auf die Fahnen geschrieben, aber eine gewisse Form von Gemeinschaft möchte ich bewahren.
Ich habe aber das Gefühl, die Schwierigkeiten nehmen zu. Meistens kommen die Gastgeber nicht umhin, ihn wenigstens eine Nacht zu beherbergen. Ist er nicht sowieso im Haus, kommt er zu spät und hat dann ein großes Redebedürfnis. Da er nicht in der Lage ist, mit Geld umzugehen und seinen Kühlschrank regelmäßig zu füllen, bekommt er Hunger und Durst. Versucht man ihn zu beruhigen, wird er latent aggressiv und dominiert mit besonders ausschweifendem Gebet. Hat jemand ein kurzes Gebet gesprochen, ist er schon wieder dran, er hat alle Liedvorschläge, prägt die Themen, belehrt einzelne und springt andauernd auf oder tanzt besonders wild und spielt alle Instrumente durch (beherrscht aber keins), alles anscheinend mit der inneren Überzeugung, uns etwas Gutes zu tun. Daher lässt er auch ungeniert durchblicken, dass wir doch alle mehr von unserem Geld abgeben sollten.
Dieser Mensch ist einfach so schwer loszukriegen und im Kontakt so überpräsent, dass ich nach zwei völlig misslungen Versuchen den privaten Kontakt meide. Seelsorge ist ja kaum möglich, wenn jemand sich so wenig auf andere einlässt. Ich höre manchmal, dass nach dem Kontakt mit einem gaaaanz beeindruckenden Menschen nun alles anders ist, aber für mich ist es das nicht.
@tagesschimmer Danke für deine Erläuterungen. Jetzt sehe ich etwas klarer. Ihr seid eine sehr freie Gemeinschaft, nirgendwo eingebunden, nicht wahr? So eine Art Leitung gibt es vermutlich auch nicht wirklich? Auf alle Fälle eine Herausforderung für euch!
Vermutlich ist es gerade diese Freiheit, die diesen Menschen anzieht. Und die er ausnutzen kann. Ich unterstelle da keine Böswilligkeit, aber es scheint so zu sein, dass etwas, was noch nicht vollständig unters Kreuz gebracht wurde, dem Herrn überantwortet wurde, bei der der gegebenen Gelegenheit hervorkommt und stört. Es scheint die Adamsnatur zu sein. Darum sind Regeln so wichtig.
Ihr solltet eure Grenzen kennen und die auch klar kommunizieren. Auch eine Ordnung in der Versammlung ist wichtig. Spricht schon Paulus von. Das ist nicht nur für euch wichtig, auch für ihn. Und eigentlich soll ein Gottesdienst neben der Erbauung ja auch der Ehre Gottes dienen.
Auf manches kann man sich einstellen, zB Essen da zu haben, extra für diese Person. Man kann evtl.Hilfsangebote machen, dass sie pünktlich abreisen kann. Oder es findet sich jemand, der selber eher einsam ist und bereit, denjenigen zu beherbergen und mitzubringen. Ebenso kann man während einer Gebetsgemeinschaft auch irgendwann laut "Amen" sagen.
Man darf auch davon sprechen, dass Paulus immer bemüht war, niemandem auf der Tasche zu liegen. Oder Jobangebote einreichen mit dem Vorschlag, bei der Bewerbung zu helfen. Fragen, ob sie sich wohlfühlt, so von anderen abhängig zu sein? Oder der Vorschlag, sich jemand zu suchen, der einem beim Umgang mit ihrem Geld hilft. Es gibt das Betreuungswesen, was wirklich hilfreich ist. Das geht auf freiwilliger Basis und ist quasi eine Unterstützung. Aber jemand, der keine Krankheitseinsicht hat, wird sich nicht helfen lassen.
Das 'Grundproblem' sehe ich in eurer fehlenden Struktur und ein anderes, dass ihr anscheinend relativ weit auseinander wohnt. In Bezug auf diese spezielle Person.
Ich will eure Situation im Gebet mit bewegen.
Ich wünsche dir/euch viel Gnade, Weisheit und Kraft und Mut!
Goldapfel
@goldapfel Jetzt kann ich plötzlich gar nicht mehr zitieren 😅 es geht auch so. Danke für dein Gebet.
Wir sind fast alle mal aus etablierteren Gemeinschaften mehr oder weniger sanft gegangen worden. (Ich könnte einen Roman darüber schreiben) Ja, ich muss ab und zu vergeben, dass die gut ausgebildeten Hauptamtlichen mit ihren schönen Räumlichkeiten ihre Macht so oft dazu genutzt haben, Christen auszugrenzen. Das ergibt einfach eine Schieflage in der Struktur solcher kleinen Auffanggruppen wie unserer.
Ich denke, dass es in unserem Kreis an Menschen fehlt, die für solche Fälle besser ausgebildet sind (2 „kleine“ Fachleute sind dabei) und mit mehr Autorität auftreten könnten. Das ist ja einfacher, wenn man mit schwarzem Talar in einer Kirche steht und nicht im Wohnzimmer noch schnell eine Diskussion der Kinder schlichten muss. Ich habe selbst mal in der Psychiatrie gearbeitet und habe gesehen, dass es durchaus Mitarbeiter gab, die den schwierigsten Fällen gewachsen waren. Aber so schwierig sind unsere Leute ja nicht.
Es gibt aber schon eine gewisse Leitung. Ein Teil der Gruppe gehört zu einer größeren Gemeinde, zu der es über eine Stunde Anfahrtsweg gibt. Die wird von ihnen ein-, zweimal in der Woche besucht und ein Pastor kommt aller paar Wochen. Wir nutzen die Angebote der weiteren Umgebung sehr rege, so wie eben jeder kann. Auch haben die Treffen eine Struktur. Die ist aber nicht so streng, dass manche Leute nicht teilnehmen könnten. (Auch ich habe in über 10 Jahren ev. Kirche die Regeln nie richtig lernen können, was natürlich einschüchtert und andere einfach gehen lässt)
Uns „Restchristen von den Hecken und Zäunen“ 😃 ist klar, dass die Annahme und Freiheit bei uns all die Christen anzieht, die woanders stören. Ganz nebenbei: Ich bin sehr dankbar für so eine Gemeinschaft. Da kann ich auch mal Schwächen zeigen. Soweit ist es klar: Ich darf auch sagen, dass ich keinen Übernachtungsgast möchte und kein Geld geben möchte. Schwierig ist eben, wenn ich Ruhe möchte, ein anderer aber nicht still sein kann. Für andere ist das übrigens kein Problem, also auch ich bin ein bischen komisch. Natürlich wünschen wir uns Heilung und beten darum. Du hast Recht, in diesem Fall fehlt es sogar an Krankheitseinsicht. Aber deshalb jemanden aus der Gemeinschaft ausschließen?
Ich glaube nicht, dass biblische Ordnung dadurch zustande kommt, dass einige den Regeln nicht gewachsen sind und das so oft aufs Butterbrot geschmiert bekommen bis sie wegbleiben. Es wäre einfacher, wenn sich die schwierigen Fälle besser verteilen würden, da es aber nun so ist, wird es auch eine Lösung geben.
Danke
@tagesschimmer spannend, was du berichtest. Ich habe mich eigentlich selbst meistens ausgeschlossen... bis ich jetzt 'meine' Gemeinde habe, wo ich auch nach von mir benötigten Auszeiten immer wieder hin kann und trotzdem das Gefühl habe, dass ich eingebunden bin, wenn ich will. Eine freie Gemeinde mit ein paar Menschen mit sehr weitem Herz.
Bist du evtl. hochsensitiv? Das ist mit ADHS wohl eher schwer kompatibel.😅 Auch für Menschen aus dem Autismus Spektrum, die eher Strukturen brauchen, ist das vermutlich eher schwer. Wobei die auch nicht unbedingt für einen 'reibungslosen Ablauf ' sorgen.
Du hast recht, es geht nicht ums ausgrenzen und reglementieren. Auch mir nicht. Es wäre nur gut, wenn man sich untereinander bespricht, was geht und wie jeder seinen Teil zum Gelingen beitragen kann.Eine Art Gemeindeversammlung.
Den Gedanken
Es wäre einfacher, wenn sich die schwierigen Fälle besser verteilen würden,
würde ich persönlich stoppen. Er hilft nicht, im Gegenteil. Dadurch kommt ein Opfer - Denken zustande.
Das
da es aber nun so ist, wird es auch eine Lösung geben.
finde ich dagegen absolut super!
Gott hat euch zusammengestellt und er hat die Lösung. Dafür lässt sich danken! Danach lässt sich Ausschau halten.
Die Hecken und Zäune finde ich persönlich am spannendsten, wenn auch am herausfordernsden...
Liebe Grüße und einen schönen Rest - Adventssonntag!
@goldapfel Die Frage nach dem "eventuell hochsensitiv" habe ich mir jetzt während eures Dialogs immer wieder gestellt.
Ich bin selbst hochsensitiv und musste mir gegenüber einfach zugeben, dass ich mit ADHS-Personen enorme Probleme habe und ich da "meine Grenzen" setzen muss, um mich nicht zu überfordern. Klingt zwar jetzt sehr egoistisch ... es ist auch ein Unterschied, ob ich diese Situation im konkreten Alltag habe - oder "nur" während der Gottesdienstzeit. Bei mir ist es konkreter Alltag, es gibt ruhigere Zeiten und sehr angespannte. Und da bin ich dankbar für meine Rückzugmöglichkeiten.
@mmieks Das mit dem Zurückziehen kann ich sehr gut nachvollziehen! Gut, dass du wenigstens eine Rückzugsmöglichkeit hast. Und egoistisch finde ich das nicht. Es nützt niemand, wenn dann deine Gesundheit vor die Hunde geht.
Ich bin als Einzelkind mit relativ ruhiger Umgebung aufgewachsen. War dann (noch relativ jung, Grundschule) einmal auf Übernachtungsbesuch bei bekannter Familie mit zwei Kindern. Eins noch ziemlich klein. Ich fand das dort grässlich. 😅 Viel zu laut. Vor allem hatte das jüngere Kind ein aufziehbares Blechspielzeug, einen trommelnden Affen...
@goldapfel Ich bin zwar auch Einzelkind, aber ein "Wirtshauskind"; immer die Bude voll - und mit 3 Cousins aufgewachsen. Das mit der Hochsensivität nahm ich erst viel später wahr, als ich hier auf jesus.de auf diese Thematik stieß
Hallo @tagesschimmer und alle Anderen hier.
Dazu empfehle ich die Erfahrung Berichte von
Arno Backhaus
@tagesschimmer Ich glaube, ich verstehe dein Problem nicht so ganz. Also die Menschen in deiner Gemeinde u./o. du haben ein Problem mit erwachsenen mit ADHS?
Ich habe jetzt ein Jahr gebraucht, um jemanden zu finden, der bei mir eine Diagnostik in die Richtung macht. Ich habe ADHS und ich sehe nicht, wie das für andere ein Problem sein soll.
Vom Typ her bin ich denk ich schon durchaus umgänglich, ich streite mich im Reallife selten mit anderen, gehe Konflikten gerade mit Menschen, auf die ich vorraussehbar öfter treffe aus dem Weg und nerve allerhöchsten durch ein doch sehr lebhaftes Wesen mit sehr vielen Worten.
Meine Macken müssen nur mir nahestehende Personen ausbaden, die den ein oder anderen Gefühlsausbruch miterleben oder von meinem Stress in den Wahnsinn getrieben werden, den ich verbreite, weil zum 25. mal an dem Tag irgendwas von mir verschwunden ist, weil ich es irgendwo fallen ließ und nichts mehr davon weiß.
Ich habe oft in Gemeinden gesehen, dass Menschen, die nicht der Norm entsprachen, nur Mühsam ertragen wurden. Das passiert in anderen Kontexten aber genau so. Generell haben wir ein Problem im Umgang mit psychisch Erkrankten, das auf mehreren Säulen fußt:
Unwissenheit (wir checken nicht, was das Problem ist)
Hilflosigkeit (wir checken das Problem aber haben Schwierigkeiten, konstruktiv damit umzugehen)
Überheblichkeit (wir suchen und keine Hilfe und wollen das alles selbst regeln)
Irgendwas war noch...habs vergessen 😉
Was ich sagen will: bei Problemen mit psychischen Auffälligkeiten anderer, dazu zähle ich jetzt ADHS einfach mal, weil das mit komorbidität einhergeht, ist es sinnvoll, sich fachmännischen Rat zu holen.
Der richtige Ansprechpartner wäre hier der sozialpsychiatrische Dienst, die beraten Nachbarn, Angehörige, Freunde, Betroffene.