Charismatisch
Hallo zusammen,
meine Freundin und ich sind schon länger auf der Suche nach einer Gemeinde.Wir waren jetzt 3-4 mal in einer Jesus Gemeinde.
Eigentlich ist es dort richtig schön,wir haben schon sehr viele Kontakte,der Lobpreis ist toll und die Predigten auch.Nur das charismatische gefälltl uns
nicht. Habt ihr damit Erfahrung?
Liebe Grüße
Gabi
@gabrma-2603
Was genau läuft bei dir denn unter 'Das Charismatische'?
@gabrma-2603
Ich hätte die gleiche Frage wie Deborah: Was verstehst du konkret unter "das Charismatische"?
Naja, "Jesus-Gemeinde" kann vieles sein, mir wäre neu, dass es da einen Generalverband aller Jesus-Gemeinden gäbe.
Bei der Suche nach einer Gemeinde (leider habe ich auch noch keine gefunden...) kommt es in erster Linie an: welche Werte gelten denn in dieser Gemeinde? Wird dort das Wort gepredigt oder womöglich nur "Wohlfühlpredigten"? Welche Rolle hat Jesus dort wirklich? Welche Rolle hat Geld? Geht es um Menschen oder geht es um Jesus? Wird der Glaube wirklich gelebt, oder ist man nur in einem "Low-Cost-Country-Club"?
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es verschiedene Weisen gibt, wie Glaube gelebt wird. Es gibt Christen, die sind in der Landeskirche mit ihren Chorälen und ihren Gottesdienstkonzepten sehr glücklich, und es gibt Christen, die eine andere Art haben, ihren Gottesdienst abzuhalten. Stell dir das so vor, dass der eine gern sein rotes T-Shirt trägt, und für ihn ist das Ding super, ein anderer zieht vielleicht lieber sein weißes T-Shirt mit den blauen Blumen drauf an und sieht in dem Ding super aus.
Soweit ich das sehe, gibt die Bibel uns sicherlich ein gewisses Grundkonzept, wie Gemeindeleben nach Gottes Vorstellungen aussieht, wie das Ganze in jeder Ausprägung und jeder Kleinigkeit umgesetzt werden soll, steht da allerdings nicht, vermutlich gibt es da kein Schwarz oder Weiß.
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig?
ich sehe auch mit großem Unbehagen die Entwicklung in "modernen" Gemeinden. Dabei sollte das einzige sein:
"Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt." Johannes 13,35
Wenn es das gäbe..... dann würden wohl auch viele gläubige, die keiner kirche angehören, sich dort wiederfinden.... So aber sind sie Gemeindelos zumindest was die örtliche betrifft.....seufz....
@schmetterling80 Leider wird heutzutage oft der Fokus auf Wachstum gelegt und weniger auf Qualität. Macht sich in der Außenwirkung ja auch echt ganz hübsch, wenn man auf der Gemeinde-Homepage schreiben kann, "wir haben im letzten Jahr XYZ neue Mitglieder gewonnen".
Jesus selbst vergleicht uns mit einem Weinstock. Da ich selbst im Garten ein paar Wein-Pflanzen habe, kann ich seinen Vergleich super nachvollziehen, auch wenn ich natürlich kein Winzer bin. Allerdings machen Weintrauben eher satt als Blätter. Ich meine, ist ja ganz nett, wenn die Weinranken übers Jahr einen Meter gewachsen sind - wenn aber keine Trauben dran hängen, nützt mir als Hobbygärtner das auch nix. Und essbar sollten die Trauben auch sein, es macht auch keinen Spaß wenn die Dinger saurer als eine Zitrone sind.
Will damit sagen: oftmals wird heutzutage Wert darauf gelegt, viele Menschen zu "gewinnen", und nur dass man mich richtig versteht: ja, Mission ist wichtig, gar keine Frage. Nur, wie geht es dann weiter? Hat die Gemeinde die Kapazität, die ganzen Neuankömmlinge mit guten Dingen zu versorgen, liebevoll zu ermahnen und sich auch um andere Bedürfnisse zu kümmern (z.B. gute Predigten, guter Lobpreis, persönliches Coaching, Alpha-Kurse, Entwicklung individueller Begabungen für das Reich Gottes, aber auch genauso einfach benötigte Dinge wie persönliche Beziehungen...). Da ist zu starkes Wachstum dann wie ich finde eher kontraproduktiv. Um bei meinem Garten zu bleiben: es würde nichts bringen, immer mehr und mehr Pflanzen anzuziehen, alle fröhlich einzupflanzen und sich dann nur noch mäßig darum zu kümmern. Klar kann ich dann sagen: "Hey, ich habe 400 Tomatenpflanzen dieses Jahr... hingen zwar nur fünf Kilo Tomaten dran, aber HEY, 400 PFLANZEN!!!"
So'ne Tomatenpflanze soll regelmäßig gegossen werden, man muss sie ausgeizen, vor Schädlingen und direktem Regen schützen, sie muss genug Sonne bekommen, Insekten müssen sie bestäuben können und man muss die Früchte auch ernten weil sie sonst aufplatzen und vergammeln. Das macht natürlich auch erstmal Arbeit und passt nicht zu vielen "modernen" Gemeindekonzepten, die ja oft nur auf Wachstum aus sind.
off topic zu :
Und essbar sollten die Trauben auch sein, es macht auch keinen Spaß wenn die Dinger saurer als eine Zitrone sind.
Meine roten Trauben werden hier auch nicht immer reif in der Nordseelage... aber sie geben hervorragendes Gelee. 😉
Du würdest bestimmt einen guten Gartenprediger abgeben... da sind so viele brauchbare Anstöße in Gartengleichnissen.
Erinnert mich an die Evangelistin, die mit ihrer Töpferscheibe evangelisiert hat.
hallo Datalicht,
vieles in unserem modernen Leben ist leider unnatürlich. In manche christlichen Gemeinden darfst
du nicht mal deinen Hund mitnehmen. Und oft geht es bei uns Christen auch nur um den Erfolg,
um die Macht, ums besser sein. Erinnert mich an ein uraltes christliches Lied.
"besser sind wir als Christen nicht, aber besser sind wir dran."
Wer hat die bessere Lehre, Worte, Argumente, Musik usw...................
Und besser bin ich da leider auch nicht.
Ja, das Allerwichtigste in unseren christlichen Gemeinden sind unsere Beziehungen.
Zu Gott, zu uns selbst, zu anderen Menschen.
Selbst finde ich es besser in der christlichen Gemeinde nicht zu viele Beziehungen zu
haben. Es ist nicht möglich, mit vielen inniglich befreundet zu sein.
Nicht wie bei facebook. Ein Klick, und plötzlich sind wir Freunde. Denn da sind sehr
schnell Erwartungen verbunden. Und wenn man meint, man müsste alle gleich gut
behandeln, ist der burnout vorprogrammiert.
Man kann und muss nicht Menschen, die uns in der Gemeinde schon einmal geholfen haben,
auch wieder helfen. Da hilft nur radikale Ungleichheit, und Mut, auch mal NEIN zu sagen.
liebe Grüße,
Nun, die Welt kennt die Beziehung zwischen einem Christen und Gott nicht, sondern kann den Christen bestenfalls an der Beziehung zu anderen Christen beurteilen. Man neigt ja am ehesten zum Vergleichen mit etwas, was man schon kennt. Wenn die von der "Außenperspektive" betrachtet natürlich eher mau ist, kriegt das die Welt mit. In der hier im Thread schon zitierten Bibelstelle aus Joh. 13,35 soll die Welt erkennen, dass Christen anders sind. Liebevoll, höflich und respektvoll miteinander umgehen, sich gegenseitig wertschätzen, etc. - wenn das nicht sichtbar ist, kannst du - ohne respektlos sein zu wollen - deinen Nachbarn oder Arbeitskollegen totpredigen, der wird sich trotzdem nicht bekehren. Wenn die Beziehungen unter Christen dann sogar noch schlechter sind als z.B. im Kegelverein, der freiwilligen Feuerwehr oder dem Schützenverein, wird man von den noch nicht Bekehrten ein "Danke" hören - ein "Nein, danke!", was ich unendlich schade finde.
Natürlich kann man auch in einer Gemeinde nicht everybody's darling sein. Wenn mir jemand drei Stunden bei etwas hilft, gebietet es eine gewisse Grundhöflichkeit aber schon, dass ich ihn als kleines Dankeschön irgendwann später mal anrufe und frage, ob er nicht Lust auf ein Bierchen hätte und ein wenig Zeit mit mir verbringen will. Und bei Menschen, mit denen man jede Woche in den gleichen Hauskreis geht, könnte man wenn man mitbekommt, dass jemand ernsthaft krank ist, durchaus damit rechnen, dass der einen mal anruft und frägt, wie's einem geht. Niemand würde davon ausgehen, mit jedem befreundet zu sein, wie soll das gehen in einer Gemeinde mit... keine Ahnung, 400 Mitgliedern?
Wow, das sind echt gute Vergleiche. Ja, ich teile zu 100% was du sagst.
Der Inhalt muss stimmen, nicht das Aussehen.
Ich war in einigen Seminaren (wegen der Ausbildung Pflicht), wo es darum ging: Wie können wir Gemeinde noch attraktiver gestalten etcpp. Irgendwann hing mir das so zum Hals raus. Denn ich komme aus einer Gemeinde, die deswegen gewachsen ist, weil die LIEBE und zwar die echte und bedingungslose Liebe IMMER anziehend wie ein Magnet ist.
Und genau DAS fehlt eben in den meisten mir bekannten Gemeinden. Daher wohl die viele Ablenkung und Shows 😉
Irgendwo mal gehört: Woher kommt noch mal das Wort modern? Na vermutlich von moooodern (vor sich hin modern und vergammeln) Das ist eben der Preis wenn man nur aufs äußere achtet... es vergammelt mit der Zeit.
Das ist mehr als nur traurig. Und ein sehr gefährlicher Zustand für die Gemeinden.
@schmetterling80
"Das lateinische Wort modernus (‚neu, neuzeitlich, gegenwärtig, heutig') stammt vom lateinischen Adverb modo (‚gerade, eben erst, jüngst'). Später entlehnt aus dem Französischen (moderne und moderniser), erscheint es im Deutschen als Fremdwort seit 1727 in der Bedeutung von neu als Gegensatz zu alt, antik."
Hat nix mit "modern" zu tun.
Ich nehme mal an, irwo gibt es eine gemeinsame Wurzel dazu 🙂 Hab sie nur noch nicht gefunden 🙂
@queequeg Wenn man sich die Wortherkunft mancher Wörter anschaut, wäre man überrascht wie oft sie aus einer anderen Sprache entlehnt sind.
Ein Beispiel:
In einer Predigt mit einem dänischsprachigen Gastprediger gab es einmal schallendes Gelächter als er etwas von "gammel evangelium" sagte. Wir alle kennen das deutsche Wort "vergammelt", im Dänischen heißt "gammel" einfach nur "alt" (und der Prediger meinte natürlich das Alte Testament...).
Hihiii 🙂 Das ist aber eine schöne Geschichte. Kann ich mir bildhaft vorstellen... ich hätte da auch einen Kicheranfall 🙂
@schmetterling80
Und genau DAS fehlt eben in den meisten mir bekannten Gemeinden. Daher wohl die viele Ablenkung und Shows
Naja.
Viel "Liebe untereinander" drückt aber so ein harsches Urteil auch nicht grad aus.
Das Urteil kommt dann wohl aus deiner eigenen Seele. Ich habe von meinen Beobachtung gesprochen.
@schmetterling80
Das Urteil kommt dann wohl aus deiner eigenen Seele. Ich habe von meinen Beobachtung gesprochen.
Aus meiner Seele kommt erst mal gar nichts in der Richtung 😉
Meine Kritik jetzt umzudrehen ergib überhaupt keinen Sinn.
@schmetterling80
Ich versteh nicht, was du sagen willst.
Was hat es denn mit mir zu tun, wenn du über andere Gemeinden herziehst?
@tristesse sie hat überhaupt nicht über andere Gemeinden hergezogen! Und auch nichts umgedreht. Darf ein User nicht seine Erfahrungen nennen ohne dass es als falsch gewertet wird?
DAtLicht und ich scheinen ja in der Kommunikation klar zu kommen, nicht wahr? DU liest da aber etwas hinein, was nicht drin steht. Was bitte hat ein Erfahrungs und eine Analyse mit einem Herziehen zu tun. Wer das nicht unterscheiden kann, sollte sich raushalten. Oder aber nachfragen.
@schmetterling80
DAtLicht und ich scheinen ja in der Kommunikation klar zu kommen, nicht wahr?
Ja das unübersehbar und hab ich nie bestritten.
Der Ton mach halt die Musik und ich empfand eure Auseinandersetzung mit der charismatischen Musik recht unsachlich.
Aber gut muß jeder selbst wissen, ich lass euch dann mal weiter machen 😊
Ich verbinde meine Antwort hier mal mit dem Lobpreis Thread...
Schon mal dran gedacht, singend Gartengeschichten zu erzählen, die auf Gott hinweisen?
Das ganze dann in einem Musikstil, der dir gefällt, der mitgesummt wird und anders als die typischen Schlager mal nicht von Herzschmerz und S*x handelt.
Aber vielleicht sind deine Texte ja bereits so?
@goldapfel ja, witzige Idee 😁 vielleicht schreibe ich da tatsächlich mal sowas
Du scheinst da ja eine Gabe zu haben. Warum das nicht verbinden? Warum muss es "klassischer" Lobpreis (textlich) sein? Kannst ja mal den Herrn dazu befragen.
Leider ist das Profil gelöscht.
Die Frage wäre auch, was genau am Charismatischem speziell dort falsch sein soll.