Musikteam in der Gemeinde
(Ich poste hier mal einen kurzen Beitrag zum Thema "Lobpreis", den ich in meinem Blog veröffentlicht habe)
In den letzten Jahren hatte ich keine Musik in der Gemeinde gemacht. Und ich habe mich oft genug dabei erwischt, dass ich kritisch war und solche Sachen dachte wie "Da sind sie aus dem Takt", "Das ist zu langsam", "Das ist zu schnell" oder - und dann wird es richtig schwierig - "Der eine ist zu schnell und der andere zu langsam ...".
Jetzt übe ich seit einigen Wochen im Musikteam unserer Gemeinde mit und merke mal wieder aktiv, wie viel Liebe, Zeit, Energie, Herzblut und Hingabe dazu nötig ist, sonntags die Lieder so zu spielen, dass es nicht als moderne Christenverfolgung gewertet werden könnte.
Viele Leute werden dich selten oder nie loben, wenn du in der Gemeinde Musik machst. Sie werden sich drüber aufregen, dass es zu laut oder zu leise (meist zu laut), zu schnell oder zu langsam, zu modern oder zu altmodisch, zu hoch oder zu englisch, zu viel oder zu wenig Hillsong oder schlicht und einfach "Für mich war das nichts..." war. (Apropos "Für mich war das nichts!" ... Muss es ja auch nicht, denn es war ja nicht für dich, sondern für Gott ...)
Da ich jetzt wieder weiß, wie es sich anfühlt, wenn man den nächsten Song zwar achtmal geübt hat, aber trotzdem nicht sicher ist, ob man ihn in der Aufregung am Sonntag richtig gut hinkriegt, möchte ich euch ermutigen: "Lobt mal wieder (oder erstmalig) euer Musikteam!"
Seid dankbar, dass es Leute gibt, die sich Mühe geben und die viel Freizeit und meist auch Geld dafür aufwenden, dass sie am Sonntag zur Ehre Gottes singen und spielen. Schenkt ihnen ein Lächeln, klopft ihnen auf die Schultern (wenn sie so alt sind wie ich, dann ein bisschen vorsichtiger, denn die Schulter zwackt ja auch meist schon ...) oder steckt ihnen einfach mal 1.000 EUR für eine neue Gitarre zu ... Das wäre schön!
Danke für die Erinnerung.
Grundsätzlich sollte man das Bedanken auch bei den anderen Mitarbeitern nicht vergessen. Ich glaube, bei mir hat sich fast noch nie jemand bedankt für den Kindergottesdienst. Ich mache es aber vor allem auch deswegen, weil es mir wichtig ist. Nicht des Dankens wegen.
Von daher würde ich eher darauf schauen, dass es ein Dienst für die Gemeinde und für Gott ist, mich über Dank freuen aber es nicht andauernd erwarten.
In meiner Gemeinde bekommen die Mitarbeiter der Arbeitskreise zu Weihnachten Geschenke 😊
Veröffentlicht von: @tristessen meiner Gemeinde bekommen die Mitarbeiter der Arbeitskreise zu Weihnachten Geschenke 😊
Bei uns gibt es einmal im Jahr einen "Dankeschön-Abend" für alle Ehrenamtlichen - da kochen die hauptamtlichen Mitarbeiter für uns.
Finde ich eine schöne Geste.
Veröffentlicht von: @suzanne62Bei uns gibt es einmal im Jahr einen "Dankeschön-Abend" für alle Ehrenamtlichen - da kochen die hauptamtlichen Mitarbeiter für uns.
Da wir bis auf drei Halbtagskräfte keine Vollzeitler haben, fällt das bei uns aus, aber die (ebenfalls ehrenamtliche) Leitung hat auch schon mal einen Caterer dafür bezahlt, uns zu verköstigen. Das fand ich auch total nett und eine gute Geste.
Kol 3,17 Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater, durch ihn.
Und doch finde ich es nett eine Wertschätzung den bewussten Mitarbeitern (wie Diener, Knechten und Sklaven des Herrn Jesus dem Herrn der Gemeinde verpflichtet nach Paulus) zu zeigen.
Wir bleiben ja Menschen ... mit Gefühlen. Diese Wertschätzung für Mitarbeiter nimmt ja nicht Gott die Ehre sondern ehrt die von Gott Berufenen.
Wertschätzung für Mitarbeiter
findet in manchen Gemeinden gar nicht statt.
Mancher lehnt derlei konsequent ab ... alle Ehre allein Gott als dem Herrn der Gemeinde.
Mitarbeit bedeutet "Ehrenamt ohne besondere Ehre"
Nun, ich möchte gerne unterscheiden zwischen Ehre und Dank.
Weder der Pastor noch die Musiker, auch nicht die "stillen Helfer" im Hintergrund brauchen eine besondere Ehrung für ihren Einsatz. Denn auch wenn es oft ein Ehrenamt ist, so ist es allenfalls eine Ehre, mitarbeiten zu dürfen.
Aber trotzdem sollte die Gemeinde (also jeder einzelne Besucher des Gottesdienstes oder einer Veranstaltung) den Einsatz der Mitarbeiter (egal ob Haupt- oder Ehrenamtlich) würdigen und von Zeit zu Zeit auch mal seinen Dank aussprechen.
Denn so, wie ja angeblich der Beifall das "Brot des Künstlers" ist, so motiviert auch der Dank, ein "gut gemacht", "hat mir was gebracht", "fand ich heute besonders gelungen"... richtet die Mitarbeiter innerlich auf und entschädigt für lange Vorbereitungen, Recherchen und Probestunden.
Ich glaube aber, dass unterlassener Dank nicht böswillig gemeint ist, allenfalls zeigt sich hier eine gewisse Gleichgültigkeit oder (fast noch schlimmer) das "ganz normale Konsumverhalten" eines "ganz normalen Deutschen". Denn wir sind ja gewohnt, dass es für alle Aufgaben irgendwelche Fachleute gibt, wir haben uns an Zuständigkeiten genauso gewöhnt wie an die Perfektion der Profis, die uns in Radio, TV und bei Veranstaltungen ein perfektes Programm präsentieren. Und mit dieser Erwartungshaltung gehen m.E. auch viele Leute in den Gottesdienst. Daher fällt keinem mehr auf, wie gut alles funktioniert - allenfalls Patzer, Versprecher und sonstige Fehler werden bemerkt und gelten evtl. sogar als "Aufreger".
Moderne Zeiten einer Konsumgesellschaft - leider...
Nachdenkliche Grüße
Dschordsch
Guter Beitrag
Ja, Deine Zeilen können nachdenklich stimmen. Die kleine Dankesgeste dem Klavierspieler ... ein persönliches Grußwort vor dem Gottesdienst und dem Spiel ...
Du liegst richtig... es richtet die "fleißigen Bienen" auf und das ist schön zu spüren und sollte nicht untergehen.
Klasse! ❤ 😊
Dann hast du ja als Gemeinde Vorsteher die Chance, Akzente zu setzen 😊
Was ich wichtig für die Gemeinde Arbeit finde ist, dass wenn man irgendwo eine Schwachstelle entdeckt, dann dran geht, sie zu beheben.
Hi,
ich kann Dich verstehen 😊
Ich finde es gut, dass Du den Blick der Leute auf diejenigen richten willst, die dienen. Denn es ist ja meist so, dass erst gemeckert wird und wenn überhaupt, dann gedankt.
Eigentlich kann man das ja auf alle Bereiche der Lebens anwenden. Dass man der Sprechstundenhilfe, die einem das Rezept ausgedruckt hat "Danke" sagt, genauso wie der Frau, die den Kaffee über die Theke der Bäckerei reicht oder dem Briefträger, bzw. DHL Boten.
Und da können wir Christen wirklich auch den Unterschied machen.
absolut *zustimm*
Veröffentlicht von: @tristesseEigentlich kann man das ja auf alle Bereiche der Lebens anwenden. Dass man der Sprechstundenhilfe, die einem das Rezept ausgedruckt hat "Danke" sagt, genauso wie der Frau, die den Kaffee über die Theke der Bäckerei reicht oder dem Briefträger, bzw. DHL Boten.
Es ist eine Haltung und die zeigt sich immer im ganzen Leben ...
Veröffentlicht von: @lowprice-lighterSeid dankbar, dass es Leute gibt, die sich Mühe geben und die viel Freizeit und meist auch Geld dafür aufwenden, dass sie am Sonntag zur Ehre Gottes singen und spielen.
Es ist schade, daß Du bislang scheinbar nicht so oft die Erfahrung machen duftest, für Dein Tun anerkannt zu werden. Aus unserer Gemeinde erlebe ich das anders, egal, ob das Vorspiel oder die Liedbegleitung nun super oder auch schon mal etwas durchwachsener war: Gelobt wird gern und in der Regel nicht einfach 'nur so', sondern ernst gemeint.
Aber generell hast Du recht: Musiker, egal, ob nun allein oder in einer Band, stecken häufig sehr viel Zeit in die Vorbereitung eines Gottesdienstes. Das sollte durchaus zuweilen gewürdigt werden. So wie jedes andere Gemeindeamt auch.
Seid dankbar, dass es Leute gibt, die sich Mühe geben und die viel Freizeit und meist auch Geld dafür aufwenden, dass sie am Sonntag zur Ehre Gottes singen und spielen.
Sollte man nicht gerade dann bissl Qualität erwarten dürfen?
Veröffentlicht von: @billy-shearsSollte man nicht gerade dann bissl Qualität erwarten dürfen?
Das kommt - auch - darauf an, ob es sich um festangestellte Kirchenmusiker mit entsprechendem Studium und in der Regel ordentlicher Bezahlung handelt oder eben um Leute, die das ehrenamtlich in ihrer Freizeit machen. Natürlich sollten auch letztere zumindest so spielen, dass man davon keine Ohrenschmerzen bekommt.....
Veröffentlicht von: @lowprice-lighter(Apropos "Für mich war das nichts!" ... Muss es ja auch nicht, denn es war ja nicht für dich, sondern für Gott ...)
Wenn es nicht für mich ist, sondern für Gott, dann könnte die Band / der Pianist / wer auch immer ja auch allein im Probenkeller spielen. Tun sie aber nicht.
Warum? Weil es eben nicht nur für Gott ist, sondern vor allem für die Gemeinde, die von denjenigen die da vorne Musik machen, in ihrem Lobpreis unterstützt und angeleitet werden soll, damit sie zur Ehre Gottes singen kann. Wenn die Musiker dann ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Gemeinde ihr Ding durchziehen, haben sie ihr Ziel verfehlt.
Da einige vermutet haben, ich sei vielleicht während meiner aktiven Zeit als Gemeindemusiker zu wenig gelobt worden (oder zumindest habe mir Lob gefehlt ...): Nein, darum ging es nicht in meinem Beitrag. Sondern darum, dass mir an mir selbst aufgefallen ist, wie schnell man das kritisieren und maulen anfängt und dabei vergisst, die eigentliche Arbeit zu würdigen.
Beim Musikteam ist mir das jetzt eben konkret aufgefallen, weil ich in dieser langen Pause oft genug irgendwas hatte, dem ich mit der Stimmung "Hätte ich besser hingekriegt" begegnet bin. Und jetzt stelle ich fest, dass ich selber wie bescheuert üben muss, um die Sachen gut hinzukriegen. Deshalb mein Gedankenanstoß zur Dankbarkeit für die Leute, die das mit viel Einsatz, Liebe und Herzblut machen ...
Und, ja, selbstverständlich sollte diese Dankbarkeit auch unser Denken in Bezug auf alle anderen gelten, die sich in der Gemeinde einsetzen und meist nur dann auffallen, wenn mal irgendwas nicht klappt.
Veröffentlicht von: @lowprice-lighterDa einige vermutet haben, ich sei vielleicht während meiner aktiven Zeit als Gemeindemusiker zu wenig gelobt worden (oder zumindest habe mir Lob gefehlt ...): Nein, darum ging es nicht in meinem Beitrag.
Das hätte mich auch gewundert. Bei uns ist es eher so, dass das Lobpreisteam hochgelobt wird und ich finde, dass die "kleineren" Dienste eher mal vergessen werden, obwohl auch die viel Mühe und Arbeit machen können.
Veröffentlicht von: @lowprice-lighterUnd, ja, selbstverständlich sollte diese Dankbarkeit auch unser Denken in Bezug auf alle anderen gelten,
Ja... !
genau ...
und seid dankbar dafür, schiefe Töne zu hören 😉 weil Gott da ein Ohr für geschenkt hat 😉 😀 😀
So weit gehe ich eigentlich nicht.
Wer im Gottesdienstraum sitzt, kann von mir aus singen was und wir er will 😊
Aber von Jemandem der vorne steht und im Gesang anleitet, erwarte ich schon, dass er singen kann.
Veröffentlicht von: @tristesseAber von Jemandem der vorne steht und im Gesang anleitet, erwarte ich schon, dass er singen kann.
Wahrscheinlich tue ich das auch, wobei ich noch niemanden hörte, der schief sang ...
Darum ging es ja nicht
Veröffentlicht von: @tristesseAber von Jemandem der vorne steht und im Gesang anleitet, erwarte ich schon, dass er singen kann.
Auf jeden Fall.
Wir haben einen Hauptverantwortlichen für die Kirchenmusik, der u.a. dafür zuständig ist, Kantoren und Chorsänger auszuwählen, auszubilden und zu entscheiden, wann sie auf die Gottesdienstgemeinde "losgelassen" werden können.
Ist auch ein Geschenk Gottes, jemanden zu haben, der das fachlich kompetent und mit "Herzblut" macht.