Verschiedene Arten zu predigen - An die Brüder
Auf der Bibelschule wurde uns nur die sogenannte Auslegungspredigt als das Nonplusultra beim Predigen beigebracht. Das Buch das dazu herangezogen wurde war Schriftgemäß predigen von Helge Stadelmann. Ich finde aber, wenn man bei seiner Predigtvorbereitung nach diesem Lehrbuch vorgeht dann ist das echt anstrengend und mir sehr viel sagen wir mal mühseliger Arbeit verbunden. Gibt es auch andere Arten der Predigt und sind diese genau so gesegnet? Mich würde hier die Meinung von Brüdern interessieren, die schon etliche Erfahrungen mit dem Predigen gesammelt haben und auch Feedback zu ihren Predigten bekommen haben.
Veröffentlicht von: @learnerIch finde aber, wenn man bei seiner Predigtvorbereitung nach diesem Lehrbuch vorgeht dann ist das echt anstrengend und mir sehr viel sagen wir mal mühseliger Arbeit verbunden. Gibt es auch andere Arten der Predigt und sind diese genau so gesegnet?
Als Bruder (lutherisch, Nordkirche), der überzeugt ist, dass es Schwestern gibt, die genauso zum Predigtamt berufen sind, will ich mal versuchen, auf Deine Frage einzugehen:
Zwei Beobachtungen:
"echt anstrengend und mit ... mühseliger Arbeit verbunden" ist m.E. überhaupt kein Gegenargument. Ich bin sicher nicht in allen Punkten Stadelmann-Schüler, aber dass eine Predigtvorbereitung Arbeit ist, und oft auch Mühe, Anstrengung, Schreibblokkade, Frustration, Zweifel an der eigenen Berufung, das volle Programm ... all das gehört dazu und wird auch mit anderen Ansätzen des Predigtstils nicht weniger. Alle, die regelmäßig predigen, von Fundamentalist bis ganz liberal, kennen diese Erfahrung, vielleicht bis auf die, die wirklich schlecht predigen.
"genauso gesegnet": Ich würde, gerade als schriftgemäßer Prediger, mich in Zurückhaltung üben, Segen irgendwie zu messen. Wir wissen es also nicht, ob die Predigt gesegnet war. Manche Erweckung ist ein Strohfeuer, manch harter Boden bringt erst nach Jahrzehnten Frucht. Ob also eine Art zu predigen mehr oder weniger gesegnet ist, scheint mir die falsche Frage. Man könnte aber schon überlegen, ob sie genauso legitim ist, und zwar idealerweise - "schriftgemäß" - von der Schrift her:
In der Bibel begegnen uns schon lauter unterschiedliche Arten zu predigen. Petrus in Jerusalem zitiert die Schrift, dass einem schwindelig wird, Paulus in Athen tut es gar nicht. Aber alles, was Paulus sagt, hat seine Wurzeln in der Schrift. Insofern ist auch diese Überhauptnichtauslegungspredigt eine absolut schrift-gemäße Predigt.
Spätestens an der Stelle merkst Du vermutlich, dass ich Stadelmanns Buch nicht gelesen habe.
Eine Predigt wird immer irgendwie eine Brücke schlagen zwischen Bibel und unserem Leben heute. Ich bin diesbezüglich ein großer Fan von Predigten, die von einem Bibeltext ausgehen, am liebsten von einem nicht selbst ausgesuchten, weil die Gefahr, meine eigenen Lieblingsthemen zu predigen, da eher gebannt ist. Aber der umgekehrte Weg ist nicht schlechter.
Die klassische Auslegungspredigt ist v.a. Reformierte Tradition, manchmal sogar Wort für Wort, während die Lutherische Tradition eher versucht, den Text auf Anspruch und Zuspruch an die Gemeinde hin zu befragen, aber die Guten in beiden Schulen tun wenigstens in der Vorbereitung beides anständig. Harte Arbeit ist alles daran. Der Heilige Geist wirkt auch darin.
Ich vermute (wegen der Stichworte "Bibelschule" und "Stadelmann"), dass Du vor allem vor Gemeinden stehen wirst, die sich eine Auslegungspredigt wünschen. Gerade zu Beginn des Dienstes würde ich raten, dass Du ihnen genau das gibst. Gottes Segen für Deinen Dienst!
Hoppla, was geht hier gegen uns Frauen los? Schweigen? Nicht predigen? "Halt dein Maul, Trulla?" Nicht sehr christlich und Jesus-like! 😡
Hoppla, was geht hier gegen uns Frauen los?
Naja. Also erst mal hat learner ja nur vekündet, dass er findet, Frauen sollten nicht predigen. Das ist eine übrigens gar nicht mal so unverbreitete Meinung, gerade im evangelikalen und katholischen Sektor. Dass er jetzt gegen "uns" losgeht empfinde ich nicht.
"Halt dein Maul, Trulla?" Nicht sehr christlich und Jesus-like!
Und "Halt dein Maul, Trulla" hat er schon mal gar nicht gesagt. Kann es sein, dass Du ein wenig überreagierst?
Veröffentlicht von: @tristesse"Halt dein Maul, Trulla?" Nicht sehr christlich und Jesus-like!
Und "Halt dein Maul, Trulla" hat er schon mal gar nicht gesagt. Kann es sein, dass Du ein wenig überreagierst?
Das hatte Jack in einem anderen Kontext reingebracht ... bleibt halt hängen ... 😉
Das hatte Jack in einem anderen Kontext reingebracht ... bleibt halt hängen ...
Ah, okay! Soweit hatte ich nicht gelesen. Finde es aber dennoch nicht gut, dass dann dem TE anzuhängen
@neubaugoere Genau - auch da ist der Kontext zu beachten.
Wobei ich es tatsächlich schon erlebte, dass das zusätzliche Chromosom als Argumentationshilfe in Streitfragen in die Waagschale geworfen wurde. So nach dem Motto, die Frau hat zwar die besseren Argumente, aber der Mann hat das, was den Mann ausmacht...
Ich hänge in Gedanken an der Argumentation von deborah mit dem Frauen nur bei Kindern, dass den Hardlinern (Gesetzlichen) das im Grunde zum eigenen Verhängnis wird, denn Kinder sind ja unser "Kapital", unsere Lebensunterhaltssicherung (also damals gedacht) und so. Und da müsste es doch erst recht wichtig sein, die gut zu unterrichten. Aber da klappt deren Argumentation nicht. Denn Frauen sind ja zweitrangig, können das scheinbar nicht so gut wie die Männerse, die anständigen Mannsbuildern gegenüberstehen dürfen.
*miteinwenigHumorgedacht* 😉
Mir erzählte neulich eine Freundin, die in eine recht konservative Gemeinde geht, dass bei ihrer Frauenfreizeit die Gemeindeältesten (Männer) mitgefahren sind, um zu "lehren". Das heißt, die Ladies hatten ihr Programm, aber die Andachten wurden von den Männern gehalten.
Fand ich höchst sonderbar 🤨
Was ich allerdings richtig gut fand: die Männer haben die Zeit außerhalb der Andachten genutzt, um für de Frauen zu kochen und das Essen zu machen. Die Frauen mussten also im Selbstversorgerhaus nicht für ihrer Mahlzeiten sorgen.
... mit dem Frauen nur bei Kindern, dass den Hardlinern (Gesetzlichen) das im Grunde zum eigenen Verhängnis wird, ...
Für mich ist im Blick darauf die logische Konsequenz, dass Frauen keine Arbeit mit Kindern leisten. Also müssen da die Männer ran, ab in den Kinderdienst ...
Ja, hat zusätzlich was ... im Grunde müssten sie sich um alles kümmern ... nur nicht um Küchendienst - ach nee, da wirds wieder schräg ... 🙄
Veröffentlicht von: @neubaugoereIch hänge in Gedanken an der Argumentation von deborah mit dem Frauen nur bei Kindern, ...
Und ich hänge in Gedanken an dieser Aussage:
Veröffentlicht von: @learnerWas Gott in seiner Allmacht in Notzeiten gebraucht sollten wir nicht zur Regel machen!
und der Definition von 'Notzeiten'.
Wenn's keine Männer gibt, die diese Aufgabe gut wahrnehmen können, braucht's halt doch wieder die Frauen.
Zumal ich nicht glaube, dass Gott Fähigkeiten verteilt und diese dann verschwendet, indem er den Frauen das Predigen verbietet.
Zumal ich nicht glaube, dass Gott Fähigkeiten verteilt und diese dann verschwendet, indem er den Frauen das Predigen verbietet.
Auch Paulus hat das in keiner Weise als solches beabsichtigt, sonst würde er sich ja selbst widersprechen.
lieber learner,
gepredigt, öffentlich das Wort Gottes ausgelegt habe ich auch schon. Bis ich erkannte, das ich
nicht der Prediger bin, sondern mehr der Musiker. ...............................................................
Für mich ist Predigt nicht nur Gottes Wort auslegen wichtig, sondern fast mehr die Umsetzung.
Also wie kann ich Gottes Worte am besten l e b e n..........
Dann lebe ich schon lange im Schwabenland. Da gibt es je noch die Gemeinden, wo nur Männer
predigen dürfen. Die Frauen dürfen aber bei den Kindern "predigen."
Selbst finde ich das zu extrem gesetzlich. Ja, zur Zeit der Bibel war das sicher gut.
Aber heute finde ich das zu extrem. Meine Erfahrung in diesen Gemeinden, wo nur Männer predigen
dürfen.........Auch in anderen Dingen sind die sehr gesetzlich, unsausgeglichen oft knallhart.....
Meine liebe Frau hat mal in Korntal gearbeitet, was da abgeht. ............................................
Auf der anderen Seite gibt es christliche Gemeinden, die viel zu frei und zu locker sind.
Christus war der ausgeglichenste Mensch, der über unsere Erde lief.
Von daher finde ich es gut, Gottes Botschaft, Liebe, so ausgeglichen wie möglich zu leben.
liebe Grüße,
Dann lebe ich schon lange im Schwabenland. Da gibt es je noch die Gemeinden, wo nur Männer
predigen dürfen. Die Frauen dürfen aber bei den Kindern "predigen."
Lieber hundemann, da legst du den Finger auf einen wichtigen Punkt. Danke für deine Anregung.
Ich möchte die Unlogik dieser Lehre, die du erwähnst, mal etwas deutlich machen:
In Kindern wird ein Fundament gelegt, das im Leben des erwachsenen Mannes (und der Frau) weiterwirkt.
Welchen Eindruck hinterlässt das, wenn Frauen Kinder lehren und zu ihnen predigen dürfen.... sind Kinder denn Menschen zweiter Klasse? sind Kinderseelen nicht sehr weich und prägsam? Sie können noch nicht anhand der Schrift prüfen.... und sowas überlässt man dann Frauen? (Ironie und ernstes Fragezeichen).
Jesus gibt uns das Vorbild, dass jeder Mensch gleich geachtet wird von Ihm.
Kann ein erwachsener Mann nicht prüfen, was eine Schwester predigt? Ist er ihr hilflos ausgeliefert? Das ist doch so paradox wie nur nochwas!
Welcher Schwerpunkt in der fraglichen Bibelstelle bevorzugt wird, entscheidet über richtige Lehre oder Irrtum.
Setzt man den Schwerpunkt auf das Geschlecht (ich erlaube einer Frau nicht...) und verallgemeinert dann noch auf alle Frauen, dann hat man das Ziel verfehlt. Setzt man den Schwerpunkt auf die damals eindringende falsche Lehre ( die Lehre, dass eine Frau über den Mann herrschen dürfe, die Umkehr aus dem Sündenfall), dann bleibt der Predigtdienst der Frau unberührt, aber der Inhalt wird korrigiert.
Und damit wird auch die Lehrpredigt an die Kinder korrigiert, dass sie nicht Falsche weitergibt.
@deborah71 Ich hab schon genug Abhandlungen darüber gehört, was der Unterschied zwischen 'lehren' und 'predigen' ist.
Und dass eine Frau ja durchaus vor Frauen auch 'lehren' oder 'predigen' darf. Immerhin.
Die Logik hinter diesen Haarspaltereien hat sich mir allerdings nach wie vor nicht erschlossen. Mein Frauenhirn ist einfach nicht fähig, das zu verstehen.
..und jetzt nimm nicht noch die Aussage dazu, dass Frauen prophezeien dürfen, das könnte einen Kurzschluß im Hirn geben. - Ich stimme dir damit zu und versuche das von der humorigen Seite zu nehmen.
Veröffentlicht von: @deborah71..und versuche das von der humorigen Seite zu nehmen.
Jo, ohne Humor geht's da nicht.
Ich möchte die Unlogik dieser Lehre, die du erwähnst, mal etwas deutlich machen:
Mußt Du das wirklich noch? 😀 Ich habe den Eindruck, daß selbst die Vertreter dieser Lehre, wenn sie diese im Internet aufdröseln, im Grunde wissen, daß sie etwas verteidigen, was man gern zeitbezogen verstehen kann, als für Paulus und seine Zeit sinnvoll, aber was heute jeder Empirie und Erfahrung widerspricht: Frauen sind nicht dümmer als Männer und sie sind auch nicht leichter zu verführen.
Eine Gemeinde, die gabenorientiert arbeitet, in wichtigen Leitungsfunktionen aber davon absieht bzw. Mann-Sein als Gabe betrachtet, begrenzt sich selbst.
sind Kinder denn Menschen zweiter Klasse?
Nein, aber während wir heute wissen, welche überragende Bedeutung die Arbeit mit Kindern hat, wußte Paulus das damals offenkundig nicht. Diese 'Lehre' transportiert eben keinen gemeindeaufbauenden oder gemeindeerhaltenden Inhalt, sondern das (damalige) patriarchale System.
Ja, doch..es war mir ein Bedürfnis. Es gibt noch zu viele, die in der alten Auslegung drinsitzen.
Veröffentlicht von: @hundemannDann lebe ich schon lange im Schwabenland. Da gibt es je noch die Gemeinden, wo nur Männer predigen dürfen.
Die Frauen dürfen aber bei den Kindern "predigen."... Meine Erfahrung in diesen Gemeinden, wo nur Männer predigen dürfen.........
Auch in anderen Dingen sind die sehr gesetzlich, unsausgeglichen oft knallhart.....
Solche Gemeinden kenne ich auch.
Und ja - auch Deine Beobachtung kann ich teilen. Wenn's an einer Ecke sehr streng ist, ist's an der anderen Ecke selten lockerer.
Und nochmal - ganz wichtig, bevor ich tatsächlich falsch verstanden werde und einen ungerechtfertigten Daumen-hoch bekomme:
Veröffentlicht von: @chai@mrorleander Jo, aber immer noch besser als eine befähigte Frau.
Das war ganz sicher ironisch gemeint. (Sollte sich aber auch aus dem Kontext ergeben haben)
Veröffentlicht von: @chaidass das zusätzliche Chromosom als Argumentationshilfe in Streitfragen in die Waagschale geworfen wurde
Ähm - du weisst aber schon, dass die Männer XY haben und die Frauen XX, somit hat die Frau mehr Zipfelchen, die sie in die Waagschale werfen könnte 😉
Vielleicht hätte ich über den Beitrag meditieren sollen, bevor ich mir Luft machte 🤫...
Frauen haben zumindest in der Bibel tragende Rollen und wichtige Aufgaben, z. B. Rut/h, Rahab oder Maria Magdalena; von Eva und Maria Muttergottes ganz zu schweigen. Das beschränkte sich nicht nur auf Essen austeilen. Ich kann mir nicht vorstellen, das Jesus etwas gegen predigende Frauen gehabt hätte, denn er hat Frauen immer ermuntert und gefördert. War er sogar der erste Feminist?
Das er heutzutage noch derart altmodische Einstellungen zum Thema Frau und Kirche, sowie Frau und Gesellschaft gibt, finde ich einfach befremdlich und es macht mich sauer! ☹️ 😜
Mag sein, das ich manchmal anecke.
Veröffentlicht von: @millie49
Das er heutzutage noch derart altmodische Einstellungen zum Thema Frau und Kirche, sowie Frau und Gesellschaft gibt, finde ich einfach befremdlich und es macht mich sauer! ☹️ 😜
Mich macht es auch recht fassungslos und es steht der frohen, befreienden und erlösenden Evangeliums-Botschaft sehr entgegen, wenn bestimmte christliche Kreise, Gemeinschaften, Gemeinden und auch Einzelne sich (mit ihrer vermeintlichen Bibeltreue & ihrem *Glaubensgehorsam*) so in ein Verhältnis zur Welt und zur Öffentlichkeit setzen.
Ups ... der erste Satz ist von Millie49 zitiert - das Folgende von mir ... 😉
Veröffentlicht von: @awhlerMich macht es auch recht fassungslos und es steht der frohen, befreienden und erlösenden Evangeliums-Botschaft sehr entgegen, wenn bestimmte christliche Kreise, Gemeinschaften, Gemeinden und auch Einzelne sich (mit ihrer vermeintlichen Bibeltreue & ihrem *Glaubensgehorsam*) so in ein Verhältnis zur Welt und zur Öffentlichkeit setzen.
Ja, und dann geht's ja auch noch weiter
Über solchen Fragen zerstreiten sich die 'ernsthaften' Christen und alles, was 'die Welt' wahrnimmt, ist eben, dass die fromme Welt ein ziemlich zerstrittener Haufen ist.
Man könnte dran verzweifeln.