Eure Meinung zum Thema Klingelbeutel
Hallo in die Runde,
ich bin neu hier im Forum und seit Frühjahr im Presbyterium einer evangelischen Gemeinde tätig. In unserer Gemeinde läuft einiges wirklich gut, aber es gäbe auch viel zu verbessern.
Ein kleines Thema dabei, aber für mich doch in jedem Gottesdienst spürbar, ist die Kollekte mit Klingelbeutel während eines Liedes. Es stört mich enorm im Gottesdienstablauf, die Menschen werden beim Singen unterbrochen und es fühlt sich für mich immer wie ein etwas taktloses "nach Geld abgeklopft werden" an. Am Ausgang findet dann auch nochmal eine Kollekte statt.
Ich weiß, dass es mit dem Kirchen- und Verwaltungsrecht schwierig ist, nur einen Spendenzweck pro Gottesdienst zu bedienen, aber dafür ließen sich ja auch andere Lösungen finden. Mir geht es erstmal um die gefühlsmäßige Wahrnehmung anderer Christen bei dem Thema.
Wie seht ihr das? Findet ihr es gerechtfertigt, zweimal in einem Gottesdienst zu sammeln?
Danke schonmal für eure Rückmeldungen!
Ein wunderbarer Grund, die Leute von regelmäßigen Spenden via Konto zu überzeugen. 😀 😉
Ja, während (!) eines Liedes stört es schon, wenn die Leute abgelenkt sind, weil sie nach ihrem Geldbeutel kramen oder in den Hosentaschen. In meiner alten Gemeinde haben wir deshalb - sofern ein Musiker anwesend war - etwas Musik spielen lassen (wenn keiner da war, Musik eingeblendet) und währenddessen eingesammelt, dann anschließend (!) gemeinsam gesungen.
In einer anderen Gemeinde wird die Spenden"aufforderung" lediglich von der Kanzel erledigt und auf die Spendenboxen nebem dem Eingang hingewiesen (wo auch Bücherkisten etc. stehen).
In beiden Gemeinden wurde nicht zweimal gesammelt. - Denkbar fände ich aber, eine Kollekte zu sammeln und für ein gemeinsam beschlossenes Projekt (Bastelsachen für Freizeit oder Essen bei Workshops etc.) über Büchsen/Kästen separat irgendwo zu sammeln. Das muss ja nicht am Ausgang sein, kann auch vor der Infowand sein oder oder oder ...
Ich hab aber keine Ahnung, wie das rein (kirchen-)rechtlich ausschaut.
Während eines Liedes (oder Gebetes!) würde es mich auch stören. Ich finde die Sache mit der Kollekte eh lästig, ich gebe lieber auf anderem Wege. Viele Mitglieder legen mit Absicht große Scheine ins Körbchen (bei uns früher), während andere Leute sich nur 1 oder 2 Euro leisten können.
@millie49 Gibt es Gemeinden, die während eines Gebets sammeln? 😮 Das fände ich auch sehr unpassend.
Viele Mitglieder legen mit Absicht große Scheine ins Körbchen (bei uns früher), während andere Leute sich nur 1 oder 2 Euro leisten können.
Das ist der Nachteil eines offenen Körbchens oder Tellers, dass andere sehen können, was man rein legt und sich wohlhabende Gemeindemitglieder dadurch profilieren können, dass sie viel rein legen. Aber das war wohl schon zu Jesu Zeiten mit dem Tempelgroschen so.
@millie49 In unserer Gemeinde gab es auch Leute die es störte auch im Kirchengemeinderat, wir hatten dann die Regelung im Gottesdienst nur zu sammeln wenn es eine Pflichtkollekte gibt. Da gibt es welche für die Bahnhofmission, für Israel, für Posaunenarbeit etc.
Die neue Pfarrerin hat es auch gestört und wir haben uns an das Beispiel anderer Gemeinden gehalten und jetzt zwei Sammelkästen am Ausgang wenn man direkt für die eigene Gemeinde spenden will.
Veröffentlicht von: @mk92Findet ihr es gerechtfertigt, zweimal in einem Gottesdienst zu sammeln?
Nein. Es sei denn, aus besonderem Anlaß - der Kollektenzweck ist ja oft vorgeschrieben und wenn dann nochmal für, letztes Beispiel bei uns, den Umzug eines Geistlichen gesammelt werden soll, ist es OK, beim Ausgang nochmal zu sammeln. Wobei ich das sowieso besser finde als während eines Liedes. Mich störts als Organist, wenn es hinter mir klimpert 😉
Ich kenne das aus der Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin. Die Klingelbeutel-Kollekte, üblicherweise während des letzten Liedes vor der Predigt, ist für die eigene Gemeinde, die Kollekte am Ausgang für wechselnde Zwecke. Ob das ein spezielles Ding von reformierten Gemeinden ist, weiß ich nicht, in anderen Gemeinden habe ich das aber nie so erlebt. Aber da ich damit wie gesagt aufgewachsen bin, stört es mich auch nicht.
@belu Es ist kein spezielles Ding von Reformierten es ist in meiner unierten Kirche auch üblich.
Auch hier gibt es Leute die das stört und die neue Pfarrerin hat es abgeschafft. Wir hatten vorher die Lösung wenn am Ausgang auch für die eigene Gemeinde gesammelt wird nur am Ausgang zu sammeln.
Jetzt haben wir wenn es eine Pflichtkollekte gibt zwei Spendenbehälter aufgestellt.
@mk92 Hi, das kenn ich so auch nicht. Beim katholischen ist es so das eigentlich immer am selben Punkt die Sammlung kommt.
Eigentlich kann man es daher vorbereiten...ich vergesse es aber auch jedes Mal.
Hier in Italien war es ähnlich. Die Stelle dieselbe, aber das geklingel der Münzen der Menschen hörte man gefühlt etwas frühzeitiger. Kann aber auch daran liegen das die Dame den Beutel einzeln vorlegt und dieser nicht herumgereicht wurde.
Vg Eddie