Ist Kontaktabbruch mit Familie biblisch?
Hallo das ist mein erstes Mal das ich in solch einem Forum schreibe.
Ich habe das Bedürfnisse andere Gläubige nach ihrer Meinung zu fragen,denn ich weiß nicht ob ich richtig handle oder nicht.
Ich habe eine sehr kaputte Familie,als ich zum Glauben kam habe ich versucht mit allen in Frieden und Harmonie kontakt zu halten aber ich kann es nicht mehr.
Mir ist unser Familiere Situation sehr unangenehm,und mir fällt es schwer es alles offen zu legen,aber ich hoffe man kann mich einwenig verstehen warum ich kein Kobtakt mehr halten kann.
1.Fall:Mein Vater
Mein Vater hat mein Bruder(er ist nicht sein Vater) in jungen Jahren vergewaltigt...
Mein Bruder kann ihm bis heute nicht vergeben...
Ich habe versucht mein Vater durch die Blume darauf anzusprechen und ihm gesagt das er seine Sünde bekennen muss und um Vergebung bitten muss.
Er verleugnet je was getan zu haben und wüsste auch nicht für was er sich entschuldigen soll....
Mein Vater ist wie ein geschlossenes Buch für mich,er ist nicht offen und ehrlich und zeigt keine Reue...Auch für das nicht was er meine Mutter angetan hat(Misshandlung,Schläge,hat In den Bauch getreten als meine Mutter mit mir schwanger war)...
2.Fall:Mein Bruder
Mein Bruder hat in jungen Jahren meine Schwester vergewaltigt mit meinem Cousin....
Und auch er entschuldigte sich niemals bei meiner Schwester und aber erwartet eine Entschuldigung von meinen Vater...zu was er selber nicht fähig ist...
Auch er ist mir einwenig fremd und verschlossen denn Gespräche funktionieren nicht.
Er reißt immer alles ins Lächerliche oder geht gar nicht auf ernste Gespräche ein...
(Er ist der Liebling von meiner Mutter was Sie uns jedesmal spüren lässt, sie nimmt ihn sogar in Schutz und das er aufgrund seines Traumas meiner Schwester das angetan hat)
Aber ich bin der Meinung,wir haben nicht das Recht andere das Leid zuzufügen was uns widerfahren ist.
3.Fall: Meine Schwester
Sie hat 4 Kinder,das erste Kind ist von einem anderem Mann,der jetzige der von den 3 weiteren behandelt die erste(seine nicht leibliche)Ungerecht.
Ich habe sehr oft angesehen wie er ihr ins Gesicht geschlagen hat,sie hatte sogar ein Mal ein blutige Lippe.
Als ich das gesehen habe,bin ich selbst zusammen gezückt,er war so furchteinflößend.....mir hatte das selbst die Sprache verschlagen...
Erst recht weil meine Schwester einfach weg sieht und sogar es rechtfertigt das das Kind angeblich ein schwierigen Charakter hat...
Uns Sie rechtfertigen sogar es mit der Bibel weil es geschrieben steht das man seine Kinder "züchtigen" soll....
Ich habe versucht ihn darauf anzusprechen,aber auch er sieht keine Reue und hat sogar mir die Schuld versucht zuzuschieben,das das Kind angeblich meinetwegen so ein schwierigen Charakter hat.
Ich bin die Tante und wohne 700 km weit weg,sie sieht mich alle 3 Jahre 1mal wenn überhaupt...
Mir fällten die Worte,wie überheblich er auch mit mir geredet hat und sogar ihr mit mehr schlägen Gedroht hat wenn das Mädchen das nochmals irgendjemanden das erzählen sollte....
(Denn Sie hat sich jemandem geöffnet und gesagt das sie geschlagen wird)
Ich habe meine Schwester mein Herz offen gelegt und gesagt das ich es nicht gut finde das so viel gewalt bei ihnen herrscht....
Sie hat es abgetan das ich einfach ein falschen Eindruck habe,und das alles bei ihnen wunderbar ist...
Sie hat immer auf mich herabgesehen,sie sagte Gott hat mit ihr gesprochen und erhört ihre Gebete.Viele nennen Sie sogar die "Heilige".Obwohl sie sogar Lügen und Schulden an andere nicht zurückzahlen wollen(20.000€) weil es Gottes Geschenk war und nicht von den Menschen.
Sie reden sich ein das Sie Heilig sind und Licht für andere....Sie haben eine Gemeinde die Ihnen genau das einredet...
Ich habe zu allen drei kein Bezug mehr,meine Schwester war mir immer am liebsten aber mehr erkenne ich das ohne Schlechtes Gewissen kein Kontakt halten kann....
Denn sie haben,er und Sie auch die Kinder vor meinem Kind geschlagen.....
Und ich Wollte nicht das Mein Kind sieht das Gewalt normal oder die Lösung ist....
Ich war beschämt für meine Verwandschaft.....Ich schäme mich dafür das meine Familie so ist.....
Das Gebot besagt das wir Mutter und Vater ehren sollen,darum bin ich zwiegespalten was ich tun soll....
Ich danke allen die sich die Mühe gemacht haben es durchzulesen und danke im Voraus für die Antworten und Ratschläge.
Gottes Segen euch allen.
Liebe Flowerday,
ich würde mich gerne zu dir setzen um mit dir über deine Familiensituation und das viele Leid und den Schmerz, den es dort gibt, zu weinen.
Häufig wird das „Eltern ehren“ falsch verstanden und man meint, man müsse alles aushalten. Das sehe ich anders.
Meine Sicht ist, dass du deine Eltern im Augenblick am besten ehren kannst, indem du für sie betest und sie und die ganze Familie gedanklich segnest.
Ich würde dir auch raten, dir Seelsorge zu suchen und deinen Eltern irgendwann auch zu vergeben. Und rede mit Jesus über deine Familie, wenn sie dir wieder mal zu schaffen macht. Lass dir seinen Frieden immer wieder schenken.
Was deine Schwester getan hat und tut, ist ihre Sache und in ihrer Verantwortung und nicht in deiner. Wenn du siehst, dass sie ihr Kind schlägt, darfst du das kritisieren und auch, wenn du stark genug bist, intervenieren. Du darfst auch zukünftig Abstand von ihr halten.
Ich wünsche dir den tiefen Frieden Gottes und dass du innerlich gestärkt wirst. Auch, um dich gesund von deiner Familie distanzieren zu können.
Zunächst mal vorneweg: Willkommen im Forum!
Du steigst hier gleich mit einem sehr schwierigen Thema ein. Das ist kein Problem, du wirst hier sicherlich kompetente Menschen finden, die dir dazu etwas sagen können. Vielleicht ist es aber besser, das ganze noch einmal zu kopieren und in einem anderen Bereich neu zu eröffnen, in dem auf übersichtliche Weise auch diskutiert werden kann. Das hat einen rein technischen Hintergrund, weil Rückfragen in diesem Bereich hier nicht vorgesehen sind... und ich könnte mir vorstellen, dass es da die ein oder andere Frage gibt. Vielleicht also noch einmal in die Rubrik "miteinander-füreinander" kopieren - oder, falls du Wert darauf legst, dass wirklich nur Christen antworten, auch nach "Jesus nachfolgen".
Um dir an dieser Stelle auch noch einmal persönlich zu antworten: Ich denke nicht, dass die "Eltern ehren" bedeutet, dass man ignorieren oder vergessen soll, was an schlechten Dingen vorgefallen ist. In manchen Fällen bedeutet Distanz einfach Selbstschutz - und wir sind ja aufgefordert, auch uns selbst zu lieben. Und auch Eltern sind ihren Kindern gegenüber verpflichtet. Erfüllen sie diese Pflicht nicht, dann haben sie sich selbst von den Kindern entfernt, nicht umgekehrt.
Deine Eltern zu "ehren" kann trotzdem ein guter Weg sein, um dich selbst von möglichen Belastungen zu befreien. Aber das kannst und solltest du aus der Distanz tun... etwa, indem du für deine Eltern betest. Nicht aus Schuldbewusstsein, sondern weil du gerade nicht für sie verantwortlich bist. Deshalb kannst du das im Gebet abgeben. Ich selber bin ja nicht mehr gläubig, aber früher haben mir solche Gebete sehr geholfen.
Anderes von dem was du schreibst scheint mir eher ein Fall für das Jugendamt zu sein. Das wären Dinge, wo sicher die ein oder andere Rückfrage angemessen erscheint... und zwar auch jenseits von Glaubensfragen, da werden klare Grenzen überschritten.
Ich denke - wie Lucan auch - dass nicht jedes Fehlverhalten mit dem Glauben erklär- oder entschuldbar ist.
Und gerade wenn Gewalt gegenüber Kindern (und offensichtlich auch anderen Menschen) im Spiel ist, lässt sich das nicht mit irgendwelchen 'Anweisungen' der Bibel begründen oder rechtfertigen.
Das, was ich aus Deinen Zeilen herauslese, klingt für mich - ganz ungut - sehr sektenhaft und nicht nach gesundem Glauben.
Ich kann dir nur drei kurze Punkte nennen:
a) Ja, es ich nachvollziehbar, wenn du Abstand suchst und keinen Kontakt mehr zu deiner Familie haben möchtest.
b) Solange deine Schwester selbst nicht einsieht, dass die Gewalt gegen sie nicht gut ist, wird es schwer. Du kannst nur für sie da sein, solange es dich nicht kaputt macht, und sie auf Hilfsangebote hinweise, z.B. Gewalt gegen Frauen: Hilfetelefon
c) Beim Thema der Kinder wäre die Frage, ob du das Jugendamt informieren möchtest. Hier Informationen dazu Kinderschutz - Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt.
Nachtrag: Wenn Eltern meinen, sie könnten irgendetwas von den Kindern einfordern mit dem Hinweis auf das Gebot, die Eltern zu ehren, dann sind sie selbst es, die das Gebot brechen. Dann haben sie etwas Grundlegendes zum Thema Liebe nicht verstanden.
Liebe Schwester im Glauben,
Deine Geschichte hat mich tief berührt. Was du durchgemacht hast, ist unvorstellbar schwer, und ich bewundere deinen Mut, diese schmerzhafte Situation mit uns zu teilen.
Die Bibel lehrt uns, Mutter und Vater zu ehren, aber das bedeutet nicht, sich selbst oder andere Missbrauch aussetzen zu müssen.
Missbrauch in familiären Beziehungen ist eine schwere Verletzung des Vertrauens und widerspricht zutiefst Gottes Plan für Familien. Gebete für Heilung und Wiederherstellung der Familie können hilfreich sein, aber echte Versöhnung erfordert Reue und Umkehr.
In deiner Situation sehe ich mehrere biblische Prinzipien:
- Vergebung ist wichtig, aber sie bedeutet nicht, dass du weiterhin Kontakt haben musst.
- Gott will nicht, dass wir oder besonders Kinder in gefährlichen oder missbräuchlichen Situationen bleiben. Gebete für schwierige Situationen können dir Führung geben.
- Manchmal muss man für eine Zeit oder dauerhaft Abstand nehmen, um sich selbst und seine eigene Familie zu schützen. Gebete für innere Heilung können dir dabei helfen.
- Die Gewalt gegen ein Kind zu rechtfertigen und als "Züchtigung" zu bezeichnen, ist eine grobe Verdrehung der Bibel. Gebete für das Wohlbefinden von Kindern können dir helfen, für die betroffenen Kinder einzustehen.
Es ist wichtig, dass du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst – sowohl für dich als auch für die Kinder, die noch in Gefahr sein könnten. In Deutschland gibt es Beratungsstellen und christliche Therapeuten, die dir helfen können.
Du musst auch wissen, dass in Fällen von Kindesmissbrauch eine gesetzliche Meldepflicht bestehen kann. Gebete um Weisheit können dich in diesen schwierigen Entscheidungen leiten.
Jesus selbst hat gesagt, dass wer einem Kind Böses tut, besser daran täte, mit einem Mühlstein um den Hals im Meer versenkt zu werden (Matthäus 18,6). Das zeigt, wie ernst Gott den Schutz der Schwachen nimmt.
Ich bete, dass du die Kraft findest, gesunde Grenzen zu setzen und den Neuanfang zu wagen, den du brauchst. Du kannst deinen Vater ehren, indem du für ihn betest und ihm Gottes Vergebung wünschst, ohne dich selbst oder dein Kind weiteren Schaden auszusetzen.
Möge Gott dir Weisheit, Kraft und Heilung schenken auf diesem schweren Weg.
@flowerday guten Abend,
Zunächst einmal tut es mir Leid das zu hören . Unvorstellbar wie man als Gläubiger nicht diese Reflektion aufbringt seine Handlungen zu überdenken.
Ohne Reue; bzw. aufrichtige Buße sollte man nach dem irdischen Tod nicht in der Haut eines Kinderschänders stecken.....aber das wurde dem Herrn ja schon gesagt.
Tatsächlich weiß ich nicht wie man das theologisch Beurteilen soll mit dem Gebot "Die Eltern zu Ehren" wobei es auch eine Verheißung ist für denjenigen, wo es doch tut. Je schwerer, je mehr Gnade von Gott ist zu vermuten.
Als ernster Katholike würde man in solchen Fällen vermutlich sogenannte "Barmherzigkeitrosenkränze" beten. Für mein Stiefvater habe ich das auch getan; Kurz vor seinem Tod hatte er sich tatsächlich dem Glauben wieder zugewandt und auch mit gegenüber, nach Zig Jahren Verbitterung. Tatsächlich ruft man auch in schweren Fällen Patrone um Fürbitten an; Mir ist natürlich klar das zumindest im evangelischen Bereich dies nicht praktiziert würde.
Ich wünsche auf jeden Fall Gottes Weisheit und Segen für Dich.
Gruß Eddy
@flowerday und alle anderen:
Ich möchte mich gerne dazu äußern, was das vierte Gebot "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird." meiner Meinung nach wirklich bedeutet.
Es bedeutet nicht, dass man alles tun soll, was die Eltern wollen oder ihnen gar nacheifert. Es bedeutet auch nicht, dass man den Eltern Lobhudelei entgegenbringen soll, es bedeutet nicht einmal, dass man die Eltern unbedingt unterstützen muss, wenn sie alt, schwach und gebrechlich sind (dies wird schon vom Gebot der Nächstenliebe abgedeckt). Die Eltern zu ehren bedeutet, dass man so lebt, dass es den Eltern zu Ehren gereicht. Man soll so leben, dass Eltern stolz darauf sein können und sie erkennen, dass sie in der Erziehung nicht versagt haben.
Wenn man so lebt, dass christliche Eltern Stolz empfinden sollten, dann lebt man lange in dem Land, das man von Gott bekommt (wobei ich nicht genau weiß, was das heißt, ist aber insgesamt stimmig für mich). Dann ist es auch egal, ob die Eltern tatsächlich stolz und froh sind über ihr Kind, welches aufrichtig und gottesfürchtig lebt. Eltern, die sich nicht über ein erwachsenes Kind freuen, welches in Vertrauen zu Gott lebt, bringen sich um ein tiefes Glücksgefühl, und haben das auch gar nicht verdient.
@flowerday Manchmal sind Familien so kaputt, daß man sich zum Selbstschutz nur vom Acker machen kann, sonst geht man mit drauf. Und damit hilft man niemandem. Insbesondere, weil man selbst selten heil aus so einer Familie kommt.
Daß sie sich ihrer Gemeinde gegenüber auch noch als besonderst heilig verkaufen, zeigt auch, daß sie von Einsicht weit weg sind. Und sie werden nie zu einer Einsicht kommen, solange sie sich drauf verlassen können, daß z.B. du zu ihnen hältst.
Sie sind auf einem ganz falschen ganz bösen Weg, und wenn du fähig sein willst, vielleicht doch noch bischen Kontakt zu halten um den Kindern zu helfen, brauchst du genug Distanz um selbst einen stabilen emotionalen Halt zu haben.
Sag ihnen, daß sie jederzeit zu dir können, aber sorg dafür, daß du auch wirklich eine zuverlässige Anlaufstelle außerhalb bist.
Meine Mutter hat ein Alkoholproblem. Momentan ist sie stabil, aber in ihren schlimmen Phasen hat oft ein kurzer Telefonkontakt gereicht, und ich war wieder so drin in dem was ich alles schlimmes mit ihr erlebt habe, und was sie mir im Suff angetan hat (wenig körperliche, aber viel psychische Gewalt. Geschlagen hat mich ab und zu mein Vater als ich noch klein war), daß ich an dem Tag jeweils auch nicht in der Lage war, für irgendjemanden da zu sein. Ich bin innerlich total verkrampft.