Warum will Jesus mich nicht?
Ich suche seit über einem Jahrzehnt den Zugang zum christlichen Glauben, die letzten zwei Jahre davon sehr intensiv. Es ist ein Kampf, den ich nicht mehr kämpfen kann. Er hat mich zu viel Kraft und Tränen gekostet. Mein Herz ist zerbrochen. Die Bibel - und somit Gottes Wort - erreicht mein Herz nicht. Ich habe unzählige Male gefleht und gebettelt, bin auf die Knie gegangen, habe Nächte durchgeweint, damit Jesus mein Herz für sein Wort öffnet. Nichts ist passiert. Ich weiß, dass ich meine Rettung nur durch Jesus finden kann - aber Jesus hält mich auf Abstand. Obwohl mein Leben bereits völlig zerstört ist, hat mich diese Zurückweisung nun komplett zerbrochen.
Nach zwei Jahren ununterbrochenem Kampf gebe ich nun auf. Ich kann nicht mehr nach Jesus suchen. Die Kräfte sind aufgebraucht. Vermutlich ist das mein letzter Hilfeschrei nach Jesus.
(Bitte Text verschieben, wenn an der falschen Stelle gepostet.)
Als ich deine Titelfrage las, kam mir als erste Antwort in den Sinn: Jesus will dich - und du brauchst nichts dafür zu tun, als ihn auch zu wollen.
Ich denke, so wie du es schilderst, dass du bestimmte Vorstellungen davon hast, wie Jesus dir zeigen könnte, dass er dich annimmt.
Und es scheint mir, dass deine Vorstellungen sehr stark von irgendwelchen Äußerungen aus Auslegungen anderer Menschen geprägt sind, welche die biblischen Texte ausgelegt/interpretiert haben - und ihre ganz eigene Interpretation als unverfälschtes und allgemeingültiges "Gottes Wort" darstellen.
Ich weiß nicht, wie lange du schon mit solchen festgelegten Vorgaben lebst (?) Aber so wie du deine Frage abschließt ....
Nach zwei Jahren ununterbrochenem Kampf gebe ich nun auf. Ich kann nicht mehr nach Jesus suchen. Die Kräfte sind aufgebraucht. Vermutlich ist das mein letzter Hilfeschrei nach Jesus.
.... vermute ich einfach mal, dass du genau an diesen Punkt kommen musstest.
Nicht, weil Jesus dich abweist. Sondern damit du deine ganzen Vorstellungen, wie es denn sein müsste, wenn Jesus dich annimmt, erst einmal abwirfst - weit weg. Denn erst wenn du die ganzen menschlichen Vorgaben aus deinem Sinn streichst, kannst du dein Herz öffnen für das, was Jesus DIR ganz persönlich zeigen will.
Ich weiß nicht, was dir nun am Besten hilft, um neu anzufangen. Aber zunächst gehört das unbedingte Loslassen dazu, um dein Herz für ganz eigene Impulse von Gott/Jesus zu empfangen.
Ich kenne solch ein Loslassen auch. Bei mir hat es viele kleine Schritte, über Jahre hinweg gebraucht, um alles Fesselnde aus der Lehre von Menschen ÜBER Gott und Jesus gänzlich loszuwerden. Aber schon bei den ersten kleinen Schritten konnte ich spüren, dass dieser Weg in die Freiheit von Ängsten führt. So, als wenn "Jesus und ich" einen ganz neuen Weg gehen würden.
Für mich war es hilfreich, dass jemand mich aufgefordert hat, mal die vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes), die ich eigentlich schon fast auswendig kannte, zu lesen. Und zwar ganz ohne Auslegung, so als wenn das jetzt und heute von dir beobachtet würde.
Einfach mal so, als wenn es eine ganz neue Geschichte wäre, über den Lebensweg von Jesus auf der Erde. Und zwar nach dem Aspekt: "was genau sagt Jesus zu den Menschen, denen er begegnet? Wie geht er mit ihnen um? Was sagt Jesus über Gott, seinen Vater?
Für mich war das eine ganz eigene "Offenbarung", die alles gelernte in den Schatten gestellt hat. Vielleicht kann es für dich auch ein Anstoß zum Neubeginn sein ... vielleicht auch nicht. Du kannst aber das, was ich ganz am Anfang schrieb, gerne als feststehende Tatsache erkennen - denn ich denke, es stimmt so:
Jesus will dich - und du brauchst nichts dafür zu tun, als ihn auch zu wollen.
ER ist da - du kannst einfach mit Ihm reden ... so wie du bist und da, wo du bist ... ohne Schnörkel und Vorgaben, einfach mit offenem Herzen.
Ich wünsche dir, dass du den Weg findest - weil es DEIN Weg ist - nicht, weil irgendjemand es dir vorgibt. ❤️
@zerbrochen Hallo zerbrochen,
Nach zwei Jahren ununterbrochenem Kampf gebe ich nun auf. Ich kann nicht mehr nach Jesus suchen. Die Kräfte sind aufgebraucht. Vermutlich ist das mein letzter Hilfeschrei nach Jesus.
Ich habe schon oft gelesen, dass das der Punkt war, an dem Jesus einen Menschen abgeholt hat in dem Sinne, dass die Beziehung von da an möglich war. Ich habe auch mal gelesen (ich meine, dass es ein Buch von Henry Nouwen), dass wir im Abendmahl das Brot essen, das gebrochen wurde, wie Jesu Leib für uns gebrochen wurde, damit er uns als Opfer frei macht. Genauso kann es sein, dass wir erst mal zerbrechen müssen, um frei zu werden für Jesus, für den neuen Bund. Allzu oft sind es eigene Vorstellungen und ein eigener Wille, der uns davon abhalten, in den Willen Gottes zu kommen. Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du das erlebst - dass Du Jesus mit geöffneten Armen begegnest. Es ist das Angenommenwerden eine Gnade, die wir uns nicht erarbeiten und schon gar nicht erzwingen können.
In Psalm 51, 19 heißt es (Schlachter Übersetzung): Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz Wirst du, o Gott, nicht verachten.
Manchmal sind es auch Bindungen, die Vorfahren eingegangen sind, die uns davon abhalten, dass wir frei werden für den Neuen Bund, für eine Beziehung mit Jesus. Dann können wir den Heiligen Geist bitten, dass er uns das zeigt und wir können das Blut Jesu hineingeben, damit diese Schuld durch das Blut Christi gesühnt wird und wir frei davon werden. Es gibt da z.B. ein Buch von Hrvoje Sirovina das sich mit dieser Thematik beschäftigt ("Erlösung für deine Blutlinie: Grundlagen für Durchbrüche in den Gerichtssälen des Himmels"). Bestandteil darin ist ein Gebet, das man einfach beten kann und sich dabei von allen möglichen solcher Bindungen lossagen kann. Manchmal sind es auch Flüche, die auf Familien gelegt wurden. Flüche sind dazu da, dass wir sie im Namen Jesu und in der Kraft Jesu Blutes brechen! Das alles ist ein Prozess, den wir mit Hilfe und an der Seite Jesu und des Heiligen Geistes gehen können - unverkrampft und souverän, denn der Herr der Herren ist dabei an unserer Seite, auch wenn wir ihn in dem Moment noch gar nicht spüren.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Jesus Deinen Hilfeschrei auch in diesem Thread wahrnimmt und dass er sich Dir in Liebe und Gnade mit der ganzen Macht, die ihm zur Verfügung steht, zuwendet. Jesus sitzt zur Rechten des Vaters, des Schöpfers des Himmels und der Erde, dem kein Ding unmöglich ist. Alle Macht hat der Vater unserem Herrn Jesus Christus in die Hände gegeben.
Sei frei!
Hej zerbrochen,
herzlich willkommen hier!
Einfach mal - auch an neubaugöre und andere - der Hinweis, dass sich im neuen Forum nichts verschieben lässt. Von der Idee her ist es hier in Glaubensfragen Q&A so, dass EINE Frage gestellt wird und darauf beliebig viele User EINE Antwort geben. Ein Austausch, eine Diskussion ist nicht vorgesehen.
Wenn du denkst, dass dein Anliegen andernorts besser aufgehoben wäre - und dafür sehe ich durchaus gute Gründe -, müsstest du bitte einen neuen Thread eröffnen. "Miteinander-Füreinander", "Jesus nachfolgen" oder "Authentisch Christsein" kann ich mir als mögliche Unterforen vorstellen.
Liebe Grüße
fr 🙂 sch
@Lucan @SteRo ich hab den "Mod-Knopf" gedrückt und drum gebeten, den Thread zu verschieben, weil er hier im Q&A etwas unglücklich verortet ist.
@zerbrochen Eine Suche ist kein Kampf. Ich weiß nicht, was du erwartest und warum du glaubst, Jesus würde dich zurückweisen. Und warum du dennoch davon ausgehst, dass Jesu der richtige Weg sei. Deine Worte ergeben für mich wenig Sinn.
Ich kenne einige, die auf große Wunder und übernatürliche Erlebnisse warteten. Quasi als Forderung an Gott: Mach das, sonst glaube ich nicht. Ich denke allerdings nicht, dass Gott sich erpressen lässt. Und ich denke nicht, dass es im Glauben um Wunder und übernatürliche Erlebnisse geht.
Von daher: Sei weniger verkopft, fahre deine Erwartungen herunter, und liebe deinen Nächsten.
Hallo zerbrochen,
um näher auf dich eingehen zu können, wäre es gut - wie bereits vorgeschlagen - wenn du einen neuen Thread öffnest, indem aufeinander reagiert werden kann. Einen ersten Einstieg versuch ich nun aber auch gerne gleich hier.
Die Frage „Warum will Jesus mich nicht?“ sehe ich als falsch gestellt. Alles, was ich bisher erlebt und in der Bibel lese, besagt dass Jesus UNS ALLEN zugewandt ist. Jesus schließt niemanden aus. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben - FÜR ALLE. Wenn du das so erlebst, dass Jesus dich nicht will, woran machst du das fest? Was erfüllt sich nicht so, wie du es dir vorstellst?
Wenn ich das richtig verstehe, hast du die frohe Botschaft verstanden und hältst sie auch für wahr. Was genau suchst du dann seit über einem Jahrzehnt und davon ganz intensiv in den letzten zwei Jahren? Woran ist dein Herz (sogar dein Leben) zerbrochen? Wünschst und erwartest du Heilung, die du nicht erlebst? Was meinst du damit, dass Jesus dir dein Herz für sein Wort öffnen soll? Wie sollte das aus deiner Sicht für dich aussehen? Warst du in dieser langen Zeit im Austausch mit anderen Christen über Gottes Wort?
Jesus hält dich auf Abstand - so nimmst du das wahr. Ich will dir deine Wahrnehmung nicht streitig machen. Was ich mich dabei aber frage: Du nimmst ihn also wahr? Was nimmst du von Ihm wahr? Und wodurch siehst du den Abstand begründet? Und kann es sein, dass auch etwas anderes (z.B. dein Denken) den Abstand erzeugt?
So wie du schreibst, sprichst du aus großer Not und Sehnsucht heraus. Mit meinen vielen Fragen will ich dich nicht überfordern. Inwieweit du darauf in einem neuen Thread Antworten geben magst, steht dir natürlich völlig frei. Vielleicht regen manche Fragen, dich auch an, deine Sicht zu überdenken. Glaube ist ganz einfach. Nur Glaube hat viel mit Vertrauen zu tun. Mein spontaner Eindruck ist, dass es vielleicht genau daran bei dir hapert. Warum kannst du Jesus nicht vertrauen? Das ist die Gegenfrage, die ich dir stelle.
Ergänzen möchte ich noch: Wir alle sind „nur“ auf dem Weg. Wir alle sind im Glauben Wachsende und immer wieder am Leben und im Glauben Scheiternde. Niemand ist perfekt - das ist auch nicht das Ziel. Gott nimmt uns so an, wie wir sind, Er begleitet uns, fordert uns heraus, beschenkt uns, formt uns, … - das kann sich zeitweise auch sperrig anfühlen. Bei all meinen Erfahrungen hat sich mein Vertrauen stets bestätigt. Was ich aktuell nicht verstehe, ich kann es vertrauend annehmen, weil ich aus Erfahrung weiß, Gottes Pläne sind gut, auch wenn ich das nicht vorhersehen kann und auch nicht jederzeit erkenne. Im Rückblick darf ich dankend annehmen, wie gut es Gott mit mir, mit uns meint. Und ich wünsche dir sehr, dass es den Moment gibt, indem du so auch auf deine sehr lange Durststrecke zurückschauen kannst.
Gib nicht auf! Jesus ruft genau diejenigen zu sich, die mühselig und beladen sind!
Alles Gute für dich und guten Mut wünscht Seidenlaubenvogel
Das verstehe ich nicht so richtig... wenn du WEISST, dass du nur durch Jesus gerettet werden kannst... dann bist du doch gläubig? Mehr braucht es doch eigentlich nicht...
Mir scheint, du hast sehr spezifische Erwartungen, dass mit dem Glauben etwas ganz Bestimmtes passieren muss. Das ist individuell aber ganz verschieden. Mir selber ging es auch so, dass ich mit der Bibel nichts anfangen konnte, mit Ausnahme einiger weniger Stellen. Den Jesus, von dem mir erzählt wurde, habe ich auch nicht gefunden... allerdings glaube ich auch nicht, verloren zu sein. Das ergäbe ja keinen Sinn.
Vielleicht eröffnest du das Thema aber besser noch einmal in einem der regulären Foren wie "authentisch Christ sein", weil man da aufgrund der technischen Vorgaben besser diskutieren kann - hier bekommt man nur kurze Antworten, und das Nachfragen ist kompliziert...
Vielleicht solltest du in einem regulären Thread mal darlegen, welche Erwartungen an Glauben du hast. Woran machst es fest, dass der Glaube dein "Herz erreicht"? Auch gehört Leiden zum christlichen Glauben dazu, wenn du also das Gefühl hast, dass Gott dich ablehnt, dann könnte genau das der Prüfstein für deinen Glauben sein, den Gott für dich vorgesehen hat.
Also schreib mal etwas mehr über deine Erwartungen.
Zuerst eine Frage: Irritieren Dich die unterschiedlichen Übersetzungen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Elberfelder Bibel mit Sprachschlüssel einem beim Zugang zum Glauben schon erheblich weiterhilft. Sowohl im Hebräischen als auch in Koine (Bibelgriechisch) es im Deutschen viele Übersetzungsmöglichkeiten gibt, die den Zugang schon in die falsche Richtung denken lassen. Und dann bin ich vor Jahren auf das Buch von Fruchtenbaum „Das Leben des Messias“ gestoßen. Beim Lesen dieses Buches wurde mir klar, das die Worte Jesu vor dem Hintergrund gesehen werden müssen, dass er als Jude gegen das „Sodom und Gomora“ bei den jüdischen Herrschern und machtpolitisch ausgerichteten Hohepriestern ausgerichtet war, was mich wiederum zum Buch Jesaja führte und damit mitten in die politische, wirtschaftliche und soziale Situation in Judäa und Israel. Danach wurde mir als einem Kind, das in den Sechzigerjahren als Kind eines Katholiken und einer Protestantin geboren wurde und den gegenseitigen Zoff als Kind mitbekommen hat, klar, dass die Aussagen Jesu im NT nur auf dem Hintergrund der Zeit zu verstehen sind, als sie Jesu gesprochen hat. Und nur vor diesem Hintergrund kann man so meine Ansicht die Worte Jesu in der heutigen Zeit verstehen und sich von ihnen leiten lassen.
ich weiß, dass scheint ein schwieriger Zugang zu sein, aber ich habe bist zum heutigen Tag immer Ermutigungen trotz trauriger Ereignisse gefunden und so meinen Glauben gefestigt.