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In der Wüste


oblacko
Themenstarter
Beiträge : 4

Matthäus 4:1

"Da ward Jesus vom Geist in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde."

Hallo,
Ich möchte meine Brüder in Christus fragen:
Woran erkennt ihr, dass ihr gerade durch eine „Wüste“ geht und es nicht einfach nur ungünstige Umstände sind?
Was habt ihr in dieser Zeit getan, und was hat sich danach verändert?

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1 Antwort
Martha
 Martha
(@martha)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 915

In der Wüste

ist man zurückgeworfen auf sich selbst. Ohne Ablenkung. Ohne Ausblick. Ohne viel Nahrung - nur das Nötigste, das zum Überleben reicht.

Wenn man sich darauf einlässt (und nicht hadert), fallen eigene innere Unruhen und von aussen auferlegte Fremdbestimmungen ab. Und es bleibt die liebende Wärme des Schöpfers, der Geborgenheit schenkt wie eine Henne, die ihr Küken unter ihre Flügel nimmt. 

martha antworten
AWHler
 AWHler
Beiträge : 439

@oblacko 

Vielleicht möchte eine Schwester hier darauf als erstes antworten?

L'Chaim

awhler antworten
1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 17402

@awhler Vielleicht hat er ja eher ein "Männerproblem" ... 😉

@oblacko Sorry für den Witz an den AWHler. 🙂

neubaugoere antworten


Deborah71
Beiträge : 25705

@oblacko 

Danke für deine Frage. Da sie in Jesus nachfolgen steht und nicht im Männersthread, nehme ich mir die Freiheit darauf zu antworten.

Mir ist aufgeleuchtet, dass die Wüste in der Vorstellung eher negativ und beschwerlich gedacht wird. 

Impulse zu deinem Vers: 

in die Wüste führen, dazu gibt es eine erfreuliche Stelle im AT bzgl des Volkes. Jesus ist Teil des Volkes>

Hosea 2, 16 Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen und freundlich mit ihr reden. 17 Dann will ich ihr dort ihre Weinberge geben und das Tal Achor[1] zum Tor der Hoffnung machen. Und dort wird sie antworten wie zur Zeit ihrer Jugend, als sie aus Ägyptenland heraufzog. ...bis Vers 25 voller segensreicher Verheißungen. 

und ein weiterer Vers, den ich in Verbindung bringen kann: 

Hl 8,5 Wer ist sie, die heraufsteigt aus der Wüste, an ihren Freund gelehnt?

Wie kam Jesus aus der Wüste zurück? >

Lk 4, 14 Und Jesus kam in der Kraft des Geistes wieder nach Galiläa; und die Kunde von ihm erscholl durch das ganze umliegende Land. 15 Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von jedermann gepriesen. 

 

Damit kann ich "Die Wüstenzeit" als eine intensive Beziehungszeit mit Gott verstehen, sehr ermutigend, in die Kraft zum Überwinden hineingeliebt und gestärkt zum Dienst. 

deborah71 antworten
3 Antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 2 Monaten

Beiträge : 229

@deborah71 

 

Ich habe mal einen Podcast angehört. So eine Art "Gute nacht" Podcast. Der Sprecher war mal in der Wüste unterwegs. Am Tag drückend und elendig heiss und in der Nacht, da kamen die Tiere und es ertönte hunderte Geräusche von Tieren. Von leiseren und lauteren Tieren.

 

Die Wüste kann ein seher bedrückender Ort sein und die Stille in der Wüste kann für einem bedrückend sein. Aber  wenn man selbst  in der Stille verharrt, wird die Wüste zum leben.

meriadoc antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 25705

@meriadoc 

Was mit Wüste übersetzt ist, kann auch mit Steppe übersetzt werden. Es kann auch eine Felsenwüste sein mit Schattenstellen. 

Jesus war sehr wahrscheinlich in der Judäischen Wüsten am Jordan. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Jud%C3%A4ische_W%C3%BCste

deborah71 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 25705

Im Artikel fand ich den Begriff Halbwüste und hab weiter geklickt. Sehr interessant, wieviele verschiedene Wüstenarten es gibt. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Halbw%C3%BCste

deborah71 antworten
BePe0905
Beiträge : 260

@oblacko 
Rückblickend auf ihr bisheriges Leben sprechen Menschen gern von den "Wüstenzeiten ihres Lebens", die sie zu durchschreiten hatten. 
"Rückblickend"  - das heißt also, dass sie es geschafft haben, dass sie aus dieser Wüste wieder rausgekommen sind. 
Und rückblickend fällt manches Urteil milder und freundlicher aus als zu den Zeiten, in denen man sich gerade auf Wüstenwanderung befand. 

Gemeinsam haben solche Wüstenzeiten oder Wüstenwanderungen meist, dass sie nicht freiwillig sind. Oft hervorgehoben durch plötzliche Ereignisse, die man nicht selbst steuern konnte, manchmal allerdings auch durch solche, die man selbst fahrlässig verschuldet hat und gelegentlich auch solche, die sich langsam anbahnten, die man aber nicht wahrnehmen wollte.
Gemeinsam ist ihnen meistens auch, dass man sich dabei eher verloren vorkommt als behütet, eher gestresst als relaxed, eher verbittert als befreit, eher aussichtslos als voller Perspektiven, eher hilflos als stark. 

Dem gegenüber stehen solche Wüstenzeiten, die sich Menschen selbst gönnen, um in der Ruhe und Abgeschiedenheit zu sich selbst zu finden. Nicht ganz zufällig lebten schon zu Jesu Zeiten Einsiedler in den Wüsten, bauten später Menschen Klöster und Eremitagen in Wüstengegenden. Und wer einmal eine ganz bewusst eine Nacht in einer Wüste erlebt hat, den erfüllen das Erlebnis und die Eindrücke noch lange. 

Aber deine Zeilen lassen den Schluss zu, dass du dich momentan eher in einer unglücklichen Situation befindest, die du nicht gewollt hast und die dir zu schaffen macht. 

Dann solltest du daran denken, dass Wüsten nicht endlos sind, sondern begrenzt. Aber um rauszukommen muss man sich bewegen! Wer in Selbstmitleid, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung in der Wüste stehen bleibt wird es schwer haben, wieder rauszukommen und Anschluss an Andere zu finden.

Heute haben nur die wenigsten Menschen unseres Landes die Chance (oder das Problem), sich durch eine echte Wüste bewegen zu dürfen (oder müssen). Die heutigen Wüsten für Menschen unserer Zeit heißen "Mobbing", "Verlust des Arbeitsplatzes", "Scheidung und Trennung", "Verlassenheit", "finanzieller Ruin", "schwere Krankheit", "Überforderung und Burnout" usw....
Und dabei ist es eigentlich egal, ob es sich um eine "echte", also länger andauernde Wüstenzeit unseres Lebens handelt oder "nur" um vorübergehende ungünstige Umstände. Denn wenn es nicht gewollt ist, dann ist es immer schmerzlich. 

Die Bibel berichtet, dass sich Jesus in die Wüste zurückzog und lange dort blieb. Als er wieder zurückkam, war er erfüllt von der Kraft des Heiligen Geistes. Wir sehen also, dass uns Wüstenzeiten stärker machen können - aber wir müssen da zuerst durch (es also "hinter uns bringen"). Jesus schaffte dies durch sein Gottvertrauen und regelmäßiges tiefes Gebet. 

Meine persönlichen Wüstenzeiten sind rasch aufgezählt:
Dazu gehört in meiner Jugendzeit der Verlust des Arbeitsplatzes wegen Insolvenz des Unternehmens,
später dann auch mal eine veritable Ehekrise,
danach längere Zeit unglücklich am Arbeitsplatz, wobei sich aus regionalen und konjunkturellen Gründen keine Alternative und Perspektive zeigte,
später dann starke berufliche und persönliche Unsicherheit in der ersten Zeit meiner Selbständigkeit... 

...aber das war's auch schon. Du siehst, ich fand jedes Mal aus der Wüste (oder aus der Situation) wieder heraus und kann heute sagen, dass mich all diese Krisen reifer und stärker gemacht haben, aber auch toleranter, ruhiger und offener anderen Menschen gegenüber. 

bepe0905 antworten
1 Antwort
Samira-Jessica
(@samira-jessica)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 168

@bepe0905  ❤️ schöner und wahrer zusammenfassender Post!

Es ist immer wieder erstaunlich, wie dunkel und lang diese Wüstenwanderungen scheinen, und aussichtslos, und wie es Gott letztlich doch immer gelingt, uns rauszuholen und stärker und das Danach sogar noch heller und besser zu machen!

samira-jessica antworten


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