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Jesus nachfolgen heißt das Doppelgebot der Liebe zu leben. Was bedeutet das für dich?


Nils
 Nils
Themenstarter
Beiträge : 335

Das Doppelgebot der Liebe im Christentum bezieht sich auf die zentralen Gebote, die Jesus Christus in den Evangelien lehrte. In Matthäus 22, 37-40 heißt es: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten."

Das Doppelgebot der Liebe fordert die Gläubigen auf, Gott über alles zu lieben und ihren Nächsten wie sich selbst zu lieben. Es betont die Bedeutung der Liebe als zentrales Prinzip des christlichen Glaubens und als Grundlage für ein erfülltes und sinnvolles Leben.

Die Liebe im christlichen Kontext bezieht sich in erster Linie auf die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Es wird gelehrt, dass diese Liebe universell sein sollte und sich auf alle Menschen erstrecken sollte, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Glauben oder ihrer Lebensweise. Die christliche Lehre betont die Bedeutung der Nächstenliebe, des Mitgefühls und der Fürsorge für alle Wesen.

Gott liebt man, wenn man ein Leben in Einklang mit Gottes Willen führen und nach Vollkommenheit strebt. Nach Vollkommenheit zu streben bedeutet, nach Erleuchtung zu streben. Erleuchtung bedeutet, im Licht zu leben, das Licht in sich zu haben und Licht auszustrahlen. Erleuchtung bedeutet, eins mit Gott zu sein. 

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Deborah71
Beiträge : 23910

Was Jesus zur Nachfolge sagt:

HfA   Lukas 14, 25 Als Jesus sich wieder auf den Weg machte, wurde er von einer großen Menschenmenge begleitet. Er wandte sich zu ihnen um und sagte:
26 »Wenn einer mit mir gehen will (mir nachfolgen will), so muss ich für ihn wichtiger sein als seine Eltern, seine Frau, seine Kinder, seine Geschwister, ja wichtiger als das eigene Leben. Sonst kann er nicht mein Jünger sein.
27 Wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir nachzufolgen, der kann nicht mein Jünger sein. 

Jemand definierte mal: sein Kreuz auf sich nehmen geschieht dann, wenn Jesu Wille meinen Willen durchkreuzen kann/darf.

Es gibt noch andere Auslegungen dazu, diese hier hat mich jedenfalls sehr angesprochen.

deborah71 antworten
3 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 23910

Fortsetzung:

Damit das Doppelgebot der Liebe gelebt werden kann, hat Jesus die Vorraussetzungen dafür am Kreuz geschaffen, die durch Glauben wirksam werden.

Röm 5, 1 Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,
2 durch den wir im Glauben auch Zugang erhalten haben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns aufgrund der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.
3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, da wir wissen, dass die Bedrängnis Ausharren bewirkt,
4 das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung;
5 die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.
6 Denn Christus ist, als wir noch kraftlos waren – ⟨noch⟩ zum ⟨damaligen⟩ Zeitpunkt –, für Gottlose gestorben.
7 Denn kaum wird jemand für einen Gerechten sterben; denn für den Gütigen mag vielleicht jemand auch zu sterben wagen.
8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.
9 Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn vom Zorn gerettet werden.
10 Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.
11 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.

biblische Erleuchtung:

 Joh 8,12 Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.

 

deborah71 antworten
Channuschka-Mod
Moderator
(@channuschka-mod)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 855

@deborah71 Kannst du vielleicht kurz zusammenfassen, warum Röm5,1ff die Voraussetzung für das Doppeltgebot beschreibt? Nur einfach ne Bibelstelle posten, ist immer etwas problematisch, da vieles nicht ganz offensichtlich ist (und immer auch nochmal Auslegungssache).

channuschka-mod antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 23910

@channuschka-mod 

Zum Beitrag

Ja gerne.

Röm 5 entfaltet für mich die kurzen Worte des Petrus in Apg 2: zündender Glaube im Herzen, Umkehr, Taufe, HeiligerGeist-Empfang, Ausrüstung für den neuen Lebensstil des Reiches Gottes.

Röm 5 spricht für mich vom Gerechtgesprochen sein vor Gott, versöhnt worden sein mit Gott, weiterhin versöhnt leben wollen mit Gott, sich und dem Nächsten -  und der Heilige Geist bringt die Frucht des Heiligen Geistes mit ..Liebe, Friede, Freude, Geduld,.....  alles Eigenschaften, die für die Versöhnung mit sich selbst und dem Nächsten hilfreich sind, wo die eigene Liebe nicht ausreicht.  Daher habe ich den Vers 5 fett markiert. Gott schenkt im Glauben an Jesus die Ausrüstung dazu, das Liebesgebot in Wort und Tat erfüllen zu können als Herzensangelegenheit.

 

deborah71 antworten


Nils
 Nils
Themenstarter
Beiträge : 335

Wer keine Liebe in sich hat, kann keine Liebe geben. Wie kommt man als Christ in die Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen?

Die Frage, wie man als Christ die Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen entwickeln kann, ist zentral für das christliche Leben und die spirituelle Praxis. Hier sind einige Schritte und Praktiken, die helfen können, die Liebe in sich zu kultivieren:

  1. Gebet: Das Gebet ist ein wichtiger Weg, um eine persönliche Beziehung zu Gott aufzubauen und seine Liebe zu erfahren. Durch regelmäßiges Gebet kann man sich mit Gott verbinden, um Dankbarkeit auszudrücken, um Führung und Stärkung zu bitten und um seine Liebe zu empfangen.

  2. Bibellesen: Die Bibel ist die zentrale Schrift des Christentums und enthält viele Lehren über die Liebe Gottes und die Nächstenliebe. Durch das Lesen der Bibel kann man mehr über Gottes Liebe erfahren und inspiriert werden, diese Liebe in seinem eigenen Leben zum Ausdruck zu bringen.

  3. Nächstenliebe: Jesus lehrte, dass man seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst. Indem man anderen Menschen Freundlichkeit, Mitgefühl und Unterstützung entgegenbringt, kann man die Liebe Gottes in Aktion zeigen und sie in seinem eigenen Herzen stärken.

  4. Vergebung: Die Bereitschaft zur Vergebung ist ein wichtiger Aspekt der christlichen Liebe. Indem man anderen Menschen verzeiht und alte Wunden heilt, kann man den Weg für mehr Liebe und Mitgefühl in seinem Leben freimachen.

  5. Gemeinschaft: Die Teilnahme an christlichen Gemeinschaften wie Kirchen oder Gruppen kann dazu beitragen, die Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen zu vertiefen. Durch den Austausch mit anderen Gläubigen kann man Inspiration finden und gemeinsam im Glauben wachsen.

  6. Demut: Die Demut ist eine Tugend, die im christlichen Glauben hoch geschätzt wird. Indem man demütig vor Gott steht und sein eigenes Ego zurückstellt, öffnet man sein Herz für die Liebe Gottes und für die Bedürfnisse anderer Menschen.

Durch diese Praktiken und Haltungen kann man als Christ daran arbeiten, die Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen zu entwickeln und sie in seinem täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen. Es ist ein fortwährender Prozess der inneren Transformation und des spirituellen Wachstums, der dazu beiträgt, das Herz zu öffnen und eine tiefere Verbindung mit dem Göttlichen zu erfahren.

nils antworten
Irrwisch
Beiträge : 3583

@nils 

 

Hi Nils

Fragen zu deinemThema:

 

Liebst du dich?

Wenn nein, wieso nicht?

Wenn ja,wie sehr?

 

Freue mich auf deine Antworten.

 

Sei herzlich gegrüßt

 

Inge

irrwisch antworten
2 Antworten
Nils
 Nils
(@nils)
Beigetreten : Vor 11 Monaten

Beiträge : 335
Veröffentlicht von: @irrwisch

@nils   Hi Nils Liebst du dich?

Wenn nein, wieso nicht?

Wenn ja,wie sehr? 

Freue mich auf deine Antworten.

 Sei herzlich gegrüßt 

Inge

Liebe Inge,

ich danke dir für deine Frage und die Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie ich mich selbst liebe. Als Christ glaube ich fest daran, dass Gott mich bedingungslos liebt und dass diese Liebe die Grundlage für meine Selbstliebe bildet.

Ja, ich liebe mich selbst, aber nicht aufgrund meiner eigenen Stärken oder Verdienste, sondern weil ich ein geliebtes Kind Gottes bin. In meinen Erleuchtungserfahrungen durfte ich die Liebe Gottes spüren. Wenn der Heilige Geist Gottes in mir ist, kann ich auch mich und meine Mitmenschen lieben. Wenn ich aus Gott herausfalle, was manchmal passiert, dann fällt mir beides schwer. 

Meine Selbstliebe ist auch geprägt von der Erkenntnis meiner eigenen Unvollkommenheit und Schwächen. Ich akzeptiere meine Fehler und Mängel als Teil meines Menschseins und bemühe mich darum, mich selbst mit Mitgefühl und Güte zu behandeln.

Der Doppelweg der Liebe ist mein Weg immer weiter spirituell zu wachsen. Die Liebe zu Gott verstehe ich als Liebe zum Ziel der Erleuchtung. Erleuchtung bedeutet für mich im Reich Gottes zu leben. Die Liebe zu allen Wesen ist für mich ein wichtiger Bestandteil des Weges zur Erleuchtung. Dadurch wachse ich spürbar in der Liebe. 

Inge, ich danke dir für deine Frage und die Möglichkeit, über dieses wichtige Thema nachzudenken. Möge Gottes Liebe uns alle stärken und ermutigen, uns selbst zu lieben und anderen gegenüber barmherzig zu sein.

nils antworten
Wasilis
(@wasilis)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 520

@nils 

Schöne Gefühle die viele positive Aspekte haben. Wie schaut bei Dir aber im täglichen Leben aus, wenn du mit  anderen Mitmenschen zusammenbist?

Bist du ein Empfänger der Liebe und wie schaut sie aus? Oder ein Geber der Liebe und wie schaut es aus das was du hergibst?

Wie empfindest du die Liebe Gottes, ist sie greifbar? Was tut der Gott mit dir!. Oder was machst du für Gott?

Was ist für dich die Liebe über die du sprichst. Verwende keine Definition von Duden oder Google, aber sag das was dein Herz sagen will. Jedes gutes Beispiel bring einen Anderen weiter! Danke

wasilis antworten


luxlucetintenebris
Beiträge : 642
Veröffentlicht von: @deborah71

Damit das Doppelgebot der Liebe gelebt werden kann, hat Jesus die Vorraussetzungen dafür am Kreuz geschaffen, die durch Glauben wirksam werden.

Liebe Deborah, Jesus hat nicht am Kreuz die Voraussetzung für nurmehr gelebte Liebe zu Gott, den Nächsten und sich geschaffen, sondern während seiner 3-jährigen Wahrheitsbringung über vollkommen glaubwürdiges Gottverständnis, und damit verbunden den Willen des allein wahren Gottes, dem Vater im Himmel. 

Dazu gehört auch, dass Jesus die Gültigkeit bisher gepredigter Gesetze und Propheten für seine Nachfolger genau von diesem Doppelgebot abhängig machte.Mt 22,40 Da passten u.a. all die zu Lieblosigkeit, zum Steinigen und Verbrennen von Mitmenschen für dies und das überhaupt nicht dazu. Dies uvam brachte ihm immer wieder Verfolgung seitens hartherziger AT-Gesetzeslehrer ein.

Doch für die Wahrheit über den allein wahren Gott,den Jesus Vater im Himmel nannteJoh 17,3 und all die Lehren, z.B. dass dieser barmherzige Gott Sünden bei Reue und Umkehr vergibt, und nicht an Opfern sondern an gelebter Barmherzigkeit interessiert ist und wie man gar selber künftig in inniger Gottverbundenheit leben kann, nahm Jesus sogar Kreuzigung in Kauf.

Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Jesus getreuen Nachfolgern vertreten einzig und allein Jesus Evangelium Reich Gottes, auf diese hin ja auch Paulus eifrig hinarbeitete und aufklärte, was hierfür abzulegen, respektive anzuziehen sei. lg luxlucet

 

luxlucetintenebris antworten
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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 23910

@luxlucetintenebris 

Du weißt ja, dass wir da unterschiedliche Ansichten haben. 🙂 Meine hat sich da nicht geändert, was das Kreuz betrifft.

deborah71 antworten
GoodFruit
Beiträge : 3140

@nils Generell kann ich Dir mal zustimmen. Das Doppelgebot der Liebe ist das Zentrum unserer christlichen Hausordnung.

An einer Stelle aber kann ich Dir nicht zustimmen:

Gott liebt man, wenn man ein Leben in Einklang mit Gottes Willen führen und nach Vollkommenheit strebt.

Vollkommenheit erreichst Du nur durch die Gnade Gottes. Rein wirst Du nur, wenn Deine Sünden im Blut Christi abgewaschen sind.

Vollkommenheit ist für mich ein Synonym mit "Perfektion". Perfektion ist aber ein klar satanisches Ziel. Wenn ich das Vollkommene, das Perfekte zum Ziel und zum Maßstab mache, dann tun sich Möglichkeiten der Anklage auf, wenn das nicht erreicht wird.

Von daher ist das kein valides Ziel für einen Menschen - auch nicht für einen Christen. Es ist dies ein Ziel, das gradewegs ins Pharisäertum und damit in die Häresie führt.

Jesus hat uns gelehrt, vollkommen oder perfekt zu werden. Jesus hat uns auf einem Weg geschickt, wo wir als fehlbare Menschen (siehe Petrus!) mit Jesus unterwegs sind und trotz unserer Fehlbarkeit, trotz mangelhafter Vollkommenheit, größte Aufgaben bekommen und OK sind in den Augen Jesu.

Zur Liebe gehört ja grade auch, Menschen trotz ihrer Fehlbarkeit zu lieben! Das Evangelium erlaubt uns Sünder zu sein, erlaubt uns fehlbar und nicht vollkommen zu sein. Nachfolge bedeutet, gnädig mit eigenen Fehlern und den Fehlern anderer zu werden, und nicht Vollkommenheit als größtes Ziel zu setzen und darauf zu verzichten, Maßstäbe anzulegen, im Zusammenhang mit Menschen hierarchisch im Sinne von besser oder schlechter zu denken. Wir sollen demütig sein. Demut bedeutet, die anderen größer zu sehen als sich selber - und so jeglichem Versuch anderer, im Zusammenhang mit einer Erniedrigung eine Entmutigung zu setzen, ins Leere laufen zu lassen - denn ich bin ja längst in dieser Position (ob dies nun berechtigt sein mag oder nicht) und kann aus dieser Postion den anderen lieben was das Zeug hält.

Erst wenn ich kapiert hat, dass Perfektion oder Vollkommenheit weder mein Ziel sein sollte noch dies von mir erwartet wird, komme ich in die Freiheit, die einen Christen ausmacht.

Natürlich wachsen wir als Christ. Wir machen unterwegs Erfahrungen und es gibt Herausforderungen, die wir bestehen müssen. Zentrale Erfahrung dürfte sein, dass ohne Christus nichts geht und mit Christus alles.

Diesen Wachstumsprozess nenne ich den Weg zur Exzellenz. Exzellenz will immer besser werden, will wachsen. Aber Exzellenz ist sich seiner Fehlerhaftigkeit bewusst und strebt gar nicht erst an, diese ganz zu beseitigen, was das Ziel der Vollkommenheit tun würde. Fehler dürfen sein. Fehler sind Teil des Menschseins und dürfen somit nicht verwendet werden, um Menschen zu erniedrigen. Das Akzeptieren von Fehlern bei sich und anderen ist für mich auch zentraler Bestandteil christlichen Lebens. Erst wenn ich erkenne, dass ich bedürftig bin und immer bedürftig bleiben werden, habe ich die Position zum Retter, die elementar ist, um mit diesem Retter unterwegs zu sein. Alles andere beinhaltet die Gefahr eigenmächtigen Handelns, das Streben nach gottgleichen Positionen in der Gesellschaft und das sich überheben über Menschen, die diese "Vollkommenheit" nicht haben. Es führt somit klar in antichristliche Positionen.

Vielleicht hast Du die Konsequenzen eines Anstrebens von Vollkommenheit noch nicht bedacht. Dies finde ich aber wichtig, um am Ende nicht irgendwo herauszukommen, wo man eigentlich gar nicht hin wollte.

 

LG

GoodFruit

 

goodfruit antworten
5 Antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3140

... da fehlt doch ein nicht!

Jesus hat uns nicht gelehrt, vollkommen oder perfekt zu werden.

goodfruit antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3140

Hallo,

da es hier keine Reaktion auf meinen Beitrag gibt, ich die Fragestellung aber für das Christsein für absolut fundamental und entscheidend halte, hier noch ein Nachtrag von mir:

Wer nach Vollkommenheit/Perfektion strebt, der definiert ein Ziel, einen Zustand, den es idealerweise zu erreichen gilt und den wohl nur ganz wenige erreichen dürften. Damit macht er einen Maßstab auf, bei dem dann der Sünder wieder an letzter Stelle steht. Es ist in der Praxis dieses System dann nicht viel anders, als wie es der alte Bund war, der auf Golgatha sein Ende fand.

Exzellenz ist dagegen ein Lebensstil. Es ist dies eine Ausrichtung des Herzens, ein Prozess, ein Unterwegssein mit dem Herrn unter dem Schutz des Blutes Christi. Demut bedeutet hier wirklich, dass sich keiner über den anderen erhebt und ein besonderer erreichter Zustand nicht besondere Rechte ableiten lässt.

Es kann und wird so sein, dass ich als erfahrener Christ andere Aufträge von Gott erhalten werde als wie als Anfänger im Glauben - aber oft wird grade auch der kindliche Anfängerglaube von Gott in besonderer Weise belohnt. Und einem Sünder (insbesondere einem reuigen Sünder) wird wieder aufgeholfen, statt ihn abzukanzeln oder gar zu strafen. Es wird da nicht die Messlatte der Vollkommenheit angelegt, weil dieses System sich des Messens von Menschen und Leistungen enthält und es eben nur um den Prozess, den Lebensstil der Liebe und der Ausrichtung auf den Herrn geht. Das ist für mich der zentrale Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Bund.

Nur, wenn ich auf die Messlatte verzichte, gelingt es, den Satan aus dem Spiel zu halten. Sonst ist er schnell wieder da - bis hin zum "Sensenmann", der Freitags mit der Sense rumfuchtelt (eigene Erfahrung ...). Klar, dass hier dann versucht wird, Christen zu betrügen. Man bekommt das schnell in den Griff, indem man diese Person liebt, bis die Schwarte kracht und sich bewußt unter das Kreuz begibt, um Schutz vor Hexerei zu haben. Nervig ist es trotzdem. Und etwas traurig auch - zeigt es doch, dass das Evangelium von seiner Ausrichtung und Macht komplett unterschätzt und missverstanden wird.

Wir können Jesus nicht dienen, indem wir das wieder aufrichten, was er doch wegen Untauglichkeit und Möglichkeiten des Missbrauchs beendet hat. Und sei es, dass wir das alte Messsystem durch die Hintertür wieder einführen.

Wir müssen Jesus konsequent folgen und Sünde als Teil des Menschseins akzeptieren. Klar ist Sünde zu vermeiden - aber sie kann eben auch keine verdammenden Konsequenzen mehr haben, weil Jesu Blut uns ja grade davor bewahrt. Das muss Konsequenzen im Umgang mit Sündern haben. Das Ziel ist hier erreicht, wenn ich in den Lebensstil der Nachfolge komme. Mit so einem Lebensstil werde ich Wachstum im Geist erleben - aber ein größerer Fortschritt darf nicht zu einem sich über andere Überheben führen. Mehr als Kind Gottes kann ein Mensch nicht werden. Und vor allen Dingen sollte ich davor zurückschrecken Vollkommenheit anzustreben. Vollkommen ist Gott allein - und der Herr möge mich davor bewahren, mich jemals in so einer Position zu sehen.

LG

GoodFruit

goodfruit antworten
luxlucetintenebris
(@luxlucetintenebris)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 642

@goodfruit 

@nils Generell kann ich Dir mal zustimmen. Das Doppelgebot der Liebe ist das Zentrum unserer christlichen Hausordnung.

An einer Stelle aber kann ich Dir nicht zustimmen:

Nils schrieb:Gott liebt man, wenn man ein Leben in Einklang mit Gottes Willen führen und nach Vollkommenheit strebt.

Vollkommenheit erreichst Du nur durch die Gnade Gottes. Rein wirst Du nur, wenn Deine Sünden im Blut Christi abgewaschen sind.

Vollkommenheit ist für mich ein Synonym mit "Perfektion". Perfektion ist aber ein klar satanisches Ziel. Wenn ich das Vollkommene, das Perfekte zum Ziel und zum Maßstab mache, dann tun sich Möglichkeiten der Anklage auf, wenn das nicht erreicht wird.

Jesus sagte ja klar, Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.

Das Wort "streben" von Nils ansonsten weisen, im christlichen Leben zielführenden Aussagen finde ich nicht wirklich stimmig, wenn es darum geht nurmehr in der Liebe leben zu wollen. 

Vollkommenheit erlangt man seit 2000 Jahren durch getreuliche Nachfolge Jesus Christus.  Vollkommenheit und penible Perfektion sind nicht dasselbe. Perfektion in Sache Vollkommenheit ist kein satanisches Ziel, so man sie nicht hochmütig verletzend gegen andere ausspielt.

Bei der von Jesus empfohlenen Vollkommenheit geht es ja um vollkommen gelebte Liebe, Barmherzigkeit, Friedfertigkeit und weiteren Früchten des Geistes.  Wo intensives Bibelstudium nicht dazu führt, dass der Mensch Gottes VOLLKOMMEN sei zu allem Guten Werk geschickt, da wurde wohl alles Mögliche gelesen, doch nicht zur Besserung, Erziehung in Gerechtigkeit führenden Stellen, wie z.B. Kol 3, 8-17. 

Paulus wird oft missverstanden, was schon Paulus feststellte. Auch werden offenbar von vielen Christen Wörter von Paulus wie UNSERE missverstanden, Es geht immer um damals dereinst gleichgesinnte Christenverfolger, Schriftgelehrte. Jesus starb, als sie noch Sünder waren.

Jesus starb für für jene Sünder, deren Sünden, um sie zur Umkehr zu bewegen. (was aber nichts mit dem zuvor erwähnten Evangelium Reich Gottes zu tun hat. Denn Paulus erklärte unmissverständlich, was für Untugenden im Reich Gottes unerwünscht sind, und dass solche die nicht damit aufhörten,  Reich Gottes nicht erben würden.

Rein wird man gemäss Johannes, wenn man solche Hoffnung auf Jesus hat und sich beginnt zu reinigen wie Jesus rein war. Solange jemand immer wieder sündigt, ist er noch nicht soweit, Dank Gottes Gnade kann er oder sie aber anhand hierfür hilfreiche, heilsame zur Heiligung führenden Lehren, allmähliche bis vollkommene Befreiung aus einstiger allfälliger Sündenknechtschaft erleben und beibehalten.

Lies einfach mal Römer 6, da schafften es einstige Knechte der Sünde schon damals,  wo noch Gesetze Mose zu solchen Gesetzeswerken führten, mit welchen man vor dem wahren Gott, dem Himmlischen Vater unseres Herrn Jesus unmöglich als Gerechter bestehen konnte.

Herzliche Grüsse luxlucet

luxlucetintenebris antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3140

@luxlucetintenebris 

Vielen Dank für Deine differenzierte Antwort.

Ja, Du hast Recht: Das Bibelwort (Mt 5, 48) sagt, dass wir vollkommen sein sollen wie unser Vater im Himmel, wie Gott selbst.

Jesus macht an einigen Stellen Maximalforderungen, wo den Jüngern die Kinnlade runterfällt und sie zumindest wohl mal denken: das schafft doch kein Mensch!

Zum Beispiel als Jesus jegliche Ehescheidung verbietet, sagen, die Jünger, dass es wohl besser sei, nicht zu heiraten (Mt 19,10). Und Jesus verweist darauf, dass das nicht alle begreifen können.

Oder ein wenig später, als der Vergleich der Situation der Reichen in Bezug auf ihre Möglichkeit, Errettung zu gelangen mit dem Kamel, das durchs Nadelöhr gehen müsste, die Jünger zu der Aussage veranlasst:

Mt 19, 25:

Als die Jünger das hörten, waren sie zutiefst bestürzt. »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«, fragten sie. 26 Jesus sah sie an und sagte: »Bei den Menschen ist das unmöglich, aber für Gott ist alles möglich.« 

Hier sehen wir, dass Jesus Forderungen stellt, die nach menschlichem Ermessen unmöglich sind. Aber Jesus verweist auf die Möglichkeiten Gottes.

Ich bin der Ansicht, dass all diese Bibelstellen nicht so gelesen werden dürften, als sei es den Menschen möglich, dass aus sich heraus tatsächlich zu erfüllen.

Verständlich wird das alles erst durch die Verhältnisse, die wir nach dem Opfertod Christi haben: die im Blut Jesu reingewaschenen erretteten Nachfolger Christi! Am Kreuz sprach Jesus: Es ist vollbracht! Und in dem Moment sind all unsere Sünden und Vergehen von uns abgewaschen.

Ich halte es nicht für möglich, dass ein "Erleuchtetsein" uns in einen Zustand versetzten kann, in dem wir "Gott-gleich" werden, wie ich das bei Nils herauslese.

Ich bin aber als Mensch, der an Jesus Christus glaubt, der seine Rettung annimmt und in seinem Blut gewaschen bin, gerecht vor Gott. Dann ist gemäß des hohepriesterlichen Gebets Jesu (Johannes 17) Jesus in mir und ich in ihm und dadurch komme in den gottgleichen Zustand, der es mir ermöglicht, die Maximalforderungen Jesu, mit denen die Jünger mitunter hadern, zu erfüllen. Nicht meine absolute Sündenfreiheit als Mensch macht mich gerecht und versetzt mich in den geforderten Zustand, sondern die Gnade Gottes ist es, die dies tut.

Wenn dies nicht gesehen wird und das einzelne Bibelwort ohne den Kontext der Summe der Schrift gelesen wird, dann kann es leicht zu theologischen Entgleisungen führen - bis dahin, dass wir eine dem alten Bund gleichzusetzende Situation durch die Hintertür wieder hineinversetzt werden, in dem es dann wieder Maßstäbe gibt, die an uns als Menschen angelegt werden - ohne das Errettetsein durch das Blut Christi in Betracht zu ziehen.

Wenn ich das spüre, bin ich hellwach und weise darauf hin, wie ich das hier auch getan hat.

Was Paulus angeht, so ist mein Eindruck der, dass er gelegentlich auf seine Historie als Pharisäer zurückfällt - insbesondere dort, wo Gemeinden oder Menschen ihn schier in die Verzweiflung führen. Für mich ist die Epistel nicht  pures Wort Gottes, sondern es sind auch Briefe von Menschen, die an Menschen in ihrer spezifischen Situation hinein geschrieben wurden. Ich glaube nicht, dass es Christen geben kann, deren Sünden ihre Errettung zerrüttet. Die Ehebrecherin wurde von Jesus freigesprochen und die Aufforderung 7x70 mal zu vergeben, kann als ein "immer vergeben" gelesen werden.

Wer also bei Christen Verdammnis in Zusammenhang mit Sünden predigt, der verkennt die Größe und die Macht des Opfertodes Christi!

Bitte versteh dies nicht als Aufforderung zu sündigen! Es ist klar, dass ich als Christ die Ausrichtung meines Herzens habe, den Willen Gottes zu tun! Aber andererseits brauche ich auch keine Angst vor dem Sündigen zu haben, da ich als Christ reingewaschen bin durch das Blut Christi und von daher gar nicht mehr in den Zustand der Verdammnis kommen kann - selbst wenn ich sündigen sollten. Und entsprechend habe ich auch meine Brüder und Schwestern im Herrn zu sehen, die in Sünde gefallen sind.

Ich sehe diese Umstände nicht in jeder Theologie mit berücksichtigt und daher finde ich es wichtig, darüber zu reden.

 

Liebe Grüße

GoodFruit

goodfruit antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3140

@l

uxlucetintenebris 

Noch ein kleiner Nachtrag:

Zur Grundbedeutung von teleios, das in Mat 5,48 als "Vollkommenheit" übersetzt wird, gehört auch das erwachsene, das zur vollen Reife gekommene, das Fertige.

Als Christen wachsen wir im Glauben und Jesus kennzeichnet hier den Zustand, der die volle Reife kennzeichnet: alle lieben - egal wen, selbst den Feind.

Ich selber habe es als elementar erlebt, diesem Anspruch zu folgen. Wenn ich meinen Feind liebe, entwaffne ich ihn geistlich. ER hat keinen sinnvollen Grund für einen Angriff mehr vorzubringen. Klar kann er weiterhin angreifen - aber er würde dies dann nur aus der Position des Verbrechers heraus können. Er könnte seinen Angriff nicht länger als Revanche und als Abwehr eines Angriffs verkaufen. Das ist im geistlichen Kampf ein erheblicher Unterschied. Die Liebe zu unseren Feinden wehrt somit auch Angriffe ab.

Was mir aber noch gekommen ist, das ist folgende Geschichte:

https://www.youtube.com/watch?v=oSKu80NgDh0

Das kurze Video erzählt von den kleinen Propheten aus der Gebirgsregion von Cévennes (Frankreich), zur Gemeinschaft der Camisards, einer Hugonottengemeinschaft, gehörende Kinder, die um 1699 plötzlich anfingen zur Umkehr aufzurufen, prophetisch zu reden und die Bibel zu rezitieren - obwohl sie meist noch nicht einmal schreiben oder lesen konnten. Um diese Kinder herum bildete sich eine geistliche Gemeinschaft, die auf England einigen Einfluss hatte. Wenn man sich dazu informieren möchte, findet man zahlreich englischsprachige Webseiten - im Deutschen aber so gut wie nichts.

Ich erwähne diese Kinder, weil sie sehr schön zeigen, dass Gott vollumfänglich begaben kann, wen er will und dass reife Früchte nicht unbedingt ein langes Wachstum benötigen.

Dein Nickname hier auf Jesus.de verweist ja auf den Waldenserwahlspruch "Lux lucet in tenebris" - Licht leuchtet in der Dunkelheit. Es wird gesagt, dass, wo diese Kinderpropheten waren, oft auch Licht in der Dunkelheit war - und das nicht nur sinnbildlich oder per natürlichem Kerzenschein.

Ich glaube, dass Erleuchtung nichts ist, was ein Mensch durch Heiligung sich erwerben kann. Es ist dies eine Gnade Gottes, gegeben denen, die sich für Jesus geöffnet haben. Wir sollen Licht sein und diese Kinder waren es. Um Leuchten zu können, setzt dies voraus, dass wir bereit sind, uns vom Heiligen Geist entzünden zu lassen. Dann leuchten wir und dann kommt die Vollkommenheit gleich mit, weil Gott in uns ist und durch uns leuchtet und wirkt. Wenn wir es aus uns selbst versuchen, sind wir in der Gefahr, ein falsches Feuer auf der Pfanne zu haben ...

 

goodfruit antworten


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