Vergebung, einfache...
 
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Vergebung, einfacher gesagt...

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Groffin
Themenstarter
Beiträge : 1873

...als getan.

Lukas 17,4
4 Und wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigte und siebenmal
am Tag wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.

Epheser 4,32
32 Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Matthäus 18, 21+22 ff
21 Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, der gegen mich sündigt? Bis siebenmal? 22 Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis
siebzigmalsiebenmal! (das nachfolgende Gleichnis ist auch nicht zu verachten)

Matthäus 6, 14
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben.

Micha 7, 18
Herr, wo sonst gibt es einen Gott wie dich? Allen, die von deinem Volk übrig geblieben sind, vergibst du ihre Schuld und gehst über ihre Verfehlungen hinweg. Du hältst nicht für immer an deinem Zorn fest; denn Güte und Liebe zu erweisen macht dir Freude.

Wie geht es Euch mit Vergebung?
Fällt sie Euch leicht oder schwer?
Ist das nur eine Kopfsache oder eine Herzensangelegenheit?

Ich befasse mich gerade thematisch intensiv mit der Stiftshütte und finde es faszinierend, wie das Thema Vergebung sich dort durchzieht.

Wo entdeckt ihr sonst noch Vergebung oder die Sehnsucht nach Vergebung in Eurem Leben? Warum brauchen wir sie überhaupt - also Gott gegenüber und auch anderen Menschen gegenüber - als Schuldner und Schuldiger?

Lieben Gruß,
Groffin

Antwort
40 Antworten
schneeflloeckchen
Beiträge : 392
Veröffentlicht von: @groffin

Warum brauchen wir sie überhaupt - also Gott gegenüber und auch anderen Menschen gegenüber

Weil kein Mensch perfekt ist.

LG flöckli

schneeflloeckchen antworten
5 Antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @schneeflloeckchen

Weil kein Mensch perfekt ist.

Es muss also das vergeben werden, was zum Perfektsein fehlt? 🤨

groffin antworten
schneeflloeckchen
(@schneeflloeckchen)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 392
Veröffentlicht von: @groffin

Es muss also das vergeben werden, was zum Perfektsein fehlt? 🤨

??????

Weil wir nicht perfekt sind, machen wir Fehler.
Diese Fehler können sich mehr oder weniger auch gegen andere Menschen richten, und sie verletzen.
Damit diese Verletzungen heilen können, brauchen wir die Vergebung.

schneeflloeckchen antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @schneeflloeckchen

??????

😉 Ich weiß, dass meine Fragen anstrengend sein können, da ich das Thema Vergebung mal aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten will.

Veröffentlicht von: @schneeflloeckchen

Weil wir nicht perfekt sind, machen wir Fehler.
Diese Fehler können sich mehr oder weniger auch gegen andere Menschen richten, und sie verletzen.
Damit diese Verletzungen heilen können, brauchen wir die Vergebung.

Bei dieser Sichtweise liegt der Fokus auf Schuld. Das ist auch in Ordnung so, da durch Sünden tatsächlich Beziehungen zerstört werden.

Vergebung geht m.E. aber noch weiter. Es hört nicht bei der Schuld auf, sondern sollte eine Perspektive eröffnen: die Hoffnung aus den Fehlern zu lernen und es fortan besser zu machen.
Dieser Schritt führt dann schließlich zur Versöhnung.

Kannst Du mir folgen?

groffin antworten
schneeflloeckchen
(@schneeflloeckchen)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 392
Veröffentlicht von: @groffin

Vergebung geht m.E. aber noch weiter. Es hört nicht bei der Schuld auf, sondern sollte eine Perspektive eröffnen: die Hoffnung aus den Fehlern zu lernen und es fortan besser zu machen. Dieser Schritt führt dann schließlich zur Versöhnung.

Ja, aber dazu braucht es den Heilungsprozess.
(Zwei Kampfhähne werden sie nie versöhnen.)

schneeflloeckchen antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7698
Veröffentlicht von: @groffin

Es muss also das vergeben werden, was zum Perfektsein fehlt?

Wo es um die Beziehung zwischen Gott und Mensch geht, kann man das durchaus so sehen: "Geh mit deinem Knecht nicht ins Gericht, denn keiner, der lebt, ist gerecht vor dir" heißt es in Psalm 143 - den bete ich jeden Dienstag in der Komplet.
Und jeden Abend zu Beginn der Komplet spreche ich das Schuldbekenntnis - leider nie grundlos.
Da ich es nicht schaffe, so zu leben, wie ich es nach Gottes Geboten soll, bleibe ich auf seine Gnade und Barmherzigkeit angewiesen.
Das sehe ich allerdings nicht als Grund, die 10 Gebote zu vergessen, wie es ein geschätzter Mitforant an anderer Stelle vorgeschlagen hat....

suzanne62 antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @groffin

Warum brauchen wir sie überhaupt - also Gott gegenüber und auch anderen Menschen gegenüber - als Schuldner und Schuldiger?

Weil die Vergebung der Schuld die Voraussetzung für die Erlösung ist.
Die Schuld - die Sünde - bringt Verderben und Verdammnis.
Die Vergebung beseitigt diese Ursache und schenkt uns ewiges Leben.

Ein vergebendes Herz ist ruhiger, fröhlicher, nicht rachsüchtig, nachtragend und lieblos dem Anderen gegenüber.
Also Vergebung für Beides: für das Leben hier in Gottes Reich, und für das ewige Leben in Gottes Reich.
Die Vergebung ist das existenzielle Thema in der Bibel, von der ersten bis zur letzten Seite an.
Die Vergebung ist Jesus Christus, der für unsere Sünden starb und so die Vergebung erwirkt und geschenkt hat.
Ein Geschenk, das uns befreit, für das Leben in Gottes Reich und für die eigene Vergebung anderen gegenüber.

Liebe Grüße
Karibu

Nachtrag vom 21.11.2019 1044
Und schon habe ich einen Ohrwurm:
"Mir ist Erbarmung widerfahren,
Erbarmung deren ich nicht wert!
Das zähl' ich zu dem Wunderbaren,
mein stolzes Herz hat's nicht begehrt!
Nun weiß ich das, und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit"
(Lied)
Erbarmung bedeutet die Vergebung, das Erbarmen über den Sünder, in Jesus Christus.
https://www.youtube.com/watch?v=PF0dEQpY-WA

Anonymous antworten
2 Antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @karibu20

Ein vergebendes Herz ist ruhiger, fröhlicher, nicht rachsüchtig, nachtragend und lieblos dem Anderen gegenüber.

Ist Vergebung also eine Herzensangelegenheit für Dich?

Veröffentlicht von: @karibu20

Die Vergebung ist das existenzielle Thema in der Bibel, von der ersten bis zur letzten Seite an.

Amen.

groffin antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @groffin

Ist Vergebung also eine Herzensangelegenheit für Dich?

Ja.

Wobei ich gerade glaube, dass es auch medizinisch gesehen gut für das Herz ist, wenn es durch Vergebung heil und gesund erhalten wird.
Wut und Trauer verbittert, doch Gott kann es in Jesus heilen und reinigen. Das könnte sogar einem Herzinfarkt vorbeugen.
Also anstatt "ich muss mein Leben ändern, meine Ehe aufgeben, mein Kind ins Internat geben weil es zu stressig für mich ist, meine Arbeit aufgeben weil sie mich zu sehr fertig macht, bestimmte Freunde aufgeben weil sie mir nicht gut tun (wobei die letzten beiden Dinge sicherlich auch im Leben richtig sein können, das ist kein Dogma!). Ich muss also unbedingt meinen Stress loswerden, um endlich gesund zu sein."
Sondern im Gebet zu Gott alles vergeben lassen und alles vergeben in Jesu Namen, was einen bedrängt und im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen geht.

Also deutlich ja (danke für die Gedankenanstöße), es ist eine Herzensangelegenheit für mich.

Anonymous antworten
Irrwisch
Beiträge : 3610

Lieber Groffin,

Vergebung ein immerwährendes Thema, wie schon das 7x70x uns in der Bibel sagt.

Als ich deine Threaderöffnung las, hatte ich ein Bild vor Augen.

Ein Zimmer, in dem eine Tüte verbaut ist mit ganz viel Geröll und Müll.
Erst wenn der größtenteils weggeräumt ist,kann ich die Türe öffnen.

Die Türe, die mich in die Freiheit gelangen läßt.

Ob dir dieses Bild etwas sagt?

Seilieb gegrüßt
Inge

irrwisch antworten


Tagesschimmer
Beiträge : 1248

Ich habe relativ selten anderen etwas zu vergeben, vielleicht weil ich von vornherein nicht mit so viel rechne. Ganz schreckliche Sachen, wie Kriegsverbrechen habe ich noch nicht erleben müssen.

Schwierig war für mich oft, mir selbst zu vergeben. Oft hilft mir dabei, eine Erkenntnis daraus zu gewinnen oder einen Vorteil in der nun entstandenen Situation zu sehen. Für Gott sind meine Fehler gar kein Problem, nur ein verschlossenes Herz.

Ich finde den Zusammenhang zwischen Vergeben und Vergessen interessant. Mir ist es in manchen Angelegenheiten wichtig, nicht zu vergessen. Das sehen die meisten Christen anders.

Da du dich gerade mit dem AT beschäftigst, fällt mir dazu ein, dass viele der jüdischen Feste mit Erinnern zu tun haben, auch Erinnern an Geschichten, in denen viel Schuld vorkam. Ebenso ist es mit unserem Abendmahl. Mir ist dabei wichtig, nicht Groll- oder Ohnmachtsgefühle zu wiederholen, sondern die Gefühle und neuen Verhältnisse, die mit der Überwindung der Situation zu tun haben.

tagesschimmer antworten
4 Antworten
schneeflloeckchen
(@schneeflloeckchen)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 392
Veröffentlicht von: @tagesschimmer

Ich finde den Zusammenhang zwischen Vergeben und Vergessen interessant. Mir ist es in manchen Angelegenheiten wichtig, nicht zu vergessen. Das sehen die meisten Christen anders.

]
Vergeben heißt nicht vergessen, eher die "Wichtigkeit" nehmen, daß es einen nicht "auffrisst"

LG flöckli

schneeflloeckchen antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Vergeben heißt nicht vergessen, eher die "Wichtigkeit" nehmen, daß es einen nicht "auffrisst"

Das hast du sehr gut auf den Punkt gebracht! Sehe ich auch so.

ungehorsam antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @schneeflloeckchen

Vergeben heißt nicht vergessen, eher die "Wichtigkeit" nehmen, daß es einen nicht "auffrisst"

Das biblische Wort für vergeben (z.B. im Vaterunser) bedeutet so viel wie
"fortgehen lassen" - also nicht nachtragend sein.

groffin antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1248
Veröffentlicht von: @schneeflloeckchen

Vergeben heißt nicht vergessen, eher die "Wichtigkeit" nehmen, daß es einen nicht "auffrisst"

Das ist sehr schön ausgedrückt.

tagesschimmer antworten
neubaugoere
Beiträge : 16480

Hey,

entgegen einer anderen Userin behaupte ich, Vergebung läuft uns mehrmals täglich über den Weg ... nämlich Situationen, wo uns - ich sage mal vorsichtig - etwas angetan wird und wir demjenigen vergeben dürfen. Warum? Weil wir lieben können. Warum wir das können, muss ich glaube ich nicht sagen.

Mich nach Vergebung sehnen ... *hm* ... aus dieser Perspektive ... für mich würde das bedeuten, dass ich jemandem vergeben möchte, es aber nicht kann und mich dann danach sehne, ihm vergeben zu können. - Ach, im Grunde begegnet uns das auch öfter als wir gerade denken.

Ich war noch ohne Gott unterwegs, als eine kurze Zeit nach der Vergewaltigung mir mein Vergewaltiger gegenüberstand und mich fragte, ob er mir Gewalt angetan hätte. - Bitte haltet jetzt alle Eure Emotionen zurück. Danke. - Ich sah ihn an uns sagte schlicht: Ja. Dann trennten sich unsere Wege wieder. - Für mich lag in der Begegnung mehr. Und auch wenn ich damals nicht bewusst mit Gott ging, glaube ich heute, dass Gott mir da schon Vergebung gab, damit ich vergeben konnte. Mehr will ich nicht ins Detail gehen. - Ich kann heute für ihn beten, und sollte er mir wieder einmal über den Weg laufen, kann ich ihn behandeln wie jeden anderen auch. Und dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Das ist - wie ich meine - wirkliche Vergebung. Denn die Vergebung, die Gott initiiert, ist ganzheitlich, bei ihr kommt nach der Wunde keine Narbe, um es mal geflügelt zu sagen.

Wenn ich den Tag unterwegs bin, drängelt sich jemand an der Kasse vor, drängelt mich jemand beim Einsteigen in die Bahn beiseite, die Leute bleiben einfach im Eingang stehen und achten nicht auf die vielen Menschen hinter ihnen, die auch noch einsteigen wollen etc. pp. All diese kleinen Situationen - meine ich - sind voller Momente, wo ich andere vergeben kann. Das heißt nicht, dass ich nichts dazu sage. Aber ich gehe milde mit ihnen um ... weil es da in der Regel nichts gibt, was mich emotional hochjagen könnte ...

Und ich kann mir mittlerweile auch meine eigenen "Vergehen" vergeben, das ist auch nicht selbstverständlich. Gott hat einiges in meinem Leben getan, merke ich an solchen Stellen immer wieder, wenn ich darüber nachdenke. Ich war vorher wirklich ein ganz, ganz anderer Mensch. Ich war - bildlich gesprochen - eine Orange mit hunderten Zahnstochern intus, die alle herausrakten (Bild von Verletzungen, die immer wieder aufflammen von deborah71). 😊 Heute ist in den allermeisten "Regionen" Frieden in mir. Und da, wo er vielleicht noch nicht ist, wird er einziehen, davon bin ich überzeugt. 😊

Aber es ist nicht mein Werk.
Es ist SEIN Werk.
Durch seine Liebe ist mir dies alles möglich.

neubaugoere antworten
2 Antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Wow - sehr beeindruckend!

ungehorsam antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24543

die erwähnte Orange dazu 😊
https://share-your-photo.com/029567730f

deborah71 antworten


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