Mariä Empfängnis - 8. Dezember - was ist das für ein Feiertag?
Hallo Community!
Im Bild Adventskalender habe ich grad ein Quiz mitgemacht. Neben weiterer interessanter Fragen, kam da die Frage nach Mariä Empfängis.
Ich kannte den Feiertag bislang nicht, konnte dann aber finden, dass in der katholischen Kirche und hier wohl besonders in Italien dieses Fest begangen wird. Man erinnert sich dort der Zeugung von Maria.
Erst dachte ich, dass da der Zeugung Jesu durch den Heiligen Geist gedacht würde, was für mich mehr Sinn ergeben hätte.
Kanntet Ihr das Fest? Ich kann ehrlich gesagt die theologische Bedeutung nicht wirklich nachempfinden.
Viele Grüße
GoodFruit
Wikipedia liefert hierzu eine recht ausführliche Erklärung.
Der Grundgedanke des Festes ist die Überlegung, dass nicht nur Jesus ohne "Sünde" gezeugt wurde, sondern dass logischerweise auch seine Mutter von Anfang sündlos gelebt haben müsse, also ebenfalls "sündlos" gezeugt und somit "unbefleckt" geboren sei.
Dies passt natürlich ideal zur rigiden Sexualmoral der damaligen katholischen Kirche, die passenderweise als ewig leuchtendes hohes Vorbild eine in jeder Hinsicht moralisch geradezu überhöhte, absolut reine Frauengestalt brauchte - eine unbefleckte Mutter Gottes.
Logischerweise liegt darin auch die Erklärung, warum Maria (ohne Fegefeuer) direkt in den Himmel auffahren konnte. Allerdings waren die zugrunde liegenden Thesen auch innerhalb des Klerus nicht unumstritten. Einen Schub erhielt die Sache durch Papst Pius IX, der die "unbefleckte Empfängnis" zum Dogma erhob. Die Gründe hierfür könnten gewesen sein: eine immer stärker spürbare Säkularisierung der Gesellschaft und die damit einhergehende Auflösung des Kirchenstaates und Verlust weltlicher Macht des Papstes, was zum Bestreben führte, innerhalb des Katholizismus die "Reihen fest zu schließen" und den Gläubigen weitere Glaubensfixpunkte zu bieten, an denen sie sich orientieren sollten (also eine Art "Wagenburg-Mentalität").
Für Nichtkatholiken hat der Tag keinerlei wirkliche Bedeutung. Ihnen sollte es genügen, in Maria eine tapfere, von Gott auserwählte und gesegnete Frau zu erkennen.