Anfechtung nach Taufanmeldung
Hey, gestern habe ich (M15) mich zu einer Taufe angemeldet (Last Minute, da sie schon nächsten Sonntag wäre). Als ich daraufhin meiner Schwester davon erzählt habe, sagte sie, dass ich es erstmal lassen sollte, da gerade ein Strafprozess läuft (Sie persönlich war gegen die Anzeige). Sie bedrängte mich dem Pastor eine Absage zu schreiben. Das habe ich auch getan, da ich sonst wahrscheinlich unsere Familienfeier versaut hätte... Ich weiß, dass ich von Jesus volle Vergebung habe. Und, ich weiß auch, dass natürlich zu einem Streit zwei Personen gehören. Allerdings wurde ich von der Polizei zur Anzeige gezwungen bzw. die Anzeige wurde ohne meine Zustimmung erstellt.
Hättet ihr auch so reagiert, wie sie?
Lieber Follower,
ich glaube nicht, dass du hier viele brauchbare Antworten erhalten wirst.
Denn in deinen Zeilen finde ich zu viele Infos (und Nichtinfos), die mich ratlos zurücklassen (und anderen Usern wird es wohl auch so gehen).
Du schreibst von der Polizei, die dich zu einer Anzeige (ohne deine Zustimmung) gezwungen hat, einem laufenden Strafprozess, einer möglicherweise versauten Familienfeier, einem Streit unter 2 Personen und von deiner Absicht, dich taufen zu lassen.
Außenstehende können nicht erkennen, wo da Ursache, Wirkung und Prioritäten liegen, das das kann zu falschen (ggf. verhängnisvollen) Meinungen führen. Und ganz ehrlich - mir ist das etwas zu viel, um hier einen wirklich guten Rat zu geben.
Daher mein einziger Rat: Wenn du dich wirklich taufen lassen willst, dann besprich dies mit einem Freund bzw. jemandem, der dein Vertrauen genießt und trenne diesen Wunsch von allen anderen Dingen, die dich momentan wohl belasten. Und überhaste nicht, denn auch eine Taufe will wohlüberlegt sein und braucht - vor allem - eine gewisse Vorbereitungszeit.
Dir alles Gute und Gottes Segen
wünscht
Dschordsch
@followerofjesus Ich weiß nicht was eine Strafanzeige mit einer Taufe zu tun hat. Ich bin vom Titel her jetzt von Leuten ausgegangen die dir die Taufe ausreden wollen oder seelischer Anfechtung.
Ganz ehrlich, willst du dich wirklich taufen lassen?
Wer wirklich will und wirklich überzeugt ist, der hinterfragt nicht.
Du bist noch nicht wirklich im klaren und wirklich noch nicht überzeugt.
Jede Gemeinde bietet eine fundierte Vorbereitungszeit an.
Alles andere um dich herum kannst du immer noch ennst nehmen. Aber das eine muss mit dem überhaupt nix zu tun haben.
Anfechtungen sind was ganz anderes.

@meriadoc Nein, meine Gemeinde nicht. Sei bitte vorsichtig, wenn du pauschale Aussagen triffst und diese bewahrheitest

@followerofjesus Aus meiner Sicht bedarf es auch keiner Vorbereitungszeit. Früher hat so mancher bis ans Sterbebett mit der Taufe gewartet, weil er sich ein Leben lang für unwürdig hielt. Aber gerade, wenn wir unwürdig sind, haben wir ja die Taufe nötig. Es gibt nichts Heilsameres. Also frisch hinein, wo Wasser ist und Gottes Wort dabei, auch wenn man einen Sack voll Dreck und Ärger mit sich herumschleppt!
😊

Früher hat so mancher bis ans Sterbebett mit der Taufe gewartet, weil er sich ein Leben lang für unwürdig hielt.
Ich nehme eher an, er hat gewartet, weil ihm die Taufe zu umständlich war, zu verbindlich, zu lästig ...
und dann packte ihn auf dem Sterbebett plötzlich die Panik, dass ihm als Ungetauften
anstatt der Begrüßung im Paradies durch einen freundlichen Petrus 😇
wohl eher eine Begrüßung durch gierige Teufelchen und feurige Flammen bereitet würde... 😱

Veröffentlicht von: @plueschmorsFrüher hat so mancher bis ans Sterbebett mit der Taufe gewartet, weil er sich ein Leben lang für unwürdig hielt.
Früher wurde man halt einfach als Baby getauft.
Das war dann so eine gefühlte Versicherung, um in den Himmel zu kommen.
Aber gerade, wenn wir unwürdig sind, haben wir ja die Taufe nötig.
Sicher.

@chai Ich spreche nicht von der Babytaufe, sondern von Erwachsenen, die ewig abwarteten. Berühmtestes Beispiel: Kaiser Konstantin.

Veröffentlicht von: @plueschmors@chai Ich spreche nicht von der Babytaufe, sondern von Erwachsenen, die ewig abwarteten.
Berühmtestes Beispiel: Kaiser Konstantin.
Wobei der Kaiser Konstantin jetzt kein ganz aktuelles Beispiel ist.
Bei uns ist es durchaus üblich, Babys zu taufen und wo das nicht geschieht, machen sich auch nicht-so-kirchennahe Großeltern Sorgen um ihre Enkel, weil ja zu befürchten ist, dass die ohne Taufschein nicht in den Himmel kommen, wenn ihnen was passiert.

@chai Ich sprach ja auch von früher... Also aus meiner Sicht ist die Taufe ja auch heilsnotwendig, darum gibt es bei uns (Lutheranern) ja auch die Nottaufe bei Lebensgefahr usw.
Und meine Kinder spielen auch nicht mit ungetauften Kindern...
😋

Ne, eher anders.
Damals war man sehr strikt nach der Taufe, das Christsein. Eine gültige Taufe kurz vor dem Tod bedeutete subjektiv mehr Freiheit zu Lebzeiten. Ein Leben lang Christ sein aber nicht 100 Prozent danach leben hätte nicht unbedingt was gebracht.

@plueschmors Das stimmt natürlich die Taufe ist ein Geschenk.
Es gibt gewisse Kirchen da laufen tatsächlich mehr ungetaufte herum, weil man meint das Leben aktuell, also vor der Taufe, sei nicht gut genug. Traurig in den Fällen das die auch auf dem Sterbebett dann noch nicht getauft sind.

Ja, wenn es so schön wäre. Taufe ohne inneren wirklichen Umkehr und so alles.
Da kriegt man Muffensaussen kurz vor dem Tod. Alles andere sch...egal, hauptsache schnell mal Taufen um trotzdem in den himmel zu kommen.
Irret euch nicht; Gott läßt seiner nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.
Ziemlich hart.

@meriadoc Hm, ich glaube, viele Menschen früher hatten nur ein etwas strengeres Gottesbild als heute, wo vor allem die Heiligung im Vordergrund stand. Da war Buße teilweise ja auch noch mit Schmerzen verbunden. Und dann auch noch der Unterschied zwischen Priestern und Laien, die allgegenwärtigen Legenden der Heiligen, die ja viel bekannter waren als die Bibel und Übermenschliches beschrieben...
Da kann man sich schon als unwürdig vorkommen und mit der Taufe wirklich bis auf den letzten Drücker warten, wenn das Sterben nämlich zu einem heiligen Leben zwingt: Fasten, Keuschheit, Kreuzbetrachtung, unter Tränen beten usw. usf.

@followerofjesus
Was Meriadoc schreibt ist schon richtig: Wenn sich Erwachsene oder Jugendliche taufen lassen wollen, dann führen die Verantwortlichen der Gemeinden (Pfarrer, Älteste) normalerweise ein oder mehrere Gespräche mit den Betreffenden, dies können auch Kurse mit mehreren Teilnehmern sein. Bei Säuglingen und Kleinkindern funktioniert das natürlich nicht, aber da gibt es ja den Kommunions- oder Konfirmandenunterricht, wo die grundlegenden Bibel- bzw. Glaubenskenntnisse vermittelt werden, bevor der Jugendliche dann konfirmiert wird oder die Kommunion empfängt.
Wenn dies in deiner Gemeinde nicht nötig ist, dann dürfte diese wohl eine Ausnahme sein.
Aber vielleicht hast du dich ja bereits bereits schon längerer Zeit mit dem Thema "Taufe" beschäftigt und Gespräche mit eurem Pfarrer geführt, so dass sich eine weitere Vorbereitungszeit in deinem speziellen Fall erübrigt.

Und die Gefahr einer "jugendlich religiösen" Schwärmerei ist ja auch noch da.
Ich denke, ein solcher Schritt ist kein Wellnessprodukt um sich doll religiös zu fühlen und dann alles wieder zu vergessen.
Ich kenne das aus meiner Konfi- und Jungscharzeit. Dann verlor sich das alles.
Auch wenn mir vieles heute schwerfällt, ich bezeichne mich als Christ und meine Bekehrung und Taufe nach 20 Jahren später kam von Herzen. Ja, auch als ich damals andere viele Probleme hatte, ich habe mich nicht davon abbringen lassen.

@meriadoc sehr schön.
Dann vielleicht mal etwas mehr Behutsamkeit mit jungen Taufanwärtern, statt dieser "Wer wirklich bekehrt ist und glaubt, der will auch!"-Nummer.
Wenn man selbst die Erfahrung gemacht hat, wie geduldig Gott mit unserem Unvermögen ist, der sollte das anderen auch entgegenbringen.
Hey, gestern habe ich (M15) mich zu einer Taufe angemeldet (Last Minute, da sie schon nächsten Sonntag wäre).
Schon das finde ich ungewöhnlich. Sie meisten Gemeinden wollen doch wissen, wen sie taufen, und bieten Taufkurse an, die i.d.R. über mehrere Wochen laufen …
Und wie Andere schon schrieben: Du deutest Vieles an, aber erklärst viel zu wenig. Ich gehöre auch zu denen, die nicht durchblicken und deshalb lieber nicht mehr schreibe.
Entweder erklärst du mehr, oder das wäre zu privat, und du musst woanders Rat holen.
Also tut mir leid das HikHak.
Aber; Warum sollst du die Taufgnade deshalb versäumen? Das ist etwas zwischen Dir und Gott!
Ich gehe mal davon aus du bist noch nicht getauft (ich bin Katholik, glaube daran das gültige Taufen auch von den Verantwortlichen Eltern für unmündige Kinder initiert werden können, da es ein Geschenk und keine Leistung oder Belohnung ist?