Friede
Liebe Geschwister im Herrn,
am Freitag war ich auf der Trauerfeier eines Freundes der Familie. Er war Pate eines unserer Kinder, hat den Hauskreis geleitet und war fast so etwas wie ein väterlicher Freund und Mentor für meine Frau fast noch mehr wie für mich.
In den letzten Wochen und Monaten habe ich für meine Verhältnisse, ein tiefes Tal durchschritten. Nun waren wir auf der Trauerfeier. Schon auf dem Weg dahin, fühlte ich mich ergriffen und getragen. Dann waren wir dort und es hat sich noch verstärkt. Wir alle, meine Frau, meine Kinder und ich fühlten uns alle getröstet, gestärkt. Wir sind heiterer Stimmung zurück gefahren. Wir hatten das Gefühl, da hat es einer gut rüber geschafft, er ist dort, wovon er die ganze Zeit erzählt hat. Ich kenne niemanden der die Innerlichkeit mit Jesus mehr in den Vordergrund gestellt hat, wie er.
Er wird uns fehlen. Gerade seine Herzlichkeit und seine praktische Weisheit, wie man auch im Tagesablauf intensiv mit dem Herrn leben und alle Hindernisse aus dem Weg räumen kann.
Aber wenn ich an ihn denke, werde ich nicht traurig, sondern eher heiter. Hat jemand so etwas schon erlebt, oder erzähle ich wieder vom anderen Stern?
Nein, für Nachfolger Christi ist das nichts vom anderen Stern.
Dein Freund ist am Ziel und Wunschort als Nachfolger Christi angelangt. Über Trauer hinaus darf da Trost, Dankbarkeit und auch Heiterkeit (der Freude für den Heimgegangenen entsprechend) aufkommen. denn, ihm geht es ja gut wie nie zuvor.
In Dankbarkeit der nun vergangenen Freundschaft gedenken, Gott danken für das Maß der Bereicherung zu Lebzeiten sei Dir / Euch gewünscht.
[Ps 116,15] Kostbar ist in den Augen Jehovas der Tod seiner Frommen.
Hallo Jadwin,
ich habe so etwas auch schon erlebt.
Es war so der Friede Gottes und Freude da, das war kaum zu fassen.
Wir haben uns gemeinsam erinnert, die Familie hat viel erzählt und wir waren erfüllt von Dankbarkeit, weil wir an dem Leben dieses Mannes einfach sehen konnten, wie gut Gott ist und wie wunderbar seine Wege sind.
Dieser Mann hat so vielen Menschen gedient (oft auch nicht "sichtbar") bei seiner Beerdigung gab es sogar eine Versöhnung unter Menschen, die sich nach Jahren dort das erste Mal wieder sahen.
Und trotzdem hatte auch der Abschied, Trauer und das Vermissen Raum. Aber ohne das es zerstörerisch wirkte.
Ich war danach wirklich erbaut und ermutigt.
Ich habe bisher leider eher das Gegenteil erlebt, zumindest die fragende Ungewissheit, aber auch das Wissen um den Nichtglauben eines lieben Verstorbenen (Opa, Oma, andere Familienmitglieder).
Das tut so weh, dass ich mir vorstellen kann, WAS für ein Trost im Gegenteil liegen muss!
Eine Ahnung davon habe ich vom Versterben eines anderen Bekannten, wo aber wenig bis kein Kontakt bestand.
Anders gesagt und gefragt: was denn sonst als Trost über die in Jesus Verstorbenen soll uns denn die Erlösung in IHM bedeuten?
Und ich denke dabei an die Trauerkarte, die ich als einzige Karte immer noch gut und tröstend finde in so einer Situation (also wo ein bewusst Gläubiger verstorben ist), und wo es im Text heißt, dass wir nicht traurig sein müssen darüber, dass jemand von uns gegangen ist, sondern wissen dürfen,
er ist uns nur vorausgegangen!
Liebe Grüße
Karibu
Hallo Jadwin,
ich kann dich gut verstehen. Im September starb mein Vater. Da meine Eltern mit uns im selben Haus wohnen habe ich ihn mit meiner Mutter und dem Pflegedienst ein halbes Jahr intensiv gepflegt. Das war eine wertvolle Zeit der Abschiednahme. Jeden Abend, wenn es möglich war, habe mit ihm gebetet und ihn gesegnet. So habe ich meinen Vater in seinen letzten Tagen nochmal neu kennen und lieben gelernt und er mich auch. Er hat, wie man so schön sagt, das Zeitliche gesegnet. Das heißt doch, dass er Frieden mit seinem Leben geschlossen hat, dass er vergeben hat und Vergebung empfing.
Ich war mit ihm am Karfreitag auf dem Friedhof. Er hat sich seine Grabstelle herausgesucht und wir haben über Details seiner Beedigung gesprochen. Als es dann soweit war, konnte ich alles mit Frieden und Gelassenheit (oder dieser gewissen Heitereit) erleben. Es war, als wäre er neben mir und wir beide nehmen mit einem Augenzwinkern an einer vorher geplanten Veranstaltung teil, bei der wir die anderen Teilnehmer trösten müssen.
An jenem Karfreitag erzählte er mir, dass er wenige Wochen vorher von seinem Vater träumte, der im Krieg als Soldat starb, als mein Vater 9 Jahre alt war. Er freute sich auf ihn, auch weil es soviel zu erzählen gibt.
Dieses Erleben, die Heilsgewissheit und der nüchterne Umgang mit dem Tod haben einen tiefen Frieden in mir bewirkt.
LG und einen schönen 3. Advent - OpaStefan
Da muss ich an ein schönes Lied denken: