Astrologie, Astronomie
Ich habe gestern nach dem Gottesdienst einen interessanten Gedanken gehabt. Nähmlich, dass Tradition doch schon was an sich hat.
Eine Strom von Gedanken/Fragen zur Legitimation von Astronomie und Astrologie, aber mehr Astronomie (da sie sich sehr mischen)(1), generell Ursprungsmythen und dem Auseinander Driften der ersten Menschen (unter der Annahme, dass es sie gab und dass sie wenigstens ein bisschen Grips hatten) (2). Zuletz ein Kommentar zu Wissenschafts - Neutralität und dem Keil zwischen Ritual(Religion) und methodischen untersuchen (Wissenschaft).(3)
(1) Bis jetzt schien mir Astronomie und Astrologie in meiner Ideologie als heidnisch. Aber in Einbezug der Einsicht, dass Christen diese Dinge entdeckten bzw. grichische, nordisch konvertierte Christen, fange ich an zu fragen, worum es eigentlich geht, wenn man sich abgrenzen will von anderen Religionen. Geht es um mehr Nähe zu Gott durch Ritual oder mehr Nähe zu Gott durch erforschen seines Verstandes?
Wenn Letzteres wahr ist, muss ich eingestehen: Viele Gesellschaften, die Gott anders benennen und ihn sich anders vorstellen, machen einen besseren Job ihm Nahe zu sein, indem sie seinen Verstand erforschen. Sie sind so entfernt von mir und meinen Ritualen und doch sind sie Gott näher als ich. Wie kann das sein?
Auf der anderen Seite finde ich, dass mein Studieren des Weltalls mich von dem Verstehen Gottes wegbringt. Alle Bedeutung bleibt unausgesprochen. Nebula Nebel ist nicht mehr ehrfurchtserregend oder offenbarend, sondern die Methoden und die Zahlen, interpretiert von meinem Verstand, sind es. Aber ist nicht viel mehr das Bild vom Nebula Nebel, schon wieder so (buchstäblich) transzendent, dass wir nicht mehr von Astronomie sprechen können, weil die räumliche Entfernung jedes wissenschaftliche Verstehen (mikroskopisch, enwicklungshistorisch) unmöglich macht?
(2)Transubstitation hat was. Zum Orient, gen Sonnenaufgang, gen Osten beten, hat was. Dann sponn ich. "Symbolik hat, was reales an sich. Symbolik hat evidente Effekte und Auswirkungen auf unser Leben. So wie die Sonne ein Symbol sein kann für Gottes Herrlickeit, so kann auch eine traditionelle Gebetsordnung oder Lehre, ein Symbol sein für eine gute Einstellung, einen guten Wille und einen wissenden und kennenden Verstand.
Alle Religionen haben Symbolik, manchmal basierend auf denselben Beobachtungen. Wie kann es sein, dass wir so auseinander driften in unserer Interpretation von den Symbolen? Wie können Denker und Philosophen, unabhängig von irgendwelchen christlichen Ereignissen, wie der Geburt Jesu , seinem Tod oder der Auferstehung, allein durch Beobachtung und eigenen Vorstellungen von Gott (ohne Gnade von Gott dafür oder unglaublich Technologie - Hubble Telescop), eine Nähe zu Gott entwickeln (seinen Verstand erforschen)?
(3) Der Keil zwischen Religion und Wissenschaft scheint ziemlich paradox, als würde die Methode wünschen Ritual würde nicht existieren und vice versa. Es gibt einen Konsens, in dem ein riesiger Abstand zwischen Ritual und methodischen untersuchen besteht. Ich meine er ist nicht existent.
Hä? 🤪
Ich kann deinen Gedankengängen auch nicht folgen, sorry... vielleicht sortierst du die nochmal so, dass man auch als Aussenstehender nachvollziehen kann, worum es dir eigentlich geht...?
@brunofragtjesu
Ich werde jetzt nicht auf deine Gedanken eingehen, die mir doch etwas abstrus erscheinen.
Denn wenn ich gleich zu Anfang lesen muss, wie du munter Astrologie und Astronomie in einen Topf wirfst:
Eine Strom von Gedanken/Fragen zur Legitimation von Astronomie und Astrologie, aber mehr Astronomie (da sie sich sehr mischen) .....
(1) Bis jetzt schien mir Astronomie und Astrologie in meiner Ideologie als heidnisch.
dann weiß ich schon, dass ich deinen Text nicht zu Ende lesen muss.
Um es klar zu stellen:
Astronomie hat mit Astrologie ungefähr genauso viel gemeinsam wie ein High-Tech-Labor mit einem rosafarbenen Einhorn!
Wenn du Astrologie als heidnisch bezeichnest, dann kann ich dir u.U. zustimmen.
Aber Astronomie ist eine Wissenschaft, die mit Astrologie und Horoskopen nichts gemeinsam hat.
Allerdings kann sie bei manchen Christen schon Zweifel an biblischen Berichten wecken. Aber das ist eine andere Baustelle...
Astronomie hat mit Astrologie ungefähr genauso viel gemeinsam wie ein High-Tech-Labor mit einem rosafarbenen Einhorn!
Um es von Beginn weg klarzustellen: Ich will mich keinesfalls pro-Astrologie positionieren. Ich kenne mich damit praktisch null aus und es interessiert mich eigentlich auch nicht. Aber dein Vergleich finde ich dennoch zu drastisch formuliert.
Immerhin war auch Johannes Kepler sowohl Astronom, wie auch Astrologe und sowohl die Wissenschaft der Astronomie wie auch die Pseudowissenschaft der Astrologie haben eine jahrtausendlange gemeinsame Geschichte.
Johannes Kepler (Wiki-Artikel, Abschnitt "Astrologie")
Kepler warnte seine zeitgenössischen Wissenschafts-Kollegen davor, „bei billiger Verwerfung des sternguckerischen Aberglaubens, das Kind mit dem Bade auszuschütten“ und er unterschied sehr wohl zwischen einer abergläubischen Volks-Astrologie und einer nüchtern analytisch untersuchten Astrologie. Der Historiker John David North meinte: "Wäre er kein Astrologe gewesen, wäre er sehr wahrscheinlich an der Aufgabe gescheitert, seine Planeten-Astronomie in der Form, wie wir sie heute kennen, zu entwickeln.“
ME hat man heute teilweise eine zu extrem negativ behaftete Einstellung gegenüber Pseudowissenschaft, ein Begriff, der meistens schon fast spöttisch und überaus abwertend verwendet, während dem alles Wissenschaftliche fast als „heilig“ verehrt wird. Wenn etwas pseudowissenschaftlich ist, muss das nicht heissen, dass alles kompletter Humbug sein muss. Zudem haben Pseudowissenschaften den Sinn und Zweck der Illustration des Nicht-Wissenschaftlichen als Kontrast zum Wissenschaftlichen, d.h., dank ihnen können wir eigentlich erst wissen, welches Wissen wir als gesichert betrachten können und welches eben nicht, und wir ein „könnte sein, aber wir wissen es nicht“ dahinter vermerken können.
Zudem, so finde ich, bringt die Astrologie auch Menschen zusammen, die sich mit etwas mglw. begeistert befassen, lesen, sich weiterbilden, schreiben usw. und dass sich mit Astrologie befassende Menschen unmoralische Werte vertreten würden, wäre mir unbekannt. Sie ist auch Ausdruck unserer Demokratie, in der die unterschiedlichsten Meinungen und Weltanschauungen ihren Platz haben dürfen und sollen.
Aber, das möchte ich noch ergänzen: ich würde natürlich nie ein Medium oder dergleichen besuchen, das sich mit Astrologie befasst. Aus christlicher Sicht kann ich das ganz und gar nicht empfehlen!
@tamaro Aus christlicher Sicht (...)
Naja, vermutlich waren die drei "Weisen aus dem Morgenland" ja Astrologen, zumindest ist die Vorstellung mit dem sie leitenden Stern wesensverwandt mit der astrologischen Annahme, dass die Positionierung irgendwelcher Himmelskörper am Firmament (hier womöglich: dreifache Jupiter-Saturn Konjunktion am 27. Mai, 6. Oktober und 1. Dezember im Jahr 7 v. Chr.) Wesentliches über aktuelle menschliche Angelegenheiten verraten könne, solange man sie nur richtig zu deuten wisse. Wer also aus christlicher Sicht astrologische Ideen ablehnen zu müssen meint, sollte konsequenterweise den "Stern von Betlehem" aus seinem Glaubensinventar streichen.
Es geht mir um den Besuch eines Mediums, das lehne ich ab. Aber hier kommen wir wohl nicht auf einen gemeinsamen Nenner... Von daher lass ich es lieber. 🙂
Und betone nochmals: Ich rate ganz klar vom Besuch eines astrologischen Mediums aus meiner christlichen Sichtweise ab!
Wer also aus christlicher Sicht astrologische Ideen ablehnen zu müssen meint, sollte konsequenterweise den "Stern von Betlehem" aus seinem Glaubensinventar streichen.
Ich habe weiter oben ja gerade eher dafür plädiert, "astrologische Ideen" eben nicht einfach so abzulehnen und dies mit dem Hinweis auf die Wissenschaftsgeschichte. Wohlwissend, dass zu biblischen Zeiten die Astrologie eine wichtige Rolle spielte.
Nochmals: Mir ging es um den Besuch eines astrologischen Mediums, als einer Art Wahrsager:in von dem ich aus meiner Sicht als Christ abraten würde.
Zudem möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich mir weder von dir, noch von Lucan noch von sonstwem in in diesem Forum vorschreiben lasse, was ich "konsequenterweise" zu glauben habe.
Immerhin war auch Johannes Kepler sowohl Astronom, wie auch Astrologe und sowohl die Wissenschaft der Astronomie wie auch die Pseudowissenschaft der Astrologie haben eine jahrtausendlange gemeinsame Geschichte.
Das macht die Astrologie um keinen Deut besser. Nur weil ein intelligenter Mensch an irgendeinen Unsinn glaubt wird daraus nicht automatisch etwas Sinnvolles.
Möglicherweise siehst du hier weniger eine Abwertung der Astrologie als vielmehr eine Abwertung der Leute, die daran glauben. Da muss man natürlich klar unterscheiden - ich kenne auch Leute, die an Astrologie glauben und sich damit befassen, die ich aber trotzdem als Mensch schätze.
Deshalb kann ich trotzdem die klare Meinung vertreten, dass das kompletter Unfug ist.
ME hat man heute teilweise eine zu extrem negativ behaftete Einstellung gegenüber Pseudowissenschaft, ein Begriff, der meistens schon fast spöttisch und überaus abwertend verwendet, während dem alles Wissenschaftliche fast als „heilig“ verehrt wird.
Es geht hier um Methodiken. Die eine Methodik funktioniert, die andere nicht.
Mehr steckt da nicht dahinter. Weder muss man die eine Methodik als "heilig" betrachten, noch muss man die andere verspotten. Aber wenn man verlässliche Ergebnisse haben will, dann sollte man eine entsprechend verlässliche Methodik verwenden - alles andere wäre Selbstbetrug.
Das macht die Astrologie um keinen Deut besser. Nur weil ein intelligenter Mensch an irgendeinen Unsinn glaubt wird daraus nicht automatisch etwas Sinnvolles.
Mir ging es um bepe's Aussage:
Astronomie hat mit Astrologie ungefähr genauso viel gemeinsam wie ein High-Tech-Labor mit einem rosafarbenen Einhorn!
... die so definitiv nicht stimmt, wenn man die Wissenschaftsgeschichte betrachtet.
Nur weil kluge Leute früher Unsinn
Mir geht es nicht darum zu diskutieren, ob Astrologie Unsinn sei oder nicht.
Meine Aussage ist die, dass Astronomie und Astrologie wissenschaftsgeschichtlich gesehen einen gemeinsamen Ursprung haben. Somit ist bepe's Aussage, dass beide nichts gemeinsam hätten nicht richtig.
Meine Aussage ist die, dass Astronomie und Astrologie wissenschaftsgeschichtlich gesehen einen gemeinsamen Ursprung haben. Somit ist bepe's Aussage, dass beide nichts gemeinsam hätten nicht richtig.
Die klare Trennung wurde natürlich erst später vollzogen. Früher spielte ja auch Theologie eine ganz andere und oft zentrale Rolle, man hat da einfach sehr viel vermischt.
Aber inzwischen sind wir ja längst bei der klaren Trennung angekommen. Der Vergleich seriöse Wissenschaft zu einem Fabelwesen ist da schon treffend... auch wenn man das Fabelwesen früher für real hielt.
@tamaro Sie ist auch Ausdruck unserer Demokratie, in der die unterschiedlichsten Meinungen und Weltanschauungen ihren Platz haben dürfen und sollen.
Zur Hälfte richtig. Unfug lässt sich aus Gründen der Praktikabilität nicht verbieten und darf also Platz haben. 🙂 Aber ob deswegen aller Unfug auch Platz haben "soll"?
Zum demokratischen Ideal der Pluralität der Meinungen und Weltanschauungen gehört m.A.n. auch, dass man Unfug als Unfug bezeichnet und nicht vor Ehrfurcht in die Knie sinkt, wenn eine bestimmte Form des Unfugs schon ein paar Jahre Tradition auf dem Buckel hat.
Dass auch avancierte Naturwissenschaftler immer wieder mal Symptome der in ihren Zeiten grassierenden Formen von Aberglauben aufwiesen, zieht sich quer durch die gesamte Wissenschaftshistorie. Das hatte gerade bei Astrologie und Alchemie auch ganz konkret ökonomische, sozusagen dual use-Gründe. Wenn einer seine Himmelskörperbeobachtung finanziert haben wollte, kamen Saläre aus Fürsten-Portemonnaies gerade recht. Die Fürsten wollten wissen, wann der Feldzug am besten gestartet werden oder welche entfernte Cousine am besten als Gattin für den etwas schwierigen Erben passen könne - suchten also Antworten, die wohl in den Sternen (jedenfalls nirgends sonst verlässlich) standen... Und wenn einer chemische Experimente veranstaltete, konnten Finanzspritzen von adeliger Seite, die auf der langzeitperspektivischen Hoffnung beruhten, demnächst mal aus Blei Gold fabrizieren zu können, auch nicht schaden. 🙂
Aber ich weise immer wieder darauf hin: Vermutlich wären wir technologisch schon ein paar hundert Jahre weiter, wenn z.B. Sir Isaac Newton all seine Energie auf "echte" Naturwissenschaft konzentriert und nicht so viel Zeit mit alchemistischem Firlefanz, beispielsweise mit der Suche nach dem Gold des Salomon, vertrödelt hätte. 😉
@tamaro
Klar - von der Frühzeit bis zur Renaissance galt Astrologie als Wissenschaft.
Und zugegeben: man kann Astrologie durchaus wissenschaftlich betreiben.
Eine Freundin tut dies, mit sehr interessanten Ergebnissen.
So könnte man auch darüber diskutieren, ob Theologie eine Wissenschaft ist (ja, ist sie meiner Meinung nach auch).
Das Problem ist m.E. gar nicht mal so sehr der Ansatz, aus der Konstellation der Gestirne irgendwelche Informationen herauslesen zu wollen.
Das Problem liegt darin, dass die durchschnittlichen (die meisten ?) "Astrologiegläubigen" erwarten, aus den Sternen ihr ganz persönliches Schicksal und ihre Zukunftsperspektiven zu erfahren, wofür dann ihr Sternbild nebst Aszendenten verantwortlich sein soll. Und das ist (nicht nur meiner Meinung nach) purer Humbug.
Und zugegeben: man kann Astrologie durchaus wissenschaftlich betreiben.
Nein, kann man nicht. Wenn man versucht, die wissenschaftliche Methodik auf die Astrologie anzuwenden und das ernsthaft tut, dann stellt man lediglich fest, dass das nicht möglich ist.
Es scheitert an der Methodik, potentielle Ereignisse objektiv zu erfassen. Also an der Definition, was überhaupt ein "Ereignis" im Sinne der Astrologie ist.
So könnte man auch darüber diskutieren, ob Theologie eine Wissenschaft ist (ja, ist sie meiner Meinung nach auch).
Ist sie nicht. Theologie verwendet lediglich zum Teil wissenschaftliche Methodik, welche aber bereits Teil anderer wissenschaftlicher Disziplinen sind.
Der wissenschaftliche Teil der Theologie lässt sich vollständig mit Historie, Religions- und Literaturwissenschaften erfassen. Dafür braucht es keine Theologie.
In den übrigen Aspekten ist Theologie nicht ergebnisoffen und daher auch keine Wissenschaft.
Nein, kann man nicht. Wenn man versucht, die wissenschaftliche Methodik auf die Astrologie anzuwenden und das ernsthaft tut, dann stellt man lediglich fest, dass das nicht möglich ist.
Schade, dass wir in diesem Kreis niemanden haben, der sich ernsthaft mit Astrologie befasst.
Das dürfte eine spannende Diskussion werden...
Unabhängig vom Thema hier bin ich der Meinung, dass wir den Begriff "Wissenschaft" nicht zu eng fassen sollten, weil man auf jedem Fachgebiet wissenschaftliche Methodik anwenden bzw. alles mit wissenschaftlicher Methodik angehen kann.
Unabhängig vom Thema hier bin ich der Meinung, dass wir den Begriff "Wissenschaft" nicht zu eng fassen sollten, weil man auf jedem Fachgebiet wissenschaftliche Methodik anwenden bzw. alles mit wissenschaftlicher Methodik angehen kann.
Man kann die Methodik anwenden... und dann erkennen, dass man damit zu keinen Ergebnissen kommen kann bzw. die Voraussetzungen für die Anwendung nicht gegeben sind.
Womit man dann einfach festgestellt hätte, dass man sie eben nicht anwenden kann...
Schade, dass wir in diesem Kreis niemanden haben, der sich ernsthaft mit Astrologie befasst.
Das dürfte eine spannende Diskussion werden...
Möglich... meine Bekannte, die ich da fragen könnte, könnte es sicher erklären - leider spricht sie kein Deutsch (Nein, es ist nicht dieselbe, die ich hier mal in einem anderen Zusammenhang erwähnte...).
Zwar könnte ich sie natürlich selber fragen, aber ich möchte das Fass lieber nicht aufmachen, aus verschiedenen persönlichen Gründen.
Wenn sich da mal irgendwann ein zwangloses Gespräch ergeben sollte, dann kann ich bei Bedarf ihre Sichtweise aber hier mal vorstellen. Momentan sieht es aber nicht so aus...
Man kann die Methodik anwenden...
Ich denke, es geht hier eher um eine Begrifflichkeit, die gesucht wird, um seriös betriebene Astrologie von Hokuspokus-Wahrsagerei zu unterscheiden. Im Volksmund wird die seriöse Variante eben vielfach als "wissenschaftlich" bezeichnet, auch wenn dies aus wissenschaftlicher Sicht nicht zulässig ist.
Aber mir ging es hier von Anfang an um die als seriös betriebene Art von Astrologie. Gemäss der Internetseite der Astrologischen Gesellschaft Zürich, werden dort die unterschiedlichsten Wissensgebiete in ihre Weltanschauung miteinbezogen, wie bspw. geschichtliches Wissen, analytische Fähigkeiten, interdisziplinäres Wissen von Psychologie, Soziologie und Politologie.
Interessant finde ich ja noch den folgenden Anspruch, der an Astrologen gestellt wird:
"Wissenschaftliche Grenzen: Der Astrologe muss sich der Tatsache bwusst sein, dass Astrologie nicht den wissenschaftlichen Standards der Falsifizierbarkeit und Reproduzierbarkeit entspricht. Diese Erkenntnis erforder intellektuelle Demut und die Bereitschaft, mit Ungewissheit zu arbeiten."
Ich denke, von deiner Seite her braucht es da auch etwas mehr Einfühlungsvermögen und Verständnis für Nichtakademiker, die den Begriff "wissenschaftlich" nicht immer korrekt anwenden und zweitens ist es offenbar nun mal so, dass sich viele Menschen nach einem Wissen und Erkenntnissen sehnen, die ihnen die Wissenschaft nicht bieten kann. Nicht von Ungefähr ist Erich von Däniken einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren der Welt und wohl aus denselben oder ähnlichen Gründen interessieren sich viele Menschen für "Erkenntnisse" aus Pseudowissenschaften.
Ich denke, es geht hier eher um eine Begrifflichkeit, die gesucht wird, um seriös betriebene Astrologie von Hokuspokus-Wahrsagerei zu unterscheiden.
Es gibt keine "seriös betriebene Astrologie". Dafür fehlt die Basis. Was es gibt, ist ein pseudowissenschaftlicher Anstrich, der über das Ganze gekleistert wird, um dem ganzen einen "seriösen" Anschein zu geben. Eben deshalb, weil Wissenschaft ja als seriös gilt. Damit versucht man Astrologie dann aufzuwerten.
Und genau deshalb lehne ich das auch so energisch ab. Denn Wissenschaftsfeindlichkeit ist ein großes Problem unserer Zeit, wo Dinge wie der Klimawandel oft als bloße "Meinung" abgetan wird, weil Wissenschaft ja auch nur eine "Meinung" von vielen ist.
Deshalb ist es so wichtig, deutlich zu machen was die wissenschaftliche Methodik genau ist, was sie zu leisten vermag - und natürlich auch, wo ihre Grenzen sind. Und dazu gehört auch ganz klar zu unterscheiden, wo Dinge nur noch einen wissenschaftlichen Anschein haben, ohne Wissenschaft zu sein - und dazu gehört Kreationismus, Astrologie und auch Theologie. Denn deren Grundlagen und Methodik entspricht in großen Teilen keinen wissenschaftlichen Kriterien.
Wenn wir also zulassen, dass solche Gebiete sich unwidersprochen mit dem Begriff "wissenschaftlich" schmücken dürfen, dann greifen wir das Fundament der Wissenschaft selbst an - und damit deren Glaubwürdigkeit.
Das ist nicht anders, als wenn wir eine "alternative Mathematik" zulassen würden, bei der 4 + 5 = 12 ist. Am Ende würde es dann nur noch heissen, dass Mathematik nichts taugt, weil es da ja unterschiedliche "Meinungen" gibt.
Und nur um das noch ergänzend festzustellen: Natürlich kommt es auch in der seriösen Wissenschaft vor, dass es unterschiedliche Merinungen gibt. Aber diese "Meinungen" sind nur dann zulässig, wenn sie sich an der wissenschaftlichen Methodik orientieren.
Deshalb halte ich es ja auch für so wichtig, dass diese Methodik auch an der Schule vermittelt wird, weil es vielen Leuten offenbar sehr schwer fällt, hier genau zu unterscheiden...
Das Problem liegt darin, dass die durchschnittlichen (die meisten ?) "Astrologiegläubigen" erwarten, aus den Sternen ihr ganz persönliches Schicksal und ihre Zukunftsperspektiven zu erfahren, wofür dann ihr Sternbild nebst Aszendenten verantwortlich sein soll. Und das ist (nicht nur meiner Meinung nach) purer Humbug.
Dem kann ich absolut zustimmen. 🙂
Mit deiner Verwendung der Begriffe Astronomie und Astrologie kann ich überhaupt nichts anfangen. Da scheinen mir Missverständnisse im Spiel zu sein. Bevor die nicht ausgeräumt sind, wäre es für mich zwecklos, weiter in die Diskussion einzusteigen.
"Im Gegensatz zu früheren Zeiten wird die Astronomie als Naturwissenschaft heute streng abgegrenzt von der Astrologie, die aus Stellung und Lauf der Gestirne auf irdische Geschehnisse schließen will. Die Abgrenzung erfolgt auch, da die Astrologie eine Pseudowissenschaft ist – während die Astronomie auf empirischer Basis die Beschaffenheit, Bewegungen und Beziehungen von Himmelskörpern untersucht. Dennoch werden, wohl wegen der Ähnlichkeit beider Bezeichnungen, Astrologie und Astronomie von Laien nicht selten verwechselt." Aus dem Wikipedia-Beitrag zum Stichwort "Astronomie"
Vielleicht kann das zur Klärung beitragen.
Also ich, was wie wo .... hä?
Erstens Astronomie und Astrologie sind grundlegend, verschiedene Disziplinen, genauso wie Chemie und Alchemie oder Medizin und Homöopathie nichts miteinander zu tun haben.
Zur Astronomie, da sehe ich keinerlei Konfliktpunkte mit dem Christentum, es sei denn du bist junge Erde Kreationist.
Astrologie hingegen ist in Judentum schon seit vor antiker Zeit verankert, und die Bibel ist voll mit Bezugnahmen zu astrologischen Phänomenen, nicht zuletzt die Geburt Jesu.
Ich verstehe also nicht ganz, worauf du hinauswillst.