Berufsbezeichnung in der Pflege
Hallo zusammen
Aus einem aktuellen Anlass würde mich interessieren, wie insbesondere in Deutschland die Berufsbezeichnung(en) für Personen sind, die in der Pflege arbeiten.
Hier in der Schweiz sind die "Krankenschwestern" längst Pflegefachpersonen, entweder mit HF oder FH Abschluss (also Höhere Fachschule oder Fachhochschule). Dann gibts den vergleichsweise neuen Beruf der "Fachangestellten Gesundheit" mit einer weniger vertieften Ausbildung als die der diplomierten Pflegefachpersonen. Dann gibt's noch die "Pflegerin", die eine angelernte Hilfsperson beschreibt, die in der Pflege tätig ist.
"Schwester" ist bei uns nicht nur veraltet, es wird dem Beruf einer kompetenten Fachperson in Gesundheits- und Krankenpflege längst nicht mehr gerecht.
Ist das in Deutschland auch so? Oder ist die Berufsbezeichnung "Krankenschwester" ganz normal und nicht im Geringsten degradierend oder verniedlichend? So wird es hier zumindest von den meisten professionellen Pflegefachpersonen empfunden.
Ich bin gespannt auf Antworten. 😊
Liebe Grüsse
Taubnessel
Die "Krankenschwester" heißt hier inzwischen auch "Gesundheits- und Krankenpfleger/in"
Inzwischen auch nicht mehr.
https://www.azubiyo.de/berufe/pflegeberufe/
weiter unten unter "Welche Pflegeberufe gibt es"?
Das hab ich tatsächlich noch nicht mitbekommen. Danke für den Link.
Für mich persönlich (bin nicht in der Pflege tätig) sehe ich an der Bezeichnung "Krankenschwester" überhaupt gar nichts degradierendes.
Ich finde eher die offzielle Bezeichnung "Gesundheits- und Krankenpfleger" total unspezifisch. (Vor allem unter Gesundheitspfleger kann ich mir nixvorstellen. 😀)
Wer aktuell eine Ausbildung beginnt macht diese zum Pflegefachmann bzw. der Pflegefachfrau. Es gibt in Deutschland die generalisierte Ausbildung. Vor zwei Jahren gab es unterschiedliche Ausbildungen für Altenpflege, Krankenpflege, Kinderkrankenpflege. Somit vor Jahren die Berufsbezeichnungen Krankenschwester / -pfleger, Kinderkrankenschwester/-pfleger, Altenpflger/-in
Seit Sommer 2020 sitzen die alle in einem Klassenzimmer und die Spezialisierung erfolgt später.
https://www.youtube.com/watch?v=_Lmve9OXbkA
Hier stellt sich ein Evangelischer Pflegedienst vor der gerade Leute sucht.
Veröffentlicht von: @jigalSeit Sommer 2020 sitzen die alle in einem Klassenzimmer und die Spezialisierung erfolgt später.
Ist das nun eine Aufwertung der Ausbildung? Klingen tut das erstmal nicht so.
Nein und es ist für Pflegedienste kritisch, da sich die Leute erst später für die Richtung entscheiden, ein Pflegedienst könnte also ausbilden ohne eine Kraft die dafür als Azubi arbeitet und hinterher gar niemand wie früher für die Altenpflege haben.
Aufwertung kann man nicht sagen, sonst würde man eine der drei früheren abwerten. Es sind aber Spezialisierungen und die Altenpflege ist ja nicht weniger wert als die Kinderpflege oder allg. Krankenpflege.
Ich halte die Generalisierung für einen Fehler.
@antonioa Es ist kein Fehler alle Richtungen zu sehen, früher sah man in der Altenpflege nur das Heim und den ambulanten Pflegedienst, jetzt kommt man auch ins Krankenhaus oder ins Hospiz.
Die Generalisierte Ausbildung ist ein massives Downgrading der Qualitat, des Fachwissens.
In der Altenpflege brauch ich andere Wissensschwerpunkte als in der Kinderkrankenpflege.
Das hat sich früher auch in der Ausbildung niedergeschlagen.
Jetzt wird nur so bisschen Wischi Waschi von Jedem etwas aber nichts mehr richtig beigebracht.
@antonioa So. Jetzt mal ernsthaft. Seit Jahrzehnten arbeiten Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern in der Altenpflege, der umgekehrte Weg blieb den Altenpflegerinnen aber verwehrt.
Nein... das stimmt so nicht.
Ich arbeite seit 29 Jahren in der Pflege. 15 davon war ich Mentor ( mit Fachweiterbildung Praxisanleiter).
Wir hatten regelmässig Kolleginnen die aus der Altenpflege kamen. In allen Häusern in denen ich beschäftigt war.
Die Generalisierung hat sicherlich den einen oider anderen Vorteil aber in meinen Augen sehr viele Nachteile....
Wir können ja jetzt gerne alternative Ausbildungskonzepte diskutieren. Ich weis ja nicht, inwieweit Du vom Fach dabei bist.
@antonioa zu wenig um darüber zu diskutieren.
Danke euch.
Dann ordne ich die Situation, aufgrund derer ich frage, tendenziell als "kulturell bedingter Verständnisunterschied" auf. 😊
Lg, Taubnessel