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Wie mit dem Thema "Christlicher Glaube" im neuen Umfeld einsteigen?


Morgen
 Morgen
Themenstarter
Beiträge : 8

Hallo allerseits,

mich würde interessieren, wie ich in einem neuen persönlichen Umfeld (zum Beispiel neuer Kollegen-/Freundeskreis) am besten mit dem Christlichen Glauben einsteigen oder es zum Gesprächsthema machen kann.

In dem Bundesland, in dem ich lebe, liegt der Anteil der Menschen, die keiner Konfession angehören, bei weit über 70 %, deswegen fällt es mir schwer, einzusteigen bzw. von meinem Glauben zu berichten.

Ansätze münden manchmal darin, dass ich angesehen werde, als sei ich von einem anderen Stern. Mir fällt es danach schwer anzuknüpfen und dranzubleiben, und ich verliere die Motivation. Ich will einfach bekennen, ich bin Christ und vermitteln, was das für mein Leben bedeutet, welche Kraft es mir gibt.

Welche Erfahrungen habt ihr in eurem (neuen) Umfeld gesammelt?

Ich freue mich, von euch zu lesen.

Liebe Grüße
Morgen

 

 

Antwort
8 Antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

Guten Morgen, Morgen, 

ein schon etwas älterer Spruch sagt: "Du musst nicht jedem von deinem Glauben erzählen. Lebe einfach so, dass dich die Leute nach deinem Glauben (deiner Motivation, deinem Abtrieb) fragen". 

Ich denke, dass dies ein sinnvoller Ansatz ist, auch wenn er nicht immer klappt. 
Denn meistens fragen die Leute einfach nicht. 
Aber zumindest dürfte es besser sein, als im Bewusstsein eines persönlichen Missionsauftrags den Leuten etwas zu erzählen, was sie einfach nicht interessiert und wo sie dann abschalten oder desinteressiert abwinken. 

Aber manchmal klappts über kleine Umwege, Interesse zu wecken und die Leute zu Rückfragen anzuregen.  
So könntest du gerade in der jetzigen Zeit so ganz beiläufig mal die Mitmenschen, Freunde, Kollegen fragen, wie sie eigentlich die Weihnachtstage verbringen wollen. Oder du klinkst dich in ein Gespräch ein, wenn du merkst, dass sich Andere über Weihnachten unterhalten. 

Dann werden sie dir wahrscheinlich etwas vom guten Weihnachtsessen erzählen, vielleicht vom geplanten Kurzurlaub, vom Besuch bei Verwandten oder über das langweilige Fernsehprogramm. Und dann sagst du - so ganz beiläufig - "Also, ich werde auf jeden Fall am Heiligabend in die Kirche gehen, das gehört für mich einfach dazu!"

Egal, ob du nun erstaunte oder verständnislose Blicke erntest - du hast es damit erst mal geschafft,  Aufmerksamkeit zu wecken und deinen Standpunkt zu zeigen, ohne dabei aufdringlich oder missionierend zu wirken. Und mit ziemlicher Sicherheit wird der eine oder andere dazu etwas sagen (und sei es nur eine verständnislose Bemerkung), was zu einem Gespräch führen kann. 

Und das könnte dann ja ein Anfang sein.

LiGrü
Dschordsch

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1 Antwort
MikeFromMUC
(@mikefrommuc)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 491

@bepe0905 Das ist ein schöner Spruch, so sehe ich das im Prinzip auch. Mir ist es wichtig, mich mit meinem Glauben nicht zu verstecken, gleichzeitig möchte ich mich nicht aufdrängen. Wie Du schreibst, es gibt immer mal wieder Gelegenheiten, Interesse zu wecken.

Bei mir gab es mal in der Arbeit eine Teambesprechung. Ein Kollege riß einen derben Witz, der sich über den Glauben lustig machte. Ich sagte, daß ich nicht darüber lachen kann, eben weil ich gläubig bin. Kein Problem für alle, auch keine große Sache. Jahre später erzählte mir ein Kollege, der auch dabei war, daß ihn das sehr beeindruckt hatte, daß ich mich im Team zum Glauben bekenne. Wie gesagt, keine große Sache, aber mich hat es gefreut. So kamen wir auch ins Gespräch über unseren Glauben.

mikefrommuc antworten


Lucan-7
Beiträge : 21718

@morgen 

Ich will einfach bekennen, ich bin Christ und vermitteln, was das für mein Leben bedeutet, welche Kraft es mir gibt.

Wenn es deine Kollegen nicht interessiert, dann brauchst du da auch nichts zu vermitteln. Denn so wie du es beschreibst würdest du es ja nur für dich tun.

In deinem Fall geht es wohl eher darum, deinen Glauben nicht zu verleugnen. Heisst also, wenn sich eine Situation ergibt, wo dein Glaube von Bedeutung ist, dann solltest du dich auch dazu bekennen.

Aber von dir aus den Glauben zur Sprache zu bringen, wenn es niemandem etwas bedeutet... was soll das bringen...?

lucan-7 antworten
neubaugoere
Beiträge : 15379

@morgen 

Ich mache z.B. kein Geheimnis aus meinem "Privatleben" unter Kollegen. Wenn ich eine Gemeindeveranstaltung habe, dann habe ich eben eine Gemeindeveranstaltung. Fragt mich jemand näher, bekommt er die wahrheitsgemäße Antwort. Jeder kennt so Situationen: "oh, kommste mit?" - "Nee, ich hab Gebetstreffen heute." oder "nee, ich hab die und die Veranstaltung in meiner Gemeinde". Oder?

So manch eine Kollegin ist über die Jahre irgendwann auf mich zugekommen und hat von selbst um Gebet gebeten, wenn was Größeres anstand.

Veröffentlicht von: @morgen

deswegen fällt es mir schwer, einzusteigen bzw. von meinem Glauben zu berichten.

 

Im "Privatleben" bauen sich gerade erst Kontakte auf, aber auch da gehe ich genauso heran. Ich mache kein Geheimnis aus meinem Leben. Ich mag es und ich stehe dazu. Wer damit nichts anfangen kann, lässt es. Und: Mich müssen nicht alle mögen, ich mag ja auch nicht alle. 😉 😀

Veröffentlicht von: @morgen

wie ich in einem neuen persönlichen Umfeld (zum Beispiel neuer Kollegen-/Freundeskreis) am besten mit dem Christlichen Glauben einsteigen oder es zum Gesprächsthema machen kann.

Mich tät schon interessieren, welchen Hintergrund diese Art Fragestellung hat und auch, wie du glaubst, wie du lebst, welche Rolle Gott in deinem Leben spielt und und und ... (weil das alles reinspielt).

Ich bin einfach ich und stehe zu mir und dem, woran ich glaube. Punkt.

Bei Dschordsch hab ich grad den Spruch gelesen - "Du musst nicht jedem von deinem Glauben erzählen. Lebe einfach so, dass dich die Leute nach deinem Glauben (deiner Motivation, deinem Abtrieb) fragen". Dem kann ich zustimmen. - Nachdem mich ein "Personalmensch" in einer Arbeit mal tierisch zusammengestaucht hatte, sich arg im Ton vergriff und auch Türen schmiss, sich sicherlich auch für seinen Ton entschuldigte, aber explizit nicht dafür, was er gesagt hatte, ging ich am nächsten Tag wie gewohnt in die Arbeit. Dann fragte mich eine Kollegin, wie ich das denn machen würde, so zusammengestaucht zu werden und am nächsten Tag zu "erscheinen", als wäre nie was gewesen. - Das ist so ein Beispiel. Wenn Menschen bemerken, dass an uns etwas anders ist. Dazu ist es natürlich hilfreich, dass etwas anders ist; denn wir haben ein anderes Leben, so wir nachfolgen ... 🙂 Wir haben schließlich ordentlich was zu bieten: Leben! Das Leben Jesu, das er gab, damit wir es haben können und ihm in seiner Kraft auch noch folgen können. Manchmal denke ich: wenn ich nicht weiß, was ich habe (an Gott, an Jesus, an dem Leben ...), dann kann ich es auch nicht entsprechend vertreten und dann merkt auch niemand, dass an mir was anders ist, weil eben möglicherweise auch nichts anders ist. Das nur so nebenbei.

Ich komme noch auf diesen deinen Gedanken:

Veröffentlicht von: @morgen

deswegen fällt es mir schwer, einzusteigen bzw. von meinem Glauben zu berichten.

Wo willst du denn "einsteigen"? - Was ist deine Vorstellung davon, wie andere von ihrem Glauben berichten? Ich befürchte, hier machst du dir zu viel "Druck". Besinne dich auf die Gaben, die Gott dir gegeben hat, auf alles, was Gott dir gegeben hat. Und wenn es "passt", erzähl davon. (Ansonsten - wie der Spruch - lebe so, dass ...)

Friede mit dir.

neubaugoere antworten
2 Antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1248

@neubaugoere Ich mache z.B. kein Geheimnis aus meinem "Privatleben" unter Kollegen. Wenn ich eine Gemeindeveranstaltung habe, dann habe ich eben eine Gemeindeveranstaltung. Fragt mich jemand näher, bekommt er die wahrheitsgemäße Antwort. Jeder kennt so Situationen: "oh, kommste mit?" - "Nee, ich hab Gebetstreffen heute." oder "nee, ich hab die und die Veranstaltung in meiner Gemeinde". Oder?

Genauso mache ich es auch. Die Frage nach dem Wochenende wird einem andauernd gestellt. Man wird immer wieder mal angesehen, als käme man vom anderen Stern. Das geht anderen Leuten mit anderen Themen genauso. Einer hat 8 Kinder, einer hat ein Tinyhaus und du bist der mit dem Gottesdienst. Irgendwann bekommst du Fragen für deine „Fachrichtung“. Ich finde es einfacher, auf Leute zu treffen, die wenig mit dem Christentum verbinden als auf Leute, die in Kirchen aufgewachsen sind, aber für jedes christliche Wort eine andere Bedeutung haben als ich. 

 

tagesschimmer antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15379

@tagesschimmer 

Eine Kollegin, mit der ich etwas enger zusammenarbeite, weiß, dass ich in eine Gemeinde gehe und das auch, weil ich glaube. Irgendwann kam sie mit der Info um die Ecke, sich operieren lassen zu wollen und das in einem Bereich, den ich total unnütz fand. Da hab ich spontan gesagt: bevor du den Entschluss fasst, die OP zu machen, sag mir Bescheid, ich bete dann für dich. Punkt. Das kam so einfach raus. Es geschah trotzdem nichts, aber das sind die kleinen Dinge, die den Weg pflastern, damit - wie du sagst - irgendwann mal jemand kommt ... wie eben die eine Kollegin in einer anderen Arbeit, die mich dann bat, für sie zu beten.

Veröffentlicht von: @tagesschimmer

Man wird immer wieder mal angesehen, als käme man vom anderen Stern.

Ja, kenn ich auch. 😀 Wenn einer so ganz "erschrocken" guckt und fragt: echt, glaubst du etwa? - frag ich zurück mit genauso "erschrockenem" Gesichtsausdruck: "du etwa nicht?", weil es für mich eben auch genau das ist, der Blickwinkel auf Rettung, auf die Wahrheit Gottes mit seinem Sohn etc. pp. Ich will auch kein "ich schäme mich, dass ich glaube"-Eindruck bei anderen hinterlassen. Wozu auch? Ich hinterlasse einen normal festen Eindruck, dass zu glauben einfach zu mir gehört, wie das bei anderen Glaubensrichtungen ja auch nie wirklich auf diese Art hinterfragt wird. Am meisten begegnet mir ehrlich gesagt eher eine "ist mir egal"-Haltung (ob du nun glaubst oder nicht, musst du ja wissen). Und bei der "pflastert" es sich eben auch sehr gut ... 😉 (Bild mit Pflastersteinen langsam einen Weg bahnen)

Veröffentlicht von: @tagesschimmer

Ich finde es einfacher, auf Leute zu treffen, die wenig mit dem Christentum verbinden als auf Leute, die in Kirchen aufgewachsen sind, aber für jedes christliche Wort eine andere Bedeutung haben als ich. 

Ja, ist einfacher. Kommst du mit "(Christus-)Gläubigen" ins Gespräch, muss ich oft erst die begrifflichen Grundlagen abklopfen, ob wir eben auch über die gleichen Dinge reden. Und das ist zu meinem Erstaunen eben nicht oft der Fall.

neubaugoere antworten


Morgen
 Morgen
Themenstarter
Beiträge : 8

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich glaube, sie nehmen mir etwas den Druck, meinen Glauben "zwanghaft" zum Thema machen zu wollen. Ich war der Meinung, ich würde irgendetwas verheimlichen, wenn ich es nicht jedem gleich auf die Nase binde, dass ich Christ bin - aber warum - wenn das für die anderen gar nicht relevant ist? Ich bin aus meiner bescheidenen Sicht zu jedem Menschen freundlich und stets hilfsbereit und strahle, so glaube ich, meistens Freude aus. Das ist entscheidender - und wenn es eines Tages durch Nachfragen der anderen oder wie auch immer mal zum Thema wird, kann ich es ja sagen - so wie es passt. Und fragen sie dann, ob ein Zusammenhang besteht zwischen meiner meist guten Laune und dem Christsein, kann ich es anhand praktischer Beispiele und Erfahrungen erklären. Das ist wohl sinnvoller, als es zu tun, wenn es keinen Anlass gibt.

morgen antworten
1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15379

@morgen 

Hej 🙂 ja genau, irgendwas zwischen "kein Geheimnis draus machen", aber auch nicht "jedem gleich alles auf die Nase binden". 😉 Ich glaube eh, dass mein Weg Beziehungen sind, also mit Menschen mein Leben teilen und dann ergeben sich automatisch "Schnittpunkte" oder eben Gesprächseinstiege, weil ich eben kein Geheimnis aus meinem Glauben und meinem Leben in der Gemeinde mache, aber eben auch nicht jedem Gegenüber gleich mit der Tür ins Haus falle.

Kein Druck, ja. Das würde Jesus auch nicht wollen. Dann tät ich sagen, stimmt watt nich in eurer Beziehung. 😉

Friede mit dir.

neubaugoere antworten
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