Ab wann ist jemand ein Prophet/falscher Prophet?
Kann man Vergangenes und Zukünftiges offenbart bekommen, z.B. den Beruf und eine bestimmte Tat einer fremden Person, die extrem unwahrscheinlich sind, und sich als wahr herausstellen, ohne ein Prophet zu sein?
Ab wann ist etwas einfach nur eine "Offenbarung" über Vergangenes und Zukünftiges und ab wann ist etwas "Prophetisch"?
Wann ist jemand ein Prophet und wann ist jemand ein falscher Prophet?
Was ist, wenn eine Person, Gedanken über Vergangenheit und Zukunft hat, die sich als wahr herausstellen aber auch Gedanken hat über die Zukunft, die sich als Irrtum heraus stellen? Ist sie dann ein falscher Prophet oder hat sie bei den Irrtümern einfach nur ihrem Ego geglaubt und sich getäuscht? Was, wenn sie alle Gedanken einfach für sich behält, die Irrtümer und die wahren Gedanken über Vergangenheit und Zukunft - ist sie dann AUF JEDEN FALL kein Prophet oder falscher Prophet?
Ein Prophet ist kein Wahrsager. Es muss das, was er vorhersagt, nicht eintreffen. Denke nur mal an Jona. Erst wollte er den Job nicht machen und dann musste er den Menschen von Ninive doch den Untergang verkünden - und dann passiert noch nicht einmal etwas in der Richtung!
Ein Prophet verkündet Eindrücke, die er von Gott bekommt. Und wenn das warnende Worte sind, wenn da schlimme Dinge vorhergesagt werden, dann sehe ich das so, dass es ein deutlicher Hinweis von Gott ist, dass ein Missstand dringend behoben werden sollte.
Ich erinnere mich an eine aufstrebende und sehr moderne Gemeinde in Süddeutschland, die sich einen Propheten aus Afrika holte. Man erhoffte sich da wohl Wegweisung
Der Prophet sprach dann davon, dass die Gemeinde wie ein Baum gefällt werden würde und dass aus dem Baumstumpf ein neuer Zweig, eine neue Gemeinde entstehen würde. Ich hatte nur ganz groben Einblick in die Gemeinde und mein Eindruck war der, dass man dort ein Problem mit Menschenehrung hatte - d.h., dass Menschen mehr Ehre bekamen als Gott. Ich denke, dass das dem Propheten auch aufgefallen sein dürfte.
Was diese Gemeinde nun aber machte, war genau von den Ideen getragen, die Du hier im Zusammenhang mit einen Propheten nennst. Der Prophet hat gesprochen und nun muss es genau so kommen. Würde es anders kommen, dann wäre er wohl ein falscher Prophet und einige Leute, die viel Geld dafür gesammelt hatten, dass dieser Mann nach Deutschland kommen könnte, hätten Geld zum Fenster rausgeschmissen. Also hat man die Gemeinde mehr oder weniger platt gemacht.
War das nun Gottes Wille? Ich fand, dass die Gemeinde durchaus gute Ansätze hatte. Für viele war sie ein echtes zuhause und sie haben den Niedergang der Gemeinde sehr bedauert.
Hätte man nicht einfach "in Sack und Asche" gehen können, Buße tun können für das was in der Gemeinde schief läuft - und Gott darum bitten, dass die Gemeinde erhalten bleibt? Klar wäre dann nicht das dabei herausgekommen, was der Prophet prophezeit hatte. Aber er hätte doch der Gemeinde den entscheidenden Impuls gegeben, umzukehren.
Ob eine Prophetie für jemanden nützlich ist, muss jeder in seinem Umfeld genau prüfen. Ich denke, dass ein prophetisches Wort, wenn es für mich ist, mich ins Herz treffen wird. Und da frage dann nicht danach, ob das nun alles so kommen wird oder nicht - da bin ich dann nämlich motiviert worden, mich intensivst Gott zuzuwenden. Das reicht und es hat seine Wirkung getan - ganz unabhängig davon, ob die Worte nun so eintreffen oder nicht - denn ein Prophet ist kein Wahrsager.