Hallo,
ich habe erst seit 2 Jahren wieder zu Jesus gefunden und seitdem bin ich sehr gefestigt in meinem Glauben. Durch Corona kenne ich Gottesdienste meistens nur digital. Jetzt bin ich öfter in welche vor Ort gegangen und mir fiel auf dass die in Landeskirchen sehr unpersönlich sind. Man kommt nicht in Gespräche. Und dann denke ich mir, dass man das auch per Youtube live erleben könnte. Und dass das dann zwar eine wichige Stütze des Glaubens ist. Aber doch nicht die Gemeinschaft die die Bibel vorsieht? Dafür bin ich in einem Hauskreis über Zoom, aber irgendwie läuft es da auch schleppend. Und ich könnte wegen der Entfernung die Luete auch gar nicht persönlich treffen.
Kann man Christ sein, indem man Kirche und Gemeinschaft virtuell lebt? Denn für mich macht es leider keinen Unterschied, ob ich es vor Ort mit Anmeldung erlebe oder per Stream. Kann man Christ sein ohne echte Gemeinschaft, weil in vielen Gemeinden keine Gemeinschaft entsteht, sondern nur der Gottesdienst besucht. Das beschäftigt mich sehr, denn ich will ein christliches Leben führen. Und ich weiß nicht wie. Die nächste Freikirche, die sehr lebendig wirkt, ist zu weit entfernt. Ich kann sie nur virtuell besuchen.
@rootedinchrist Auch wenn der Thread schon älter ist, das Problem besteht ja mehr denn je. Ich würde ermutigen, die guten virtuellen Angebote weiter regelmäßig zu besuchen, aber auch vor Ort weiter zu suchen. Dabei geht es viel mehr um Gemeinschaft als um Gemeinde.
Schon eine Person, die bereit ist, einmal im Monat zum Gebet zusammenzukommen, ist ein Anfang. Jedes einzelne Treffen etabliert diese Gemeinschaft mehr, auch wenn man sich anfangs klein und schwach vorkommt und das Zusammenwachsen selten unproblematisch ist. Es ist etwas ganz segensreiches, an solchen Treffen dranzubleiben. Mit der Zeit geschehen dann Meilensteine: Ein Nachbar möchte von euch „Profis“ den Glauben erklärt bekommen, ihr lest gemeinsam ein Buch, fahrt zu einem Kongress, findet ein Gebetsthema, das euch beiden auf dem Herzen brennt…
Ich bin manchmal erstaunt, dass ich in meiner Umgebung immer wieder Christen treffe, die bis zu 3 Stunden fahren, um eine Gemeinde zu erreichen. Natürlich schaffen sie das meist nur zum Gottesdienst. Solchen Christen fehlt auch die Gemeinschaft vor Ort. Es sind erstaunlich viele, die einen Ort suchen, an dem sie angenommen sind und Beständigkeit erfahren. Wärst du bereit, deinen Mitchristen so etwas zu bieten und dafür auch manchmal etwas zu opfern? Ist erstmal ein Grüppchen entstanden, kann man sich auch mal Gäste aus den Lieblingsgemeinden einladen. Wer weiß, vielleicht „adoptiert“ euch eine dieser Gemeinden trotz der Entfernung und fühlt die Berufung, euch ab und zu einen Gottesdienst vor Ort zu schenken.
Hast du es schon mal mit Kleinanzeigen versucht? Du brauchst dir nur eine zusätzliche Mailadresse einzurichten und dich die ersten Male an öffentlichen Orten zu treffen, dann ist es eine gute Chance.
@rootedinchrist Ich kenne Dein Dilemma. Vielleicht gelingt es Dir einen Christen zu finden, dem es ähnlich geht - und dann kann das die Kernzelle eines neuen Hauskreises werden. Das ist sicher etwas, für das man auch beten kann.
Liebe Grüße
GoodFruit
