Wütend sein als Christ
Hallo zusammen!
Ich habe eine Frage die mich sehr beschäftigt und langsam bin ich richtig verzweifelt weil ich nicht weiss, wie ich in bestimmten Situationen handeln soll.
Meine Frage ist, wie man sich als Christ verhält, wenn man wütend ist?
Ich meine wenn andere Menschen wirklich Grenzen überschreiten (in der Beziehung oder Freundschaft), wenn sie rücksichtslos sind oder man ihnen ganz klar aufzeigt wo die eigenen Grenzen sind und sie diese trotzdem überschreiten oder das Vertrauen missbrauchen?
Oder aber auch in extremfällen wie beispielsweise wenn man betrogen oder belogen wird, wie sollte man sich dann exakt in diesem Moment und in der Situation Verhalten, wenn man wirklich wütend ist?
Sollte man diese Wut "in sich drin" behalten?
Liebe Grüsse und Danke schon im Voraus!
Veröffentlicht von: @leonie0011Ich meine wenn andere Menschen wirklich Grenzen überschreiten (in der Beziehung oder Freundschaft), wenn sie rücksichtslos sind oder man ihnen ganz klar aufzeigt wo die eigenen Grenzen sind und sie diese trotzdem überschreiten oder das Vertrauen missbrauchen?
Du könntest dir überlegen, wie du deinen Grenzworten Füße verleihst..d.h. welche Konsequenzen werden die Grenzüberschreiter von dir erleben, wenn sie deine Grenzen trotz klarer Bekanntgabe weiter nicht achten.
Wütend oder zornig werden ist erstmal ein wichtiges Signal, um die Grenzüberschreitung zu realisieren.
Jesus selbst sagt im Epheserbrief: Zürnet. Und fährt dann fort, dass man dann nicht sündigen soll. Es gibt also sündhafte Reaktionen und nicht sündhafte. Diese anderen zu entdecken und anzuwenden, dieser Herausforderung gilt ja deine Frage, wenn ich dich recht verstanden habe.
Wütend oder zornig zu bleiben, ist vergeudete Energie und behindert kreative Reaktionen.
Es gibt nun keine 08/15 Rezepte, wie man in den einzelnen Situationen reagieren soll. Du brauchst deine Lösungsansätze, die du auch umsetzen kannst. Das ist Arbeit, sie herauszufinden und dann nochmal Arbeit, sie umzusetzen. Es lohnt sich aber, um aus einem fremdbestimmten Leben herauszukommen.
Der erste Schritt ist jedenfalls ein wichtiger: aktiv werden und sich vom falschen Dulden und zornig bleiben trennen. Reinfressen ist ebenso destruktiv, also keine Option.
Die Theorie hört sich vielleicht etwas abstrakt an, ist aber ein Grundgerüst für besonnene Aktionen.
Veröffentlicht von: @leonie0011Sollte man diese Wut "in sich drin" behalten?
Meine Sichtweise dazu ist ein klares Nein. Denn die Wut innen behalten zerstört und kommt gerne in den unpassendsten Momenten heraus. Ausserdem wurde die Grenze in dich hinein verschoben und dein inneres Land ein Stück weit besetzt.
Das Gegenteil, sofort kräftig rausbollern, kann mal Luft verschaffen, bringt aber keine dauerhaften Lösungen.
Ich wünsche dir noch eine Menge guter Hinweise 😊
lg
Deborah
Danke dir!
Aber wenn ich eben wütend werde, worauf sollte ich achten? Gibt es Dinge die man als Christ nicht sagen oder tun sollte, wenn man wütend ist?
Liebe Grüsse
Veröffentlicht von: @leonie0011Aber wenn ich eben wütend werde, worauf sollte ich achten? Gibt es Dinge die man als Christ nicht sagen oder tun sollte, wenn man wütend ist?
Ich würde von der anderen Seite herangehen: Es gibt Dinge, die du sagen sollst... innerlich zuerst, Hilfe HErr!
Äusserlich kann es hilfreich sein: "Das hat in mir Wut ausgelöst. Darum muss ich mich erstmal kümmern."
Und wenn es mal so getroffen hat, dass du aus dem Stand an die Decke gehst und es nicht verhindern konntest... für rausgerutschte Worte kann man um Vergebung bitten.... also bleib entspannt und mach dir nicht schon vorher ein schlechtes Gewissen. Derjenige, der permanent über deine Grenzen tritt kümmert sich mit Sicherheit nicht darum, was er auslöst. Übernimm nicht die Verantwortung für sein Beleidigsein, wenn er vor dein Stoppschild knallt.
Du darfst deinem Gegenüber selbstverständlich sagen, dass er dich verletzt hat.
Sich von der Wut leiten zu lassen (auszurasten) sollte man aber besser vermeiden - egal ob man Christ ist oder nicht). Den Anderen vor Wut zu beleidigen oder gar zu schlagen, das geht gar nicht.
Veröffentlicht von: @leonie0011Meine Frage ist, wie man sich als Christ verhält, wenn man wütend ist?
Ich meine wenn andere Menschen wirklich Grenzen überschreiten (in der Beziehung oder Freundschaft),
Ich kann dir nicht als Christ aber als Mensch antworten, was mir gut tut:
Sich einen guten Freund(in) suchen und bei denen Dampf ablassen (natürlich nicht gegen sie, sondern über die, die dich aus deiner Sicht nicht recht behandeln).
Vielleicht hat dein Freund/in bei der Arbeit auch jemand, wo er/sie froh ist, sie hat jemand zum Reden : "Mensch der regt mich ganz schön auf!"
Je bessre der Freund/in desto weniger schlimm ist, es wenn man dabei einmal falsche Worte verwendet oder auch nicht immer ganz richtig in der eigenen Einschätzung legt - das kann sich ja im Laufe eines solchen Gesprächs klären.
Ist aber nur ein Vorschlag von ganz bestimmt vielen, die hier noch kommen werden.
Viele Grüße und nicht unterkriegen lassen!
Die Tatsache, dass du diese Frage stellst, spricht ja für deinen Charakter und du wirst es schon richtig machen!
😊
👍
Nachtrag vom 01.09.2021 0844
PS: Da mein Beitrag durchaus so verstanden werden kann, dass man nur über den/die andere(n) bei jemand anderem "abschimpft", zur Klarstellung: Das war nicht so gemeint, sondern einfach die Ermutigung, mit jemand anderem darüber zu reden problem- und lösungsbezogen und wenn es gut tut bei dem Freund/in über die andere Person auch schimpfen - dann kann das auch gut tun mit der Wut umzugehen. Besser als alleine sie herumtragen.
Veröffentlicht von: @lombard3Sich einen guten Freund(in) suchen und bei denen Dampf ablassen (natürlich nicht gegen sie, sondern über die, die dich aus deiner Sicht nicht recht behandeln).
Veröffentlicht von: @lombard3Vielleicht hat dein Freund/in bei der Arbeit auch jemand, wo er/sie froh ist, sie hat jemand zum Reden : "Mensch der regt mich ganz schön auf!"
Und dann?
Dann hat man über jemanden hergezogen, der nichts davon weiß und sich folglich deshalb auch nicht ändern wird. Im Prinzip nervt man damit nur sein Umfeld, dass für den Wutausbruch nichts kann, anstatt direkt zu dem zu gehen, den es betrifft.
Kein guter Rat.
Veröffentlicht von: @tristesseUnd dann?
Dann hat man über jemanden hergezogen, der nichts davon weiß und sich folglich deshalb auch nicht ändern wird
Mir ging es schon so, dass ein Freund dann dazu eine Meinung hatte oder die Situation auf eine Weise beurteilte, die mir gar nicht so in den Sinn kam.
Ich denke, es ist auch ein Unterschied, ob man "herzieht" mit der Absicht nur herzuziehen, oder weil es einen einfach wirklich belastet und man eigentlich eine Lösung sucht.
Die TE schätze ich nicht so ein, dass sie nur um des Herziehens willen über die andere Person reden wollte, sondern, dass sie eigentlich eine Lösung sucht - und wenn es nur für sich selbst und die eigenen Gefühle ist.
Veröffentlicht von: @tristesseIm Prinzip nervt man damit nur sein Umfeld
Es kommt darauf an, in welchem Umfeld das ist.
Man könnte ja sagen: David hat zu Gott geschriehen und umgekehrt könnte man dann sagen "Ich rede mit einem guten Freund / einer guten Freundin."
Bei den christlichen Gemeinden, die ich kennen lernte war mein Eindruck, dass viel zu wenig offen gesagt wurde, was einen störte oder belastet, ja dass eine gesunde "Streitkultur" fehlte. Aber war ein persönlicher Eindruck, der allgemeingültig sein muss.
Veröffentlicht von: @tristesseanstatt direkt zu dem zu gehen, den es betrifft.
Kommt darauf an, wie klar man selbst im Kopf ist.
Deshalb sind Freunde ja so wichtig, dass man mit ihnen drüber reden kann und ja "sich auskotzen".
Danach ist man dann ggf. offener für "rationale" Gedanken.
Wie gesagt, ich habe nicht den Eindruck, dass die TE mit ihrer Wut etwas böses will, sondern es ist eine normale Reaktion, für die ein Umfeld wie gute Freunde hoffentlich da ist.
Nachtrag vom 29.08.2021 2237
PS: Ja, du schreibst "kein guter Rat"
Das war auch mein Eindruck. Das ist einer der Gründe, weswegen ich christlichen Gruppen kritisch gegenüber stehe. Durch "scheinbar" hohe moralische Anforderungen, "Du darfst nicht schlecht über andere reden." besteht denke ich durchaus die Gefahr, dass jemand zuviel schluckt und sich selbst zu viel auflädt. In Wirklichkeit braucht man: Gute Freunde und gute Familie.
Veröffentlicht von: @lombard3Mir ging es schon so, dass ein Freund dann dazu eine Meinung hatte oder die Situation auf eine Weise beurteilte, die mir gar nicht so in den Sinn kam.
Ich hab kein Problem damit, wenn man sich im Umgang mit problematischen Personen eine Zweitmeinung einholt. Das klappt aber nicht, wenn man ständig nur woanders "Dampf ablässt".
Veröffentlicht von: @lombard3Ich denke, es ist auch ein Unterschied, ob man "herzieht" mit der Absicht nur herzuziehen, oder weil es einen einfach wirklich belastet und man eigentlich eine Lösung sucht.
Das klang aber bei Dir nicht so. Das klangt wirklich nur nach "Dampf ablassen und gut ist".
Veröffentlicht von: @lombard3Die TE schätze ich nicht so ein, dass sie nur um des Herziehens willen über die andere Person reden wollte, sondern, dass sie eigentlich eine Lösung sucht - und wenn es nur für sich selbst und die eigenen Gefühle ist.
Aber Du hast es ja dennoch irgendwie vorgeschlagen.
Veröffentlicht von: @lombard3Man könnte ja sagen: David hat zu Gott geschriehen und umgekehrt könnte man dann sagen "Ich rede mit einem guten Freund / einer guten Freundin."
David ist aber seine Konflikte angegangen und nicht da stehen geblieben. Außerdem ist Gott was anderes als ein Freund in der Nachbarschaft.
Ich vertrau meinen Freunden nicht unbedingt alles an, was ich Gott so vor die Füsse werfe.
Veröffentlicht von: @lombard3Bei den christlichen Gemeinden, die ich kennen lernte war mein Eindruck, dass viel zu wenig offen gesagt wurde, was einen störte oder belastet, ja dass eine gesunde "Streitkultur" fehlte. Aber war ein persönlicher Eindruck, der allgemeingültig sein muss.
Du hast ja in Deiner Antwort nicht für Offenheit geworben, Du hast mit keinem Wort erwöhnt, dass die TE sich an den wenden soll, den es betrifft. Was für eine Offenheit soll das denn bitte sein, wenn man sich bei Freunden auskotzt.
Veröffentlicht von: @lombard3Kommt darauf an, wie klar man selbst im Kopf ist.
Nein, das kommt nicht drauf an. Man kann durchaus auch aus Wut heraus mal dem Gegenüber seine Meinung zu dessen Verhalten äußern. Kann sehr ernüchternd für den anderen sein. Sich zuerst bei dritten aufzuregen ist immer der falsche Weg, es sei denn, man sucht tatsächlich einen Rat.
Veröffentlicht von: @lombard3Deshalb sind Freunde ja so wichtig, dass man mit ihnen drüber reden kann und ja "sich auskotzen".
Aber nicht, wenn es dabei bleibt.
Veröffentlicht von: @lombard3Danach ist man dann ggf. offener für "rationale" Gedanken.
Halte ich für fragwürdig.
Veröffentlicht von: @lombard3Wie gesagt, ich habe nicht den Eindruck, dass die TE mit ihrer Wut etwas böses will, sondern es ist eine normale Reaktion, für die ein Umfeld wie gute Freunde hoffentlich da ist.
Aber sie muss dennoch zur betreffenden Person. Das ist ganz wichtig. Und da kam von Dir nun mal keine Empfehlung, auch wenn Du das gedacht haben magst. Gedanken lesen geht aber noch nicht übers Forum 😊
Veröffentlicht von: @tristesseAußerdem ist Gott was anderes als ein Freund in der Nachbarschaft.
Genau, das wollte ich der TE vorschlagen, auch gute Freundschaften zu pflegen, offene, wo nicht jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird.
Veröffentlicht von: @tristesseDu hast mit keinem Wort erwöhnt, dass die TE sich an den wenden soll, den es betrifft.
Wenn das sinnvoll ist, kann man das ja machen, aber um das zu beurteilen, kann es helfen (muss es nicht) sich vorher eben an jemanden gewandt zu haben.
Da im Thread das Thema "Wut" eine Rolle spielt ist mein Vorschlag eben, eben vorher mit jemandem anderen zu reden und dann abzuwägen.
Veröffentlicht von: @tristesseIch vertrau meinen Freunden nicht unbedingt alles an, was ich Gott so vor die Füsse werfe.
Das ist doch ok.
Veröffentlicht von: @tristesseAber nicht, wenn es dabei bleibt.
Warum nicht, wenn es einem dabei besser geht und man zu dem Ergebnis kommt, dass man die jeweilige Person nicht ändern kann.
Und wenn man zu einem anderen Ergebnis kommt: Um so besser!
Veröffentlicht von: @tristesseHalte ich für fragwürdig.
Ja, es gibt da unterschiedliche Ansichten.
Veröffentlicht von: @tristesseAber sie muss dennoch zur betreffenden Person.
Wenn es etwas bringt, macht es Sinn.
Aber ansonsten aus Prinzip?
(Weil eine Stelle im NT ggf. darauf hinweist?)
Freundschaftsseelsorge...
...erkenne ich aus deiner Erklärung.
Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass du gemeint haben könntest, dass man flügelschlagend von einem zum anderen durch die Gemeinde zieht und tatsächlich in den Bereich des Herziehens geht.
Na ja, ich würde es mir für den Idealfall wünschen, so etwas ist selbstverständlich, dass man mit anderen drüber reden kann - auch "Dampf" ablassen, wenn es etwas bringt.
Eine Berufsausübung würde ich daraus nicht herleiten.
Die Vorgabe ist in Matthäus 18 ab Vers 15.
Klärung unter vier Augen... Miteinander reden, statt übereinander. Das ist eine bindende Vorgabe.
Was du angedacht hast, ist eine vorbereitende Situation für die Klärung. So eine Vertraute, ein Vertrauter muss sehr gut ausgesucht sein, sonst kann eine Gemeinde vergiftet und gespalten werden.
Der beste Vertraute ist der dreieinige Gott. Das beschreibt Evana sehr gut.
Nachtrag vom 29.08.2021 2319
Noch mehr Anweisungen zum Thema: es geht um Reden...
Jes 58, 6 Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! .......Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest, 10 sondern ........
und Jakobus 3, 1-12 und 4, 1-12
Allein sein mit seinen Problemen
Wie ich an die TE schon schrieb - es wird bestimmt andere Vorschläge geben.
Das, was du schreibst
Veröffentlicht von: @deborah71Klärung unter vier Augen... Miteinander reden, statt übereinander. Das ist eine bindende Vorgabe.
beinhaltet die Gefahr, dass man in der Situation überfordert ist.
Veröffentlicht von: @deborah71Der beste Vertraute ist der dreieinige Gott. Das beschreibt Evana sehr gut.
Ich würde wie gesagt jemanden empfehlen, den man visuell sieht und akustisch hören kann mit seinem Ratschlag.
Natürlich ist ein guter Freund oder Freundin oder eine offenherzige Familie nicht selbstverständlich, aber ich würde es mir für die TE wünschen.
Und das heißt ja nicht, dass man nicht dennoch beten kann.
Nachtrag vom 29.08.2021 2353
PS: Und ja miteinander reden ist auch gut, aber dein Beitrag bestätigt meine Befürchtung, dass dies zum Gesetz gemacht werden kann und für Betroffene dann keine Optionen mehr zu Verfügung stehen.
Veröffentlicht von: @lombard3Natürlich ist ein guter Freund oder Freundin oder eine offenherzige Familie nicht selbstverständlich, aber ich würde es mir für die TE wünschen.
Mentoring, Älteste... oder wenn die Gemeinde Seelsorger hat...und dann gibt es auch noch einen therapeutischen Weg, wenn keine persönliche Vertrauensperson verfügbar ist.
Veröffentlicht von: @lombard3Und das heißt ja nicht, dass man nicht dennoch beten kann.
Die Reihenfolge wäre zuerst zu Gott und dann eine kompetente Person.
Denn der Schaden kann noch viel größer werden, wenn man sich jemanden anvertraut, den man für vertrauenswürdig hält und am nächsten Tag pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Damit gehen mit größter Wahrscheinlichkeit alle Türen zu Vergebung und Versöhnung zu.
Es geht aber in erster Linie erstmal darum, wie setze ich Grenzen und wie setze ich sie durch. Das kann auch Trennung von rücksichtslosen Grenzüberschreitern bedeuten.
Sich schuldig fühlen durch zusätzliche Auflagen
Veröffentlicht von: @deborah71Mentoring, Älteste... oder wenn die Gemeinde Seelsorger hat...und dann gibt es auch noch einen therapeutischen Weg, wenn keine persönliche Vertrauensperson verfügbar ist.
Das kann ja sinnvoll sein, aber wo zieht man die Grenze, wenn man bspw. an Probleme denkt, die gerade in einem Verhältnis mit Machtgefälle entstehen?
Ich kann jedem nur wünschen, gute Freunde zu haben, die es sind und bleiben außerhalb einer Organisation, die letztlich immer eine Interessengemeinschaft ist.
Veröffentlicht von: @deborah71Denn der Schaden kann noch viel größer werden, wenn man sich jemanden anvertraut, den man für vertrauenswürdig hält und am nächsten Tag pfeifen es die Spatzen von den Dächern.
Wer Freund ist, wem ich mich anvertrauen kann ist wohl ein lebenslanges Lernen.
Veröffentlicht von: @deborah71Es geht aber in erster Linie erstmal darum, wie setze ich Grenzen und wie setze ich sie durch.
Klar, gute Freunde, eine offenherzige Familie können eben da helfen, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen.
Das hat nicht jeder. Aber ich sehe eben die Gefahr der Vereinsamung, wenn man da starre Regeln aufstellt wie bspw. zuerst zu Gott, dann zu Gemeindeältesten, etc.
Dann kann es nämlich passieren - hält man dies nicht ein - dass man sich zudem noch schuldig fühlt.
Es geht hier nicht um deine Befürchtungen, sondern darum, wie Leonie ihre Grenzen respektiert bekommt.
Hast du da noch Tipps dafür?
Veröffentlicht von: @deborah71Es geht hier nicht um deine Befürchtungen, sondern darum, wie Leonie ihre Grenzen respektiert bekommt.
Hast du da noch Tipps dafür?
Naja, ich hatte ja meinen "Tipp" schon gegeben.
Leonie Beitrag verstand ich so, dass sie sich fragte, wie sie mit ihrer Wut umgehen kann und dann sicherlich auch wie sie Grenzen respektiert bekommt. Es müsste sie genauer schreiben.
Ich antwortete auf das mit der Wut.
Anderen Grenzen setzen tut man am besten, denke ich jedoch, wenn man sich stark und unabhängig fühlt und da sind Freunde oder Familie auch ein ganz wichtiger Bestandteil.
Wie praktisch und konkret Leonie meinen Ratschlag zu einem Freund/in zu gehen umsetzen kann, weiß ich nicht.
Meine Befürchtungen habe ich ja nur bezogen auf deine Kritik gegenüber meinen Vorschlag geäußert.
Nachtrag vom 30.08.2021 1431
"Meine Frage ist, wie man sich als Christ verhält, wenn man wütend ist? "
ein anderer Lebensstil...
Was du als zusätzlich empfindest, ist für einen Christen der normale Lebensstil. Zuerst Gott und dann der Nächste... Liebe mit Haut drum herum. 😉
Veröffentlicht von: @deborah71Was du als zusätzlich empfindest, ist für einen Christen der normale Lebensstil. Zuerst Gott und dann der Nächste... Liebe mit Haut drum herum. 😉
Um diese Aussage zu machen, müsstest du ja alle Christen kennen.
Oder siehst du es so, dass wer es anders sieht als du, kein richtiger Christ ist?
Veröffentlicht von: @lombard3Um diese Aussage zu machen, müsstest du ja alle Christen kennen.
Nein. Es genügt zu wissen, dass es so geschrieben steht. Ob sich nun alle dran halten oder auf dem Weg dahin sind, steht auf einem anderen Blatt.
Veröffentlicht von: @lombard3Oder siehst du es so, dass wer es anders sieht als du, kein richtiger Christ ist?
Netter Versuch.
Veröffentlicht von: @deborah71Nein. Es genügt zu wissen, dass es so geschrieben steht. Ob sich nun alle dran halten oder auf dem Weg dahin sind, steht auf einem anderen Blatt.
Aber in welchem Kontext siehst du die Worte die dort so geschrieben stehen?
Das hab ich SO wie Du es hier jetzt darstellt auch nicht Lombard vorgeworfen.
Bitte bleib da auch bei meinen Aussagen und interpretier nicht wild etwas rein.
Danke.
Mein Post hat mit dir nichts zu tun. Da steht kein Schuh für dich.
🙄
Natürlich nicht.
Nein, auf keinen Fall!!
Denn wie sollen andere draus lernen, wenn man ihnen nicht zeigt, daß sie sich falsch verhalten haben?
Außerdem: Das Gebot Jesu lautet:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!
D.h. auch du bist wertvoll, auch du hast deine Grenzen und musst sie schützen. Eigenliebe gehört also auch dazu, bzw. Selbstachtung.
Liebe Leonie,
wenn ich wütend bin, und das darf ich als Christ, dann gehe ich meistens spazieren, an den Strand, in den Wald, irgendwo hin und bringe diese Wut vor Gott. Ich erzähle ihm von meinen Schmerzen,
von der Wut etc.. Meistens fange ich dann auch an zu Singen und dabei meine Feinde zu segnen.
Dadurch löst sich meine Wut nach und nach auf, ich komme zu Gott und dadurch zur Ruhe. Dann vergebe ich ihnen. Dadurch werden meine Wunden gereinigt und heilen.
Manchmal nutze ich auch die Energien der Wut für einen Großputz in der Wohnung. Das hat dann den Effekt, dass sie hinterher besser aussieht und ich mich wohler fühle.
Also ich will damit sagen: Du darfst wütend sein, aber vermeide in diesem Zustand andere zu verletzen und selbst zu sündigen.
LG
Evana
Noch einer, der seinen Senf dazu gibt, ohne Christ zu sein...
Veröffentlicht von: @leonie0011Sollte man diese Wut "in sich drin" behalten?
Wenn man Wut "in sich drin" behält, dann besteht die Gefahr, dass es "in einem drin" irgendwann überkocht.
Wut ist meiner Erfahrung nach ein Gefühl, dass nach körperlichem Ausleben strebt. Daher ist es ein probates Mittel, tatsächlich auch körperlich darauf zu reagieren. Freilich nicht dadurch, dass man auf den vermeintlichen Verursacher dieser Wut draufhaut, auch wenn das ein Reflex ist, der uns vermutlich angeboren wurde (wer hätte nicht schon mal am liebsten den Tisch umgeworfen, an dem er sich gerade stieß?). Sondern anderweitig: ich hatte lange Jahre einen Bocksack in meiner Wohnung hängen, der bekam immer Dresche, wenn ich mich über irgendwen oder irgendwas aufgeregt hatte. Auch im Wald ein paar tote Bäume umzutreten kann helfen. Oder einfach nur in den Keller gehen und ein, zwei Minuten wütend rumbrüllen, bis die Stimmbänder ersten zaghaften Protest anmelden...
Emotionen haben immer einen körperlichen Aspekt, das Adrenalin, dass im Moment der Wut vermehrt ausgeschüttet wird, ist ja dazu da, den Körper in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen, damit wir aggressiv reagieren können. Beispielsweise ist m Zustand der Wut dann ja auch unser Schmerzempfinden gedämpft: Wut ist der Gefühlszustand, in welchem wir körperlich kämpfen wollen.
In der zivilisierten Gesellschaft geht es natürlich nicht, dass wir diesem Reflex ungezügelt nachgeben - darin besteht gerade die Zivilisation, dass wir unsere Triebe beherrschen lernen. Aber eben nur: beherrschen. Nicht (ständig) unterdrücken. Frag in Deinem Bekanntenkreis herum, und Du wirst die unterschiedlichsten Möglichkeiten erfahren, wie Leute Wut (und Frust, Enttäuschung usw.) körperlich verarbeiten. Die einen joggen oder sprinten eine gewisse Strecke, die anderen hacken Holz, oder machen ein paar Liegestütze, Kniebeugen mit Gewicht etc. pp. So bieten sie ihrem Körper eine Möglichkeit, "angemessen" auf das Hormongebräu zu reagieren, dass gerade durch die Adern rinnt.
Wie Du schon bemerkt haben dürftest: zu dem ethischen Aspekt Deiner Frage äußere ich mich nicht. Denn wie Du mit den Verursachern Deiner Wut sinnvollerweise umgehst, hängt ganz von der jeweiligen Situation ab. Wenn jemand Dich ärgern will, wirst Du ihm nur erst recht einen Gefallen tun, wenn Du brüllend ausrastest. Wenn Dich jemand zur Wut anstachelt, auf dessen Wohlwollen Du angewiesen bist, könntest Du Dir mit einem Ausbruch echte Probleme in der Zukunft einhandeln. Wenn wiederum Dich jemand wütend aus Unachtsamkeit gemacht hat, dann kann es schon sinnvoll sein, ihn darauf hinzuweisen - wobei auch da wieder i.d.R. eine klare/deutliche Ansage mehr Erfolg verspricht als ein donnerndes Schimpfen.
Kurz: Da gibt es aus meiner Sicht keine pauschal richtige oder beste Handlungsstrategie.
Und was man schließlich dann "als Christ" tun sollte - dazu hab ich nix zu sagen.
Gruß,
the Jack
Nachtrag vom 30.08.2021 0351
LOL! [del]Bocksack[/del] --> Boxsack