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Entspricht dein Leben ...

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Lachmöwe
Themenstarter
Beiträge : 1527

... deiner Vorstellung, wie du gerne leben möchtest?

Meine Naturschutzkindergruppe hat mich ins Denken gebracht... Sie leben so selbstverständlich ihren mehr oder weniger "hippen Lifestyle" und haben seit letztem Jahr den Umweltschutz für sich entdeckt - vorrangig mit Infragestellen der Erwachsenen. 😉 Für die Kinder ist alles einfach, so wirkt es. Sie fordern hier anderes Einkaufsverhalten, dort angepasste Ernährung, ... Und selbst können sie ja so wenig tun, scheinbar. Die Erw, die aber könnten ja... Eine Kombi wie sie nur Kindern vorbehalten sein kann und auch da schon schwierig ist. So viel zum Hintergrund.

Was mir auffällt ... ich mache ständig nur Kompromisse, selbst da wo ich recht konsequent bin. Warum? Weil es nicht anders geht? Bin ich eine Gefangene "des Systems"? Bin ich zu bequem? Leben wir allzu oft aus einer Gewohnheit heraus und inwieweit kollidiert diese mit unseren Idealvorstellungen? Wovon lasse ich mich prägen? Wie viel Verzicht ist erstrebenswert? Warum ist es so schwer aus "dem Gängigen" auszusteigen? Warum spielen wir alle bei etwas mit, von dem wir nicht ernsthaft überzeugt sind? ... es liegt viel Falschheit in so vielem. Mitmachen tun wir dabei wohl in irgendeiner Form fast alle.
Gibt es das ideale Leben überhaupt? Warum kann man es wohl eher nicht wirklich einfach so leben?

Nachdenkliche Grüße
von Seidenlaubenvogel

Antwort
22 Antworten
BeLu
 BeLu
Beiträge : 5078

Um die Frage beantworten zu können, müsste man sich erst mal im Klaren darüber sein, wie man gerne leben möchte. Was ist meine Vorstellung, wie ich gerne leben möchte? Bin ich mir dessen bewusst, oder mache ich mir wenige Gedanken darüber und lebe "nur" meinen Alltag?

belu antworten
2 Antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

Wie ist das bei mir?

Bei mir ist das schon immer vorhanden. Gerecht werde ich dem stets nur begrenzt. Immerhin habe ich gelernt, dass ich gar nicht in allem kann, was ich will.

Nachtrag vom 15.02.2022 1125
Fragen wollte ich doch dich: Wie ist das bei dir?

seidenlaubenvogel antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogel

Fragen wollte ich doch dich: Wie ist das bei dir?

Hängt etwas davon ab, auf welchen Teilbereich meines Lebens ich gucke. Manches geht meines Erachtens ganz gut, anderes finde ich problematisch, lässt sich aber nicht von jetzt auf gleich ändern.

belu antworten


Ungehorsam
Beiträge : 3336

Vielen Dank für die Eröffnung dieses Threads. Das ist eine interessante und herausfordernde Fragestellung.
Für mich persönlich kann ich die Frage mit "im Wesentlichen Ja" beantworten.

Kompromisse muß man eigentlich immer eingehen, sei es dem Partner und/oder den Kindern zuliebe. Natürlich gibt es auch Menschen, die da voll auf Radikalität setzen. Es ist halt die Frage, wie lange sie das durchhalten und ob ihre Familie (so sie denn eine haben) da mitzieht.

Als meine Geschwister und ich Schüler waren, war unsere Familie in Bezug auf Obst und Gemüse sowie Federvieh Selbstversorger. Das brachte jede Menge Arbeit mit sich, die meine Eltern unmöglich allein schaffen konnten. Ich als der Älteste half gerne mit, meine Geschwister hielten sich da schon deutlicher zurück. Ich träume davon, als Rentner wieder Obst und Gemüse anzubauen und ein bißchen Kleinvieh zu halten. Doch das beißt sich mit dem Wunsch nach Reisen in fremde Länder. Wer soll sich in meiner Abwesenheit um das Vieh kümmern?
Ich merke, daß ich eigentlich zu viele Dinge horte, die ich nicht wirklich benötige.
Ich habe mir vorgenommen, kein Haus zu besitzen. Jetzt sind die Kinder ausgezogen, wozu brauche ich da ein Haus für zwei Personen? In unserer Stadt gibt es viele Eigenheime, die nur noch von einer oder zwei Personen bewohnt werden. Strenggenommen ist jetzt sogar unsere 4-Zimmer-Wohnung unterm Dach zu groß geworden.

ungehorsam antworten
1 Antwort
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

Zufriedenheit
Klingt gut. Ich merke, dass dieses Thema bei mir in Gang bringt, mehr tun zu können, nicht genug zu machen, ... Auch hier ist es wieder - wenn auch in anderem Kontext - das "mehr", das mir nichts Gutes will und mir meine Zufriedenheit raubt.

seidenlaubenvogel antworten
Queequeg
Beiträge : 5676

In der Falle
Wir hatten vorige Woche in unserer Gemeinde einen Abend mit dem gleichen Thema, aber mit dem Focus auf die Frage persönlicher Schuld. Es wurde klar, dass es ganz und gar unmöglich ist, "gerecht" zu leben, weil jede unserer Handlungen, auch die ökologisch, sozial oder sonstwie beste, sofort an einer anderen Ecke der Wirklichkeit wieder Böses generiert. Kaufen wir hier nicht mehr die in Pakistan unter unwürdigen Bedingungen produzierten T-Shirts, haben die Menschen keinen Job mehr und müssen sich etwas suchen, was gleichermaßen unwürdig ist.

Vor einigen Jahren habe ich mich mal bei einer Firma engagiert, die Palmöl verarbeitet hatte. Ich war wohl der einzige. Nach vielleicht zwei Jahren hatte sie bei dem Produkt tatsächlich Palmöl durch Soja-Öl ersetzt. Klasse - nur wurden jetzt die Wälder nicht für Palmen , sondern für Soja-Pflanzen gerodet.

Mit anderen Worten: Wir können der Falle, Mensch zu sein, nicht entrinnen.

queequeg antworten
2 Antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

Das Glück der 4
Weiter gehen.
Dennoch!

Immer öfter tut er mir Leid, der Mensch. Sisyphus grüßt.

Überfordert das Leben ...
Weniger wollen, statt aufgeben.
Sich gezielt ausrichten, statt nur zu funktionieren.
Leben. Und leben lassen. Gnädig sein - mir, dir, in allem.

Wie sehr wir auch streben, es ist genug, auszureichen.
Wir sind wie wir sind. Wir geben, was wir können.
Wir wachsen und reifen, auch ohne unser Zutun.
Von dieser Bühne abgerufen, was bleibt von uns?

Was wir hinterlassen, fordert heraus. Mensch grüßt.

Dennoch.
Weiter gehen!

seidenlaubenvogel antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

Da ist etwas Wahres dran. Wenn ich zurück an meine Naturschutzkinder denke, ist es trotzdem richtig, dass jeder seinen kleinen Beitrag gibt, so wie er es sieht und kann und dass wir alle stets dazulernen dürfen - ohne uns dabei zu überheben.

seidenlaubenvogel antworten


Lucan-7
Beiträge : 21578
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogel

Gibt es das ideale Leben überhaupt? Warum kann man es wohl eher nicht wirklich einfach so leben?

Wenn es das ideale Leben gäbe... welche Ziele hätten wir dann noch?

lucan-7 antworten
1 Antwort
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

Es soll so sein.
Hmm, ja vielleicht ist das so. Ich habe ein Ideal von etwas, was gar nicht vorgesehen ist.

Das Leben ist wie es ist und es soll so sein - eine Auswahl...

Hin- und hergerissen.
Wunderschön.
Voller Freude.
Zerbrechlich.
Begeisternd.
Leid erfüllt.
Ungerecht.
Ungewiss.
Vielfältig.
Brüchig.

Irgendwie hat "das Leben" etwas Manisches. Es bewegt sich selbst zwischen den Polen und wir Menschen mit ihm. Eine Vereinigung gelingt allenfalls in verschiedenen, ausgewählten Anteilen. Sich nicht zerreiben zu lassen, scheint die hohe Kunst, die sogar leichter gelingen kann, je weniger man drüber nachdenkt. Hmm...

seidenlaubenvogel antworten
Irrwisch
Beiträge : 3480

Mir großer Dankbarkeit...........
........blicke ich zurück auf mein bisheriges Leben.

Ja, es gibt Dinge, die würde ich im Rückblick gesehen gerne anders machen.
Zum Beispiel hätte ich gerne studiert.

Aber.............und jetzt kommt das große ABER:

Dann hätte ich zumBeispiel meine 3 von mir sehr geliebten Kinder und auch die 10 Enkelkinder nicht.
Ich hätte bestimmte gute und auch negative Lebenserfahrungen, die schon hinter mir liegen,und die mich zu demMenschen haben werden lassen, der ich jetzt bin, nicht.

Meine Bilanz zu deiner Frage deshalb:

Ich habe Frieden geschlossen mit dem, was nicht sein konnte.
Ich habe erkannt, dass mein Leben bisher in all seinenpositien wie auch negativen Erleben reich beschenkt war und ist.

Ich bin dankbar für den Reichtum darin, der eher nicht zu kaufen ist, sondern Geschenk ist und bleiben wird.

Ich bin eine Gewordene und noch immer neu Werdende und neugierig darauf, was noch kommt _))

irrwisch antworten
2 Antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Inge, du sprichst mir aus der Seele!

ungehorsam antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

das geht mir fast genauso...
In Inges Beitrag finde ich vieles, was ich ganz genau so über mich hätte schreiben können:

Da sind einige unerfüllte Wünsche - die aber im Nachhinein eigentlich völlig belanglos geworden sind.
Da sind ungenutzte Chancen, deren Nichtnutzung sich im Nachhinein als glückliche Fügung erwies.
Da sind eine Reihe von "Pleiten, Pech und Pannen", die im Nachhinein betrachtet eher Glücksfälle waren.
Da gab es einige Momente, in denen ich mich fragte, wie es weitergehen soll - aus denen dann aber genau die Chancen entstanden, die ich vorher nicht erkannte.
Da hatte ich Kontakte zu sehr unterschiedlichen Menschen und deren Lebensstilen, was mir einerseits zeigte, in welch privilegierter Position ich lebe und was mich vielleicht davor bewahrte, meine Meinung und Gewohnheiten als Maß aller Dinge anzusehen.
Natürlich gab es auch berufliche und familiäre Krisen, aus denen letztlich aber neue Kraft und ein festerer Glaube wuchs.
Und nicht zuletzt durfte ich Menschen kennen lernen, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen und andere Menschen, denen ich wiederum in manchen Situationen helfen konnte.
Insofern kann ich eigentlich nur voller Dankbarkeit und mit Blich nach oben Resümee ziehen und feststellen: Viel besser hätte es wohl nicht sein können.

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