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führe uns nicht in Versuchung


waZa
 waZa
Themenstarter
Beiträge : 4

Hallo,

ich habe eine Frage zu dem Vater unser bzw. zu der Stelle "führe uns nicht in Versuchung ". Ich verstehe nicht so ganz wie das gemeint sein soll denn Gott verführt doch nicht ?

Antwort
7 Antworten
neubaugoere
Beiträge : 15377

Hej @waza 

Ja, darüber bin ich auch mal gestolpert. Sprachlich kann ich dir das nicht auseinanderdividieren. Mich hat man vor vielen Jahren gelehrt, dass es sinngemäß bedeutet: "Führe uns durch die Versuchung". Denn wir werden immer wieder versucht werden, doch Gottes Geist ist mit uns und führt uns da hindurch, sodass wir überwinden können mit seiner Kraft.

neubaugoere antworten


Deborah71
Beiträge : 23022

@waza 

Du brauchst den ganzen Satz:

Führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen

denn das hängt zusammen.

Teil 1 bezieht sich auf die einem selbst eigene Versuchbarkeit und Irreführung
Teil 2 bezieht sich auf die Verführung von aussen

Ein Hintergrund ist z.B. Psalm 119,133  gib keinem Unrecht Macht über mich

aus einer Qumranrolle Nr. 11: führe mich nicht in Versuchungen, die zu schwer für mich sind

Die rabbinische Quelle Prirkot Avot spricht vom 10 Prüfungen, denen Abraham ausgesetzt war. Das NT zeigt in Mt 4 und Lk 4 3 Prüfungen, denen Jesus ausgesetzt war.

Satan versucht zu verführen, Gott hat durch Prüfung Stärkung im Sinn, den Schlichen Satans und der eigenen Seele nicht auf den Leim zu gehen.

Wenn du tiefer ins Vater unser einsteigen willst, da gibt es ein Büchlein: Der jüdische Hintergrund zum Vater unser von Brad H. Young.

deborah71 antworten
2 Antworten
waZa
 waZa
(@waza)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 4

@deborah71 wow supertolle Antwort, dankeschön

waza antworten
motetus
(@motetus)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 8

@deborah71 Ja, ich bete diese Bitte auch in ihrem Sinn-Zusammenhang Nicht/Sondern, wobei ich den Schwerpunkt auf das Sondern lege. Meine stimmliche Emotion dabei lässt sich leider schriftlich kaum darstellen. „Führe uns: Nicht in Versuchung, sondern erlöse uns (!!!) von dem Bösen! So ungefähr. Ich versuche, das Gebet möglichst „normal“ und natürlich zu sprechen und nicht so geleiert, wie es in der Masse immer heruntergebetet wird. Dabei breite ich meine Hände aus und gucke nicht nach unten. Es gibt auch eine „Choreographie“, an der Kinder Spaß haben – ich deute sie wenigstens gerne etwas an, z.B. bei der Brot-Stelle die geöffneten Hände nach vorne zu halten, und beim Schluss-Lobpreis heb ich auch gerne die Arme hoch.

Ein ganz schönes, kleines Buch über das Vater-Unser hat Franz-Josef Bode geschrieben. Er plädiert für „Und führe uns in der Versuchung“. Ist auch hilfreich, aber ich finde den Text sollte man nicht ändern, wie es in einigen anderen Sprachen anscheinend schon gemacht wurde.

motetus antworten
Evana2
 Evana2
Beiträge : 435

@waza 

Hallo Waza,

Gott verführt nicht zum Bösen, da hast du recht. Aber der Mensch hat einen Hang seinen Begierden zu folgen.
Deshalb ist die Bitte an Gott, uns davor zu schützen, dass wir unseren Begierden folgen, oder auch den
Versuchungen Satans zu unterliegen. Deshalb erlöse uns von dem Bösen. 

Lieben Gruß
Evana

evana2 antworten


BitteSendeMich
Beiträge : 1

@waza Westminsterbekenntnis (Artikel 5,5):

„Der höchst weise, gerechte und gnädige Gott überlässt oftmals seine eigenen Kinder eine Zeitlang mannigfachen Versuchungen und der Verdorbenheit ihres eigenen Herzens, um sie wegen ihrer früheren Sünden zu züchtigen oder um ihnen die verborgene Stärke der Verdorbenheit und Arglist ihres Herzens aufzudecken, damit sie gedemütigt werden (2.Chr 32,25-31; 2.Sam 24,1)."

 

Zweitens: Abraham und Isaak.

bittesendemich antworten
OutOfTheClouds
Beiträge : 11

Es gehen glaube ich beide Interpretationen. So verstehe ich die für mich (kann ja jeder anders sehen) und ich glaube es ist wichtig was man selbst im Gebet damit zum Ausdruck bringen mag. 

Und führe uns nicht in Versuchung = Bewahre und behüte uns davor, dass wir versucht werden und Versuchungen unterliegen, Schütze uns wie ein Schild und schirme uns von den Versuchungen ab. 

Und führe und durch die Versuchung = Sei mit bei uns, beschütze uns, nimm uns an der Hand während wir der Versuchung ausgesetzt sind und führe uns so, dass wir daraus gestärkt hervorgehen. 

Meine Meinung dazu ist folgende. 

Er gibt die nicht, die gar nicht in Versuchung geraten. Wir haben alle Erfahrungen im leben gemacht in denen wir irgendwie versucht worden sind. Manchmal haben wir bereits überwunden an anderen Stellen sind wir noch im Kampf damit oder es steht uns noch bevor. Das Leben auf dieser Welt ist von Versuchungen gespickt. Wir können nur darum bitten, diese gut zu überwinden und den ganz schlimmen nicht ausgesetzt zu werden. 

Daher glaube ich es kann beides sehr passend sein. Es gibt hier kein richtig oder falsch. 

outoftheclouds antworten


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