Ich will mich einfach nur öffnen
Bin am überlegen, ob ich regelmäßig mein Inneres öffne, weil ich merke, dass mir das gut tut, wenn jemand zuhört. Und ich besser reflektieren kann, wenn ich erzähle. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das richtig ist, weil das so öffentlich ist.
Ich mag das, den Gedanken Überschriften zu geben. Und ich will nicht soviel und solange darüber nachdenken, deswegen lasse ich es einfach mal stehen, auch wenn es chaotisch und ungeordnet ist.
Das war also von gestern:
LERNEN
Heute musste ich mich entscheiden, ob ich entweder zu spät bei dem einen Patienten bin oder zu früh.
Da hab ich den Herr [...] gefragt ob er das entscheiden kann.
Weil ich ihn gefragt hab, ob er das entscheiden kann, hat er entschieden und ich war einen bestimmten Weg gefahren, der eine Erhöhung hatte und bin mit dem Fahrrad gestürzt, dann ist der Air Bag Helm aufgegangen, der mehrere Hundert Euro kostet und den man nur 1 mal benutzen kann.
Dann hab ich gedacht, dass ich wollte dass Herr [...] die Verantwortung hat, weil ich mich nicht falsch entscheiden will. Und dann ist mir aufgefallen, dass ich ja auch falsch entscheiden kann, wenn ich entscheide, dass ein anderer für mich entscheiden soll, damit ich mich nicht falsch entscheide.
Darüber hab ich heute nachgedacht.
PRINZIP
Also wenn ich von Anfang an entschieden hätte, dass ich nicht vorher zu dem anderen Patienten fahre, wäre ich einen anderen Weg gefahren und wäre vielleicht nicht gestürzt und hätte die vielleicht nicht soviel finanziell belastet. Aber vielleicht hätte ich mich auch für den anderen Patient entschieden und wäre gestürzt. Aber ist ja auch egal. Ging ja nur um das Prinzip, dass ich mich frage, ob man überhaupt Verantwortung abgeben kann, falsche Entscheidungen zu treffen, oder ob man immer gezwungen ist zu entscheiden und sich falsch zu entscheiden.
Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass die Möglichkeit besteht, dass man überhaupt Entscheidungen treffen kann, was ich ja nicht weiß.
DIE URSACHE
Umso weiter ich denke umso komplizierter wird es. Weil eigentlich hatte ich erst entschieden, zu dem anderen Patienten vorher zu fahren, WEIL DER EINE PATIENT ENTSCHIEDEN HATTE, dass er lieber will dass ich da bin wenn kein Pfleger da ist. Und deshalb war das noch beim Navi eingestellt. Dann war was passiert, wo ich wieder neu entscheiden und abgeben wollte, weil mir das zu kompliziert wurde zu verstehen, was da Richtige ist. Dann hatte der Herr [...] den einen Patienten gesagt, aber im Navi stand noch der andere, deswegen war ich falsch abgebogen. Also war ich den Weg doch wegen meiner Entscheidung gefahren. Aber jemand anderes hatte entschieden, dass da eine Erhöhung gebaut wurde und da sind soviele Faktoren, dass ich garnicht mehr weiß, was jetzt die Ursache für den Sturz war.
ENTSCHEIDUNG ABGEBEN
Also vielleicht wär ich garnicht gestürzt, wenn der Herr [...] von Anfang an entschieden hätte. Aber vielleicht hätte ich dann richtig entschieden, ihn entscheiden zu lassen. Aber dann hätte ich vielleicht auch entschieden. Und vielleicht hätte ich falsch entschieden, ihn entscheiden zu lassen. Und vielleicht entscheide ich nicht mal. Aber wenn ich entscheide, entscheide ich auch, wenn ich andere für mich entscheiden lasse und deren Entscheidung annehme. Also wenn es eine Entscheidung gibt, kann ich sie garnicht abgeben. Oder?
In deiner Gedankenkette kommt gar nicht vor, dass du dich hättest richtig entscheiden können... für die Patientenreihenfolge und für den Fahrweg und für dein Training an Entscheidungsfreudigkeit und Eigenverantwortung.
Aber wenn ich entscheide, entscheide ich auch, wenn ich andere für mich entscheiden lasse und deren Entscheidung annehme.
Ja, du entscheidest immer etwas...
Da bist du mit deinen Gedanken auf einen guten Punkt gekommen.
Liebe Pumuckl,
Jesus ist das Leben. Es gibt kein richtig und kein falsch in unseren Entscheidungen, solange wir nicht gegen die Gebote verstossen. Also wir sollen im Umgang mit anderen Menschen vor allem nicht lügen, wir sollen ihnen ganz allgemein freundlich begegnen, selbst dann, wenn sie zu uns unfreundlich sind. Und wir sollen mit unserer Aufmerksamkeit so oft wie möglich bei Jesus und dem Vater sein.
Jesus sagt uns nicht: tue dies oder tue das. Nein, er läßt uns Freiraum. Wir haben Alternativen, wovon keine schlechter sein muss, als die andere. Es kann aber sein, dass Jesus uns spüren lässt, welche Alternative ihm am liebsten wäre. Wenn wir in der Lage sind, seine Gedanken zu erspüren, dann können wir bewusst seinen Vorschlägen folgen oder auch eine andere Alternative wählen. Selbst wenn das nicht die von Jesus gewünschte Alternative ist, so wird er uns beim Einschlagen unserer Alternative unterstützen und wiederum in der nächsten Entscheidungssituation seinen Rat geben.
Das was dir jetzt passiert ist, kann deinem geistigen Wachstum dienen. So kommt nun beispielsweise der Gedanke, dass der teure Helm ersetzt werden muss. Wirst du Jesus bitten, deine finanziellen Möglichkeiten entsprechend auszustatten, dass das funktioniert? Oder lässt er dich vielleicht in einer Art Versorgungsangst, damit du lernst, sie mit seiner Hilfe zu überwinden?
Letztlich sind die Fügungen Gottes immer so beschaffen, dass wir lernen können, ihm immer näher zu kommen.
Ich wünsche dir Gottes Segen und es ist schön, dass du deine Gedanken hier mitgeteilt hast.
Lieben Gruß von enar