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Kann man sich Glauben erarbeiten?

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Lucan-7
Themenstarter
Beiträge : 21304

Das Thema läuft mir ja immer wieder über den Weg, vor allem wenn ich davon berichte, dass ich ja einige Jahre selbst auf der Suche war, um herauszufinden, was denn so am christlichen Glauben dran ist. Dann heisst es in Diskussionen oft, ich müsste doch eigentlich nur dieses und jenes tun, mich von dieser oder jener Vorstellung verabschieden, einfach mal ausprobieren, vertrauen, loslassen oder was auch immer - und dann würde das schon klappen mit dem Glauben.

Soll das jetzt aber bedeuten, es gibt einen Weg, sich Glauben zu erarbeiten? So eine Art 10-Punkte Plan zu Gott, an dessen Ende garantiert die Erlösung wartet?

Mir ist dabei schon klar, dass es jetzt nicht um Rituale wie Gebete oder Kerzen anzünden allein geht, sondern um eine Einstellung, um Vorstellungen und Herzenshaltungen. Aber auch diese Dinge lassen sich ja beeinflussen. Und das würde bedeuten, dass es auch diesen Weg zum Glauben auf jeden Fall geben muss, dass also jedem Menschen ein Weg zu Gott offen steht, den man sich selbst erarbeiten kann.

Das widerspricht völlig meiner Erfahrung, wird hier aber immer wieder so oder ähnlich dargelegt. Auch wenn mir immer wieder gesagt wird, Gott sei ja schon da, gilt es ja trotzdem einen "Weg" zu finden, so lange man ihn nicht wahrnimmt.

Ich selber halte das für ausgeschlossen, mich würden aber dennoch einmal die Begründungen und Gedanken dazu interessieren.

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221 Antworten
Gorch-Fock
Beiträge : 1348

Am Besten die Bibel lesen und Beten.

 

gorch-fock antworten


Deborah71
Beiträge : 22783

Glauben erarbeiten.... so wie ich arbeiten verstehe ist meine Sichtweise dazu  ein klares Nein.

Man kann aber dem Glauben einen Landeplatz bieten und die Landebahn vorbereiten.
Ich wähle dieses Flugplatzbild, denn der zündende Glaube an Gott kommt von "oben", also von Gott her.

So wäre z.B. das Denken oder Aussprechen von Vergebung zum Splitterziehen  eine Landebahn, da die positive Wirkung sehr schnell festgestellt werden kann normalerweise.

Das stimmt also schon mal aus dem schlauen Buch. Also auf und den nächsten Vers gesucht, den man umsetzen möchte.

Eine Umsetzung will nicht so recht klappen? Das wäre die Gelegenheit aus dem Vers in Philipper 2,13 ein Gebet zu machen: Gott, du hast in mir das Wollen bewirkt (ich will hier Veränderung, schaffe es aber nicht), bitte wirke in mir das Vollbringen.

So kann man Stück für Stück Vertrauen aufbauen... die Landebahn für die persönliche Begegnung vorbereiten.

 

Eine andere Herangehensweise habe ich mal gelesen: Lebe eine Woche so, als ob es Gott gäbe, wende dich mit allem an ihn und beobachte, was sich entwickelt.

 

Es gibt sicher noch mehr Ideen....

 

deborah71 antworten
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Beiträge : 17470

Lieber @ Lucan7

Ich meine Du setzt alles daran gegen den Glauben zu rudern.

Wenn Du eigentlich lieber keinen Glauben willst,  dann wird das von oben so respektiert.

Kein Wunder

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2 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21304

@isahbel 

Ich meine Du setzt alles daran gegen den Glauben zu rudern.

Wenn Du eigentlich lieber keinen Glauben willst,  dann wird das von oben so respektiert.

Kein Wunder

 

Ich verstehe, dass du nach Argumenten suchst, die für dich stimmig erscheinen.

Aber "keinen Glauben wollen" erscheint mir unsinnig. Am Ende geht es doch um den Wunsch festzustellen, ob die christlichen Glaubensaussagen nun zutreffen, also wahr sind, oder nicht.

Treffen sie nicht zu, dann gibt es an diesem Glauben natürlich auch Nichts Erstrebenswertes.

Sollten sie aber zutreffen, dann wäre es doch töricht, sich davor zu verschließen.

Es geht also nicht darum, diesen Glauben zu wollen oder nicht zu wollen - es geht darum, ob dieser Glaube Sinn ergibt oder nicht.

 

 

lucan-7 antworten
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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

@lucan-7 

Wie Du meinst.

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B'Elanna
Beiträge : 1728

Man kann sich ein Geschenk nicht erarbeiten, aber man muss schon die Hände freimachen, um es in Empfang zu nehmen, und den Kopf freimachen, dieses Geschenk auch zu wollen.

Wenn Du das als Arbeit definierst, dann: ja. 🙂

belanna antworten
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Beiträge : 17470

GOTT    z.b. als Weinbauer macht die Arbeit.

Er möchte von uns geliebt werden, wie er uns liebt:

Johannes-Evangelium im 15. Kapitel Die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe, sagt Jesus da. Und daran schließt sich an:

Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weinbauer. Jede Rebe, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; aber die fruchttragenden Reben reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringen. Ihr seid schon rein geworden durch die Botschaft, die ich euch verkündigt habe. Bleibt mit mir verbunden, dann werde ich mit euch verbunden bleiben. Nur wenn ihr mit mir verbunden bleibt, könnt ihr Frucht bringen, genauso wie eine Rebe nur Frucht bringen kann, wenn sie am Weinstock bleibt. Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, so wie ich in ihr oder in ihm, bringt reiche Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht mit mir vereint bleibt, wird wie eine abgeschnittene Rebe weggeworfen und vertrocknet. Solche Reben werden gesammelt und ins Feuer geworfen, wo sie verbrennen. Wenn ihr mit mir vereint bleibt und meine Worte in euch lebendig sind, könnt ihr den Vater um alles bitten, was ihr wollt, und ihr werdet es bekommen. Und so wird die Herrlichkeit meines Vaters sichtbar verherrlicht: Indem ihr reiche Frucht bringt und euch so als meine Jüngerinnen und Jünger erweist. Ich liebe euch wie es auch euer himmlischer Vater tut. Bleibt in dieser Liebe!

 

 

Liebe Gemeinde,

Das also steht im Mittelpunkt: Ein Gewächs, das unser Herz erfreut und das von Gott selbst liebevoll gehegt und gepflegt wird. Gott ist es, der selbst all die mühevolle Arbeit in Kälte und Hitze tut. Wir dagegen sind die Reben, denen diese liebevolle Pflege zugutekommt. Alles, was wir tun müssen, ist am Weinstock bleiben und darauf vertrauen, dass es ein liebender Weingärtner ist, der uns „erzieht“. Jawohl, erzieht. Denn das ist im Deutschen der Fachbegriff für die Pflege der Weinstöcke mit Hilfe von Stützpfählen und gespannten Drähten.

Auf dieser Grundlage ist es unverständlich, dass es immer wieder Auslegungen gibt, die sich mit besonderer Inbrunst der verdorrten Reben annehmen, die ins Feuer geworfen werden. Da werden dann doch noch besonders saure Essiggurken des Glaubens angebaut. Und das auch noch im Namen Jesu, der sogar einen Feigenbaum verteidigt, der im Weinberg steht und anstatt Frucht zu bringen, den Weinstöcken Licht und Nährstoffe wegnimmt (Lukas 19,40). Selbst der soll erst noch einmal außergewöhnlich intensiv umsorgt werden und so noch eine Chance erhalten.

Und ja, es gibt tote Triebe. Und die werden in den Weinbergen gesammelt und verbrannt. Aber wie wir in der Lesung beim Propheten Hesekiel gehört haben, ist auch das nicht das letzte Wort Gottes. Gott, der es vermag, dass Steine schreien (Luk. 19,40) und der tote Gebeine aus den Gräbern holt und neu mit Leben erfüllt (Hes. 37), dieser Gott wirbt um uns, dass wir seine Liebe erwidern. Diese Liebe soll sichtbar und spürbar werden in dem, wie wir einander stützen und tragen und manchmal ertragen.

 

https://www.diakoneo.de/spiritualitaet/geistliches-leben/gemeinde-st-laurentius/magazin-predigten/predigt-zu-johannes-15-1-17-pfarrerin-karin-lefevre-neuendettelsa

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22783

@isahbel 

Da habe ich noch eine schöne Info für dich/euch über ein griechisches Wort, das in den Bereich liebevoll kümmern passt. Da ich selbst einen Weinstock im Garten habe, konnte ich dieses eine Wort auch in der zweiten Bedeutung (die sogar an erster Stelle steht im Lexikon) nachvollziehen.

Jede Rebe, die keine Frucht bringt, nimmt er weg;  > Jede Rebe, die keine Frucht bringt, hebt er hoch(= bindet sie hoch).

Strong's griechisch airo =

airó: anheben, aufheben, hochheben
Ursprüngliches Wort: αἴρω
Wortart: Verb
Transliteration: airó
Phonetische Schreibweise: (ah'-ee-ro)
Definition: anheben, aufheben, hochheben
Verwendung: Ich erhebe, hebe auf, nehme weg, entferne.

Übersetzt mit www.deepL.com

 

Praxiserfahrung: Wenn man eine lange Rebe waagerecht führt, dann verholzt sie recht bald und bringt selbst keine Frucht. Sie kann aber dazu dienen, dass sich von ihr aus Fruchtreben herausbilden. Die müssen hochgebunden werden, damit sie Frucht bringen können.
Einige Reben ohne Blüten und damit ohne Frucht bleiben trotzdem am Weinstock, denn sie sammeln Nahrung für den Weinstock. Davon können auch Weinblätter gewonnen werden zur Nahrung, z.B. für gefüllte Weinblattröllchen. Ebenso ist das herbstlich rote Weinlaub in der medizinischen Verwendung seit der Antike bekannt.

deborah71 antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

@deborah71 

Mein Mann schneidet alle Weinstöcke stark zurück nachdem die Früchte getragen haben und alle Blätter verloren haben. Also bevor sie wieder aktiv werden im Frühling.  Damit sie alle Neu austreiben und damit sie mehr Kraft vom Stamm und den starken Ästen aus bekommen.

Sonst wären  ja viel zu viele Verästelungen da und volles Chaos auf Dauer .

Soviel ich sehe machen das alle Weinbauern so.

Ob sie im Sommer da nochmal durchgehen und klein wenig wegschneiden?weiss ich nicht.

Vielleicht hängt das von der Gegend auch ab?

Wir schneiden da nix mehr ab, nur die Trauben von den wenigen Weinstöcken und essen sie  wenn sie gesund sind.

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22783

@isahbel 

Nachdem.....  im Winter schneide ich den Weinstock auch zurück.

Die Bibelstelle beschreibt die Pflege während der Vegetationsphase.

Vergleiche mal, wie der Ton wirkt am Anfang mit der unterschiedlichen Übersetzung von airo: Drohbotschaft oder Frohbotschaft?  Wenn du nichts bringst, gleich abschneiden, oder Hilfe zum Fruchtbringen?

Ja, im Sommer werden die langen Peitschen nochmal reduziert. Auch zu viele Blätter oberhalb der Trauben werden abgenommen, wenn sie die Sonne zu sehr abhalten und die Trauben nicht süß werden können.

deborah71 antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

@deborah71  

Okay, bei uns ist genug Sonne, damit dir Trauben reif werden.wir schneiden nix weiter weg, weil wir den Schatten unter der Laube brauchen.

Israel hat sicher auch viel Sonne, aber wenñ jesus das so sagt stimmt es sicher  und die weinbauern werden weiter schneiden (wie du sagst), damit die Ernte eine recht gute wird.

Das mit den griech. Wort versteh ich noch nicht.

Werd es nochmal lesen.

 

 

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22783

@isahbel 

Das griechische Wort kannst du auf zwei Arten übersetzen: urteilend/drohend... oder fördernd.

Du hattest das Fördernde bei dem umsorgten Feigenbaum so schön herausgearbeitet und hier ist die Möglichkeit der umsorgten Rebe eben auch gegeben.  Ich stimme dir also zu, wie gut sich Gott um seine Reben kümmert.

deborah71 antworten
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Beiträge : 17470

@deborah71 

Okay habs auch verstanden.

Jesus,redet aber doch auch von, abgeschnitten, vertrocknet und verbrannt. MANCHE SAUGEN VIELlEICHT DOCH ZuvleL Kraft weg. Ok Jesus hat sicher viel viel, sehr viel Geduld.

Ich sag gute Nacht

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22783

@isahbel 

Joh 15, 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.

Hier geht es ums Bleiben, nicht ums Abschneiden. Jesus geht hier von der Botanik weg auf die Ebene der Beziehung, denn eine Rebe kann sich nicht selbst abschneiden, aber ein Jünger/Glaubender kann verlassen, sich trennen.

Vers 6 geht in den Bereich der großen Ernte am Ende der Zeiten.

Das Gleichnis hat noch einiges, was auch ich noch nicht entdeckt habe.

Gute Nacht 🙂

deborah71 antworten
B'Elanna
(@belanna)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1728

@isahbel 

 

Mein Mann schneidet alle Weinstöcke stark zurück nachdem die Früchte getragen haben und alle Blätter verloren haben. Also bevor sie wieder aktiv werden im Frühling. Damit sie alle Neu austreiben und damit sie mehr Kraft vom Stamm und den starken Ästen aus bekommen.
Sonst wären ja viel zu viele Verästelungen da und volles Chaos auf Dauer .
Soviel ich sehe machen das alle Weinbauern so.
Ob sie im Sommer da nochmal durchgehen und klein wenig wegschneiden?weiss ich nicht.
Vielleicht hängt das von der Gegend auch ab?

Das hängt mit Sicherheit von der Gegend ab, wie genau die Reben gebunden werden und geschnitten werden - aber sie komplett und ausschließlich aufs alte Holz zurückzusetzen ist nicht richtig.

Es gibt drei Sorten "Holz" an einer Rebe:

* Den "Stamm", der am ältesten ist, und von dem die anderen Holzsarten abgehen,

* das Fruchtholz (1-2 Äste), das ein Jahr alt ist, das im Spätwinter bei nassen und kalten Wetterlagen aus dem Zielholz zu Herzen oder waagerechten Läufen gebunden wird und aus dessen Seitentrieben dann die fruchttragenden Äste treiben,

und

*das Zielholz (2-3 Äste), das neu aus dem Stamm sprosst und hochgebunden wird, der Sonne entgegen, von dem Seitentriebe, sofern sie kommen, entfernt werden, und das dann im darauffolgenden Jahr als Fruchtholz dient.

Manchmal sprosst etwas sehr weit unten am Stamm, das wird dan gehegt und Gepflgt, und sobald es alt und groß genug ist, ist das der neue Stamm, und der alte wird abgesägt - man nennt das "den Stock verjüngen", denn sehr alte Stöcke bringen immer weniger, sowohl an QUantität als auch an Qualität. Deswegen werden nach ein paar Dekaden auch Weinberge komplett gerodet und neu angepflanzt.

 

Wenn es Dich wirklich interessiert, kann ich Dir da gern weitergehende Informationen zukommen lassen.

belanna antworten


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