Konfirmation. Ich muss mir mal was von der Seele reden.
Wie gesagt, hauptsächlich muss ich mir mal was von der Seele reden.
Wenn jemand gute Gedanken dazu hat, sind sie mir willkommen.
Unser Sohn hat jetzt die Einladung zum Konfirmandenunterricht bekommen, also evangelische Kirche, klar.
Es ist nun so, dass etwa ein Drittel seiner Klasse katholisch ist, die meisten lassen sich aber auch nicht firmen.
Der Rest der Klasse hat entweder gar keinen Bezug zum Glauben (obwohl vielleicht mal getauft oder auch nicht) - jedenfalls lässt sich kein einziger Mitschüler konfirmieren - außer einer, der aber im Nachbarort in der Gemeinde.
Unser Sohn ist als Baby getauft. Der Glaube ist sehr oft ein Thema in unserer Familie, ich lebe meinen auch, auch in der evangelischen Gemeinde kennt er einige Leute. Sehr gern war unser Sohn immer im Zeltlager der Kirchgemeinde. Im Kindergottesdienst hat er sich leider nicht wohlgefühlt, ich habe das ziemlich oft probiert, dass er da hingeht. Leider hatte er dann in Klasse 3 und 4 und auch 5 und 6 je einen sehr schlechten Religionslehrer/ - lehrerin.
Jedenfalls, alles in allem, er will sich nicht konfirmieren lassen. Was von vornherein nicht ein so großes Problem für mich darstellt. Er kann es ja auch später noch tun, wenn er will. Ich möchte ihn jedenfalls auf keinen Fall zu etwas zwingen in dieser Beziehung.
Ich habe den Eindruck, dass unser Sohn sehr intensiv über seinen eigenen Glauben oder nicht-Glauben nachdenkt, über ethische Fragen sowieso.
Unsere Abmachung mit ihm als Eltern war, dass er den Konfirmandenunterricht und das Programm mal mitmacht - dann darf er frei entscheiden. Wahrscheinlich machen wir auch so oder so eine größere Feier zu seinem 14. Geburtstag, weil ich nicht will, dass er seine Entscheidung von einer Feier abhängig macht.
Was mich gerade total stresst, ist, dass auf einmal eine seiner Patentanten, meine Schwester, sich einschaltet. Sie will ihn davon überzeugen, sich konfirmieren zu lassen. Allerdings mit Argumenten, die für mich nicht stechen ("alle in unserer Familie wurden konfirmiert" häh?)
Es wird wieder mal klar, wie sehr wir beide uns auseinander entwickelt haben - und wahrscheinlich macht mir auch das zu schaffen.
Ich habe ihr gesagt, dass sie natürlich jederzeit mit ihrem Neffen reden kann. Komisch ist nur, dass sie bis jetzt auch praktisch nie mit ihm geredet hat. Sie weiß überhaupt nicht, was er so tut und denkt und was ihm wichtig ist. Nicht, dass sie nicht eine nette Tante im Rahmen von Gratulationen und Schenken war. Nicht, dass sie es nicht vielleicht gut meint. Aber meiner Meinung nach kennt sie ihn gar nicht. Sie hat sich nie auch nur 5 Minuten mit ihm unterhalten.
Aber jetzt macht sie uns Druck, er solle doch unbedingt zur Konfirmation gehen. Mit in meinen Augen völlig seltsamen Argumenten.
Ich glaube wirklich, ich bin gerade ganz fertig, weil wieder einmal klar wird, wie sehr wir uns auseinander entwickelt haben. Als lebten wir auf verschiedenen Planeten. Und mich macht das genauso traurig wie jedes Mal (ungefähr einmal pro Jahr), wenn ich das feststelle. Ich habe sie so sehr geliebt, als wir jung waren (und ich tue es wohl noch). Aber wir verstehen uns einfach nicht mehr. Bin schon gerade wieder am Heulen...
Vielleicht kann mir irgendjemand von euch was dazu sagen? Ich finde es so unglaublich anstrengend, weil es so viele Dinge berührt, die mir wichtig sind und weil wir, wie seit ungefähr 20 Jahren, nur noch aneinander vorbeireden, sie mir aber Druck macht. Naja, morgen wird es schon wieder besser gehen. Aber mich hat es gerade wieder kalt erwischt.
Unsere Abmachung mit ihm als Eltern war, dass er den Konfirmandenunterricht und das Programm mal mitmacht - dann darf er frei entscheiden. Wahrscheinlich machen wir auch so oder so eine größere Feier zu seinem 14. Geburtstag, weil ich nicht will, dass er seine Entscheidung von einer Feier abhängig macht.
Das wäre auch mein Vorschlag gewesen.
Zu dem, was du vorher schriebst, kann ich nur bedauernd feststellen, dass im Westen nicht alles optimal ist. Wir hatten zu DDR-Zeiten keinen Religionsunterricht. Stattdessen hatten wir in unserer Kirchgemeinde von der 1. bis zur 6. Klasse "Christenlehre", danach 2 Jahre Konfirmandenunterricht. Im Gegensatz zum hiesigen Reliunterricht wurden ganz klar Glaubensinhalte vermittelt und auch, wie Menschen ihren Glauben gelebt haben (Eva von Thiele-Winkler oder Johann Hinrich Wichern waren Thema).
Was nun deine Schwester und seine Patentante betrifft: so wie ich das herauslesen, hat sie euch wenig bis gar nicht in der Erziehung "im Glauben" unterstützt, wie sie es bei der Taufe versprochen hat. Und auch jetzt spricht sie nicht mit dem Jungen sondern über ihn. Und ihr einziges Argument für die Konfirmation ist "weil alle das so machen". Das ist aber nicht Sinn der Konfirmation. Vielleicht ist das der Hebel, um deiner Schwester den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Bei der Konfirmation bekennt man vor der versammelten Gemeinde und vor Gott seinen Glauben. Ich sehe es wie du: wenn dein Sohn dazu (noch) nicht bereit ist, hat er jedes Recht, die Konfirmation zu verschieben.
(Mal nebenbei: zu DDR-Zeiten war es gang und gäbe, sich erst mit 15 konfirmieren zu lassen. Das war die "Strafe", wenn man mit 14 zur Jugendweihe ging. Ging man nicht zur Jugendweihe, hatte man nur Nachteile. Herbstrose durfte deswegen nicht auf die EOS und in Folge nicht zur Uni. Herbstroses Vater durfte plötzlich nicht mehr ins Ausland auf Dienstreise)
Liebe Herbstrose, wir sind ja selbst aus der DDR.
Ich habe mich damals aus voller Überzeugung konfirmieren lassen. Auch mich hat es den Studienplatz gekostet (und zwar jedweden, der mich interessiert hätte).
Schon deswegen, weil meine Schwester ja so sozialisiert ist wie ich und auch das Gleiche erlebt hat mit ihrer Konfirmation (sie hatte nur dann später mehr Glück mit ihrem Berufsweg als ich) - schon deswegen fehlt mir jedes Verständnis für ihre Argumentation.
Veröffentlicht von: @anonyma-5ca91aecfSchon deswegen, weil meine Schwester ja so sozialisiert ist wie ich und auch das Gleiche erlebt hat mit ihrer Konfirmation
Hier liegt vielleicht der Hase im Pfeffer.
Wenn ich die von mir vermuteten Gedanken Deiner Schwester mal in Worte fassen darf:
"WIR mussten damals so viel auf uns nehmen, um konfirmiert zu werden, und haben einen hohen Preis dafür bezahlt - und DU! musst gar nichts bezahlen, keine Opfer bringen, nix - und willst trotzdem nicht? Das entwürdigt MEIN Opfer!"
Danke für deine Gedanken.
Aber ich glaube, dass das überhaupt nicht der Grund ist.
Ganz im Gegenteil: Sie geht eigentlich heute sehr oberflächlich damit um.
Eher ist es mir eben ein Anliegen, dass mein Kind nicht unter so einen schrecklichen Druck kommt wie ich damals, dass nämlich die offizielle DDR-Seite an dir zerrte, dass du ständig dich zu dem Staat bekennen solltest... und auf der anderen Seite hat die Kirche oft genauso an dir gezerrt. Z.B. wurde immer gesagt, auf keinen Fall solle man einen Ausreiseantrag stellen, sondern unbedingt dableiben und das Land von innen raus verbessern. Ich glaube heute, dass das in der Absolutheit auch falsch war.
Aber in jedem Fall habe ich die DDR immer nur als Druck, Druck, Druck erlebt, von allen Seiten. Dazu Duckmäusertum und Angst.
Gerade drum ist es mir so wichtig, dass mein Kind sich selbst ein Urteil bilden kann und frei und mutig entscheiden.
Gerade drum ist es mir so wichtig, dass mein Kind sich selbst ein Urteil bilden kann und frei und mutig entscheiden.
Absolut. Egal, wie er sich entscheidet - ihr steht als Eltern hinter ihm.
Veröffentlicht von: @anonyma-5ca91aecfDanke für deine Gedanken.
Aber ich glaube, dass das überhaupt nicht der Grund ist.
Es war nur eine Idee. Wobei ihr heutiges Verhalten kein Widerspruch dazu sein muss - aber Du wirst das besser wissen, da Du Deine Schwester besser kennst als ich 😊
Ich finde es aber sehr gut, dass Du Deinem Sohn Druck jeglicher Art ersparen willst. Und ihr habt, wie ich finde, einen guten Weg gefunden: unverbindliche Teilnahme am Unterricht, und zu gegebener Zeit eine Herzensentscheidung über die Durchführung der Konfirmation - man kann nur guten Gewissens ablehnen oder wollen, was man kennt.
Ich wünsche Dir viel Weisheit im Umgang mit Deiner Schwester, und dass Du Dir ihre Reaktionen nicht so zu Herzen nimmst.
Und viel Weisheit und Liebe für Deinen Sohn.
Du bist eine tolle Mutter! ❤
Veröffentlicht von: @belannaDu bist eine tolle Mutter! ❤
Das ist lieb von dir.
Sagen wir so: Ein paar Sachen haben wir bestimmt auch richtig gemacht...
Aber ja, wir lieben unseren Sohn sehr, und wir versuchen, ihn so fürs Leben auszurüsten, dass er Widrigkeiten annehmen, aber auch mit eigener Stärke entgegentreten kann.
Er ist ganz normal, mit Stärken und Schwächen. Aber er ist auf gar keinen Fall jemand, der nach oben buckelt und nach unten tritt - und das war uns wichtig. Ein empathischer kleiner großer Kerl.
Veröffentlicht von: @herbstroseDas war die "Strafe", wenn man mit 14 zur Jugendweihe ging. Ging man nicht zur Jugendweihe, hatte man nur Nachteile. Herbstrose durfte deswegen nicht auf die EOS und in Folge nicht zur Uni. Herbstroses Vater durfte plötzlich nicht mehr ins Ausland auf Dienstreise)
"Strafe" würde ich nicht sagen. Es war der Versuch sichtbar zu machen, dass Jugendweihe und Konfirmation eigentlich nicht kompatibel waren.
Aber unsere Kirche hatte - als sie aus den harten 50ziger und 60ziger Kampfjahren raus war - versucht, mit dieser Entscheidung der späteren Konfirmation die Situation für die Menschen zu entschärfen, die ja immer unter Druck standen. Es war eher eine seelsorgerliche Entscheidung. Und es war m.E. auch richtig so.
Banji war auch weder bei den Pionieren, in der FDJ, hatte keine Jugendweihe und damit keine EOS, kein Studium ... und heute bin ich meinen Eltern dankbar für eine gradlinige Erziehung und Prägung.
Deswegen hab ich Strafe ja in Gänsefüßchen gesetzt.
Die Nachkonfirmation hatte so ein "Gschmäckle", wie der Schwabe sagen würde. Wer Jugendweihe machte und sich ein Jahr später konfirmieren ließ, war kein "echter" Konfirmand. Ich kenne auch viele, die gesagt haben, dass man das mit der Konfirmation bitte nicht weitersagen solle. Blöd nur, dass die Konfirmandenlisten 4 Wochen vorher schon öffentlich einsehbar waren.
Ich habe Verständnis für die Patin. Ich bin selbst Pate und will mich nicht in die religiöse Erziehung einmischen. Es läuft da aber auch nichts quer. Ich bin mit dem großen in den Krabbelgottesdienst, aber die Initiative kam nicht von mir. Als er ging sagte ich nur ich würde gerne mitgehen. Im Bekanntenkreis hat jemand die Konfirmation um ein Jahr verschoben, da dann die Freundinnen konfirmiert wurden.
Die Version mal in den Unterricht gehen, anschauen und dann entscheiden finde ich gut. Die Taufe vor der Gemeinde zu bestätigen, mit innerlichem Widerstand ist nicht gut. Es wird sicher oft ohne Nachdenken gemacht, aber mit Zweifel.
Frag doch mal wie es nächstes Jahr aussieht, hat er da vielleicht Kumpel die im Konfirmationsalter sind. Die Gruppe zieht doch.
Es gibt sehr viele Katholiken die sich nicht firmen lassen, in Deutschland hat es keine Auswirkungen mehr auf Eheschließung oder Patenamt. Ich habe auch Katholiken in der Familie und das war für die jungen Frauen schon ein Thema. In Italien schaut man noch vor der Ehe ob die Firmung war.
So als Fazit: Konfirmation mit Druck ist nicht gut. Der Patentante würde ich das Gespräch nicht verwehren, ggf. Corona als Argument nehmen die Konfirmation, wenn der Sohn das will um ein Jahr zu verschieben. Konfirmationsunterricht ist heute nicht mehr streng, eine direkte Prüfung gibt es nicht mehr, man gestaltet einen Gottesdienst. Für manche werden die Glaubenswurzeln tiefer.
Veröffentlicht von: @jigalEs läuft da aber auch nichts quer.
Was meinst du mit "quer laufen"?
Bei unserem Sohn ist überhaupt nichts quer gelaufen. Wir haben ihm unseren Glauben vorgelebt, es war in der Familie immer ein Thema (von mir intensiver als von meinem Mann, aber er stand ebenfalls dahinter). Ich war mit ihm schon in der Krabbelgruppe, wir haben daher sogar noch viele Kontakte. Er war in mancher Kindergruppe bzw. wurde von mir dazu ermutigt. Er war mit Begeisterung im Zeltlager. Irgendwann wollte er aber nicht mehr, vor allem auch, weil er das Vertrauen in zwei Pfarrer verloren hat, die nämlich seine Religionslehrer waren.
Wir als Eltern haben es genauso gemacht, wie wir immer wollten: Wir haben dem Kind unseren Glauben vorgelebt, er weiß um die Inhalte des Glaubens, er kennt die örtliche Gemeinde, er war im Religionsunterricht (leider...). Und mein Anliegen war immer, ihn zu begleiten, ihn aber auch zu stärken, damit er seine eigenen Entscheidungen treffen und dann auch dahinter stehen kann.
Wir sind in dieser Beziehung sogar stolz, dass uns das offenbar gut gelungen ist. Wir haben hier einen sehr empathischen Teenie, der seine Freunde in Schutz nimmt, der Gemobbten hilft, der von sich aus als Geburtstagsgeschenke von seinen Freunden sich Spenden für die Kindernothilfe wünscht... Und ja, er weiß auch viel über den Glauben, in den hinein er getauft wurde. Der ist ihm auch nicht einerlei.
Und genau darum will er ja keine Entscheidung treffen, hinter der er nicht steht.
Veröffentlicht von: @jigalIch bin selbst Pate und will mich nicht in die religiöse Erziehung einmischen.
Das ist das eine. Aber auch dazu bräuchte man ja erst mal eine Beziehung zu dem Kind. Und die hat sie halt nicht. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie in den letzten 13 Jahren mal länger als 2 Minuten am Stück mit ihm gesprochen hätte, und auch dann nur über Belanglosigkeiten. Sie hat ihn nie zu sich eingeladen, nie hat sie etwas mit ihm unternommen. Sie hat keine Ahnung, was er für ein Mensch ist.
Ein Mal hatte ich ihr Angebot angenommen, dass sie ihn einen Nachmittag hütet, weil ich bei unserem schwer kranken Vater sein wollte. Hinterher habe ich erfahren, dass sie an dem Nachmittag mehrere Kinder da hatte (alle etwa 9), sich aber keinen Deut um sie gekümmert hat. Mein Sohn hatte sich dann vor dem Trubel, der ihm zu viel wurde, im Bad eingeschlossen, wo mein Neffe, 7 Jahre älter, ihn dann nach 1 Stunde fand...
Danach lieber nie wieder.
Übrigens muss ich Corona nicht als Argument vorschieben, um die Konfirmation auf später zu verlegen, dazu kann ich schon so stehen.
Das Problem ist eher, dass wir quasi in "friedlicher Koexistenz" versuchen zu leben, wir gehen einander eher aus dem Weg, sofern es geht.
Deswegen hatte ich jetzt auch gar nicht erwartet, dass sie sich bei der Konfirmation einmischt. Deswegen hat es mich auch wieder so kalt erwischt.
Und gleich total unfreundlich sein wollte ich auch nicht. Natürlich habe ich ihr gesagt, dass sie gern mit ihm sprechen kann.
Ich habe auch unsere Ansicht und unseren Plan dargelegt, aber da hätte ich offenbar auch gegen eine Wand reden können.
Wie ich das einschätze, haben es wohl seine Pfarrer und Religionslehrer verbockt. Meine Tochter war einige Male im Konfirmandenunterricht bei einer sehr liebevollen und charismatischen Pastorin, wo sie sich auch rege beteiligte. Dennoch entschied sie sich, auszusteigen und keine Konfirmation zu haben, weil ihr Glaube im Moment arg verschüttet ist.
Deine Aufgabe als Mutter wäre es nun, dich hinter die Entscheidung deines Sohnes zu stellen. Dazu gehört ein klärendes Gespräch mit deiner Schwester, wo du ihr unmißverständlich Grenzen setzen mußt. Dabei kannst du sie ruhig an das Versprechen erinnern, das sie bei der Übernahme des Patenamtes geleistet hat und über ein Lippenbekenntnis praktisch nie hinausgekommen ist.
Veröffentlicht von: @ungehorsamDeine Aufgabe als Mutter wäre es nun, dich hinter die Entscheidung deines Sohnes zu stellen.
Eine andere Möglichkeit gibt es in meinen Augen gar nicht.
Aber ich warte jetzt erst mal das Gespräch zwischen dem Sohn und seiner Tante ab.
Ganz sicher stelle ich mich zum Schluss hinter meinen Sohn.
Veröffentlicht von: @ungehorsamhaben es wohl seine Pfarrer und Religionslehrer verbockt.
Ja, das hatte leider ganz sicher einen großen Anteil.
Ich glaube, mein Problem war gestern vor allem, dass ich so überrumpelt von der Einmischung war.
Mit quer laufen würde ich eine Erziehung meinen die mit dem christlichen Glauben unvereinbar ist. Ich hatte Freunde da sammelten die Kinder Was ist was Bücher. Da habe ich auch mal einen Vorschlag abgelehnt. Ich meinte die Kinder sollten sich nicht mit Hexen auseinandersetzen. Okkulte Dinge würde ich was sagen.
Wenn die Kinder aber zum Kigo gezwungen werden würden, würde ich auch etwas sagen.
Dass es gut gelaufen ist bisher merkt man an Klenigkeit.
Wenn ein 4-jähriger bei einer Ausstellung Luther erkennt - ich habe ihm die Playmobil Figur geschenkt.
Wenn er aktuell Jesus auf Darstellungen, Kreuzen erkennt.
Beziehungen konnte ich aufbauen. Ich lebe aber auch in der Nähe
und habe mir die Zeit genommen. In Gegenstück auch vieles zrück bekommen. Ein stressiger Tag und so ein kleiner Knopf der nur Aufmerksamkeit und Liebe benötigt bringt einem runter.
Veröffentlicht von: @anonyma-5ca91aecfIch habe den Eindruck, dass unser Sohn sehr intensiv über seinen eigenen Glauben oder nicht-Glauben nachdenkt, über ethische Fragen sowieso.
Er ist also dabei, seine eigene Entscheidung zu treffen und den Schritt in einen mündigen Glauben zu erwägen. Eine wichtige Phase der Abnabelung vom elterlichen Glauben hin zu einem eigenen.
Veröffentlicht von: @anonyma-5ca91aecfUnsere Abmachung mit ihm als Eltern war, dass er den Konfirmandenunterricht und das Programm mal mitmacht - dann darf er frei entscheiden. Wahrscheinlich machen wir auch so oder so eine größere Feier zu seinem 14. Geburtstag, weil ich nicht will, dass er seine Entscheidung von einer Feier abhängig macht.
Gefällt mir sehr.... damit unterstützt ihr seine eigene Entscheidung, zu der er dann auch stehen kann.
Veröffentlicht von: @anonyma-5ca91aecfWas mich gerade total stresst, ist, dass auf einmal eine seiner Patentanten, meine Schwester, sich einschaltet. Sie will ihn davon überzeugen, sich konfirmieren zu lassen. Allerdings mit Argumenten, die für mich nicht stechen ("alle in unserer Familie wurden konfirmiert" häh?)
Nachdem sich die Patentante nie gekümmert hat und ist sie für ihn auch eine Herausforderung, seine eigene Entscheidung zu treffen. Zu Bestimmen hat sie nichts, denn ihr seid die Eltern und euer Sohn beginnt erwachsene Entscheidungen zu fällen. Es ist seine Bestätigung oder Nicht-Bestätigung....es ist sein Recht der Religionsmündigkeit und es ist seine Beziehung oder Nichtbeziehung zu Christus Jesus und Gott Vater, Führung durch Gottes Geist oder nach dem Willen der Tante.
Ich selbst würde die Patentante wohl konfrontieren, ob euer Sohn öffentlich lügen solle, indem er etwas bestätigt rein aus Tradition und Druck, wo er nicht dahinter steht. Denn das ist kein Kavaliersdelikt, wohin die Tante ihn treiben will.
Für dich ist es natürlich gerade recht schmerzlich, die Beziehung zu deiner Schwester aufarbeiten zu müssen und dass sich das nun anhand des Themas Konfirmation entzündet hat.
Sie kann ihre Wünsche äussern, das ist aber auch alles. Druck machen in deine Familie hinein geht gar nicht. Ich kann mir vorstellen, dass eure Beziehung nach einiger Zeit wieder besser wird, wenn du ihr nun klare Grenzen setzt, die sie zu respektieren lernen muss.
Danke, deborah!
Meine Schwester und ich gehen einander eher aus dem Weg. Einfach, weil seit langem klar ist, dass wir in allen wichtigen Fragen ganz grundverschiedener Meinung sind.
Die gelegentlichen Begegnungen sind höflich, durchaus nicht unfreundlich, aber sehr oberflächlich.
Von seiner Patentante hatte mein Kind nichts außer Geburtstagsgratulationen und Geschenke. Aber auch das ist ja nicht gar nichts, und ich erkenne es an.
Ich war total überrascht, dass sie sich jetzt bei der Konfirmation einmischen wollte, nachdem sie sich 13 Jahre lang überhaupt nicht dafür interessiert hat, was mein Sohn so denkt und wer er eigentlich ist.
Deswegen habe ich erst mal höflich reagiert, ich wollte nicht gleich auf Konfrontation gehen. Natürlich habe ich ihr gesagt, dass sie gern mit ihm reden kann.
Unsere Gedanken als Eltern dazu hat sie leider weder verstanden, noch respektiert.
Darum wird es wohl auf eine klare Grenzziehung meinerseits hinauslaufen. (aber ich warte erst mal, ob sie mit dem Sohn redet. Zum Glück habe ich ein so gutes Verhältnis zu meinem Sohn, dass ich erfahren werde, wenn er irritiert sein sollte oder sich unter Druck fühlen sollte, dann kann ich eingreifen.)
Das klingt sehr besonnen und ich denke, es wird einen guten Weg gehen.
Du lässt dich nicht verbiegen und dein Vorbild wird in deinem Sohn wirken und ihn schützen.
Und da Jesus der unsichtbare Dritte im Bunde ist.... wird es früher oder später gut werden, denke ich.
Segen euch 😊
An welcher Stelle sind dir die Tränen gekommen? Nach allem, was ich gelesen habe, scheint ihr richtig gute Eltern zu sein, die einen wunderbaren Sohn großziehen. Er ist jetzt in einem Alter, in dem man ihm derartige Entscheidungen zutrauen kann. Ihr steht ja hinter ihm.
Ein Gespräch mit deiner Schwester sehe ich nicht negativ. Einen ernsthaften Einfluss auf euren Sohn hat sich sich mit ihrem bisherigen Verhalten verbaut. Er kennt eure Meinung zur Situation und wenn er tatsächlich nicht antworten kann, kann er immer noch schweigen oder später ein falsches Zugeständnis rückgängig machen. Das wird nicht das letzte Gespräch dieser Art in seinem Leben seinsein, es wird ihn eher stärken.
Ich muss mich manchmal daran erinnern, was ich in dem Alter meiner Kinder alles stämmen musste. Dann wird mir bewusst, dass sie gar nicht mehr so viel Schutz, eher eine gute freundschaftliche Beziehung brauchen.
Zu meiner Eingangsfrage: Ich denke, es ist eine Sache bei dir selbst, die Beziehung zu deiner Schwester noch genauer anzuschauen. Auch da will ich dir Hoffnung machen. Es gibt immer wieder Schicksalsschläge, die das Leben neu überdenken lassen. Vielleicht braucht es nur ein paar Jährchen Zeit, bis deine Schwester wieder tiefgründiger sein kann.
Ich glaube, ich war einfach überrumpelt.
Da sie sich ja sonst auch kaum um meinen Sohn gekümmert hatte, hat sie mich mit ihrer Einmischung bei der Konfirmation total überrascht.
Den Zustand unserer "friedlichen Koexistenz", der oft wohl eher eine Art "Waffenstillstand" ist, empfinde ich an sich als anstrengend. Der Kontakt ist von mir aus immer so oberflächlich wie möglich.
Ich dachte halt, jetzt wüsste ich langsam, wie sie so drauf ist. Aber sie schafft es doch immer wieder mal, mich (im negativen Sinne...) zu überraschen und einfach nur sprachlos zu machen.
Ich glaube nicht, dass da jemals wieder was zu heilen ist. Mit Distanz sind wir in den letzten Jahren am besten gefahren. Und was Schlechtes wünsche ich ihr ja nun auch nicht.
Vielleicht waren wir immer sehr verschieden, und ich habe es nur als junger Mensch nicht wahrgenommen.
Liebe Ano,
Erst einmal wünsche ich dir ganz viel Kraft und eine grosse Portion
gesundes Selbstvertrauen.
In allererster Linie geht es um deinen Sohn und deine Familie.
Du solltest dir in so einer Entscheidung, die du, ihr, mit eurem Sohn treffen möchtet, nicht zu sehr reinreden lassen.
Schon gar nicht, wenn du mit der betreffenden Person, deiner Schwester, die ja auch Patentante deines Sohnes ist, nicht in großer
Übereinstimmung bist.
Du sprachst davon, das du es deinem Sohn vorschlagen möchtest,
den Konfi-Unterricht "auf Probe" zu besuchen. Dann kann er sich im
Laufe der Zeit selber entscheiden, ob er sich konfirmieren lassen möchte, oder ob er den Unterrichtsbesuch beendet.
Das steht ihm nämlich frei und ist ganz unkompliziert zu handhaben!
Dein Sohn wird selber erkennen, welchen Weg er einschlagen möchte...
Und deine Schwester sollte sich mit dem, was ihr für euch am Ende entscheiden möchtet, abfinden.
Liebe Grüße
ChristosFilios