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Streit in der Gemeinde


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Liebe Geschwister,
wie geht ihr mit einem Streit in der Gemeinde um? Bei uns gibt es einen Streit in der Gemeinde, nachdem einige Mitglieder, so auch ich, uns für ein Engagement in einem gemischt-konfessionellen Projekt entschieden haben. Einige fühlten sich damit nicht wohl, wie sich nun herausstellt. Wir haben es in unserer Freizeit getan, doch hatte es Einfluss auf das Gemeindeleben. Es wurden religiöse Gefühle verletzt. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen. Es gibt jetzt also einen Streit. Ich bin eigentlich sicher auf der „richtigen“ Seite zu stehen, aber dieser Streit hat einen negativen Einfluss auf die ganze Gemeinde. Ich empfinde inzwischen auch das Handeln unserer Seite teilweise als dogmatisch. Was tun?

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26 Antworten
Herbstrose
Beiträge : 14194

Hallo Ano,

Ich finde es sehr schade, dass es in eurer Gemeinde Streit wegen dieses Projektes gibt. Um einschätzen zu können, ob die Kritik gerechtfertigt ist, müsste man mehr über die Art des Projektes wissen.

Handelt es sich um ein rein musikalisches Projekt, würde ich mich auch über den Streit wundern. Wäre es ein Projekt mit missionarische oder evangelistischem Ansatz (Glaubensinhalte weitergeben), ist der Streit verständlich. Immerhin habt ihr bei dem Projekt eure Gemeinde vertreten, obwohl die Gemeinde anscheinend nicht hinter dem Projekt stand. Gab es denn im Vorfeld keine Gespräche?

Bei uns in der Gemeinde werden solche Projekte im Vorfeld besprochen. Entweder arbeiten wir als Gemeinde mit oder wir arbeiten nicht mit und gestatten unseren Mitgliedern die Mitarbeit als Privatperson oder wir lehnen komplett ab. Dann halten sich aber auch alle an den Beschluss.

Eine Gemeinde ist wie ein Arbeitgeber oder ein Verein.

Wenn wir das Projekt jetzt mal "Nationalmannschaft" als Vergleich heranziehen: Wenn ein Länderspiel ansteht, kann der vom Bundestrainer angeforderte Spieler nicht einfach dran teilnehmen. Er braucht die Freigabe vom Verein. Nimmt er ohne Freigabe am Spiel teil, gibt es Ärger. Verletzt er sich, kommt sein Verein nicht für die dadurch entstehenden Kosten auf. Im Gegenteil, er kann sogar Schadenersatz wegen Vertragsbruchs fordern.

Wenn das Projekt ein Nebenjob wäre, muss vorher der Arbeitgeber gefragt werden, ob der Nebenjob gemacht werden darf. Mein Chef hat sicher nichts dagegen, wenn ich am Wochenende im Kino oder Theater Tickets verkaufe oder im Impfzentrum mitarbeite. Wäre ich allerdings Wissenschaftler oder Softwareentwickler, dürfte ich den Nebenjob nicht in gleichgelagerten Betrieben ausüben.

Für jetzt wäre mein Rat: sprecht miteinander und versöhnt euch.

Und für das nächste Mal: sprecht im Vorfeld.

herbstrose antworten
12 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Liebe Herbstrose,
ich danke für die Antwort. Ich muss wohl doch etwas genauer werde. Es handelt sich um ein gemischtkonfessionelles soziales Projekt, für das sich auch viele Personen nicht-christlichen Glaubens engagieren. Wir nehmen daran nicht als offizielle Vertreter unser Gemeinde Teil, jedoch engagieren sich dort viele junge Leute aus unserer Gemeinde. Ich bin nur einfache Gläubige.

Unter den Menschen, die sich dort engagieren, ist auch eine Gruppe von Männern nicht-christlichen Glaubens, die stark für ihre Glauben warben. Das stört einige aus der Gemeinde. Wir haben mehrmals mit einigen Menschen nicht-christlichen Glaubens zusammen um Segen für das Projekt gebetet und auch für andere Gebetsanliegen gebetet. Das ist für mich kein Problem. Wenn ich zusammen mit jemandem bete, heißt das nicht, dass ich dadurch dessen Religion annehme. Darüber gab es einen Streit. Es hat religiöse Gefühle verletzt und es wurde gefordert, dass wir uns distanzieren. Daraufhin bestanden einige dogmatisch darauf, jetzt erst recht zusammen mit ihnen zu beten. Ich habe gesagt, dass wir versuchen sollten uns zu versöhnen, aber das wollte einige nicht.

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Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194
Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Es handelt sich um ein gemischtkonfessionelles soziales Projekt,

Ok, dröseln wir mal auf. gemischtkonfessionell bedeutet im Kirchensprech, dass es um den selben Gott geht, aber eben in verschiedenen Konfessionen (Konfession = Bekenntnis), also katholisch, evangelisch, freikirchlich ...

Was ihr macht, ist ein interreligiöses (Mitglieder verschiedener Religionen sind beteiligt) soziales Projekt.
Grundsätzlich ist gegen eine Teilnahme an gemeinsamen sozialen Projekten nichts einzuwenden, solange es auf der sozialen Ebene bleibt.

Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Unter den Menschen, die sich dort engagieren, ist auch eine Gruppe von Männern nicht-christlichen Glaubens, die stark für ihre Glauben warben.

Und da hört auch bei mir das Verständnis auf. Denn dieses Verhalten schadet nicht nur dem Projekt, sondern auch den anderen Mitarbeitern.

Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Wir haben mehrmals mit einigen Menschen nicht-christlichen Glaubens zusammen um Segen für das Projekt gebetet und auch für andere Gebetsanliegen gebetet.

Beten dann alle zu dem selben Gott? Oder ruft jeder seinen Gott an?

Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Ich habe gesagt, dass wir versuchen sollten uns zu versöhnen, aber das wollte einige nicht.

Ich hab schon erlebt, dass so etwas in Gemeindespaltung endete.

Ich bete um Weisheit für euch.

herbstrose antworten
maggie.x
(@jeddie-x)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 1687
Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Es handelt sich um ein gemischtkonfessionelles soziales Projekt, für das sich auch viele Personen nicht-christlichen Glaubens engagieren. Wir nehmen daran nicht als offizielle Vertreter unser Gemeinde Teil, jedoch engagieren sich dort viele junge Leute aus unserer Gemeinde. Ich bin nur einfache Gläubige.

Unter den Menschen, die sich dort engagieren, ist auch eine Gruppe von Männern nicht-christlichen Glaubens, die stark für ihre Glauben warben.

Wurde in dem "gemischtkonfessionellen sozialen Projekt" darüber gesprochen, ob/ in welcher Weise für den Glauben geworben werden darf? ... M.E. liegt da der Knackpunkt.

Wenn Werbung geduldet/gefördert wird, finde ich es für eine Gemeinde auch problematisch, daran teilzunehmen.

Du schreibst, dass eure Gemeindemitglieder sich nicht "offiziell", also im Namen eurer Gemeinde beteiligen, sondern als Privatpersonen. Die Frage ist: kann man das? Ist man dann einfach nur Privatperson?

Ich persönlich würde raten, dass eure Gemeinde das als Lernprozess für sich selbst versteht. Also den Konflikt als solchen bejaht und konstruktiv nutzt. Um ihr eigenes Verständnis zu klären.

Bei uns würde wahrscheinlich jemand von der Gemeinde delegiert werden und das Gespräch mit der Projektleitung suchen.

jeddie-x antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19045

Hallo Anonyma,

Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Wir haben mehrmals mit einigen Menschen nicht-christlichen Glaubens zusammen um Segen für das Projekt gebetet und auch für andere Gebetsanliegen gebetet. Das ist für mich kein Problem. Wenn ich zusammen mit jemandem bete, heißt das nicht, dass ich dadurch dessen Religion annehme.

Das nicht, aber durch das Einsmachen mit ihnen demonstrierst Du die Existenz ihres Gottes, an den Du ja nicht glaubst.

Da hätte ich auch ein Problem mit, weil ich nicht der Meinung bin, dass man Gott und andere Götter gemeinsam anbeten kann. Und das macht ihr als gemeinsame Gruppe.

Habt Ihr denn keine Gemeindeleitung, was sagt die dazu oder hab ich das vielleicht überlesen?

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Es war nichts offizielles, sondern die fühlten sich zu einem Gebet inspiriert und haben und eingeladen uns Ihnen anzuschließen im Gebet. Wir haben aber zu Gott gebetet. Wir haben nur nebeneinander/miteinander gebetet und wir haben Wünsche für das Projekt ausgesprochen, aber jeder hat zu seinem Gott gebetet.

Es ist übrigens kein religiöses Projekt, sondern ein soziales. Ich denke alle Beteiligten sehen Dienst am Nächsten darin, aber es ist nicht religiös. Wir nehmen daran nicht offiziell als Vertreter unserer Gemeinde teil, sondern es hat sich so ergeben, dass mehrere Gemeindemitglieder sich engagieren. Es ist aber nicht so, dass wir von der Gemeinde geschickt wurden. Wir haben uns frei dafür entschieden.

Jedoch sehen einige vor allem ältere Gemeindemitglieder es als schlecht an, wenn wir das tun und sie denken es hat einen Einfluss auf die Gemeinde - auch wenn die Gemeinde uns nicht geschickt hat.

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19045
Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Es war nichts offizielles, sondern die fühlten sich zu einem Gebet inspiriert und haben und eingeladen uns Ihnen anzuschließen im Gebet. Wir haben aber zu Gott gebetet. Wir haben nur nebeneinander/miteinander gebetet und wir haben Wünsche für das Projekt ausgesprochen, aber jeder hat zu seinem Gott gebetet.

Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber ich bin der Meinung, dass das nicht okay ist. Gott ist ein Gott der Liebe und Barmherzigkeit, aber ich erinnere mich an keine Bibelstelle, wo Gott es geduldet hätte, dass man ihn neben anderen Göttern auch noch anbetet. Er ist da immer sehr klar, wenn er sagt "Ich bin ein eifersüchtiger Gott" (2. Mose 20,5). Nimm das nicht auf die leichte Schulter. Ich kann gut verstehen, dass sich da jemand aus Deiner Gemeinde verletzt fühlt.

Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Es ist übrigens kein religiöses Projekt, sondern ein soziales. Ich denke alle Beteiligten sehen Dienst am Nächsten darin, aber es ist nicht religiös.

Dann hat ein gemeinsames Gebet da sowieso nichts verloren, vor allem wenn es Unfrieden in der Gemeinde stiftet.

Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Jedoch sehen einige vor allem ältere Gemeindemitglieder es als schlecht an, wenn wir das tun und sie denken es hat einen Einfluss auf die Gemeinde - auch wenn die Gemeinde uns nicht geschickt hat.

Was Ihr als Teil es Leibes tut, hat immer Einfluss auch auf die ganze Gemeinde, das ist nun mal das Prinzip in der Gemeinde. Ein Leib, viele Glieder.

Ich kann daher nur die Empfehlung geben, dass Ihr für Euch betet und die anderen für sich und nicht gemeinsam. Und dass Ihr Euch in Eurem Projekt gemeinsam einig werdet, ob Ihr für Euren Glauben werben dürft oder nicht. Sonst geht das irgendwann sowieso den Bach runter.

tristesse antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Danke, liebe Schwester. Ein Leib - viele Glieder. Das ist ein Gedanke, den wir vielleicht mehr berücksichtigen sollten. Darüber muss ich nachdenken. Trotzdem kann ich nur sagen: Ich habe nie zu einem anderen Gott gebetet außer Gott.

Anonymous antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19045
Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Trotzdem kann ich nur sagen: Ich habe nie zu einem anderen Gott gebetet außer Gott.

Das glaub ich Dir auch sofort, es geht aber einfach darum, mit wem man sich im Gebet eins macht. Und die Frage ist es wert, drüber nachzudenken.

Dass man als Christ mit Leuten verschiedener Religionsangehörigkeiten eins macht in sozialen Projekten finde ich übrigens super, das würde ich nie kritisieren. Aber es muss halt schon klar sein, wo wer steht und was geht und was nicht. Missionieren geht dann nicht, egal in welche Richtung und gemeinsam beten meiner Meinung nach auch nicht. Aber wenn man zusammen Hand in Hand arbeitet, ist das was schönes 😊

tristesse antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15185

grün
Ich möchte ergänzen @anonyma: Vielleicht denkt ihr auch mal über Gebet nach ... das ist ja keine "Verrichtung irgendeiner Sportart", sondern ein Beziehungsding mit diesem Gott, etwas, wo Geschwister sich eins machen, weil darauf ein Segen liegt. - Ich könnte mich nicht "eins machen" mit jemand, der der an einen anderen Gott glaubt (Götzendienst). Da richten sich alle Nackenhaare auf bei mir.

neubaugoere antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1552

Schwierig
Ein interkonfessionelles Projekt ist immer etwas, was man sehr genau betrachten muss:

- Welche Religionen treffen da aufeinander? Arbeite ich ggf. mit Gläubigen zusammen, deren Religion im schlimmsten Falle normalerweise gegen meine eigene Religion arbeitet? Für mich wäre beispielsweise ein gemeinsames Projekt mit der jüdischen Gemeinde hier vor Ort kein Thema, weil wir definitiv denselben Gott haben. Bei muslimischen oder buddhistischen Gruppen würde ich genauer hinschauen, worum es geht, wie die Ortsgemeinde so drauf ist, wie sich das Projekt genau gestaltet...

- Wird das Projekt von einer der beteiligten Gruppen zur Mission genutzt? Dann wäre ich persönlich sofort raus. Ich kann soziale Arbeit gemeinsam tun, oder etwas für die Stadt in der wir alle leben, aber sobald das von den anderen für solche Zwecke genutzt wird, könnte ich das nicht mittragen bzw. entstünde in mir umgehend der Wunsch klarzustellen, dass ich es anders sehe. Das ist weder dem Projekt noch der interreligiösen Arbeit irgendwie zuträglich.

- Sind gemeinsame Gebete sinnvoll? Was für ein Bild vermittelt das an Außenstehende? Für viele vermutlich ein "Ach, alles dasselbe / derselbe Gott". Ist dieser Eindruck zielführend?

Die Formulierung "Es wurden religiöse Gefühle verletzt" finde ich in dem Zusammenhang schwierig, den es klingt so ein bisschen nach "Ups, da sind wir jemandem auf die Zehen getreten, der ist halt empfindlich". Ich glaube nicht, dass es darum geht bzw. dass es so simpel zusammenzufassen ist.

Ein gläubiger Christ ist der festen Überzeugung, dass es keinen Weg zum Vater gibt außer Jesus Christus. Das ist ein wichtiger Glaubensgrundsatz, und wir sind leider inzwischen oft an dem Punkt, dass Christen das lieber nicht so deutlich sagen - immer aus der Angst heraus, intolerant zu wirken. Aber das ist eine Aussage, die wir nicht verweichlichen, nicht watteweich verpacken können. Mit anderen Religionen zusammen zu beten tut aber genau das: Es erweckt bei anderen den Eindruck, das sei alles eine Soße, jede Religion führt zum Heil. Das ist gefährlich, mit verletzten Gefühlen hat es wenig zu tun.

Die verletzten Gefühle rühren meiner Ansicht nach eher daher, dass dieses Projekt offenbar nicht mit der Gemeinde bzw. der Gemeindeleitung abgesprochen wurde. Klar, jeder kann in seiner Freizeit machen, was er will - aber jeder weiß auch, dass er, ob er will oder nicht, bei solchen Aktionen seine Gemeinde, seinen Glauben repräsentiert. Deswegen würde ich sowas immer vorher mit der Leitung kurz absprechen, damit es keine Irritationen innerhalb der Gemeinde gibt.

Man muss soziale Projekte ja auch nicht zwanghaft als Arbeit verschiedener Religionen anlegen. Wenn es um rein soziale Dinge geht, spielt das doch gar keine Rolle. Ein Freund von mir war mal bei einem Projekt für Obdachlose, wo verschiedene Christen, aber auch Nichtgläubige und Muslime mitgemacht haben. Und die oberste und so ziemlich einzige Regel war: Sie traten nicht als Angehörige von irgendeiner Religion, irgendeiner Weltanschauung, irgendeiner Gemeinde auf, sondern als engagierte Bürger unserer Stadt, und wir missionieren nicht. Deswegen waren auch alle Gemeinden damit einverstanden. Es war rein sozial. Aber auch da kommt man an den Punkt, wo vielleicht jemand mal nachfragt: "Hey, warum machst du das? Wieso interessierst du dich für uns?" Und dann begründet es derjenige mit seinem Glauben, der andere ist interessiert und schwupps, ist es passiert...

Deswegen: Gut prüfen. In der aktuellen Situation hilft meiner Ansicht nach nur das Gespräch mit der Leitung, um zu sehen, wie man da im Guten miteinander herauskommt.

tinkerbell antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Shia Muslime
Es waren Shia-Muslime mit denen wir zusammen gebetet haben. Auch eine monotheistische Religion. Und das sind sehr tolerante Leute. Nein, nicht ALLE Shia Muslime, aber diejenigen mit denen wir beteten.
Die waren auch als Privatpersonen da und nicht als Vertreter irgendeiner Gemeinde. Einige von ihnen waren Mitarbeiter von dem Projekt. Einige von ihnen waren sozusagen die Zielgruppe des Projektes und einige waren beides gleichzeitig. Wir empfanden es als schön, dass alle zusammen beteten und wir wurden auch eingeladen. Ich hätte es unhöflich gefunden, nicht gemeinsam zu beten. Wir wurden nie von diesen aufgefordert zu Allah zu beten und sie wissen auch, dass wir das nicht tun. Ich habe immer nur zu Gott gebetet.
Es sind sehr freundliche Leute, die sich stark für das Projekt engagiert haben.

Die Männer, die missionierten, waren wieder andere. Die wurden ebenfalls nicht von einer Gemeinde geschickt, sondern waren Privatpersonen. Keiner der an den Projekt mitarbeitenden ist in irgendeiner Weise von irgendwem geschickt. Es ist ein Ehrenamt, in der Freizeit, mit keiner Gemeinde verknüpft.

Ich habe keinerlei Amt in unserer Gemeinde. Ich bin nur eine einfache Gläubige. Nur als einfache Gläubige, die ihren Nächsten helfen will, nahm ich an dem Projekt Teil. Nicht als Vertreterin von irgendwas.

Anonymous antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Dennoch fällt alles, was du tust, auf dich und auf deine Umgebumg zurück.

Wenn du als Privatperson im Striplokal arbeitest und dein Mann ist Vorstandsvorsitzender in einer Bank, dann war er das die längste Zeit.

herbstrose antworten


frischebrise
Beiträge : 273
Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Es gibt jetzt also einen Streit. Ich bin eigentlich sicher auf der „richtigen“ Seite zu stehen

Ist dass nicht bei jedem Streit so, dass die Streitparteien denken auf der richtigen Seite zu stehen.

Nachtrag vom 21.03.2021 1010
So zu früh abgeschickt - dann muss ich es in den Nachtrag schreiben.

Ich habe Deine Ergängzungen noch gelesen.

Wenn ich es richtig verstehe werben in dem Projekt einige Personen für ihren Glauben. Wenn es ein überkonfensionelles Projekt ist - finde ich geht dass nicht.
Ich würde dass in dem Projekt abklären, dass dort keine religiöse Gruppe für ihre Religion wirbt.
Aus christlicher Sicht kann ich die Gemeindeleitung verstehen im Bezug auf dass gemeinsame Gebet.

frischebrise antworten
8 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Ich muss dazu ergänzen: Diese nicht-christlichen Männer werben nicht „offiziell“ für ihren Glauben, sondern als Privatpersonen - als Meinung. Es sind nicht die selben, mit denen wir gebetet haben. Es sind mehr Nicht-Christen als Christen in dem Projekt engagiert.

Ich finde es nicht problematisch. Ich würde trotzdem darauf verzichten - um des lieben Friedens Willen, aber einige von „uns“ werden jetzt auch dogmatisch und sagen „Nö, wir haben nichts falsches getan“.

Anonymous antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15185

mal ganz allgemein gefragt
Wie kann sich ein "Nicht-Christ"
als Christ
engagieren?

Wie soll das aussehen?
Ich tu mal so, als ob ich für eine Zeit lang an diesen Christus glaube und deshalb tue, was ich tue?

Findest du sowas nicht selber "komisch", wenn du das schreibst oder liest?

neubaugoere antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Warum „als Christ engagieren“? Das ist kein christliches oder religiöses Projekt, sondern ein soziales, wo sich Menschen verschiedenen Glaubens engagieren. Schrieb ich ja bereits. Das Wort „überkonfessionell“ war falsch gewählt. Ich meinte „multireligiös“ oder so.

Anonymous antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15185
Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Warum „als Christ engagieren“?

Das waren deine Worte ...

neubaugoere antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Ach, jetzt versteht ich, was du meinst ich schrieb „Es sind mehr Nicht-Christen als Christen in dem Projekt engagiert“. Damit meinte ich nicht, dass sich die Nicht-Christen als Christen engagieren, sondern die meisten Projektteilnehmer keine Christen sind.

Anonymous antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15185

ah, ups, ja, stimmt, so kann man es auch lesen; Danke für die Aufklärung

neubaugoere antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194
Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Ich muss dazu ergänzen: Diese nicht-christlichen Männer werben nicht „offiziell“ für ihren Glauben, sondern als Privatpersonen - als Meinung. Es sind nicht die selben, mit denen wir gebetet haben. Es sind mehr Nicht-Christen als Christen in dem Projekt engagiert.

Das ist völlig wurscht. In diesem Projekt sind sie Teil des Projektes und haben im Sinne des Projektes zu handeln und nicht als Privatperson.

Schwerpunkt des Projektes sind soziale Themen. Glaubensthemen haben da nichts zu suchen. Wer in einem sozialen Projekt meint, ohne Absprache missionieren zu müssen, sollte sich fragen, ob er in diesem Projekt richtig ist.

Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

Ich finde es nicht problematisch.

Vor dem Hintergrund des Wortes Gottes, das uns Form der Bibel vorliegt, finde ich es durchaus problematisch. Ja, Solidarität ist richtig und wichtig. Sobald es aber um die Ausübung des Glaubens geht, gilt:

2Kor 6,14 Zieht nicht unter fremdem Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat Gerechtigkeit zu schaffen mit Gesetzlosigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?

herbstrose antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Schwerpunkt des Projektes sind soziale Themen. Glaubensthemen haben da nichts zu suchen. Wer in einem sozialen Projekt meint, ohne Absprache missionieren zu müssen, sollte sich fragen, ob er in diesem Projekt richtig ist.

Vollkommen richtig. Diesen Typen muß unmißverständlich klargemacht werden, daß sie auf ihre Missionierungen verzichten müssen. Gerade bei interkonfessionellen Projekten lauern überall Minenfelder, deshalb ist es wichtig, für alle verbindliche Regeln aufzustellen, und dazu gehört auch der Verzicht auf Missionierungen. Wer sich nicht an die Regeln hält, gefährdet das gesamte Projekt.

ungehorsam antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

interreligiöses Projekt
Wie Einige schon gesagt, haben, sollte man klar formulieren, dass es ein interreligiöses Projekt ist, nicht eines innerhalb verschiedener christlicher Konfessionen.

Ich finde, je nachdem, welche Stellung man in der Gemeinde hat (also z.B., wenn man ein Amt innehat oder irgendwelche Kreise leitet) oder, wenn man in einem Ort sehr bekannt ist, gerade als Angehöriger einer christlichen Gemeinde:

dann sollte man sich schon ziemlich gut überlegen, ob man an interreligiösen Gebeten teilnimmt. Oder ob man es toleriert, dass in einem sozialen Projekt Missionsbestrebungen, gleich welcher Art, vorkommen.

Rein privat kann man da meines Erachtens nicht agieren (wenn die von mir genannten Voraussetzungen zutreffen).

Das Kind ist wohl für dieses Mal im Brunnen.

Aber ich denke, dass ihr deine Fragen generell mal zum Thema machen solltet: am besten erst einmal unter den gewählten Gemeindevertretern. Aber vielleicht auch mal in einer Gemeindevollversammlung. Ich denke, es würde ähnlichen Auseinandersetzungen, die zu Zerreißproben werden können, vorbeugen, wenn ihr euch im Bereich "interreligiöser Dialog" oder gar "interreligiöse Zusammenarbeit" eine Art Satzung geben würdet, was genau für wen die Gemeinde mitträgt - oder eben nicht.

Das gilt dann auch für die Außenkommunikation. Notfalls muss eine Person, die unbedingt bei so einem Projekt mitmachen will, gegenüber jedwedem Medium dann immer klar betonen: Das hier mache ich als Privatperson!

Nachtrag vom 21.03.2021 1221
P.S. Ich persönlich bin ein Fan von Klarheit. Mich würde es auch stören, wenn in einem sozialen Projekt auf einmal jemand von irgendeiner Seite aus missioniert, und für interreligiöse Gebete bin ich auch nicht.

Anonymous antworten
1 Antwort
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @polyglott

Wie Einige schon gesagt, haben, sollte man klar formulieren, dass es ein interreligiöses Projekt ist, nicht eines innerhalb verschiedener christlicher Konfessionen.

Das macht auf jeden Fall einen Unterschied, ob es sich um ein ökumenisches oder interreligiöses Projekt handelt.

Veröffentlicht von: @polyglott

Ich finde, je nachdem, welche Stellung man in der Gemeinde hat (also z.B., wenn man ein Amt innehat oder irgendwelche Kreise leitet) oder, wenn man in einem Ort sehr bekannt ist, gerade als Angehöriger einer christlichen Gemeinde:

Papst Johannes Paul II. hat selbst interreligiöse Friedensgebete in Assisi initiiert - wer also als Katholik an interreligiösen Friedensgebeten in seinem Heimatort teilnimmt, befindet sich in guter Gesellschaft.
Zumindest in diesem Punkt gibt es bei uns also keinen Dissens (wenn auch über vieles andere).

Veröffentlicht von: @polyglott

ch denke, es würde ähnlichen Auseinandersetzungen, die zu Zerreißproben werden können, vorbeugen, wenn ihr euch im Bereich "interreligiöser Dialog" oder gar "interreligiöse Zusammenarbeit" eine Art Satzung geben würdet, was genau für wen die Gemeinde mitträgt - oder eben nicht.

Das ist sicher ein gutes Vorgehen für Gemeinden, die sich über diese Frage uneins sind.

Veröffentlicht von: @polyglott

Das gilt dann auch für die Außenkommunikation. Notfalls muss eine Person, die unbedingt bei so einem Projekt mitmachen will, gegenüber jedwedem Medium dann immer klar betonen: Das hier mache ich als Privatperson!

Auch das ist eine gute Idee - das, was man als Privatperson macht, muss dann ja niemanden in der Gemeinde aufregen bzw. es ist dann halt das Problem der Person, die sich aufregt und nicht desjenigen, der sich in einem interreligiösen Projekt engagiert.

suzanne62 antworten


Miss.Piggy
Beiträge : 1902

Hallo,

mal ganz unabhängig davon, welche Seite hier "richtig" liegt, noch ein anderer Gedanke:

Paulus spricht das Thema in 1. Kor 8 an. Ich denke, man kann es auf eure Problematik sehr gut übertragen. Dort geht es um das Essen von Götzenopferfleisch. Die einen hatten die Freiheit es zu essen, bei den anderen (den "Schwachen") führte es dazu, dass ihr Gewissen befleckt wurde.

Er rät der ersten Gruppe, selbst wenn sie das Recht haben, Götzenopferfleisch zu essen und die Erkenntnis, dass sie damit nicht sündigen, dass sie trotzdem aus Rücksicht auf die Schwachen von ihrem Recht nicht Gebrauch machen sollen.

Eine Freiheit auszuleben, wenn man damit seine Glaubensgeschwister in Bedrängnis bringt, lohnt sich nicht. Einen Streit oder sogar eine Spaltung in Kauf zu nehmen, nur weil man selber scheinbar die bessere Erkenntnis hat, ist lieblos. "Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut." (1. Kor 8, 1)

miss-piggy antworten
Tagesschimmer
Beiträge : 1211
Veröffentlicht von: @anonyma-ef24bcbcb

wie geht ihr mit einem Streit in der Gemeinde um?

Leider kann ich dazu nicht so viel gelungenes beitragen. Das liegt in meinen Augen oft daran, dass sich einige der Beiteiligten nicht vorurteilsfreien, ergebnisoffenen Gesprächen stellen wollten, bei denen es erstmal nur ums Verständnis geht.

Aber mal zur Theorie: Reden, Zuhören, verstehen wollen, echt sein, Fragen herausarbeiten, Einzelpunkte klären, Konsens finden...

Das sind nur Stichpunkte. Man merkt schon, es würde viel Zeit dauern. Würde man sich diesem Prozess aber öfter mal stellen, würde das dem Gemeindeverständnis und dem Zusammenhalt guttun.

Ich könnte mir bei euch solche Fragen vorstellen, die dann im Lichte der Bibel angeschaut werden:

- Ist soziales Engagement von Christen erwünscht?
- Auch bei gemischt-gläubigen Teams?
- Auch wenn die Christen wenig Einfluss auf das Gesamtteam haben?
- Ist es ein Unterschied, ob sich ein Christ oder eine Gruppe oder ein Vorstand der Gemeinde engagieren?
- Wie stehen wir zur Vermischung von sozialem Engagement und Mission?
- Wie ist unser Gottesbild, zu wem beten wir?
- Gibt es Grenzen von Einheit im Gebet?
usw.

tagesschimmer antworten


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