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Zeugnisse von Menschen, die Christen wurden und dann war alles gut. Und meine Ve

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Dorisa
 Dorisa
Themenstarter
Beiträge : 62

Liebe Jesus.de community,

ich weiß nicht, ob das hier das richtige Unterforum für den Thread ist aber alle anderen Foren kamen mir noch unpassender vor. Wenn er aber eigentlich woanders rein gehört, können die Moderatoren ihn natürlich gerne verschieben.

Ich bin viel auf youtube unterwegs und in den letzten Jahren habe ich auf youtube viele Videos gesehen, wo Menschen praktisch (in der Quintessenz) aussagen, dass wenn man Christ ist, dann wird es einen automatisch gut gehen:
Da gibt es Menschen die berichten, wie sie sich bekehrt haben und danach hat Gott Wunder in ihrem Leben bewirkt, oder auch Menschen die sagen, dass wenn man Christ ist, man diesen großen inneren Frieden in sich spüren wird. Einige sagen Gott würde ihnen sagen, was sie zu tun haben und sie wissen sicher, dass das die Stimme Gottes ist etc.

Das Ding ist, dass mich das inzwischen ziemlich verbittert und frustriert weil bei mir ist es anders: Ursprünglich war ich katholisch, dann geriet ich in die Fänge der Esoterik, stieg da voll ein und dachte aber das liese sich mit dem Christentum vereinbaren (Damals entstand mein Username Elfentanz). Dann hatte ich eine kurze Phase in der ich das Christentum komplett ablehnte und 2018 entsagte ich dann der Esoterik, schmiss alle esoterischen Bücher und Kartendecks weg und begann damit regelmäßig in der Bibel zu lesen, sowie zu versuchen, nach ihrem Inhalt zu lesen. Aber seitdem geht es mir nicht besser und mein Leben ist (nach menschlichen Maßstab zumindest) auch nicht angenehmer. Tatsächlich geht es mir gar nicht gut. Ich habe keinen Job, keine Wohnsituation mit der ich glücklich bin, Lebensbereich Freunde läuft auch nicht so optimal und Partnerschaft ist auch nicht. Und einen inneren Frieden spüre ich auch nicht. (Und ich bin über 30, wodurch mir nicht mehr viel Zeit bleibt mein Leben auf die Reihe zu bringen.)

Ich weiß, dass man kein Christ sein sollte nur damit es einen zu Lebzeiten gut geht, aber ich fühle mich einfach häufig sehr verzweifelt und dann bete ich zu Gott, dass ich mich nicht mehr schlecht fühle.

Als ich hier bereits geschrieben habe, wurde mir bewusst, dass ein christlicher youtuber namens Philipp Mickenbecker auch nicht die Erfahrung gemacht hat, dass durch sein Christsein alles gut wurde: Kurz nach seiner Bekehrung starb seine Schwester bei einen Unfall, dann kam sein Krebs zurück und inzwischen ist er bereits mit Mitte 20 verschieden. Aber diese anderen Geschichten, die Menschen, die Wunder erlebt haben, die zu sagen scheinen, dass wenn man Christ ist, dann ist man automatisch glücklich die lösen in mir inzwischen ein großes Gefühl von Genervtheit aus. Es ist ja nicht so, dass ich ihnen das nicht gönne. Sie geben mir einfach nur das Gefühl, dass es bei mir auch so sein sollte und wenn nicht dann mache ich was falsch oder Gott liebe mich weniger. Das sagen sie natürlich nicht und sehr viele denken das noch nicht mal aber das ist die Botschaft die indirekt bei mir ankommt.

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836 Antworten
Tineli
 Tineli
Beiträge : 1380

Liebe Elfentanz,
(ganz ohne esoterischen Klimbim dabei finde ich das einen sehr schönen Usernamen!)
viele haben es jetzt schon geschrieben, und das möchte ich auch nochmal unterstreichen: Mit Jesus heißt nicht, dass alles gut und Friede-Freude-Eierkuchen ist.
Oft sehen solche Bekehrungsgeschichten auch so aus: Mit der Bekehrung kommt zwar eine Wende, es kommt viel Hoffnung ins Leben, es fühlt sich erst einmal richtig gut an. Aber nach einiger Zeit merkt man doch, dass die "Altlasten" immer noch da sind. Und dann geht der Kampf los, dann wird's anstrengend.

Und ein wirklich großes Fragezeichen habe ich bei Lebensgeschichten, bei denen wirklich alles schief geht, ein schlimmes Schicksal das nächste ablöst. Und die gibt's halt leider auch.

Und dennoch bleibe ich immer wieder und immer mehr an Jesus hängen. Bei ihm suche ich Trost und Antworten, ihm werfe ich es vor die Füße, wenn ich "das Leben" nicht verstehe. Mit Petrus sage ich: "Herr, wohin (sonst) sollte ich gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!" (Johannes 6,68)

Veröffentlicht von: @elfentanz

Ich habe keinen Job, keine Wohnsituation mit der ich glücklich bin, Lebensbereich Freunde läuft auch nicht so optimal und Partnerschaft ist auch nicht. Und einen inneren Frieden spüre ich auch nicht. (Und ich bin über 30, wodurch mir nicht mehr viel Zeit bleibt mein Leben auf die Reihe zu bringen.)

Manchmal wachsen uns die Probleme über den Kopf - und dafür hat Gott uns in die Gemeinschaft gestellt. Lass dir helfen. Vielleicht eine (kompetente) Seelsorge, oder ein Job-Coaching, vielleicht braucht es auch eine Psychotherapie? Warte nicht drauf, dass es sich irgendwie von allein löst oder dass du es allein schaffst, sondern suche nach Menschen, die dir dabei helfen können.

Liebe Grüße und alles Gute
Tineli

tineli antworten
3 Antworten
Dorisa
 Dorisa
(@elfentanz)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 62
Veröffentlicht von: @tineli

Aber nach einiger Zeit merkt man doch, dass die "Altlasten" immer noch da sind. Und dann geht der Kampf los, dann wird's anstrengend.

Ja Altlasten trifft es bei mir vielleicht ganz gut. Ich werde die Probleme, die ich schon lange habe einfach nicht los. Was mich ärgert ist, dass ich denke manches wäre besser gelaufen wenn ich nicht auf die Esoterik reingefallen wäre.
Aber ich hatte bereits als Teenager bereits Probleme mit mir selbst, das war noch vor der Esoterik. Mir haben damals meine sozialen Ängste so Schwierigkeiten bereitet.

Veröffentlicht von: @tineli

Manchmal wachsen uns die Probleme über den Kopf - und dafür hat Gott uns in die Gemeinschaft gestellt. Lass dir helfen. Vielleicht eine (kompetente) Seelsorge, oder ein Job-Coaching, vielleicht braucht es auch eine Psychotherapie? Warte nicht drauf, dass es sich irgendwie von allein löst oder dass du es allein schaffst, sondern suche nach Menschen, die dir dabei helfen können.

Ich mache seit zwei Jahren eine Psychotherapie, sie half für etwa ein Viertel Jahr dann ging es dort nicht mehr voran. An das Arbeitsamt habe ich mich auch gewand, bis jetzt war deren Hilfe nicht genug.

Wo findet man eigentlich (kompetente) Seelsorger?

elfentanz antworten
Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1380
Veröffentlicht von: @elfentanz

Wo findet man eigentlich (kompetente) Seelsorger?

Das "kompetent" setze ich meistens dazu, weil Seelsorger kein geschützter Begriff ist. Jeder darf sich so nennen oder Seelsorge anbieten, und was da in Gemeinden manchmal unter diesem Begriff läuft, ist echt haarsträubend. Leider.
Ausgebildete Menschen findest du z.B. auf https://www.acc-deutschland.org/ Das muss man halt oft selbst bezahlen.
Du kannst versuchen, den Psychotherapeuten zu wechseln. Wenn es bei dem einen nicht mehr weiter geht, hilft vielleicht ein anderer. Da spielt oft so viel mit rein.
Bitte gib nicht auf, suche weiter nach Hilfe!

Gruß, Tineli

tineli antworten
MammaShatterbrain76
(@mammashatterbrain76)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 55

Endlich-leben-Gruppe
kann ich auch empfehlen. Google mal endlich - leben . net oder seekamp - da wird einem auch gesagt, wo das in der Nähe ist.

mammashatterbrain76 antworten


DerNeinsager
Beiträge : 1449

Das ist auf jeden Fall ein berechtigter Thread.
Bei mir war etwas umgekehrt. Erst Freikirchlich, dann eine Entfernung zum Glauben und dann eine Öffnung zum Katholizismus.

Ich erlebe seitlebens, seit einem Zeitpunkt der Jugend, auch tendenziell wenig naja Glücksgefühle. Auch mein Glaubensleben änderte das nicht wirklich.

Was aber den Frieden, mit Gott angeht, würde ich dich aus katholischer Sicht fragen ob du den "Absturz" (so nannten wir das früher unter uns) in Form einer Beichte oder Bereinigung vorgebracht hast und für dich hast beten lassen.

Das könnte wenn es ernst gemeint ist, entschieden helfen
Vg Eddie

derneinsager antworten
1 Antwort
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Du sprichst da etwas sehr Wichtiges an: Frieden mit Gott zu haben. Das gibt Ruhe auch in schwierigen Situationen.

herbstrose antworten
Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @elfentanz

Ich bin viel auf youtube unterwegs und in den letzten Jahren habe ich auf youtube viele Videos gesehen, wo Menschen praktisch (in der Quintessenz) aussagen, dass wenn man Christ ist, dann wird es einen automatisch gut gehen:
Da gibt es Menschen die berichten, wie sie sich bekehrt haben und danach hat Gott Wunder in ihrem Leben bewirkt, oder auch Menschen die sagen, dass wenn man Christ ist, man diesen großen inneren Frieden in sich spüren wird.

"Nichts Neues unter der Sonne" heißt es dazu im Buch Kohelet, meinem Lieblingsbuch im AT.
Das gab es schon lange, bevor es Youtube und überhaupt das Internet gab: Glaubenszeugnisse von Menschen, die sich bekehrt haben und "wiedergeboren" wurden und bei denen dann auf einmal alles rundlief und ein Wunder das nächste jagte....
Ich kann natürlich den Wahrheitsgehalt dieser Glaubenszeugnisse nicht beurteilen und nicht ausschließen, dass eventuell einiges davon stimmt.
Allerdings weiß ich, wie Werbung funktioniert.
Du schreibst, dass du dich auch mit "Esoterik" beschäftigt hast - nun ja, das ist ja ein weites Feld und umfasst verschiedenste Denkrichtungen und Praktiken.
Aber du dürftest ähnliche Jubelzeugnisse auch von dort kennen: "Seit ich zu meditieren begonnen habe....." und dann kannst du einsetzen, was du willst, z.B. : "spüre ich einen bislang nie gekannten inneren Frieden" oder "komme ich mit meinen Mitmenschen viel besser aus" oder "habe ich meinen Gieper auf Zigaretten im Griff."
Letztlich dasselbe in Grün wie bei frisch bekehrten Christen.

Veröffentlicht von: @elfentanz

Das Ding ist, dass mich das inzwischen ziemlich verbittert und frustriert weil bei mir ist es anders:

Es tut mir sehr leid, dass dich das verbittert.
Egal, ob frisch bekehrte Christen oder Yoga-Neulinge oder was auch immer: mit der Lebensrealität und dem Alltag der meisten Menschen haben diese euphorischen Zeugnisse herzlich wenig zu tun.
Ich denke, zum Teil ist das einfach Werbung und teilweise (sicher sind sie zum Teil durchaus authentisch) einfach dem "Zauber" geschuldet, der "jedem Anfang innewohnt" wie es Hermann Hesse in seinem Gedicht "Stufen" so wunderbar ausdrückt.

Veröffentlicht von: @elfentanz

Ich habe keinen Job, keine Wohnsituation mit der ich glücklich bin, Lebensbereich Freunde läuft auch nicht so optimal und Partnerschaft ist auch nicht. Und einen inneren Frieden spüre ich auch nicht.

Immerhin schaffst du es, zu benennen, was dich unzufrieden macht - das ist schon viel wert. Das gibt dir die Chance, alles nach und nach systematisch anzugehen - von der Arbeits - über die Wohnungssuche bis zum Finden neuer Freunde oder vielleicht auch Kontaktauffrischung zu alten Freunden....

Veröffentlicht von: @elfentanz

Ich weiß, dass man kein Christ sein sollte nur damit es einen zu Lebzeiten gut geht,

Nein, sicher nicht, weil das nun mal nicht funktioniert. Aber schon in diesem und nicht erst im jenseitigen Leben glücklich werden zu wollen halte ich für völlig legitim.
Und die dafür nötigen Schritte zu unternehmen verstößt auch gegen kein Gebot.

Veröffentlicht von: @elfentanz

Aber diese anderen Geschichten, die Menschen, die Wunder erlebt haben, die zu sagen scheinen, dass wenn man Christ ist, dann ist man automatisch glücklich die lösen in mir inzwischen ein großes Gefühl von Genervtheit aus.

Das kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte vor sehr langer Zeit (wie gesagt: das gab es schon lange vor Youtube....) mit einer innerkirchlichen Gruppe zu tun , in der man solche Jubelzeugnisse allwöchentlich um die Ohren gehauen bekam....so jedenfalls empfand ich das damals.
Heute denke ich darüber ein wenig anders:
Wenn es tatsächlich echt ist, gönne ich den Leuten ihr Glück. Dass es nicht ewig andauern wird, liegt in der Natur der Sache.
Wenn es nicht echt ist, tut mir das eher leid für sie. Denn das entspringt ja dann einem ungeheuren Druck, nach außen hi so tun zu müssen, als würde mit dem "richtigen" Glauben alles gut.
Da ist es doch eine Erleichterung, sich die eigene Unzufriedenheit wenigstens eingestehen zu dürfen.

suzanne62 antworten


Lucan-7
Beiträge : 21575

Christenverfolgung
Dazu genügt eigentlich ein einziges Stichwort als Kommentar: Christenverfolgung.

Wenn es gläubigen Christen automatisch gut gehen würde, dann wären selbst Petrus und Paulus, die ja selbst verfolgt und offenbar hingerichtet wurden, keine "echten" Christen gewesen, genau so wenig wie all jene, die den Glauben über Jahrhunderte der Verfolgung unter Einsatz ihres Lebens bewahrt haben.

Eine solche Behauptung ist also nicht mehr und nicht weniger als ein Schlag ins Geicht all jener, die sich für ihren Glauben geopfert und ihn dadurch bis heute erhalten haben.

Übrigens wies auch Jesus selbst schon darauf hin... er sprach davon, sein Kreuz auf sich zu nehmen - nicht Reichtum und Wohlstand zu erhalten!

lucan-7 antworten
1 Antwort
Turmfalke1
(@turmfalke1)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 4122

Grün von mir.

turmfalke1 antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

...vielleicht wäre auch ehrenamtlich mithelfen, vielleicht in der
Behindertenarbeit (da wären dann auch Ansprechpartner da), eine
Möglichkeit, das wäre dann ein anderer Weg, um Kontakte zu
finden - vielleicht sogar eine neue Arbeitsstelle.. 🤨

Anonymous antworten


Irrwisch
Beiträge : 3480

Zeugnisse von Menschen, deren Lebensgeschichten wir aus der Bibel kennen
Liebe Elfentanz

Ist es nicht oft so, dass wir uns an Menschen orientieren, denen es vermeintlich besser geht als uns?
Sicher sind solche Wünsche und Erwartungen nachvollziehbar.

Aber sind sie auch wirklich realistisch?

Ein Lehrer eines Theologischen Seminars, der dort auch in Seelsorge unterrichtete, sagte einmal,
dass Gott oft Heftiges erst einmal von Menschen wegnehmen kann.

Dann aber, wenn eine Zeit vergangen ist und diese Menschen etwas Abstand haben, es Gott ihnen zumutet, durch ihren Schmerz hindurch zu gehen.
Damit sie verarbeiten, was in ihrem Leben war und sie danach verändert ihr Leben weiterleben können.

Sehr konkret sehe ich dies auch bei Menschen der Bibel.

Im AT finden sich einige Lebensläufe.
Immer wieder beeindruckend finde ich den von Josef.
Den Liebling seines Vaters Jakob.
Der sich dieser Vorzugsbehandlung als junger Mensch sehr bewußt war.
Der den Neid seiner 11 Brüder herausforderte.
Die ihn sogar zu ermorden trachteten.
Als Skave wurde es nach Ägypten verkauft.
Unter falschen Anschuldigungen in den Knast geworfen.
Musste dort einige Jahre verbringen.

Um dann als Traumdeuter mit großen Ehren in ein hohes Amt beim Pharao berufen zu werden.

Besonders beeindruckend für mich auch die Namensgebung seiner Söhne

Gen 41,51Josef nannte den Erstgeborenen Manasse (Vergessling), denn er sagte: Gott hat mich all meine Sorge und mein ganzes Vaterhaus vergessen lassen.
Gen 41,52 Den zweiten Sohn nannte er Efraim (Fruchtbringer), denn er sagte: Gott hat mich fruchtbar werden lassen im Lande meines Elends.

Ein Leben, verwandelt durch schwere Lebensführung hindurch.

Liebe Elfentanz,
ich wünsche dir sehr, dass du deine Verbitterung überwinden kannst.
Sie kostet dich viel Kraft, die du anders weitaus besser brauchen kannst.

Vielleicht magst du dir am Ende eines Tages eine ganz persönliche Liste machen, in der du festhältst, was gut an deinem Tag war.
Schielen zu Anderen Verboten 😀

Bleib bei dir und schau dir an, was für dich dran ist.

Vergleiche bringen dich nicht weiter.

Hoffnung und Mut sind Begriffe, die dir helfen werden.

Sei herzlich ermutigt und lieb gegrüßt
Inge

irrwisch antworten
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