2. Kö 6,33
2. Kö 6, 33 Während er noch mit ihnen redete, siehe, da kam der Bote zu ihm hinab, und er sprach: Siehe, dieses Unglück kommt vom HERRN, was soll ich noch auf den HERRN warten?
Wir hatten diese Bibelstelle heute im Hebräischunterricht und bekamen die Frage gestellt: wer ist dieser (fettmarkierte) er?
Ich habe die Schlachter2000 Übersetzung für das Zitat gewählt, weil sie dem hebräischen Text entspricht. Andere Übersetzungen geben diesen Vers etwas anders wieder, aber nicht unstimmig.
Was meint ihr, wer ist dieser (fettmarkierte) er in diesem Text und wie würdet ihr das begründen ?
Ich schwanke zwischen dem Boten und dem König ... die Übersetzungen sind da wirklich unterschiedlich. - Elisa reagiert darauf ... er kann es also nicht sein. - Ich hab einfach kein inneres "Bild" für die Situation ...
meine beiden favorisierten Übersetzungen sagen hier ausgerechnet unterschiedliche Dinge, die eine sagt "König", die andere "Bote" ... Luther sagt auch "König" ... ich bin unschlüssig.
*krassbemerkenswert*
Ist es okay für dich, wenn ich es noch ein wenig unaufgelöst stehen lasse?
Elisa ist einer der Schlüssel zur Lösung....und natürlich auch der Kontext.
ja natürlich ... absolut ... 😊
Mir war die Stelle so aufgefallen, weil sie ein Paradebeispiel ist, wie hebräsche Sprache eigen sein kann und dass das Bedeutung für die Übersetzung/Übertragung, unser Bibellesen und unsere Auslegung hat. 😊
Grüß Gott
Da an anderen Stellen in der Bibel dieses -er- , was auch im Worte -Herr- enthalten ist, lautet es so: Und -er- v-er-stockte ihr H-er-z .........
Dieses -er- beschwört also jedesmal, so es gebraucht wird, den H-er-rn der Hölle.
Wie oft am Tage wird hier gerufen, wen wir nicht haben wollen?
Achtmilliardenmal zudem ungezählt oft.
Umgeht in den Satzbildungen nach Möglichkeit diese direkte Folge von zwei Buchstaben und die Welt wird sich in kürze in Christi Sinne umgestalten.
Nur, wo groß ist die Wahrscheinlichkeit, das es stattfindet?
.
Nein.
Grüß Gott
Sehe ich auch so. Ca 99% Menschheit nimmt das gute Wissen nicht an.
Sie lassen sich irritieren, wie schon seit 5000 Jahren.
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Kein Konsens der Kommentare
Veröffentlicht von: @deborah71Was meint ihr, wer ist dieser (fettmarkierte) er in diesem Text und wie würdet ihr das begründen ?
Also die von mir konsultierten Kommentare widersprechen sich.
T.R. Hobbs (Word Biblical Commentary) meint Elisa redet.
Lissa M. Wray Beal (Apollos Old Testament Commentary) meint es wäre klar die Botschaft des Königs (entweder per Bote oder persönlich). Das wird direkt gegen und mit Erwähnung von Hobbs formuliert. (S. 352) Wray-Beal hatte eben den Vorteil auf Hobbs reagieren zu können. Eine evtl. Antwort von Hobbs darauf hab ich nicht.
Das lässt mich etwas ratlos zurück. 🙁
Hobbs und Wray-Beal können mit Sicherheit beide besser Hebräisch als ich.
Daher würde ich zumindest vermuten, dass es sich eher um eine exegetische als um eine Übersetzungs-Frage handelt.
In die konkreten Begündungen müsste ich mich intensiver einlesen. Aber das zu entscheiden würde vermutlich sehr schwierig.
Veröffentlicht von: @xangorAlso die von mir konsultierten Kommentare widersprechen sich.
Ja.. es wird auch in Israel kontrovers diskutiert.
Der Blick auf Grammatik und Kontext gibt einen Lösungsansatz.
Mein Prof hat das gestern gut aufgezeigt.
Freut mich, dass du dich damit beschäftigst. 😊
Veröffentlicht von: @deborah71Der Blick auf Grammatik und Kontext gibt einen Lösungsansatz.
Rein exegetisch(!) denke ich gibt es ein sehr gutes Argument dafür das der König/Bote spricht (Wray-Beal-Sichtweise), nämlich der nächste Vers, Kapitel 7 Vers 1:
2 Kings 7:1 Da sprach Elisa: Hört das Wort des HERRN ! So spricht der HERR: Morgen um diese Zeit wird im Tor von Samaria ein Maß Feinmehl einen Schekel gelten und zwei Maß Gerste einen Schekel!
Für mich klingt das wie eine Reaktion/Antwort auf die Botschaft des Königs und wenn Elia eh schon gesprochen hätte sehe ich auch keine Notwendigkeit für die Einleitung mit „Da sprach Elia.“
Nachtrag vom 05.07.2019 1439
[del]Elia[/del] Elisa natürlich
Die Lösung ist in Vers 32, ein ganz unauffälliges Satzstück 😊
Veröffentlicht von: @deborah71Die Lösung ist in Vers 32, ein ganz unauffälliges Satzstück 😊
Kann ich leider nicht erkennen...🤨
a) zwei Personen : Und der König sandte einen Mann vor sich her.
b) zwei Personen: Habt ihr gesehen, dass dieser Mördersohn(Person 1 König, Sohn von Ahab) hergesandt ...(Auslassung des Boten) hat, um mir den Kopf abzuschlagen
c) zwei Personen: Ist nicht der Schall der Tritte seines Herrn(König) hinter ihm (Bote) zu hören?
Vers 33:
d) zwei Personen: siehe, da kam der Bote (1) zu ihm herab; und er (König) sagte: Siehe, dieses Unglück kommt von dem HERRN. Was soll ich noch länger auf den HERRN warten?
Der Entscheidungsträger und Befehlgeber für den Mord ist der König. Der Bote hatte weder den Anlass noch die Befugnis für so eine Entscheidung und Anweisung in eigener Regie.
Vorlauf: Die Belagerung und der Hunger, die betrogene Frau, der emotional äusserst strapazierte König, der ein Gebetsgewand unter seinem Königsoutfit trug und so hilflos und zornig war, dass er einen Todesschwur verwendete:
30 Und es geschah, als der König die Worte der Frau hörte, da zerriss er seine Kleider, und zwar als er noch auf der Mauer einherging; und das Volk sah, und siehe, er trug Sacktuch darunter auf seinem Leib.
31 Und er sagte: So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn der Kopf Elisas, des Sohnes Schafats, heute auf ihm bleibt!
heute: keine Wartezeit mehr. finito. Ende im Gelände... (Vers 33)
Das schätze ich an unserem Hebräischprof so, dass er uns die Szenen entfalten lässt und sie entfaltet, wo wir nicht drauf kommen. Die Zeit und die Akteure werden wie lebendig, als wäre man dabei.
Grammatikalisch sind die Werzeuge Auslassungen, Kette durch mehrere Verse, zwei verschiedene Personen durchgängig durch den Ablauf, zwei verschiedene Personen in einem Satz unter Auslassung einer genaueren Bezeichnung.
Daher haben Luther und andere hier an dieser Stelle sehr gut verständlich übertragen, dass er der König ist.
Veröffentlicht von: @deborah71Daher haben Luther und andere hier an dieser Stelle sehr gut verständlich übertragen, dass er der König ist.
Ja, klingt nachvollziehbar.
Von besonderer Feinheit ist dabei die Ähnlichkeit von Bote mal'ach (mem - lamed - aleph - khaf) und König melech. (mem -lamed -khaf)
Veröffentlicht von: @xangorJa, klingt nachvollziehbar.
Gut 😊