2. Kor 6,14-7,1 Nicht von Paulus?
Hier auf evangelisch.de steht, dass die Stelle nachträglich eingetragen wurde. Stimmt das?
https://fragen.evangelisch.de/frage/9794/durfen-christen-keine-nichtchristen-heiraten
Ich hab noch nicht reingeschaut in den Artikel. Dennoch vorab schon die Frage: A) Gibt es Bibelstellen, auf die sich der Autor stützt? B) Hast du diese geprüft? C) Wie sprechen die angeführten Bibelstellen und vor allem deren Kontext zu dir?
@neubaugoere Der Artikel ist kurz, eine Antwort auf eine Frage 😉
@neubaugoere Verstehe mich nicht falsch, aber deine Antwort ist vielleicht eine nettgemeinte Hilfe zur Selbsthilfe. Aber kein Beitrag zur Diskussion! Der Artikel ist sehr kurz. Wenn er dich nicht interessiert, dann ist das ok. Aber warum schreibst du dann?
Warum schreibe ich dann genau was? Würdest du bitte im Zusammenhang schreiben, ich weiß gerade nicht, was du meinst. Du möchtest nur eine kurze Antwort. Die hab ich nicht. Also: so what. Wenn du meinst, dass dir meine Antwort nicht hilft oder dich nicht inspiriert, dann: so what, dann lass sie doch. Dann ist das so. Und Ende.
@neubaugoere Ich habe nie geschrieben, dass eine kurze Antwort mag. Wenn freue ich mich, wenn sich Leute am Thema beteiligen wollen. Und ja ich komme mit all deinen Antworten hier im Forum nicht zurecht. Du schreibst oft ohne Bezug zu nehmen. Das finde ich schade
Veröffentlicht von: @studierzimmer@neubaugoere Der Artikel ist kurz, eine Antwort auf eine Frage
Das ist wohl (mal wieder) der Beweis dafür, je kürzer wir uns fassen, desto missverständlicher wird's.
@studierzimmer In der Stuttgarter Erklärungsbibel von 2005 steht:
Der Abschnitt 6,14–7,1 durchbricht eigentümlich schroff den Zusammenhang zwischen 6,13 und 7,2. Manche halten das Stück für ein Fragment des Briefes, von dem Paulus in 1Kor 5,9 spricht, andere für einen späteren Einschub, da die Sprache Anklänge an die Schriften der Gemeinschaft von Qumran aufweist. Aber alle Handschriften enthalten den Abschnitt, und Gründe für einen solchen Einschub sind schwer zu erkennen. Paulus zielt auf die Aussage von 7,1 (vgl. dazu Phil 2,12-16) und hofft, dass aus einer erneuerten Gemeinschaft mit Gott auch ein bereinigtes Verhältnis der Gemeinde mit dem Apostel erwächst (vgl. 12,20-21). – Beliar (hebräisch Belial) in V. 15 ist ein anderer jüdischer Name für den Satan und bezeichnet gelegentlich auch auch den Antichrist.
Ich persönlich würde hier etwas vorsichtiger urteilen, auch wenn die Argumente für die Fremdartigkeit der Passage andererseits nicht von der Hand zu weisen sind.
auch wenn die Argumente für die Fremdartigkeit der Passage andererseits nicht von der Hand zu weisen sind.
Ich habe sie eben von der Hand gewiesen (Link zu meiner Antwort) 😉
Bei der Betrachtung des Bibelabschnittes könnte von Vorteil sein, wenn man weiß, dass die Redewendung "unter ein Joch gehen" sich auf eine Lehrer-Schüler-Situation bezieht = bei einem Rabbi (oder anderem Lehrer lernen, Lebensstil und Inhalt der Lehre).
Aus diesem Blickwinkel kann ich den Abschnitt so verstehen: mischt keine Lehren zusammen... Gnade und Gesetzlichkeit harmonieren nicht. Das ist halber Kram...
Pastor Wilhelm Busch aus dem Weigle Haus in Essen formulierte gerne drastisch: ein halber Christ ist ein ganzer Mist.
Bei der Betrachtung des Bibelabschnittes könnte von Vorteil sein, wenn man weiß, dass die Redewendung "unter ein Joch gehen" sich auf eine Lehrer-Schüler-Situation bezieht
… oder auf eine Ehe.
@deborah71 Es ist spannend dass du das schreibst! Denn es wird ja gemeinhin auf die Ehe bezogen. Auch bei der verlinkten Frage. Wobei Paulus an anderer Stelle ja die Ehe mit Nicht-Gläubigen gut heisst.
So wird er in der verlinkten Frage ja auch verstanden
Denn es wird ja gemeinhin auf die Ehe bezogen
Aus guten Gründen, siehe meine Antwort hier …
Jesus verwendet das Jochbild bei seiner Einladung, ihn als den persönlichen Rabbi zu wählen.
Mt 11,28-30
Mir ist bislang keine hebräische Redewendung bekannt, die vom Ehejoch spricht. Scheint eher eine deutsche Redewendung zu sein.
Ich denke auch, dass man bei den Schreiben an die Korinther im Auge behalten muss: es war eine Hafenstadt, es gab reichlich Prostitution (und damit zu damaliger Zeit auch sexuelle Tempelkulte > Erwähnung von Bel), römische Orgien mit Blick auf sexuelle Ausschweifung und Anbetung anderer Götter.
Dabei nicht zu vergessen, die deutliche Ermahnung des Paulus, die gemeinsamen Mahlfeiern mit Brotbrechen und Wein (Abenmahl) nicht zu profanieren oder zu Orgien ausufern zu lassen. In Korinth ging damals echt die Post ab.
@deborah71 Ich finde Joch auch kein christliches Bild für eine Ehe. Habe es auch sonst nie so gelesen. Es wird "scherzhaft" im weltichen Sinne verwendet
Somit vermutlich erst recht für eine Ehe. Denn wenn beide in einer andere Richtung gehen/einer anderen Lehre folgen, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass es hält.
@schmetterling80 Na ja...irgendwie schon. Wobei ich es mit einem Atheisten mir noch leichter vorstellen kann als z.B. mit einem Hinduisten, der an mehrere Götter glaubt...
Mit all den genannten, wird es wohl schwierig werden ;-), wenn Jesus für dich den 1. Platz einnimmt.
@schmetterling80
"wenn beide in einer andere Richtung gehen/einer anderen Lehre folgen, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass [die Ehe] hält."
Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß, jedenfalls nicht, wenn im Lebensalltag dies Unterschiedlichkeit sehr deutlich wird.
Die Frau eines meiner Patienten wurde von einer Freundin in deren Gemeinde eingeladen, war davon ganz begeistert und hinterließ in der Wohnung an allen möglichen Wänden kleine christliche Sprüche. Bei Entscheidungen jeder Art sagte sie, dass sie erst Jesus fragen müsste und als sie dann auch noch vor dem ehelichen Verkehr mit ihm beten wollte, war für ihn Schluss mit lustig. Er bedauerte es wirklich sehr, sah aber keine andere Möglichkeit, als sich zu trennen, weil sie zu keinem Kompromiss bereit war.
Ja genau. Wenn der Glaube allesübergreifend ist (was ich persönlich für gesund halte) ist es aber nicht mehr verträglich mit jemandem, der damit nichts anfangen kann.
Da reicht es aber schon, wenn ein Landeskirchler und ein Freikirchler zusammen kommen. Das muss auch nicht unbedingt passen, da der eine den Glauben eher für privat hält und der andere es aber verwoben mit seinem Ganzen sieht und gern jeden daran teilhaben lassen will. (Das ist hier ohne Wertung, nur eine Beschreibung dessen).
@schmetterling80
Da kann dann wirklich ein schweres Joch draus werden....
Ein wesentlicher Bereich kann nicht gemeinsames Erleben werden.
Na ja, mir scheinen die Kenntnisse des Autors begrenzt zu sein.
Als Bild für die Ehe finde ich das Joch eher ungeeignet
So könnte man als Deutscher denken - aber im Lateinischen war coniugium ein Bild für die Ehe und gar nicht ungewöhnlich. Wenn so was in einem Brief des römischen Bürgers Paullus (gr, paulos, daher unser »Paulus«) an eine Gemeinde in der römischen Kolonie Korinth (in der die Amtssprache Latein war) auftaucht, dann sollte das nicht übermäßig überraschen. Auch wen die meisten dort griechisch als Muttersprache hatten: Ganz fremd dürfte den Korinthern diese Ausdrucksweise nicht gewesen sein.
zumindest spricht es für ein merkwürdiges Verständnis von Ehe, wenn man sagt, sie würde einen "unterjochen"
Unterjochen ist aber nicht das Bild, was Paulus gebraucht, es geht um zusammenjochen (zwei Tiere unter einem Joch). Etwas mehr Sorgfalt beim Formulieren wär schön (aber gut, ich formuliere manchmal auch schlampig …).
Diese Aussage klingt allerdings überhaupt nicht nach dem, was Paulus sonst sagt.
Das mag sein, wenn man das Thema Ehe ausschließt, aber dafür gibt es, wie gesagt, keinen Grund.
Der Name Beliar steht wohl für den "Verderber"
Es stammt aus dem AT, in der Form belial. Söhne bzw. Kinder Belials finden sich in einer Reihe von Stellen, z.B. 5.Ms 13,13; Ri 19,22; 1.Sa 1,16; 2,12; 2.Sa 16,7; 1.Kö 21,13; 2.Ch 13,7 (insgesamt in 15 Versen).
aber das Wort kommt sonst nirgends in der Bibel vor
Nicht in der deutschen Übersetzung, im Hebräischen AT schon, s.o.
Man kann mit vielen guten Gründen davon ausgehen …
Dass der Artikel von jemanden stammt, der das oben Gesagte alles nicht wusste. Gründe, warum der Text nicht von Paulus stammen sollte, kann ich nicht erkennen.
Wenn man etwas über Paulus' Haltung zur Ehe zwischen Christ:innen und Nicht-Christ:innen erfahren möchte, muss man im 1. Korintherbrief nachschauen.
Dort sagt Paulus, dass ein Christ sich nicht scheiden lassen sollte, auch nicht wen der Partner ungläubig ist. Was kein Widerspruch ist zu einer Warnung, keinen zu heiraten, der nicht an Jesus als Erlöser und HERR glaubt.
@hkmwk Er ist Pfarrer und theologe. Begrenzt in welchem Sinne?
Begrenzt in dem Sinne, dass er die von mir genannten Punkte offenbar nicht weiß.
Es wäre nicht das erste mal, dass ich mich über die Unwissenheit eines Pfarrers und Theologen wundere. Das erste mal im Reli-Unterricht, als der Pfarrer und Reli-Lehrer erzählte, in Mk gäbe es kein leeres Grab, als ich protestierte, verwies er darauf, dass Mk 16,9-20 nicht original sei (womit er recht hatte) - aber das leere Grab wird vorher erwähnt, Mk 16,4-7!
Das heißt eigentlich wundere ich mich nicht mehr … solche Unwissenheit ist zwar nicht die Regel, kommt aber doch zu häufig vor, um nur von Einzelfällen zu sprechen.
Ich vermute, die eigentliche Frag ist: Was will man und wie lebt man selbst den Glauben.
Für mich ist der Glaube wesentlich. Wenn ich ihn nicht teilen kann oder nicht gegenseitig wachsen und forschen kann darin, dann fehlt mir ja was elementares. Ich hätte das Gefühl, ich sei amputiert.
Gemeinsam beten, gemeinsam Sorgen bei Jesus abgeben, in der Bibel forschen, sich unterstützten durch Ermutigung, wissen, das der andere im Gebet einsteht für mich, einem gemeinsamen Auftrag zu folgen, … das alles und viel mehr beinhaltet für mich der Glaube und das teilen und leben dessen. Im Alltag! Wenn ich das ausklammern müsste oder darauf verzichten,... Kompromisse in DIESEM Bereich?
Nein, dann lieber allein!
Wenn man allerdings bereits in einer Ehe ist (und zb dann erst zum Glauben kommt), dann sieht die Sache anders aus. Dann ist klar, dass ich einen Weg finden muss, um ihn nicht zu vergraulen, und die Liebe (zu ihm, zu Gott, zu mir) aufrecht zu erhalten. Dann werde ich damit leben müssen, mein Innerstes eben nicht ganz teilen zu können und keinen zu haben, der für mich betet.
Die Bibel spricht von „erkennen“ im Zusammenhang mit Sexualität und Intimität. Und von „ein Fleisch“ werden. Wenn der Körper ein Fleisch wird, und die Seele das aber nicht kann, weil Themen nicht geteilt werden (können), dann wird es wohl nicht ganz einfach. Denn ein großer Teil unseres Selbst wird leiden. Aber es ist wohl nicht ganz unmöglich.
Wenn ich allerdings aussuchen kann… dann ist klar, was ich nehme 🙂
So meine aktuelle Erkenntnis, Stand Mai2024 😉