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Bergpredigt III (Mt.7-8)

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Herbert52
Themenstarter
Beiträge : 135

Ich fasse die nächsten drei Verse zusammen, da diese aus meiner Sicht eine Sinneinheit darstellen.

Mt.5,7:Selig die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen“.

Bei Lk.6 konnte ich keine wirkliche Parallele finden. Lk. 36           Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist, korrespondiert mit Mt. 48 Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Das bestärkt bei mir den Gedanken, dass es bei den Seligpreisungen um die schrittweise Vervollkommnung einer christlichen Lebensführung handelt.

Daher so meine Gedanken zu Mt.5,7:

Im ersten Verstehen nehmen ich den Satz wörtlich: So wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, so geht auch Jesus mit uns um.

Für mich ist Barmherzigkeit die Steigerung von Gerechtigkeit, sie macht Gerechtigkeit erst vollkommen. Der Barmherzigkeit liegt die Einsicht zugrunde, dass der Mensch kein wirklich gerechtes Urteil über einen anderen Menschen treffen kann (und es daher auch nicht soll), d.h. sich nicht immer angemessen gegenüber anderen verhält. ´Urteil` ist eher im Sinne von Haltung oder Einstellung zu verstehen.

Im Alltag wird man immer wieder vor die Situation gestellt, abzuwägen, wie man gegenüber anderen angemessen (= gerecht) sich verhalten soll. Also was ist das Gute, dass ich jemanden tun will? Dabei ist man notwendig ungerecht, weil man nicht alle Fakten und Umstände kennt, so dass es besser ist, im Sinn der Barmherzigkeit großzügig zu handeln. Wer überlegt und kalkuliert kann Fehler machen, wer barmherzig ist, ist immer auf der sicheren Seite.

Barmherzigkeit wird von der Hoffnung getragen, Gott möge Gnade vor Recht ergehen lassen, so wie man selbst auch großzügig und nicht kleinlich von seinen Mitmenschen beurteilt und behandelt werden möchte (siehe die entsprechende Stelle im ´Vater unser`; das Gleichnis über den Schuldner, dem die Schulden erlassen worden sind, der aber seinerseits unbarmherzig gegen seinen Schuldner vorgeht; Mt.18,23 sowie Sir.21).

Barmherzigkeit baut auf den bisher genannten Tugenden (Haltungen) auf, vor allem auf Friedfertigkeit und Geduld, dann auf das Armsein im Geiste (nicht selber alles schon zu wissen, sondern demütig das Urteil Gott überlassen). Bei Lk.6 wird beschrieben, dass Barmherzigkeit angewandte Liebe ist

Kann es vorkommen, dass man sich gegenüber dem Falschen barmherzig verhält?

Eigentlich nicht. Ich habe eine Szene vor Augen: Ich warte auf dem Bahnsteig auf den Zug. Da kommt ein junger Mann, heruntergekommen und offensichtlich drogensüchtig und bittet um Geld „(Brauch dringend eine Fahrkarte …) Ich geben ihm zwei Euro, obwohl ich denke, dass er kein Fahrkarte kaufen wird und dass ihm das nicht wirklich helfen wird. Meine Begleitung ist dagegen: Du hilfst ihm nicht, sondern den Dealern. Besser wäre es ihm direkt eine Fahrkarte oder was zu Essen zu geben.

Wäre beides in gleicher Weise barmherzig?

Ein anderes Beispiel findet sich in einem rabbinischen Kommentar zum Hiob Bericht (bekannt als Hiobs Testament). Darin wird berichtet, dass Hiob sich die Feindschaft Satans zugezogen hat, weil er ein Götzenbild gestürzt hat. Satan tritt als Bettler verkleidet vor sein Haus und bat um Brot. Um gerecht und barmherzig zu blieben ließ Hiob ihm verbranntes Brot geben mit den Worten: „Von meinem Brote sollst du nie mehr essen; ich bin dein Gegner ja geworden. Dies gebe ich dir gerade noch, damit ich nicht verrufen würde, ich hätte meinem Feind auf seine Bitten nichts gegeben.“ (HT. 7,10-11). Man könnte das verbrannte Brot als Verhöhnung von Barmherzigkeit / Nächstenliebe ansehen. Dies aber nur, wenn der Empfänger tatsächlich ein Hungernder wäre. Das verbrannte Brot ist angemessen, da Hiob Satan damit einen Spiegel der ihm eigenen Hinterlist vorhält. In diesem Sinne entspricht Hiobs Verhalten dem Gebot der Feindesliebe, da Satan, der ja nicht hungert, erhält, wessen er bedarf. Nämlich einen deutlichen Hinweis, wie verlogen er ist und die Aufforderung, sich zu besinnen.

 

Mt.8     Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

Was ist und wie erlangt man ein reines Herz? Zunächst was es aus meiner Sicht nicht ist: eine kindliche naive, blauäugige Haltung zur Welt, die nichts Böses und keine Verführung kennt. Im Gegenteil: ein reines Herz weiß um die Schlechtigkeit in der Welt, hält sich aber davon fern. Eine reines Herz ist mehr als nur Freiheit von Sünde, sondern eine Grundhaltung, die an die Barmherzigkeit anschließt und wie David es beschreibt, darüber hinaus geht (Ps.101,1 ff):

1             Huld und Recht will ich besingen, spielen will ich dir, o Herr,

2             will auf frommen Wandel achten, Treue gehe zu mir ein. In der Mitte meines Hauses will ich reinen Herzens wandeln.

3             Meine Augen will ich nie hin auf böse Dinge richten; denn ich hasse frevles Tun. Nimmer soll es an mir haften!

4             Fern von mir sei falscher Sinn! Nichts will ich vom Bösen wissen.

5             Wer von seinem Nächsten Übles im Verborgenen berichtet, den will ich zum Schweigen bringen. Wer mit stolzen Augen blickt und ein Herz voll Hochmut hegt, den mag nimmer ich ertragen.

6             Meine Augen sind gerichtet auf die Redlichen im Land, daß sie bei mir weilen möchten. Wer auf rechten Wegen wandelt, der nur soll mein Diener sein!

7             Nimmer darf in meinem Haus wohnen, wer Betrug verübt. Und wer lügt, der darf nicht hoffen, vor meinen Augen zu bestehen.

8             Jeden Morgen bringe zum Schweigen alle Frevler ich im Land, um so aus der Stadt des Herrn alle Bösen zu verbannen.

 

Das reine Herz ist weder einfältig noch dumm. Es hat ein tiefes (nicht immer bewusstes) Wissen um die Verlockungen Satans; es entscheidet sich gegen seine Einflüsterungen und ist stark im Widerstand (=Abscheu ) gegen seine Versuchung. Das reine Herz ist ein Geschenk Gottes: „Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott! Erneuere in mir den rechten Geist!“ (Ps.51,12), das der Mensch in seiner Freiheit annehmen und kultivieren oder verkümmern lassen kann. Das reine Herz wendet sich ab vom Bösen (Sir.38,10) und bittet Gott um die Vergebung der Sünden. Das reine Herz achtet die Schwierigkeiten des Alltags, die Anforderungen der säkularen Welt, doch wiest es ihnen den gebührenden Stellenwert zu und erhebt sich darüber. Das reine Herz schaut weit und tief, es lässt sich weder von Flüchtigem noch von Vordergründigem ablenken. Seine Perspektive ist das Leben über den Tod hinaus.

Das Herz bestimmt über die Vorlieben und Interessen, bestimmt darüber, mit welche Menschen man sich umgibt; von welchen man sich angezogen fühlt und selber anzieht, welches Tun attraktiv und sinnvoll erscheint, was man meidet und verabscheut. Bei Mt.6, 21heißt es: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“

Das reine Herz ist nicht nur eine innere Einstellung, sondern auch Erkenntnismittel. Das reine Herz ist eine Quelle für die Ästhetik eines gottgefälligen Lebens, in der >schön< und >gut< zusammenfällt. Praktisch: wer z.B. die Schönheit der Natur erleben will, benötig vorweg eine bestimmte innere Haltung, diese überhaupt erkennen zu können. Wer nicht im Inneren bewusst eine Haltung gegen z.B. Ausbeutung, soziale Ungerechtigkeit oder für  Bruder-/ Schwesterlichkeit hat, der wird diese auch nicht erkennen und nicht praktizieren können. Wer im Leben immer wieder betrogen worden ist, der wittert schnell überall Betrug. Obwohl menschlich verständlich, wäre das das Gegenteil von ´reines Herz`. Vergebung und Versöhnung wären dann, auch wenn es schwer fällt, der Weg zu einem reinen Herzen. Zu wissen, dass die Welt schlecht ist, aber erst einmal mit wachem Blick und positiver Haltung sich auf die Welt und ihre Menschen einlassen und dabei auf Gott vertrauen, ist für mich praktisch gesehen, das ´reine Herz`.

In diesem Sinne schaut es Gott: Es orientiert sich an Gottes Ordnung und nimmt eine transzendente Haltung ein. Es begreift die Welt und das Leben aus Sicht Gottes. Das reine Herz ist erfüllt von Liebe, es hat keine Angst vor Verlust und ist frei zu geben. Der Mensch ist mit sich im Reinen, er kann sein Leben vor sich und Gott verantworten. Der Mensch reinen Herzens ist zwar nicht frei von Sünde, aber er sieht seine Schuld ein und kann sie tragen. Das reine Herz ist der Quelle inneren und äußeren Friedens.

Ins besonders in verschiedenen Apostelbriefen wird auf das ´reine Herz`/ `reine Liebe` Bezug genommen 1Tim.1,5; 2Tim.2,22; Tit.1,15; Jak.1,27; 1Petr.1,22

 

Mt5.9: „Selig die Friedenstifter; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“

Was ist Frieden? Im Grunde das Reich Gottes auf Erden. Also vielmehr als nur das Schweigen der Waffen und dass ´Stillehalten` aus Angst, der andere ist stärker (= Gleichgewicht des Schreckens durch gegenseitige Aufrüstung)

Der Mensch reinen Herzens hat seinen inneren Frieden gefunden. Er ist mit sich und seinen Bedürfnissen, mit seinen Verletzungen und Kränkungen, mit seinen Zurücksetzung und Benachteiligung im Reinen. Er ist mit seiner Existenz, seiner sozialen Stellung, seinem Leben und seinen Hoffnungen und auf diese Weise mit Gott ´seinem Vater und Schöpfer ´zufrieden`, „Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen." (Mk.10,14, siehe auch Lk.18,16). Der innere Frieden ist Voraussetzung, um über friedlich hinaus auch friedensstiftend zu handeln. Die Ehrlichkeit zu sich selbst bringt die Weisheit hervor, die nötig ist, um andere Menschen in gottgefällige Weise beeinflussen zu können. Nur wer aus innerer Überzeugung sich in die Ordnung Gottes fügt, kann nach außen Frieden stiften. So erweisen sie sich die ´Überzeugten` als von Gott ´ernährte` und erzogene ´Kinder`, als Teil des auserwählten Volkes (= Familie). Wenn es bei Mk.10,18 und Lk.18,16 heißt: "Laßt die Kinder zu mir kommen und wehrt es ihnen nicht, denn für solche wie sie ist das Reich Gottes“ sind mit >Kinder< keine chronologisch jungen Menschen gemeint. Kinder sind Menschen, die im Vertrauen auf die Liebe und die Weisheit von Vater / Mutter tun, was diese ihnen sagen und sich zu Herzen nehmen, was diese lehren. Umgekehrt ergibt sich der Sinn der Seligpreisung: Wer anderen Menschen Frieden bringen will muss sie Lieben wie Eltern ihre Kinder und muss einen Vorsprung in der Weisheit haben, wie Eltern vor ihren Kindern. Beachte: Kinder müssen erwachsen werden und im Herzen doch Kind bleiben. Damit meine ich nicht eine Aussage wie ´im jedem Mann steckt ein Kind`.

 

Lässt man die bisher besprochenen Seligpreisungen in ihrer Gesamtheit und inneren Verbundenheit an sich vorbeiziehen, leuchtet unmittelbar der unüberbrückbare Gegensatz zu Satan ein. An die Stelle von Demut setzt Satan Hochmut; an die Stelle der Trauer um der Unvollkommenheit willen setzt er Ignoranz und Selbstgefälligkeit; an die Stelle frommer Sanftmut setzt er den Willen zur Macht über andere; an die Stelle der Sehnsucht nach Überwindung des Materiellen und Irdischen setzt er auf das Verhaftetsein im Streben nach schneller und immer wieder neu erwachender Bedürfnisbefriedigung (= ständige Unzufriedenheit); an die Stelle von Barmherzigkeit mit Schuldnern setzt er die Hartherzigkeit ´gerechter` Abrechnung mit dem Gegner; an die Stelle von Offenheit und Arglosigkeit des reinen Herzens setzt er List, Täuschung und vor allem falsche Versprechungen; an die Stelle von Frieden und Eintracht setzt er Zwietracht und Verschlagenheit um der Macht willen.

 

 

 

 

Ich fasse die nächsten drei Verse zusammen, da diese aus meiner Sicht eine Sinneinheit darstellen.

 

Mt.5,7:Selig die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen“.

Bei Lk.6 konnte ich keine wirkliche Parallele finden. Lk. 36           Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist, korrespondiert mit Mt. 48 Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Das bestärkt bei mir den Gedanken, dass es bei den Seligpreisungen um die schrittweise Vervollkommnung einer christlichen Lebensführung handelt.

Daher so meine Gedanken zu Mt.5,7:

Im ersten Verstehen nehmen ich den Satz wörtlich: So wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, so geht auch Jesus mit uns um.

Für mich ist Barmherzigkeit die Steigerung von Gerechtigkeit, sie macht Gerechtigkeit erst vollkommen. Der Barmherzigkeit liegt die Einsicht zugrunde, dass der Mensch kein wirklich gerechtes Urteil über einen anderen Menschen treffen kann (und es daher auch nicht soll), d.h. sich nicht immer angemessen gegenüber anderen verhält. ´Urteil` ist eher im Sinne von Haltung oder Einstellung zu verstehen.

Im Alltag wird man immer wieder vor die Situation gestellt, abzuwägen, wie man gegenüber anderen angemessen (= gerecht) sich verhalten soll. Also was ist das Gute, dass ich jemanden tun will? Dabei ist man notwendig ungerecht, weil man nicht alle Fakten und Umstände kennt, so dass es besser ist, im Sinn der Barmherzigkeit großzügig zu handeln. Wer überlegt und kalkuliert kann Fehler machen, wer barmherzig ist, ist immer auf der sicheren Seite.

Barmherzigkeit wird von der Hoffnung getragen, Gott möge Gnade vor Recht ergehen lassen, so wie man selbst auch großzügig und nicht kleinlich von seinen Mitmenschen beurteilt und behandelt werden möchte (siehe die entsprechende Stelle im ´Vater unser`; das Gleichnis über den Schuldner, dem die Schulden erlassen worden sind, der aber seinerseits unbarmherzig gegen seinen Schuldner vorgeht; Mt.18,23 sowie Sir.21).

Barmherzigkeit baut auf den bisher genannten Tugenden (Haltungen) auf, vor allem auf Friedfertigkeit und Geduld, dann auf das Armsein im Geiste (nicht selber alles schon zu wissen, sondern demütig das Urteil Gott überlassen). Bei Lk.6 wird beschrieben, dass Barmherzigkeit angewandte Liebe ist

Kann es vorkommen, dass man sich gegenüber dem Falschen barmherzig verhält?

Eigentlich nicht. Ich habe eine Szene vor Augen: Ich warte auf dem Bahnsteig auf den Zug. Da kommt ein junger Mann, heruntergekommen und offensichtlich drogensüchtig und bittet um Geld „(Brauch dringend eine Fahrkarte …) Ich geben ihm zwei Euro, obwohl ich denke, dass er kein Fahrkarte kaufen wird und dass ihm das nicht wirklich helfen wird. Meine Begleitung ist dagegen: Du hilfst ihm nicht, sondern den Dealern. Besser wäre es ihm direkt eine Fahrkarte oder was zu Essen zu geben.

Wäre beides in gleicher Weise barmherzig?

Ein anderes Beispiel findet sich in einem rabbinischen Kommentar zum Hiob Bericht (bekannt als Hiobs Testament). Darin wird berichtet, dass Hiob sich die Feindschaft Satans zugezogen hat, weil er ein Götzenbild gestürzt hat. Satan tritt als Bettler verkleidet vor sein Haus und bat um Brot. Um gerecht und barmherzig zu blieben ließ Hiob ihm verbranntes Brot geben mit den Worten: „Von meinem Brote sollst du nie mehr essen; ich bin dein Gegner ja geworden. Dies gebe ich dir gerade noch, damit ich nicht verrufen würde, ich hätte meinem Feind auf seine Bitten nichts gegeben.“ (HT. 7,10-11). Man könnte das verbrannte Brot als Verhöhnung von Barmherzigkeit / Nächstenliebe ansehen. Dies aber nur, wenn der Empfänger tatsächlich ein Hungernder wäre. Das verbrannte Brot ist angemessen, da Hiob Satan damit einen Spiegel der ihm eigenen Hinterlist vorhält. In diesem Sinne entspricht Hiobs Verhalten dem Gebot der Feindesliebe, da Satan, der ja nicht hungert, erhält, wessen er bedarf. Nämlich einen deutlichen Hinweis, wie verlogen er ist und die Aufforderung, sich zu besinnen.

 

Mt.8     Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

Was ist und wie erlangt man ein reines Herz? Zunächst was es aus meiner Sicht nicht ist: eine kindliche naive, blauäugige Haltung zur Welt, die nichts Böses und keine Verführung kennt. Im Gegenteil: ein reines Herz weiß um die Schlechtigkeit in der Welt, hält sich aber davon fern. Eine reines Herz ist mehr als nur Freiheit von Sünde, sondern eine Grundhaltung, die an die Barmherzigkeit anschließt und wie David es beschreibt, darüber hinaus geht (Ps.101,1 ff):

1             Huld und Recht will ich besingen, spielen will ich dir, o Herr,

2             will auf frommen Wandel achten, Treue gehe zu mir ein. In der Mitte meines Hauses will ich reinen Herzens wandeln.

3             Meine Augen will ich nie hin auf böse Dinge richten; denn ich hasse frevles Tun. Nimmer soll es an mir haften!

4             Fern von mir sei falscher Sinn! Nichts will ich vom Bösen wissen.

5             Wer von seinem Nächsten Übles im Verborgenen berichtet, den will ich zum Schweigen bringen. Wer mit stolzen Augen blickt und ein Herz voll Hochmut hegt, den mag nimmer ich ertragen.

6             Meine Augen sind gerichtet auf die Redlichen im Land, daß sie bei mir weilen möchten. Wer auf rechten Wegen wandelt, der nur soll mein Diener sein!

7             Nimmer darf in meinem Haus wohnen, wer Betrug verübt. Und wer lügt, der darf nicht hoffen, vor meinen Augen zu bestehen.

8             Jeden Morgen bringe zum Schweigen alle Frevler ich im Land, um so aus der Stadt des Herrn alle Bösen zu verbannen.

 

Das reine Herz ist weder einfältig noch dumm. Es hat ein tiefes (nicht immer bewusstes) Wissen um die Verlockungen Satans; es entscheidet sich gegen seine Einflüsterungen und ist stark im Widerstand (=Abscheu ) gegen seine Versuchung. Das reine Herz ist ein Geschenk Gottes: „Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott! Erneuere in mir den rechten Geist!“ (Ps.51,12), das der Mensch in seiner Freiheit annehmen und kultivieren oder verkümmern lassen kann. Das reine Herz wendet sich ab vom Bösen (Sir.38,10) und bittet Gott um die Vergebung der Sünden. Das reine Herz achtet die Schwierigkeiten des Alltags, die Anforderungen der säkularen Welt, doch wiest es ihnen den gebührenden Stellenwert zu und erhebt sich darüber. Das reine Herz schaut weit und tief, es lässt sich weder von Flüchtigem noch von Vordergründigem ablenken. Seine Perspektive ist das Leben über den Tod hinaus.

Das Herz bestimmt über die Vorlieben und Interessen, bestimmt darüber, mit welche Menschen man sich umgibt; von welchen man sich angezogen fühlt und selber anzieht, welches Tun attraktiv und sinnvoll erscheint, was man meidet und verabscheut. Bei Mt.6, 21heißt es: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“

Das reine Herz ist nicht nur eine innere Einstellung, sondern auch Erkenntnismittel. Das reine Herz ist eine Quelle für die Ästhetik eines gottgefälligen Lebens, in der >schön< und >gut< zusammenfällt. Praktisch: wer z.B. die Schönheit der Natur erleben will, benötig vorweg eine bestimmte innere Haltung, diese überhaupt erkennen zu können. Wer nicht im Inneren bewusst eine Haltung gegen z.B. Ausbeutung, soziale Ungerechtigkeit oder für  Bruder-/ Schwesterlichkeit hat, der wird diese auch nicht erkennen und nicht praktizieren können. Wer im Leben immer wieder betrogen worden ist, der wittert schnell überall Betrug. Obwohl menschlich verständlich, wäre das das Gegenteil von ´reines Herz`. Vergebung und Versöhnung wären dann, auch wenn es schwer fällt, der Weg zu einem reinen Herzen. Zu wissen, dass die Welt schlecht ist, aber erst einmal mit wachem Blick und positiver Haltung sich auf die Welt und ihre Menschen einlassen und dabei auf Gott vertrauen, ist für mich praktisch gesehen, das ´reine Herz`.

In diesem Sinne schaut es Gott: Es orientiert sich an Gottes Ordnung und nimmt eine transzendente Haltung ein. Es begreift die Welt und das Leben aus Sicht Gottes. Das reine Herz ist erfüllt von Liebe, es hat keine Angst vor Verlust und ist frei zu geben. Der Mensch ist mit sich im Reinen, er kann sein Leben vor sich und Gott verantworten. Der Mensch reinen Herzens ist zwar nicht frei von Sünde, aber er sieht seine Schuld ein und kann sie tragen. Das reine Herz ist der Quelle inneren und äußeren Friedens.

Ins besonders in verschiedenen Apostelbriefen wird auf das ´reine Herz`/ `reine Liebe` Bezug genommen 1Tim.1,5; 2Tim.2,22; Tit.1,15; Jak.1,27; 1Petr.1,22

 

Mt5.9: „Selig die Friedenstifter; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“

Was ist Frieden? Im Grunde das Reich Gottes auf Erden. Also vielmehr als nur das Schweigen der Waffen und dass ´Stillehalten` aus Angst, der andere ist stärker (= Gleichgewicht des Schreckens durch gegenseitige Aufrüstung)

Der Mensch reinen Herzens hat seinen inneren Frieden gefunden. Er ist mit sich und seinen Bedürfnissen, mit seinen Verletzungen und Kränkungen, mit seinen Zurücksetzung und Benachteiligung im Reinen. Er ist mit seiner Existenz, seiner sozialen Stellung, seinem Leben und seinen Hoffnungen und auf diese Weise mit Gott ´seinem Vater und Schöpfer ´zufrieden`, „Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen." (Mk.10,14, siehe auch Lk.18,16). Der innere Frieden ist Voraussetzung, um über friedlich hinaus auch friedensstiftend zu handeln. Die Ehrlichkeit zu sich selbst bringt die Weisheit hervor, die nötig ist, um andere Menschen in gottgefällige Weise beeinflussen zu können. Nur wer aus innerer Überzeugung sich in die Ordnung Gottes fügt, kann nach außen Frieden stiften. So erweisen sie sich die ´Überzeugten` als von Gott ´ernährte` und erzogene ´Kinder`, als Teil des auserwählten Volkes (= Familie). Wenn es bei Mk.10,18 und Lk.18,16 heißt: "Laßt die Kinder zu mir kommen und wehrt es ihnen nicht, denn für solche wie sie ist das Reich Gottes“ sind mit >Kinder< keine chronologisch jungen Menschen gemeint. Kinder sind Menschen, die im Vertrauen auf die Liebe und die Weisheit von Vater / Mutter tun, was diese ihnen sagen und sich zu Herzen nehmen, was diese lehren. Umgekehrt ergibt sich der Sinn der Seligpreisung: Wer anderen Menschen Frieden bringen will muss sie Lieben wie Eltern ihre Kinder und muss einen Vorsprung in der Weisheit haben, wie Eltern vor ihren Kindern. Beachte: Kinder müssen erwachsen werden und im Herzen doch Kind bleiben. Damit meine ich nicht eine Aussage wie ´im jedem Mann steckt ein Kind`.

 

Lässt man die bisher besprochenen Seligpreisungen in ihrer Gesamtheit und inneren Verbundenheit an sich vorbeiziehen, leuchtet unmittelbar der unüberbrückbare Gegensatz zu Satan ein. An die Stelle von Demut setzt Satan Hochmut; an die Stelle der Trauer um der Unvollkommenheit willen setzt er Ignoranz und Selbstgefälligkeit; an die Stelle frommer Sanftmut setzt er den Willen zur Macht über andere; an die Stelle der Sehnsucht nach Überwindung des Materiellen und Irdischen setzt er auf das Verhaftetsein im Streben nach schneller und immer wieder neu erwachender Bedürfnisbefriedigung (= ständige Unzufriedenheit); an die Stelle von Barmherzigkeit mit Schuldnern setzt er die Hartherzigkeit ´gerechter` Abrechnung mit dem Gegner; an die Stelle von Offenheit und Arglosigkeit des reinen Herzens setzt er List, Täuschung und vor allem falsche Versprechungen; an die Stelle von Frieden und Eintracht setzt er Zwietracht und Verschlagenheit um der Macht willen.

Antwort
52 Antworten
Deborah71
Beiträge : 26993

@herbert 

Das werde ich wohl Abschnittsweise lesen. Sonst werde ich deinem Text nicht gerecht. 

Ziemlich am Anfang habe ich bei diesem Satz gestutzt: 

Im ersten Verstehen nehmen ich den Satz wörtlich: So wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, so geht auch Jesus mit uns um.

hmmm.....  schmeckt mir nicht. Erlebst du das so?  Gestresst, den Nächsten ungeduldig behandelt und dann ist Jesus mir dir ungeduldig? Oder darfst du bei Ihm zur Ruhe kommen und Geduld tanken? 

Mein Wahlspruch ist andersherum: Wie Jesus mir, so ich dir.  Schaffe ich zwar nicht immer.... aber immer öfter. 

 

 

deborah71 antworten
22 Antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@deborah71 

Bei Lk.6 konnte ich keine wirkliche Parallele finden. Lk. 36           Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist, korrespondiert mit Mt. 48 Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. Das bestärkt bei mir den Gedanken, dass es bei den Seligpreisungen um die schrittweise Vervollkommnung einer christlichen Lebensführung handelt.

Vielen Dank für deine Zusammenfassung und die Gedanken dazu.

Ich habe eine Stelle, die ich nicht verstehe, siehe oben.

Inwiefern bringst du die Barmherzigkeit zusammen mit der Vollkommenheit? Wieso korrespondiert das für dich?

 

stern antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 26993

@stern 

Da gehe ich mal zu einer Basisaussage über Gott: Gott ist Liebe

Vollkommen bedeutet nicht fehlerlos perfekt, sondern für uns: in Liebe eingehüllt, mit Liebe gefüllt, Jesus in uns durch den Heiligen Geist

So gesättigt fällt es viel leichter, barmherzig zu sein. 

Wenn Jesus sagt: Seid barmherzig, dann gibt er uns auch diese Barmherzigkeit als Ausrüstung unserer neuen Identität in Ihm. Hier empfinde ich das Seid als eine Art Schöpfungswort, das die Barmherzigkeit in uns bewirkt, damit wir sie natürlich anwenden können. 

Wir sind bei Jesus nicht bei der Gehma, Machma, Tuma aus uns heraus. 

Kannst du mit dieser Herleitung was anfangen? 

deborah71 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@deborah71 

Vollkommen bedeutet nicht fehlerlos perfekt, sondern für uns: in Liebe eingehüllt, mit Liebe gefüllt, Jesus in uns durch den Heiligen Geist

So gesättigt fällt es viel leichter, barmherzig zu sein. 

Ja, das verstehe ich.

Aber die Liebe steht doch (korrespondiert) ja mit allen anderen Eigenschaften, die Jesus in der Bergpredigt nennt, auch genauso…deswegen fragte ich wieso gerade die Barmherzigkeit?

stern antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 26993

@stern 

Barmherzigkeit ist die Herzenshaltung, die der Haltung Kains gegenübersteht und wesentlich fürs Miteinander ist(soll ich meines Bruders Hüter sein?). Da muss das große Ego, die Selbstbezogenheit zurückstecken. Barmherzigkeit sieht den Nächsten. Sie gewährt eine zweite Chance und widersteht dem Verdammnisgefühl, das eine abgrundtiefe Verlorenheit und Hoffnungslosigkeit erzeugen kann und damit auch lebensgefährlich wirkt. 

KI hat eine ausführliche Beschreibung der Aspekte der Barmherzigkeit

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=barmherzigkeit+bedeutung

deborah71 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@deborah71 

Ja, das stelle ich alles gar nicht in Frage…

Ich verstehe nur nicht, wieso Sanftmütigkeit oder Friedfertigkeit nicht auch und genauso mit der Liebe korrespondiert…sie haben Liebe ebenso als ihren Ursprung.

Und auch die Sanftmut kannst du nicht selbst generieren, sondern ist ein Geschenk…

Aber ich muss das auch nicht verstehen- es ist ja trotzdem gut und wahr.

stern antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 26993

@stern 

Der Abschnitt mit korrespondiert stammt gar nicht von mir, sondern von Herbert. Ich habe auf etwas ganz anderes reagiert aus dem  Eingangspost.  

Vollkommen sein wird oft als Ansporn, in allem Vollkommenheit zu leisten verstanden. Und es ist eben keine Leistung, sondern Ausdruck der neuen Natur und der Gegenwart Gottes in uns. 

 

deborah71 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@deborah71 

 

Ah, jetzt wirds langsam rund. Ich hatte das im Zusammenhang gelesen mit dem Einganspost gelesen.

Vollkommen sein wird oft als Ansporn, in allem Vollkommenheit zu leisten verstanden. Und es ist eben keine Leistung, sondern Ausdruck der neuen Natur und der Gegenwart Gottes in uns. 

Ja, selbst wenn man probiert es selbst zu machen, scheitert man früher oder später. 

“Wenn der Herr das Haus nicht baut, dann baut man es umsonst.“ 

stern antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

@stern 

Das sehe ich auch so. Die Liebe hat ihren Ursprung in Gott. Auch alles was 

aus der Liebe fließt. Friede, Freude, Sanftmut, Demut, Dankbarkeit,

Friedfertigkeit, Gelassenheit, Zufriedenheit, Ausgeglichenheit......................

Dieses tägliche Einüben von Gottes Liebe kann unser Leben radikal verändern.

Perfekt werden wir da nicht. Aber dieses Einüben von Liebe hilft

mir selbst, wirkt sich positiv auf andere Menschen und Tiere aus.

 

liebe Grüße, 😀 

hundemann antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 18225

@hundemann 

Ich hab jetzt ne Weile überlegt, ob ich überhaupt frage: Wie meinst du denn "einüben"?

neubaugoere antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

@neubaugoere 

oh da gibt es so viele unterschiedliche Möglichkeiten. In der Beziehung

zu Gott, Liebe zu dir selbst, andere Menschen. Oder in einer Gruppe,

habe selbst einmal an einem "Liebe Lern Programm" teilgenommen.

Oder bei Dankbarkeit, was sehe ich auf meinem Teller, was nehme ich 

da wahr, wie viele Menschen waren bei der Herstellung von meinem

Essen beteiligt. Angefangen vom Bauer, Bäcker usw...................................

Natürlich braucht das Zeit. Und wir modernen Menschen haben heute

sehr viele Dinge, aber es mangelt uns an Zeit...........

Da kann ich auch nur wieder von Christus lernen, wie der sich oft

einsam zurück gezogen hat.

Lernen von Christus, auf IHN hören, sehn, worauf es ankommt,

versuchen zu verstehn........

 

liebe Grüße,

hundemann antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 18225

@hundemann 

Vielleicht bin ich heute zu "blind", ich fragte, was du mit "einüben" meinst, die "Liebe einüben"?? Da hilft mir keine Antwort, dass es an Zeit mangelt, dass ich von Christus lernen kann oder dass du an einem Programm teilgenommen hast.

neubaugoere antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

@neubaugoere 

für mich ist das ganz einfach. Gut, ich bin kein Bibellehrer. Ich sehe

die Bibel mehr praktisch, als der Beste Beziehungsratgeber.

Einüben, üben, lernen..........................................................

Als Musiker, wenn ich einen Tag nicht übe, merkt es niemand.

Wenn ich zwei Tage nicht übe, merke ich es selbst. 

Wenn ich drei Tage nicht übe merken es andere Menschen, mein Hund.

 

Oder, wenn mein Bedürfnis nach Liebe bestmöglich erfüllt ist,

dann bin ich angeregt, bewegt, dankbar, erfreut, erleichtert, erstaunt,

fasziniert, fröhlich, gerührt................

 

Wenn mein Bedürfnis nach Liebe nicht erfüllt ist, bin ich mehr bekümmert,

besorgt, einsam, entmutigt, enttäuscht, frustriert, traurig, verärgert,

verwirrt, wütend........

 

Und das merke nicht nur ich selbst, sondern auch Menschen, Tiere,

Pflanzen in meiner Umgebung.

Deshalb ist es so wichtig, das ich in Gottes Liebe bleibe.

Das tut mir gut, und auch meiner Umgebung. Weil ich dann mehr

einen Frieden ausstrahle. 

Das ich mir Zeit für mich und Gottes Liebe nehme.........................

 

liebe Grüße,

hundemann antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 18225

@hundemann 

Ich merke schon, es kommt dir leicht über die Lippen, aber erklären kannst oder magst du es mir auch nicht, wie das denn gehen soll mit dem einüben? Ganz praktisch?

neubaugoere antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

@neubaugoere 

ganz praktisch, Gottes Wort auch mal meditieren, langes Sitzen in der

Stille vor Gott, Beten. Im 1. Timotheus 4 Vers 8 sagt Paulus zu seinem

Mitarbeiter, er soll sich in der "Frömmigkeit" üben. Oder im 1.Korinther

9 Vers 25 vergleicht Paulus den Christen mit einem Langläufer, der

diszipliniert laufen soll.

Natürlich kann nur Gottes Geist Glauben im Menschen hervor rufen.

Aber das Üben des Glaubens liegt meiner Meinung nach an mir selbst.

Lieder über den Glauben, Gedichte, Bilder, Gottes gute Worte, werden

nicht nur in unsere Gedächtnis eingeprägt. Sie können auch von meinem

Kopf in mein Herz rutschen. Vertrauen und innere Stärke in Gott können

zunehmen.

Aber das alles braucht seine Zeit. Die Früchte regelmäßigen Übens brauchen

ihre Zeit..........

Aber das ist hier nicht das Thema, sondern die Bergpredigt. 

Deshalb möchte ich das Thema hier beenden. Danke.

 

hundemann antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 26993

@hundemann 

Welche Aufgaben waren den in dem Liebe-Lern-Programm gestellt worden? Kommt dir da noch eine in den Sinn?

deborah71 antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

Oh liebe Deborah71 das ist jetzt schon etliche Jahre her. 

Eigentlich ganz einfach, Liebe lernen, üben...........................

Gebe ich gerne aus Liebe, oder aus Zwang, Druck, müssen......

Liebe Gottes, zu mir selbst, anderen Menschen. 

Was schätze ich an Gott, mir selbst, anderen Menschen.......

Wie kann ich mit Gottes Liebe meine Bedürfnisse erfüllen........

 

Von Gott lernen, für mich selbst, andere Menschen......

Natürlich braucht es da Gottes guten heiligen Geist.........

Kein stures Lernen.....mit Liebe lernen...........

 

liebe Grüße,

hundemann antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 26993

@hundemann 

Danke für deine nähere Erklärung. 

Ich entnehme also:   Geben und Großzügigkeit 

Beim Hinterfragen der eigenen Motive ist gerne die Gelegenheit altes zu kurz gekommen sein zu entdecken und den Mangel emotional von Gott füllen zu lassen, seine Wiedergutmachung erbitten  und mit Dank annehmen, dabei erleben, dass das innere Wohlbefinden deutlich gesättigt wird. 

Die Praxis des Dankens, da bist du im Danke-Thread echt Vorreiter gewesen und hast nicht locker gelassen, bis andere sich angeschlossen haben. 
Oft muss jemand  sich überwinden, öffentlich Dank zu formulieren. Bremsende Gedanken an die Bewertung anderer, warum man für 'solche Kleinigkeiten' dankt, damit hatte ich auch eine zeitlang zu tun. Deine Ausdauer war hilfreich für mich. 

deborah71 antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

https://www.youtube.com/watch?v=8lv9rF9jmq4&list=RD8lv9rF9jmq4&start_radio=1&pp=ygUsd2VubiBmcmllZGUgbWl0IGdvdHQgbWVpbmUgc2VlbGUgZHVyY2hkcmluZ3SgBwE%3D

"wenn Friede mit Gott........"

 

ja liebe Deborah, vieles hängt mit meiner Sehnsucht nach Frieden

zusammen. Heute gibt es so viel Streit, Kriege, Beziehungskriege.

Da darf ich so viel von Christus lernen, was es heißt, ein Friedensstifter

zu sein. Und das ist für mich auch immer wieder ein großes Übungsfeld.

Trotzdem meine Feinde zu lieben...

Und wie oft habe ich da schon versagt. Aber immer wieder neu

anfangen, auch von meinen Fehlern zu lernen, mit Christus.

Immer wieder versuchen in Beziehung mit IHM, weiter mit IHM

gehen..........

 

liebe Grüße,

hundemann antworten
Herbert52
(@herbert)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 135

@deborah71 

Damit meine ich, dass Jesus uns mit den gleichen Maß misst, mit dem wir unseren Mitmenschen begegenet sind. Dabei geht es nicht um unhöffliches Verhalten etc., sondern um die Frage der praktischen Nächstenliebe.

Jak.2,13: Erbarmungslos kommt das Gericht über den, der selber kein Erbarmen übt. Barmherzigkeit dagegen triumphiert über das Gericht 

oder 

Röm.2,5-6:Mit deinem Starrsinn aber und deinem unbußfertigen Herzen häufst du dir Zorn auf für den Tag des Zornes und der Offenbarung des Gerichtes von seiten des gerechten Gottes, der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken"

herbert antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 26993

@herbert 

Zum Beitrag

Hier ist der Kontext der beiden Stellen wichtig. Einzeln herausgenommene Verse können eine Schieflage  und eine Drohbotschaft transportieren, wo es erstmal um das vor Augen führen einer Ermutigung geht, einer  Frohbotschaft der Liebe Gottes, die zur Gnade zieht. 

Der Kontext in Jak 2 wirbt um eine bestimmte Haltung, sich selbst nicht unter Gericht zu bringen: 8 Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht;.................12 Redet so und handelt so als Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen. 13 Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. 

Der Kontext von Röm 2 ist wider das Richten. Nimmt man nur Straftexte aus dem Zusammenhang, können sie richtend wirken. Vorher wirbt Paulus um den Blick auf die Güte Gottes, die zur Umkehr leitet, um sich nicht unter Gericht zu bringen. 

Röm 2, 1 Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. 2 Wir wissen aber, dass Gottes Urteil zu Recht über die ergeht, die solches tun. 3 Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst? 4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? 5 Du aber, mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen, häufst dir selbst Zorn an für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, 6 der einem jeden geben wird nach seinen Werken: 7 ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; 8 Zorn und Grimm aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; 9 Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die das Böse tun, zuerst der Juden und auch der Griechen; 10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die das Gute tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen. 11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.

 

In einem Rundbrief der IBL berührte mich sehr eine Ansage Gottes an Derek Prince: "Sag Ihnen, dass ICH sie liebe!" 

Zuerst die Liebe und dann die Warnung vor Konsequenzen einer falschen Entscheidung, mit wem man übereinstimmen will: mit Sünde oder mit Gott. 

deborah71 antworten
Herbert52
(@herbert)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 135

@deborah71 

Du hast schon recht, und wenn man es isoliert liest, kann es wie eine Drohung rüberkommen.

 Anderseits denke ich nicht, dass barmherzig heißt, alles verzeihen und hinnehmen. Auch Gott / Jesus wird über bösartiges Handeln nicht hinweg sehen. Es gibt viele Stellen im Evangelium die negativen Konsequenzen negativer Taten beschreiben. Bei >Barmherzigkeit< geht es darum, dass wir als Mitmenschen, die nicht in die Herzen des Nächsten schauen, uns mit der Gerechtigkeit die gleiches mit gleichem vergilt zurückhalten sollen. Für mich ist Barmherzigkeit so eine Art Sicherheitsabstand, bevor ich jemand verurteile, halte ich liebe stille. Dennoch stehn wir gerade in der heutige Zeit immer wieder vor der Frage, ob und wie wir uns zu dem Bösen verhalten, dass geschieht. Sei es die menschenfeindliche Politik der AfD oder die Kriegesfragen in der Ukraine oder Nah-Ost. Vielleicht nicht praktisch aber doch innerlich fühlen ich mich gedrängt eine Haltung einzunehmen. Und das finde ich sehr schwer und deshalb führe ich diese Diskussion.

Stell dir vor: so echter Rassist kommt ins Krankenhaus und wird von einem dunkelhäutigen (afrikanischen)  Arzt behandelt. Der Rassist beschimpft ihn, jagt ihn weg und will einen ´deutschen` Arzt / in.  Dieser / e wärest Du. Wie würdes du reagieren?

Dann die gleiche Szene als Pflegefachkraft (d.h. die haben keine Hypokratischen Eid). 

Und schließlich als Reinigungsfachkraft. Wie würdes du als Kollege / reagieren.  

Die Seligkeit der Barmherzigkeit liegt ja auch darin, dass man um sich herum dadurch ebenfalls für Barmherzigkeit sorgt. Ein Moment der ´Logik`der Barmherzigkeit ist, dass man den anderen dadurch beschämt und ihm klar macht, dass der herrschende Zeitgeist von ´wie du mir, so ich dir` eine wesentliche Quelle von Ungerechtigkeit ist, auch wenn man sich bemüht, alles kleinlich gegeneinander aufzurechnen, weil dass eben nicht funktioniert. 

herbert antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 26993

@herbert 

Zum Beitrag

Du hast schon recht, und wenn man es isoliert liest, kann es wie eine Drohung rüberkommen.

Schön, dass ich meine Wahrnehmung rüberbringen konnte. Denn isoliert wirkt es unbarmherzig. 

Stell dir vor: so echter Rassist kommt ins Krankenhaus und wird von einem dunkelhäutigen (afrikanischen) Arzt behandelt. Der Rassist beschimpft ihn, jagt ihn weg und will einen ´deutschen` Arzt / in. Dieser / e wärest Du. Wie würdes du reagieren?

Ich habe ähnliches erlebt: "Ich lasse mich nicht von einer Frau behandeln!" 
Es verletzt. Ich habe gelernt, solche Verletzungen umgehend mit innerer Vergebung zu behandeln, dass sich keine Wurzel der Bitterkeit entwickeln kann. Die Dinger wachsen rasend schnell, wenn man nicht aufpasst. Da ich kein vergebendes Gefühl entwickeln muss, kann ich bildlich in den Gnadentank Gottes hineinfassen und das anwenden.  Es heilt und befreit mich. 
Betrieblich musste ich nach dem Vorgaben reagieren und den Gast an die Rezeption zurückverweisen. 

 Vergeben hält mich frei davon  Feindbilder und Hass aufzubauen. Ich bleibe frei für die Für-Bitte nach 1. Tim 2. 

Das Tallionsprinzip ist eine Grenze gegen Überreaktionen und eine Grundlage des Rechtssystems. Das ist eine Richtlinie für die berufenen Richter usw. 

Meine Sichtweise: Die 'Rache' Gottes hat viel mit Wiedergutmachung und Wiederherstellung im seelischen Bereich zu tun, einer Ebene, in der der Verursacher von Leid und Schaden machtlos ist. Gottes effektivste Vergeltung ist die Umkehr des Täters und die Heilung der Seele des Opfers. 

deborah71 antworten


Adjutante
Beiträge : 3132

@herbert 

Mt.5,7:Selig die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen“.

Für mich sind die Barmherzigen Leute, denen selbst die Barmherzigkeit Gottes widerfahren ist. Sie ist ihnen so groß geworden, dass sie auch an anderen Barmherzigkeit üben. Barmherzig ist für mich Warmherzigkeit, die nicht auf die Würdigkeit, sondern auf die Bedürftigkeit sieht. Aus meiner Sicht werden diese vor dem Angesicht Gottes Barmherzigkeit erlangen.

adjutante antworten
Adjutante
Beiträge : 3132

@herbert 

Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

Ein reines Herz ist kein sündloses Herz, sondern ein Herz, das rein gewaschen ist durch das Blut Jesu. Es hat die Sorge, sich von jeder Befleckung rein zu halten. Wo es zur Befleckung kommt, findet es nicht eher Ruhe, bis es wieder mit Gott im Reinen ist. Das reine Herz ist wie ein Auge, das ein Staubkorn bekommen hat. Es tränt so lange, bis es wieder ganz frei ist. Mit "Herz" ist hier unser ganzes Gemüt mit Denken, Fühlen und Wollen gemeint.

adjutante antworten
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Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@adjutante 

Ein reines Herz ist kein sündloses Herz

Wie meinst du das? 

stern antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 3132

@stern 

Ein reines Herz ist kein sündloses Herz

Wie meinst du das? 

Ich will rein sein, aber das ist nicht unbedingt ein automatischer Dauerzustand. Vielleicht ähnlich wie beim Füße waschen, sie bleiben nicht immer frisch und sauber. Da oder dort trete ich ungewollt doch mal wieder in eine Pfütze oder in einen Fettnapf. Oder so, wie ich mich durch Jesus immer mehr selbst kennen lerne, der mir meine verborgenen Sünden aufzeigt (z.B. die ich vorher noch gar nicht wahrgenommen habe). Dann brauche ich wieder neu die Bedeckung oder Reinigung durch Jesu Blut. Ist das so für dich besser zu verstehen?

adjutante antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@adjutante 

Ja, jetzt hab ichs.

stern antworten


Adjutante
Beiträge : 3132

@herbert 

„Selig die Friedenstifter; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“

Ein Friedenstifter ist einer, der Frieden herstellt zwischen Mensch und Mensch. Wer Frieden mit Gott durch Jesus Christus empfangen hat, versucht auch, mit seinen Mitmenschen und Nebenmenschen Frieden zu halten (siehe auch Römer 12,18 und Hbr. 12,14 Bemüht euch um Frieden mit jedermann und um Heiligung, ...). Jesus hat sich selbst für den Frieden eingesetzt (siehe dazu Epheser 2,14). Für diese Weltzeit muß berücksichtigt werden: es kann nicht Friede werden, bis Jesu Liebe siegt und der Kreis der Erde zu seinen Füßen liegt. (Ist vielleicht ein bißchen blöd ausgedrückt mit dem Kreis, - aber vielleicht verstehst du ja trotzdem, was ich meine)

adjutante antworten
2 Antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

@adjutante 

Christus als Vorbild des Friedens. Und er hat Martin Luther King geprägt, ein schwarzer Pfarrer

in den USA. Er wollte auf Grundlage der Bibel, der Bergpredigt, entscheidende Veränderungen

herbei führen. Er träumte von einer Gerechtigkeit für alle, ein friedliches Miteinander auf

Augenhöhe. Und auch die Unterdrücker der Menschen hatten Gerechtigkeit und Liebe

notwendig. 

Oft ernteten er und seine Anhänger dafür Prügel, Haftstrafen, Anfeindungen, wie Christus auch.

Und schließlich fiel Martin Luther King einem Attentat zum Opfer........

An die Versöhnung glaubte Martin Luther King bis zuletzt.

Viele Menschen wurden davon bewegt.

Er war wie Christus ein Friedensstifter. 

Die Bergpredigt kann Menschen verändern, Gott sei Dank.

 

liebe Grüße,

hundemann antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 3132

@hundemann 

Danke für das Beispiel.

Er war wie Christus ein Friedensstifter.

Auch hier auf Jesus.de gibt es Friedensstifter. Da ist für mich u.a. Deborah71 ein echtes Vorbild.

Die Bergpredigt kann Menschen verändern, Gott sei Dank.

Ja, sie ist das Grundgesetz vom Königreich der Himmel. Was Jesus hier gelehrt hat, hat er selbst ausgeführt und seinen Jüngern als Aufgabe gegeben.

 

adjutante antworten
Herbert52
Themenstarter
Beiträge : 135

Ich möchte nochmal diese Frage wiederholen, weil sie mit Kopfschmerzen bereitet.

Kann es vorkommen, dass man sich gegenüber dem Falschen barmherzig verhält?

Siehe auch oben die Erzählung über Hiob und den Teufel, der mit verbrannten Brot abghespeist wird. 

herbert antworten
13 Antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 18225

@herbert 

Erwähnt die Schrift denn Ausnahmen für Barmherzigkeit?

neubaugoere antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

Kann es vorkommen, dass man sich gegenüber dem Falschen barmherzig verhält?

Alle Bibelstellen die mir einfallen sagen nein…Jesus sagt, dass man seine Perlen nicht vor die Säue werden soll, aber ob das auch für Barmherzigkeit als Perle gilt?

Und ansonsten soll man doch eher durch Gutes tun Kohlen auf dem Haupt des Feindes sammeln…

stern antworten
Herbert52
(@herbert)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 135

@stern 

Denke auch so, bin mir nur über die Konsequenzen nicht ganz im klaren.

Wenn man den Schweinen keine Perlen vorwerfen soll, heißt, dass sie ´verhungern` lassen oder ein ´Futter` finden, was ihnen gemäß ist. 

herbert antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@herbert 

Das ist für mich auch keine ganz klare Stelle, aber ich tendiere dazu, dass die „Schwein“ es nicht wert sind, die Perlen zu bekommen…aber nicht, weil sie als Schweine nichts „wert“ sind, sondern weil sie die Perlen nicht wertschätzen…und stattdessen dem Perlenbringer schaden.

Für mich hat das eine ähnliche Bedeutung wie als Jesus zu seinen Jüngern sagt, dass sie den Staub von ihren Füssen schütteln und weitergehen sollen, wenn jemand sie nicht hören möchte.

Also keine unnötige Energie investieren.

Jesus will, dass sie sich vor vergebener Liebesmühe schützen. Eigentlich nicht unbedingt gleich einleuchtend…man könnte meinen, dass er mehr Einsatz fordert. Tut er aber gar nicht.

stern antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 3132

@herbert 

Kann es vorkommen, dass man sich gegenüber dem Falschen barmherzig verhält?

Ich denke, ja.

adjutante antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 18225

@adjutante 

Hieße das nicht im Umkehrschluss (ich weiß, der ist manchmal "gefährlich"), dass wir nicht jedem gegenüber barmherzig sein sollen?

neubaugoere antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 3132

@neubaugoere 

Ein Gedanke ist (noch überlege): Man kann auch aus sogenannter Werksgerechtigkeit Barmherzigkeit üben.

Andere Gedanken sind: Naja, wenn der Andere sich gar nicht so sieht, gar nicht will und vielleicht Gottes Barmherzigkeit sogar mit Füßen tritt ... Gott zwingt sich nicht auf.

Und mir fällt dazu Jesus ein, wie er um Jerusalem weint "und ihr  habt nicht  gewollt". Oder an Apg. 13, 51, als sich die Jünger den Staub von den Füßen schüttelten.

adjutante antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 18225

@adjutante 

Ja, interessant. Doch war Jesus nicht barmherzig, als er geweint hat über sein Volk? Ja, man kann auch aus Werksgerechtigkeit barmherzig sein. Das meine ich nicht. Ich meine schon Barmherzigkeit aus Gottes Liebe heraus, dem anderen Gutes tun, ihn segnen ... ohne etwas zurückzuerwarten - ist das nicht genau das, was Jesus von uns möchte und was er vorgelebt hat? (Ich gehe davon aus, dass du weißt, dass die Tempelreinigung etc. was ganz anderes ist.)

Dann wäre für mich noch die Frage da: Wer entscheidet dann, wie ich handle wem gegenüber? Ist es meine Verantwortung? Spreche ich mich ab? - Ich bin gedanklich immer noch bei: ich bin jedem gegenüber barmherzig, egal, ob meine Liebe (das, was ich ihm Gutes tue) erwidert wird oder nicht, egal, ob ich etwas zurückbekomme oder nicht. Ich sage nicht, dass mir das - erst recht nicht immer - gelingt, aber ich verstehe das als das, was der Liebe in uns möglich ist.

Kann das "gefährlich" sein? Zu lieben? - Vielleicht denkst du an "eigene Grenzen nicht überschreiten"?

neubaugoere antworten
Herbert52
(@herbert)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 135

@neubaugoere 

Genau in diese Richtung zielen auch meine Fragen. Ich denke, dass man gegenüber jedem barmherzig sein soll. Nur heißt barmherzig nicht, immer lieb, großzügig und nett sein.

Wenn ich z.B. jemanden beobachte der ein schwere Straftat gegangen hat, wäre es keine Barmherzigkeit, ihn nicht der Poilizei anzuzeigen, weil ermöglicherweise sich in seinem bösen Tun bestätigt oder sicher fühlt und dann weiter so handelt. Käme er ins Gefängnis, wäre ihm geholfen und erhätte zumindest starke Gründe über sich und sein Leben nachzudenken.

Ich dränge nochmals auf das Beispiel aus der Erzählung von Hion und dessen Umgang mit dem Teufel. Auch wenn der Bericht nicht biblisch ist, so stecken darin doch die entscheidenden Fragen: 

 "Von meinem Brote sollst du nie mehr essen; ich bin dein Gegner ja geworden. Dies gebe ich dir gerade noch, damit ich nicht verrufen würde, ich hätte meinem Feind auf seine Bitten nichts gegeben.“ (also wäre nicht barmherzig gewesen - siehe auch die Nähe zur Feindesliebe, die entsprechende Diskussion kommt ja alsbald auf uns zu.

herbert antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 18225

@herbert 

Auch interessant. Sowas wie bei deinem Beispiel mit der Straftat, sehe ich gar nicht als Barmherzigkeit. - Da kommt dann doch wieder die Frage auf: Was ist eigentlich Barm-herz-igkeit? *nachdenk*

Barm-herzig ... ich denke an den Samariter, den barm-herz-igen ... er hatte ein Herz für den Mann am Wegesrand ... er erbarmte sich über ihn, weil sein Herz ihn dazu drängte ...

👆 in diese Richtung denke ich bei Barmherzigkeit ... ich weiß es am Ende auch nicht, denke aber weiter drüber nach ...

Die KI spuckt sowas aus:

In der Bibel bedeutet Barmherzigkeit das Mitempfinden von Leid anderer, das daraus erwachsende Handeln und die tiefe, unverdiente Güte Gottes. Es wird oft mit dem hebräischen Wort rachamim (verwandt mit "Schoß" oder "Mutterleib") oder dem griechischen Wort oiktirmos (Mitleid, Mitgefühl) umschrieben. Dieses Mitgefühl ist nicht nur ein Gefühl, sondern beinhaltet auch konkrete Taten wie das L indern von Leid, Trost spenden oder auch das Vergeben.

Hebräische und griechische Ursprünge
Hebräisch: Rachamim
Verwandt mit dem Wort für "Mutterleib" (rechem), was auf ein tiefes, instinktives Mitgefühl hindeutet, das Schutz und Versorgung spendet.
Beschreibt die liebevolle, fürsorgliche Beziehung Gottes zu seinem Volk, ähnlich der einer Mutter zu ihrem Kind.
Griechisch: Oiktirmos
Wird mit "Mitleid", "Mitgefühl" oder "erbarmen" übersetzt.
Leitet sich von einem Ausdruck für Schmerz (oi) ab, der sich zu Jammern und schließlich zu mitfühlendem Klagen entwickelte.

Eleos ist ein weiterer griechischer Begriff, der auch mit der heilenden Wirkung von Olivenöl in Verbindung gebracht wird, was auf einen tröstenden, heilenden Gott hinweist.

Biblische Bedeutung
Gottes Wesen: Barmherzigkeit gilt als eine zentrale Eigenschaft Gottes, der als gütig, gnädig und langmütig beschrieben wird.
Menschliche Barmherzigkeit: Christen werden aufgefordert, barmherzig zu sein wie Gott es ist.
Handeln: Dies bedeutet, die Not anderer Menschen wahrzunehmen, sich davon innerlich berühren zu lassen und konkret zu handeln, um Leid zu lindern.

Konkrete Beispiele
Werke der Barmherzigkeit: Die Bibel nennt konkrete Beispiele für barmherziges Handeln, wie Kranke zu pflegen, Trauernde zu trösten, Gefangene zu besuchen und für Arme zu sorgen.
Handeln Christi: Jesus verkörpert Gottes Barmherzigkeit durch seine Lehre und sein Handeln, indem er aus Mitleid Leidende heilt, auch aus Barmherzigkeit in den Tod geht und seine Nachfolger zu einem barmherzigen Leben aufruft.

neubaugoere antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

@herbert 

Ich meine das Christus die Worte "seid barmherzig" zu seinen Jüngern spricht, auch zu 

Christen, und auch zu mir. Das ist sehr herausfordernd. 

Und ich kann nur barmherzig sein, wenn ich die Barmherzigkeit Christi annehmen kann.

Zuerst für mich selbst, dann für andere Menschen. 

Wenn ich mit mir selbst nicht barmherzig umgehen kann, kann ich es auch nicht mit meinen

Mitmenschen.

Das heißt für mich auch, versuchen den anderen Menschen zu verstehen, warum ist

dieser Mensch so gewalttätig, gleichgültig, aggressiv, streitsüchtig..............................

Menschen haben ihre eigene Lebensgeschichte, was hat einen Menschen so unbarmherzig

gemacht..

Christus sieht tiefer, kann Menschen einschätzen. 

Und er gibt nicht nur schöne, süße Antworten, sondern auch ganz klare, je nachdem.

Das dürfen wir von Christus lernen, den Umgang in unseren Beziehungen.

 

liebe Grüße,

hundemann antworten
Herbert52
(@herbert)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 135

@hundemann 

Bin vollkommen Deiner Meinung.

Wäre es denn barmherzig den Straftäter laufen zu lassen - den einen weil er ´eine schwere Kindheit hatte` und den anderen nicht, weil der nur aus Faulheit raubt? 

herbert antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

@herbert 

Ziel eines Straftäters ist es nicht immer, viele Menschen zu schädigen. Er will vielleicht

auch etwas Gutes für sich, Frau, Kinder......

Als meine Kinder noch klein waren, habe ich sie auch bestraft, wenn sie etwas angestellt

haben. Damit sie daraus lernen. 

Christus ist auch nicht immer nur lieb, süß, freundlich, nett.............................................

Aber er kann es verstehen, wenn Menschen eine schwere Kindheit hatten.

Und wenn er ein deswegen ein Verbrechen begeht, seine Bedürfnisse mit Gewalt

erfüllen will, kann das Christus nicht gut heißen. Da ist eine Strafe angebracht, damit

dieser Mensch zum Nachdenken, zur Besinnung kommt. Es gibt ja auch die Gefängnisseelsorge.

Und wer nur aus Faulheit raubt, muss auch zur Besinnung kommen.

Christus kennt das alles, weil er Mensch geworden ist.

Richter sein ist nicht leicht, ein angemessenes Strafmaß zu finden..........

Bestrafen aus Liebe zu den Menschen.....aus Barmherzigkeit zu den Menschen.

Für mich gilt es aus Liebe zu Menschen zu sagen, das es ein ewiges Leben,

aber auch einen ewigen Tod geben kann, eine ewige Trennung von Gott.

 

 

liebe Grüße,

 

 

hundemann antworten


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