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Bibelstellen, die wahren Geburtstag Jesu erschließen - YouTube Vortrag


GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 3407

Hallo Community,

hier ein Tipp bezüglich eines YouTube Vortrags, der aus Bibelstellen heraus eine Abschätzung des Geburtstags Jesu ermöglicht:

https://www.youtube.com/watch?v=hoqjuMkHlrg

Es ist das ein Vortrag vom Kanal: Gospel Joy 4U - Jessy Galley

Ich kannte diesen Kanal bislang nicht, aber der Vortrag hier gibt mir Hoffnung, dass da noch mehr Perlen zu entdecken sind.

Für die Ermittlung des Geburtstermins wird vor allem das Lukas Evangelium verwendet und Hinweise auf die Ereignisse um:

Priesterdienst von Zacharias.

Beginn der Schwangerschaft von Elisabeth.

Daraus dann Beginn der Schwangerschaft von Maria (Ankündigung des Engels).

In 1 Chr 24, 7-19 finden wir den ganzen Priesterkalender und man kann anhand von dem genau nachvollziehen, wann Zacharias Dienst im Tempel getan hat. Das ist also gewissermaßen der Anker, der die anderen zeitlich voneinander abhängigen Zeitpunkte festlegt und damit auch einen Geburtstag Jesu.

Das Ergebnis: Jesus wurde um die Zeit des Laubhüttenfestes geboren! Dieses Fest erinnert an die Zeit, wo Gott mitten unter seinem Volk wohnte.

In Johannes 1, 14 heißt es: Das Wort Gottes wurde Fleisch und wohnte unter uns. Das Wort, das im Griechischen für "wohnte" verwendet wird, bedeutet eigentlich "zelten". Jesus war mitten unter uns wie die Feuersäule und die Wolke unter den Juden in der Wüstenzeit.

Es gibt dann noch Hinweise, welche jüdischen Feste mit christlichen zusammenfallen und wie der geistliche Zusammenhang ist.

Vieles davon wusste ich bislang so halb. Der Vortrag hier bringt alles zusammen und ich kann ihn sehr empfehlen.

Viele Freude daran!

 

 

 

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10 Antworten
Deborah71
Beiträge : 24814

@goodfruit 

Das hat sie gut und einfach erklärt mit  wesentlichen Eckpunkten. Fein 🙂 

Der religiöse Kalender beginnt am 1. Nisan und damit die Dienstzählung, dann folgt der Monat Ijar und der Monat Siwan (ca Mai).  Die Wochenzählung der 8. Einheit des Abija  fällt auf die 9. Woche, weil in der Pessachwoche alle 24 Abteilungen Dienst haben und dadurch ist Zacharias in der 9. Woche dran, die in unseren Mai fällt.

Jesu Geburtstag im Herbst passt auch zum Hinweis der Hirten mit den Schafen auf dem Felde. Es war warm genug um nachts draussen zu bleiben, die Schafe düngten die abgeernteten Getreidefelder und hatten starkes Futter für über den Winter bis zur Lammzeit ab ca Februar bis März/April, bevor ab Oktober die Felder bestellt wurden für die neue Getreidesaat und die Schafe an den trockeneren Hügelhängen weiden mussten bis es dann in die Winterstallung ging.

So war auch ausreichend Platz im ebenerdigen Stallbereich der Häuser, gereinigt,  und ein freier Futtertrog für das Neugeborene, da die Gastzimmer im ersten Stock belegt waren.

🙂

deborah71 antworten
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neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16694

@deborah71 

Ich hab gelesen, dass auch im Winter in Israel durchaus (für uns) frühlingshafte Temperaturen (kältester Monat: Januar, ca. 18 Grad) herrschen. - Ich hab von Schafhaltung keine Ahnung, ob die im Winter bei solchen Temperaturen auch draußen bleiben konnten (vor 2000 Jahren) oder nicht. Das soll zum Gedankenpaket quasi dazu.

neubaugoere antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3407

@neubaugoere Ich hatte auch keine Ahnung, wie es im Winter in Bethlehem aussieht. Deshalb hab ich mal recherchiert.

1) die langfristigen Temperaturschwankungen:

https://www.ingenieur-buch.de/media/blfa_files/9783446468672-Leseprobe.pdf

Das ist ein Buchausschnitt und auf Seite 2 findet sich dort Abbildung 2.1 Temperatur- und Meeresspiegeländerung seit 20 000 v. Chr. bis 2020. Die Nulllinie haben wir für unsere Zeit um das Jahr 2000. Um das Jahr 0 war es etwas kälter - als Bedingungen in etwa wie 1980-1990 (grob geschätzt).

2) Ich bin dann mit dieser Seite: https://power.larc.nasa.gov/data-access-viewer/

... mal in die niedrigsten Dezembertemperaturen von Bethlehem der Jahre 1981-1991 gegangen und habe da eine mittlere niedrigste Temperatur von ca. 2.6°C gefunden. Die mittlere Temperatur für diesen Zeitraum war bei ca. 11.6°C. Die Zahlen auf dieser Webseite sind keine unmittelbaren Messwerte, sondern stammen von NASA Modellen, die natürlich ihrerseits auf Messwerten basieren.

Das ist zwar kein Frost, aber immer noch kalt genug, um nicht draußen übernachten zu wollen.

Mir reichen aber ehrlich gesagt aber die biblischen Überlieferungen, die ja eine klare Rückverfolgung ermöglichen. Über die Jahrhunderte haben sich viele Traditionen und Überlieferungen mit Weihnachten verbunden, die nicht biblischen Ursprungs sind.

Interessant finde ich auch die mögliche Ursache, warum Maria und Josef keine Herberge fanden. Es wird ja immer von Überbelegung oder Herzlosigkeit der Wirte ausgegangen. Davon steht aber nichts in der Bibel. Am Laubhüttenfest wird man vermutlich keinen Juden im Haus antreffen. Und es wird auch kein Gasthaus zur Zeit des Laubhüttenfestes offen gehabt haben, weil da das Leben einfach woanders stattfand. So war dann der Stall im Vergleich zur Laubhütte schon eine geschütztere Umgebung für die heilige Familie.

goodfruit antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24814

@goodfruit 

Ich denke, dass eine Zeitspanne von etwa 14 Tagen vor dem Laubhüttenfest ein wahrscheinlicher Termin ist. Denn es steht nicht, dass Maria bei Elisabeth am Anfang in der Mitte oder am Ende des 6 Monats der Elisabeth bei ihr eingetroffen ist. Es ist auch nicht beschrieben, ob beide Schwangerschaften exakt 280 Tage dauerten. Es sind nur Annäherungswerte.

Die erste Volkszählung muss ja auch im Bild berücksichtigt werden.

Das Wort für Herberge ist nicht das, was in der Geschichte steht, sondern kataluma, Gastzimmer. Dasselbe Wort wurde für den Raum des letzten Abendmahls verwendet.

Dr. Cyndi Parker vom Israelbiblecenter  zeigt hier in einen freien Auschnitt ihrer Schulvideos ein Haus, wie es damals wohl üblich war und erklärt, dass die Familie und das Gastzimmer im ersten Stock wohnten.

Dann bringt sie eine Grafik und erklärt das Landwirtschaftliche Jahr und wann die Schafe wo sein konnten.

Nativity of Jesus - Geburt Jesu

Minute 9 Hausbild

Minute 15:40  Schafe auf dem Feld (abgeerntetes Getreidefeld)

Minute 16 beginnt die Erklärung der landwirtschaftlichen Grafik

deborah71 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3407

@deborah71 Vielen Dank, Deborah! Das ist wirklich eine hilfreiche Betrachtung.

goodfruit antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24814

@goodfruit 

Ich habe noch einen Datumslink für dich mit der Umrechnung vom gregorianischen Kalender auf den jüdischen Kalender.

https://swissjews.ch/de/juedischesleben/religion/datumsrechner/

Gibst du im gregorianischen Kalender den 13. September 1  ein, erhältst du den damaligen 8. Tischrei 3762. Dadurch hast du eine Jahreszahl, von der du dann weiter in die nächste Berechnung gehen kannst.

Der 1. Tischrei 3760 wäre dann die Ermittlung auf das Jahr 2 vor unserer Zeitrechnung und zwar der 28.August 2 vor Christus.

Das Laubhüttenfest  15.-21. Tischrei 3760 fiel also in den gregorianischen Kalender auf den 11. September 2 vor Christus. ( Das aktuelle jüdische Jahr ist 5784)

Als Beispiel habe ich 2 vor Christus gewählt, weil es verschiedene Angaben gibt, ob Jesus im Bereich von 4-2 vor Christus geboren wurde (die verschiedenen Herodes hatten da Verwirrung reingebracht)

~~~~~

Was kann es für einen Nutzen haben, einen relativ genauen Zeitpunkt von Jesu Geburt aus den Schriften zu erurieren?
Mein Hebräischlehrer hatte uns mit einer Frage über Gott herausgefordert in Bezug zu seinem Volk. Ich hatte bis dato nie darüber nachgedacht. Er führte uns ins AT zu Gottes Selbstaussage: Ich bin, der ich bin. Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Und er nannte Gott, einen Gott der Geschichte (History) anhand der drei Generationen. Durch die Zeitangaben in der Schrift werden die Ereignisse in Raum und Zeit verankert, herausgeholt aus der Vermutung der Fiktion. 

~~~~~

Und so wie die Pastorin in deinem video sagte, jeder entscheidet selbst, wann und wie er/sie den Geburtstag Jesu feiert oder nicht feiert. Das Kirchenjahr ist vertraut und bietet einen festen Rahmen.

deborah71 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3407

@deborah71 Hallo Deborah,

ich hatte vor einigen Tagen einen Thread gestartet, wo ich auf das Fest "Maria Empfängnis" aufmerksam gemacht hatte. Dieses Fest begehen katholische Christen - wohl vor allem in Italien - am 08. Dezember.

Ich war zunächst davon ausgegangen, dass es bei diesem Tag um das Gedächtnis an das Schwanger-Werden Marias durch den Heiligen Geist ginge.

Offiziell ist es aber nach der Kirche das Schwanger-Werden von Marias Mutter auch auf unbefleckte Weise von Maria - es steht also im Zusammenhang mit einer für meine Augen übertriebenen Marienverehrung.

Dann habe ich einfach mal den 08. Dezember 2023 hier eingegeben:

https://www.babymarkt.de/ratgeber/schwangerschaftsrechner/?adword=Google/NON/ALLG005&RefID=SEM_DE0000_NON_ALLG005&c=p_non&gad_source=5&gclid=EAIaIQobChMIr9vBgq2lgwMVe1CRBR1VHAYrEAAYAyAAEgKlaPD_BwE

Das ist ein Schwangerschaftsrechner. Interessanterweise hält der den 08. Dezember 0002 für ein ungültiges Datum. Hat der ne Ahnung!

Was wir als Ergebnis erhalten, ist der 13. September als Geburtstermin. Und da können wir dann ja an Deine Berechnungen anschließen und würden in den Zeitraum des Laubhüttenfestes hineinkommen.

Mein Verdacht ist hier, dass Maria Empfängnis ursprünglich mal das Ereignis gewürdigt hat, an das ich ursprünglich gedacht habe: Maria wird durch den Heiligen Geist mit Jesus schwanger.

Nun hatte die Kirche ja aber mal den 24. Dezember dafür auserkoren, weil man das heidnische Wintersonnenwendfest fromm maskieren wollte. Da hat man für das Ereignis dann einfach mal ne Generation übersprungen. In so bizarre Situation kann man halt reinkommen, wenn man Narrative statt Wahrheit verkauft.

goodfruit antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 24814

@goodfruit 

Witzig 😉

Auf die Idee mit dem Schwangerschaftsrechner wäre ich jetzt nicht gekommen. Allerdings weiß ich nicht, wie weit zurück er verlässliche Angaben machen kann, zumal es ja auch eine 10Tage-Differenz des gregorianischen Kalenders zu berücksichtigen gilt. Den halte ich bei der jüdischen Kalenderseite für einprogrammiert, weil ich sie bei sowas für sehr genau vorgehend halte.

Zu der Überlagerung von heidnischen Festen, da hat Helmut in einem anderen Thread ein paar aufschlußreiche Sachen gesagt. Da ist vieles Legende. Da mache ich also keine definitiven Aussagen. Das würde evtl nur Gräben vertiefen.

Wenn man alle heidnischen Feste der ganzen Welt mal eruieren würde, dann würden die christlichen Feiertage wohl sehr viele Treffer landen. Das ist also kein förderlicher Blickwinkel aus meiner Sicht.

deborah71 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16694

@goodfruit 

Ah ja. - Gut. 🙂

Mir sind ja solche Dinge weniger wichtig. Ich will aber dennoch die Frage stellen: Hat das hier irgendeinen Einfluss auf das, was zwischen Gott und mir ist oder auf das, wie ich Gott sehe, erlebe oder oder? Ich denke im ersten Moment: Nein. Aber vielleicht siehst du ja was anderes als ich, was ich vielleicht übersehe?

Ändert es etwas an dem, was wir bisher glaubten? Ich bin kein Feiertagstyp, egal, ob deutsch oder jüdisch oder sonstwas. Was ich meine: nur weil im Kalender z.B. Silvester steht, ist mir automatisch nach Feiern. Ich weiß, dass viele Menschen solche Feiertage mögen und evtl. auch zelebrieren. Ich eher nicht, wobei ich natürlich bei meinen Eltern zB "mitfeiere", weil sie es mögen. Mir selbst ist das nicht wichtig. Bei mir ist - um im Beispiel zu bleiben - immer Weihnachten und - wie ich neulich gelesen hatte - "Weihnachten ist keine Stimmung". Es ist sozusagen immer ein Freudenfest, mit Jesus zu sein, egal, ob die Leute nun denken, er sei im Dezember geboren oder im August oder im Oktober.

Friede mit dir.

neubaugoere antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3407

@neubaugoere Hallo Neubaugoere,

Ich will niemandem sein Weihnachtsfest vermiesen. Aber vielleicht erinnerst Du Dich an größeren Threads, in denen ich mich mit Verfälschungen des Evangeliums in der Zeit Konstantins oder auch der Zeit des Augustinus beschäftigt hatte, weil ich da Veränderungen gefunden habe, die theologisch wirklich einen Unterschied machen und für mich den relevanten Blick auf das Evangelium verstellt hat. Mit jeder Änderung war ja oft auch ein politischer Hintergrund verbunden.

Und dann finde ich es immer wieder interessant, wenn ich Hintergrundinformation bekomme, die mir Bibelstellen verständlicher machen. Da gehört der Vortrag hier dazu.

Ich bin als Kind sehr behütet aufgewachsen und ich habe in einem landwirtschaftlichen Haushalt wunderschöne Advents- und Weihnachtszeiten erlebt. Das ist mir heute nicht mehr so möglich. Grade zum Jahresende wird die Arbeit oft mehr als weniger und auch das wärmere, meist schneefreie Wetter trägt sicher auch dazu bei, dass Weihnachtsstimmung nicht aufkommt. Die Weihnachtsidee war also schon gestört, bevor ich mir Gedanken um den Hintergrund des Weihnachtsfestes gemacht habe.

Am Ort, wo ich wohne, ist die Anthroposophie recht verbreitet. Da sind dann Wintersonnenwende und Sommersonnenwende wichtige Termine. Auch wenn das sicher schöne Feiern sind, so will ich doch Sol invictus nicht die Ehre geben. Ich habe da meinen Jesus. Sicher reflektiere ich zur Weihnachtszeit auch die Weihnachtsgeschichte. Aber das Weihnachtsgebäck lasse ich mir schon schmecken, sobald es in den Handel kommt. Offenbar bin ich da dann ja näher an Jesu Geburtstag dran als wenn ich erst in der Adventszeit loslegen würde.

goodfruit antworten


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