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Eph 6 Übergang Vers 17 zu 18 dia - Griechischfrage und Interpretation


Deborah71
Themenstarter
Beiträge : 22948

https://www.bibleserver.com/LUT.ELB.HFA.SLT/Epheser6%2C17-18

Die Lu17, die Elberfelder, HfA und andere setzen zwischen Vers 17 und 18 einen Punkt.

Die Schlachter2000 setzt ein Komma und gibt das griechische dia mit dem deutschen indem wieder. Dia hat viele Bedeutungen, las ich im bible hub.... ist das indem an dieser Stelle möglich/korrekt/notwendig?

.........Eph 6, 17 und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist,
18 indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen,............

Durch die Anbindung an den vorigen Satz oder evtl sogar den ganzen Abschnitt mit sechs Bestandteilen der Waffenrüstung ergibt sich ein anderer Eindruck.

Ohne das indem stehen die ersten 6 Kleidungsstücke separat von Gebet als 7. Punkt.

Mit dem indem ergibt sich ein anderer Sinn für mich: bete um das Schwert des Geistes, ein rhema-Wort Gottes für die entsprechende Situation/Aufgabe...

.....nehmt das Schwert des Geistes, welches das Wort (rhema - gesprochenes Wort) Gottes ist, indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, ............

Wie seht ihr das?

Antwort
27 Antworten
lhoovpee
Beiträge : 2819
Veröffentlicht von: @deborah71

ist das indem an dieser Stelle möglich/korrekt/notwendig?

GNB verbindet beide Sätze mit "Betet dabei", wodurch ebenfalls 18 sich auf 17 bezieht.
NGÜ schreibt in der Fußnote "Wendet euch dabei", was auch ein Bezug zum vorherigen Vers hätte. Im Text Text wurde das "dabei" jedoch gestrichen. Daher vermute ich mal, dass es hier verschiedene Lesearten gibt.

lhoovpee antworten
1 Antwort
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948

Danke für deinen Input.

Da sind also auch Verbindungen, die auf eine Interpretation wirken können.

deborah71 antworten


Tagesschimmer
Beiträge : 1233

In meiner wörtlichen Übersetzung („Die Geschriebene“ DaBhaR Übersetzung aus dem masoretischen Text) steht:

18 Durch alljedes Gebet und Flehen als Betende in alljeder Frist im Geist…

Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen. Für mich klingt „durch“ tatsächlich eher wie „indem“ und ist sehr aufschlussreich. Lass uns Anteil haben, wenn du weiterkommst.

tagesschimmer antworten
16 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948

Die DaBhaR sagt mir was. Ich kannte jemand, die sich an der DaBhaR orientierte und weiß daher, wie sie übersetzt.

so ein spontaner Gedanke zu dieser Darstellung übersetzt auf Umgangssprache: Hol dir durch Gebet ein Schwertwort (für die Situation; für Aufdeckung der Wahrheit; für überführende Kraft dadurch; für Weisheit; für gute Entscheidung; für Unterscheidung zwischen Geist und Seele....)

denn: ich kann viele Bibelworte für eine Situation kennen, aber diese selbsterinnerten müssen nicht der Zündfunke für Veränderung, Heilung oder Befreiung durch Gottes Wahrheit sein...

Aus dem früheren Bibelunterricht her las ich die Teile der Waffenrüstung wie 1., 2., 3., 4., 5., 6.,...und Gebet gibt es auch noch.

Gestern Abend hörte ich eine lange (ca 1.5 h) Predigt über die Waffenrüstung mit Einbettung in die Umstände im damaligen Ephesus... war spannend, informativ...und doch war da ein kleines Loch: der Punkt Gebet fehlte... es machte mich unruhig im Geist.

Heute Morgen war wieder das Thema Waffenrüstung in der Tageslese... wurde deutlicher, mich damit zu befassen... und ich las nicht nur den Teil im Handy, sondern auch in der Basisbibel. Sie hat den Vorteil, dass sie in kurzen Sätzen wie in Gedichtform geschrieben ist. Und da fing es langsam an zu klicken im Hirn.
Ich erinnerte mich an das indem, schaute in den bible hub interlinear und weiter alle Bedeutungen von dia.
Mir wurde die Verbindung zu Schwert und Rhema deutlich. Bevor ich aber etwas behaupte und mich vielleicht verrannt habe, frage ich erstmal das Schwarmwissen zur Überprüfung.

Was noch aussteht ist der zweite Gedanke, dass jeder Teil der Waffenrüstung mit Gebet zusammenhängen könnte. Denn so eine Struktur gibt es an anderer Stelle auch und würde hier so aussehen

1, und 7. - Wahrheit und Gebet
2. und 7. - Gerechtigkeit und Gebet
3. und 7. .- Bereitschaft das Evgl. des Friedens und Gebet........
Das rotiert aber noch in der Warteschleife zum Nachdenken.

deborah71 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15262
Veröffentlicht von: @deborah71

1, und 7. - Wahrheit und Gebet
2. und 7. - Gerechtigkeit und Gebet
3. und 7. .- Bereitschaft das Evgl. des Friedens und Gebet........
Das rotiert aber noch in der Warteschleife zum Nachdenken.

formt oder verbindet sich für mich mit "ohne mich könnt ihr nichts tun" und dem, dass Jesus sich sozusagen "immerzu" im Gespräch mit seinem Vater befand. "Ich tue nur, was ich den Vater tun sehe". Sieht jemand den Vater nichts tun, dann ist das quasi - in Göres Neudeutsch - von oben nicht abgesegnet.

Nichts ohne Gebet. Jesus hat es vorgelebt.
Ohne mich könnt ihr nichts tun. Alles kommt vom Vater. Und wie - klar, durch Nachfrage und Hören - also Gebet. 🙂

*GedankenzumSonntag*
😀

neubaugoere antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948
Veröffentlicht von: @neubaugoere

*GedankenzumSonntag*
😀

Sehr schön weitergedacht 😊

deborah71 antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1233
Veröffentlicht von: @deborah71

Was noch aussteht ist der zweite Gedanke, dass jeder Teil der Waffenrüstung mit Gebet zusammenhängen könnte. Denn so eine Struktur gibt es an anderer Stelle auch und würde hier so aussehen

Mich beeindruckt immer wieder

1. Tim. 2, 1: So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe…

Dieser Text drückt ja schon per se aus, dass alles mit Gebet verwoben sein sollte, Gebet sogar Priorität hat. Es ist für mich ein Stück Auslegung von

Vers 16: Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens

Wie ergreife ich Glauben? Durch Gebet. (Insbesondere, wenn ich das Wort bete, das natürlich zuvor in irgendeiner Weise ausgeteilt werden musste) Das Gebet ist für mich der Ort, an dem die Schrift lebendig wird.

Ich denke, dass es gar nicht anders geht, da sonst eigene Gedankengebäude und Kraft hervorkommen und die für uns erstmal oft unverständlichen Wege des Geistes keinen Raum bekommen. (Nicht durch Heer oder Kraft) Schließlich ist, auf die Waffenrüstung bezogen, immer die Frage: Was ist wirklich Wahrheit, Gerechtigkeit…? Wie, wenn nicht in der engen Beziehung zu Gott, sollen wir lernen zu unterscheiden?

Was deine These auch stützt, ist der weitere Verlauf des Textes:

19 auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums bekanntzumachen, 20 für das ich ein Botschafter in Ketten bin, damit ich darin freimütig rede, wie ich reden soll.

Man könnte ja meinen, Paulus meint in Vers 18 das Anziehen der Ganzen Waffenrüstung, so als symbolischen Akt. Das ist sicher auch gut und richtig. Er betont aber seine spezielle Berufung als Evangelist. Er führt noch deutlicher aus, worin er Fürbitte braucht. Dabei bezieht er sich Schwerpuktmäßig auf „das Evangelium des Friedens zu verkündigen“.

Mich erinnert das ein bisschen an das Vaterunser, das wir gerne „in einem Rutsch“ beten, gerne aber auch einzelne Verse vertiefen, wie es wohl ursprünglich auch gemeint war.

tagesschimmer antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948

Danke, dass du den Schild des Glaubens ausführlicher mit Gebet verbindest.

Gestern sprach ich noch kurz mit einer Freundin über mein Thema und sie fand es für sich entlastend. Die Waffenrüstung wurde greifbarer und positiv weicher praktizierbar für sie vor dem Hintergrund, dass sie früher die Waffenrüstung bildlich mit der metallisch klirrenden Vorstellung von König Sauls Waffenrüstung verbunden hatte, von der schon David sagte: Diese ist mir zu schwer.

Über Gebet in Bezug zut Waffenrüstung habe ich noch zwei Inputs von verschiedenen Seiten bekommen: was ich nicht wusste, zu einer römischen Waffenrüstung war auch eine Schleuder wie bei David... und einer nannte Gebet eine Interkontinentalrakete bzgl der geistlichen Reichweite.

deborah71 antworten
Turmfalke1
(@turmfalke1)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 4121
Veröffentlicht von: @tagesschimmer

Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe

Worin seht ihr eigentlich den Unterschied zwischen Bitten und Gebeten?

Veröffentlicht von: @tagesschimmer

Mich erinnert das ein bisschen an das Vaterunser, das wir gerne „in einem Rutsch“ beten, gerne aber auch einzelne Verse vertiefen, wie es wohl ursprünglich auch gemeint war.

Luther schreibt in "Eine einfältige Weise zu beten" über das Vaterunser: "Ich bleibe jedoch, so nahe ich immer kann, gleichwohl bei demselben Gedanken und Sinn; kommt wohl oft, dass ich in einem Stück oder Bitte in so reiche Gedanken zu spazieren komme, dass ich die andern sechs lasse alle anstehen. Und wenn auch solche reichen, guten Gedanken kommen, so soll man die andern Gebete fahren lassen und solchen Gedanken Raum geben und mit Stille zuhören und beileibe nicht hindern, denn da predigt der Heilige Geist selber. Und ein Wort Seiner Predigt ist weit, weit besser als tausend unserer Gebete. Und ich habe auch also oft mehr gelernt in einem Gebet, als ich aus viel Lesen und Dichten hätte kriegen können."

Luther schreibt auch einmal, dass er die Gebote, das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser "mit ganzem Herzen betrachtete, dass ich nicht nur die Worte herunterhaspele, sondern dass ich auch darüber nachdenke, was die einzelnen Worte sagen wollen."

turmfalke1 antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2583

Die Wuppertaler Studienbibel schreibt dazu, dass sich die vier Ausdrücke des Betens teilweise in ihren Bedeutungskreisen überschneiden (Vgl. Phil. 4, 6).
Bitten von ermangeln, nötig haben. Das Gefühl der Bedürftigkeit ist oft Anlass zum Beten ...
Gebete bezeichnet die Bewegung der Seele zu Gott. Als Antwort auf die Bitte der Jünger, dass Jesus sie beten lehre, gibt er ihnen die Grundstruktur aller Gebete ...

adjutante antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15262
Veröffentlicht von: @adjutante

Bitten von ermangeln, nötig haben. Das Gefühl der Bedürftigkeit ist oft Anlass zum Beten ...
Gebete bezeichnet die Bewegung der Seele zu Gott. Als Antwort auf die Bitte der Jünger, dass Jesus sie beten lehre, gibt er ihnen die Grundstruktur aller Gebete ...

🥰

neubaugoere antworten
Turmfalke1
(@turmfalke1)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 4121

Ganz herzlichen Dank für die Antwort. "Bitten" könnte man also auch mit "Bedürfnis" übersetzen.
Ich schätze übrigens die Wupptertaler Studienbibel auch sehr. Derzeit arbeite ich die Erläuterungen zum Johannesevangelium durch - von Werner de Boor. Geht sehr in die Tiefe.

turmfalke1 antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2583

Ja, es gibt so viel zu entdecken.

adjutante antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948

Gebet, Bitten, Flehen

Veröffentlicht von: @turmfalke1

Worin seht ihr eigentlich den Unterschied zwischen Bitten und Gebeten?

du hast "ihr" geschrieben, also fragst du nicht nur Tagesschimmer, denke ich. 😊

Gebet ist für mich erstmal Gespräch mit Gott, d.h. ich führe keinen Monolog, sondern erwarte auch Input von Ihm.
Zu Gebet gehört für mich von meiner Seite aus Lob und Dank in Worten oder Gesang, Ansprechen, Erzählen, Fragen.... Beziehungspflege

Bitten und Flehen: Hilferuf (für mich) oder Fürbitte (für andere)

Deine Frage hat mich natürlich neugierig gemacht, was da im Griechischen steht und über den bible hub interlinear hatte ich bequemen Zugang zu den Infos.
Was mir ins Auge gefallen ist, ist die Anmerkung bei Gebet, dass das Wort auch für Platz zum Beten verwendet wurde und sich nicht nur auf Gebet in einer Synagoge bezog. Das geht für mich mit Paulus zusammen: betet allezeit...
Ich finde es auch gut, einen festen Platz zum Beten zu Hause zu haben, gleichzeit ist der festeste und doch beweglichste Platz im Herzen, denn das geht mit mir überall hin und ist dabei.

Drei kleine Worte, die ich in der Lutherübersetzung nicht finde, verstärken das Beten zur rechten Zeit, also immer dann, wenn der Impuls kommt:
en panti kairo - zu jedem richtigen Zeitpunkt, zu jeder anstehenden Gelegenheit (meine Ausdrucksweise)
Nicht warten, bis man dann nach mehreren Tagen mal wieder in einer Kirche ist, sondern immer im JETZT Gottes.

Das war jetzt eine schöne Vertiefung für mich. Danke für die Frage 😊

https://biblehub.com/greek/4335.htm
proseuché: Gebet
Originalwort: προσευχή, ῆς, ἡ
Wortart: Substantiv, Femininum
Transliteration: proseuché
Phonetische Schreibweise: (pros-yoo-khay')
Definition: Gebet
Verwendung: (a) Gebet (zu Gott), (b) ein Ort zum Beten (von Juden benutzt, vielleicht wo es keine Synagoge gab).
HELPS Wort-Studien

Kognat: 4335 proseux (von 4314 /prós, "zu, tauschen" und 2171/euxe, "ein Wunsch, Gebet") - richtig, Austausch von Wünschen; Gebet. Siehe 4335 (proseuxomai).

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

https://biblehub.com/greek/4336.htm
Strong's Konkordanz
proseuchomai: zu beten
Ursprüngliches Wort: προσεύχομαι
Wortart: Verb
Transliteration: proseuchomai
Phonetische Schreibweise: (pros-yoo'-khom-ahee)
Definition: zu beten
Verwendung: Ich bete, bete für, biete Gebet an.
HELPS Wort-Studien

4336 proseúxomai (von 4314 /prós, "hin, austauschen" und 2172/euxomai, "wünschen, beten") - richtig, Wünsche austauschen; beten - wörtlich, mit dem Herrn interagieren, indem man menschliche Wünsche (Ideen) gegen seine Wünsche austauscht, während er Glauben vermittelt ("göttliche Überzeugung"). Dementsprechend ist das Beten (4336/proseuxomai) im NT eng mit 4102 /pístis ("Glaube") verknüpft. Siehe: Apg 6,5.6.14,22.23; Eph 6,16-18; Kol 1,3.4; 2 Thess 3,1.2; Jes 5,13-15; Jud 20.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

https://biblehub.com/greek/1162.htm
deésis: ein Bedürfnis, ein Flehen
Originalwort: δέησις, εως, ἡ
Wortart: Substantiv, Femininum
Transliteration: deésis
Phonetische Schreibweise: (deh'-ay-sis)
Definition: ein Bedürfnis, ein Bittgesuch
Verwendung: Bitten, Gebet, Flehen.
HELPS Wort-Studien

Kognat: 1162 déēsis (deō, "in Not sein, Mangel"; siehe das Kognat 1189 /déomai, "für ein bestimmtes, empfundenes Bedürfnis beten") - von Herzen kommende Bitte, die aus einem tiefen persönlichen Bedürfnis (Gefühl des Mangels, der Not) entsteht.

[1162 (déēsis) geht letztlich auf 1211 /dḗ ("wirklich") zurück, das ebenfalls ein gefühltes Bedürfnis impliziert, das persönlich und dringend ist (R, 1149)].

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

deborah71 antworten
Turmfalke1
(@turmfalke1)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 4121
Veröffentlicht von: @deborah71

du hast "ihr" geschrieben, also fragst du nicht nur Tagesschimmer, denke ich. 😊

Geauso ist es. 😉 Und - wie bei Dir gewohnt - gehst Du wieder sehr in die Tiefe hinein. Vielen Dank für die wertvollen Gedanken.

Veröffentlicht von: @deborah71

Gebet ist für mich erstmal Gespräch mit Gott, d.h. ich führe keinen Monolog, sondern erwarte auch Input von Ihm.

Ist ganz wichtig. Das passt ja auch zu dem Lutherzitat über das Vaterunser.

Veröffentlicht von: @deborah71

Ich finde es auch gut, einen festen Platz zum Beten zu Hause zu haben, gleichzeit ist der festeste und doch beweglichste Platz im Herzen, denn das geht mit mir überall hin und ist dabei.

Bin ich voll dabei, ist beides wichtig.

turmfalke1 antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1233
Veröffentlicht von: @turmfalke1

Worin seht ihr eigentlich den Unterschied zwischen Bitten und Gebeten?

Für mich ist „Gebet“ ein Oberbegriff für alle Kommunikation mit Gott, auch die nonverbale. Aber ich habe in meinem Umfeld erlebt, dass manche Christen Bitten und Fürbitten als Gebet bezeichnen und Lobpreis und Anbetung extra nennen. Ich könnte mir vorstellen, dass unter Gebeten manchmal auch vorformulierte Gebete oder sowas wie Stundengebete gemeint sind.

Veröffentlicht von: @turmfalke1

Luther schreibt in "Eine einfältige Weise zu beten" über das Vaterunser: "Ich bleibe jedoch, so nahe ich immer kann, gleichwohl bei demselben Gedanken und Sinn; kommt wohl oft, dass ich in einem Stück oder Bitte in so reiche Gedanken zu spazieren komme, dass ich die andern sechs lasse alle anstehen. Und wenn auch solche reichen, guten Gedanken kommen, so soll man die andern Gebete fahren lassen und solchen Gedanken Raum geben und mit Stille zuhören und beileibe nicht hindern, denn da predigt der Heilige Geist selber. Und ein Wort Seiner Predigt ist weit, weit besser als tausend unserer Gebete. Und ich habe auch also oft mehr gelernt in einem Gebet, als ich aus viel Lesen und Dichten hätte kriegen können."

sehr schön 😊

tagesschimmer antworten
Turmfalke1
(@turmfalke1)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 4121

Danke für die Antwort. Sehr wertvoll. Interessant war für mich besonders der Hinweis auf die "nonverbale" Kommunikation. Was verstehst Du genau darunter?

turmfalke1 antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1233

Ich habe eine Zeit lang in einer Förderschule gearbeitet und war erstaunt, welche geistlichen Unterschiede ich auch den Schülern abspüren konnte, die gar nicht sprechen konnten. Ich bin sowieso sehr an Einheit der Christen interessiert. Damals ist es mir immer klarer geworden, dass es noch so viel mehr Ausdrucksformen für die Kommunikation mit Gott gibt. Allein schon, wem wir uns nahen bzw. Abstand halten.

Auch wir sind nicht in der Lage, den ganzen Tag mit Worten zu beten, auch das Sprachengebet hilft da nur ein Stück weiter. Aber ein Herz in der spürbaren Beziehung zu Gott kann man den ganzen Tag haben. Aus diesem Herzen fließt vielleicht andächtiges Schweigen oder Jubel über die Schöpfung während des Arbeitsweges oder inneres Weinen und Flehen, während man fremdes Leid erlebt oder beim Aufräumen eine Freude, die Dinge in Schönheit und Frieden zu bringen. Das ist schon ganz nah am Malen, Musizieren, Tanzen usw.

Nur damit ich nicht missverstanden werde: Wenn uns der Verstand gegeben ist, im Wort Gottes Entdeckungen zu machen und die Worte in uns zu bewegen und sie zu beten, dann halte ich es für die direkteste Art zu beten, die in einem Gebetsleben nie fehlen sollte. Bei mir ist es das eigentliche Gebetsleben, das die innere Herzenseinstellung hervorbringt. (Das soll nicht so klingen, als wäre ich schon permanent im Gebet)

Es genügen m.M.n. in einer Gebetsgemeinschaft einige, die die Worte im richtigen Moment klar aussprechen. Die Kraft dieser Gemeinschaft wird mitgespeist von all denen, die in Einklang kommen. Die Einheit bilden wir ja in unserem gemeinsamen Herrn, der zu jedem seiner Kinder eine Verbindung hat. Nicht immer haben wir zu unseren Mitchisten diese Verbindung auf einer seelischen Ebene. Das macht die Weisheit der Weisen zunichte.

tagesschimmer antworten
Turmfalke1
(@turmfalke1)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 4121

Danke für die schönen Worte. Jetzt kann ich nachvollziehen, was Du meinst. Das Herz in der spürbaren Beziehung zu Gott - das ist wirklich so wichtig. Danke nochmal.

turmfalke1 antworten
Adjutante
Beiträge : 2583

In der Wupertaler Studienbibel steht es so:
(So kämpfet nun richtig), indem ihr durch vielerlei Gebet und Bitten zu jedem Zeitpunkt in (sc. dem) Geiste flehet, und indem ihr zu diesem (Zweck) wachsam seid in aller Beharrlichkeit und Flehen für alle Heiligen ...

In dem äußeren Gedankenbild hat der Apostel mit V. 17 den Vorstellungskreis der Waffenrüstung verlassen. Und doch wird durch die grammatische Form des Partizips "indem ihr flehet" klar angezeigt, dass die folgenden Verse noch auf dem Hintergrund des gleichen Vergleiches entstanden sind. Wenn nun Paulus von dem Gebet und seiner totalen Notwendigkeit spricht, dann gilt es auch, in der Auslegung diese innere Verkoppelung mit dem voraufgegangenen Gedankenkreis zur Geltung zu bringen.

Da sind es nun - genau genommen - eigentlich zwei Bilder, die sich miteinander verbunden haben (Kampf und Waffenrüstung), und dementsprechend muss auch hier von zweierlei gesprochen werden:
a) Gebet ist Kampf. Man sagt wohl richtiger mit der genauen Übersetzung des griechischen Pale: Gebet ist ein Ringen. .... etc.
b) Gebet ist eine Waffe, so folgern wir als zweites aus einer Kombination mit dem vorangehenden Gedankengut. ..... Es ist, als wollte er sagen: Hier ist eure beste Waffe! ....

adjutante antworten
5 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948

Vielen Dank für das Zitat aus der Studienbibel... feine Fundsache 😊

Partizip... klickt... betend, flehend, darin bleibend.... = in der Beziehung bleibend, in der Liebe bleibend... das rutscht gerade zusammen
Passt auch zum "Gedanken zum Sonntag" von Neubaugöre.

Kampf: sich nicht rausziehen lassen aus Gebet, aus der Beziehung, aus dem Wandel im Geist; den runterziehenden Gedanken widerstehen und im Schauen auf und in der Kommunikation mit Jesus bleiben

Waffe: um den Helm des Heils aufzubehalten; um den Gürtel der Wahrheit nicht zu verlieren; um die geschenkte Gerechtigkeit nicht zu vergessen; dass es einen nicht aus den Schuhen des Friedens des Versöhntseins lupft; dass man den Schild des Glaubens nicht beiseite legt; dass man Rhema-Worte von Gott erbittet, empfängt und danach spricht und handelt.

Gebet als Waffe ist ein sehr starkes Bild und konfrontiert geprägte schwächende Aussagen wie "wenn alles nichts hilft, kann man ja immer noch beten" und damit Gebet so als letzten Notnagel kennzeichnet.

Veröffentlicht von: @adjutante

Es ist, als wollte er sagen: Hier ist eure beste Waffe! ....

Das erinnert mich an einen Moment damals im Barnabaskurs, einer Seelsorgeeinheit.
Uns wurde eine Frage gestellt...welche genau weiß ich nicht mehr... und meine Antwort war "Krieger der Liebe". Gerade ausgesprochen, traf mich ein Kraftstrahl des Himmels. Das war wie ein Blitzeinschlag.
Die Fragestellerin allerdings war erschrocken, weil sie wohl nur "Krieger" gehört hatte, ihre Vorstellung damit verband und das Wort "Liebe" sie nicht mehr erreichte.
Der Teilnehmer neben mir hatte den Kraftstrahl auch ein wenig mitbekommen und gab mir dann positive Rückmeldung.

Vielen Dank. Du hast mit deinem Post gerade ganz viel angestoßen und wieder hervorgeholt. 😊

deborah71 antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2583

Nochmal Wuppertaler Studienbibel
zu a) Gebet ist Kampf
Etwas von diesem Kampfcharakter des Betens verspüren wir auch in den wichtigen Parallelstellen Rö 15, 30 und Kol 4, 12, verspüren wir bei der Betrachtung jener Stelle, die uns wohl den tiefsten Einblick in das Gebetsleben unseres Heilandes machen läßt: der Garten Gethsemane. Das alttestamentliche Vorbild eines solchen Gebetskampfes ist Jakobs Ringen mit dem Engel am Jabbok (1. Mo 32,34f). - Wie wenig zeigt unser Gebet doch diesen Kampfcharakter, wie wenig sind wir so rechte Ringer in dem Gebet! Wir haben unser Gebet weithin zum Gemeinplatz frommen, satten Befriedigtseins gemacht. Sicher gibt es hier keine Ausschließlichkeit: Gebet ist auch Frieden, Ausruhen bei Gott, Liegen an der Brust des Heilandes. Aber unser Gebetsleben muss auch etwas von diesem Kämpferischen besitzen, da der Mensch mit seinem Gott ringt, da er mit Jakob zu sagen sich erdreistet: "ich lasse dich nicht, Du segnest mich denn!" .....

b) Gebet ist eine Waffe
... Hier sind die Wurzeln deiner Kraft, du Gemeinde des Herrn! Eine Waffe, die du selten gebrauchst, wird stumpf! Brauch diese Waffe des Gebets, und dein Kampf wird siegreich sein!
... Siehe 2. Mo 17, 8ff ...

adjutante antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948

da ist einiges angesprochen...

Nachher fahre ich weg und bin morgen abend erst wieder zurück... also es dauert etwas, bis ich wieder zum Antworten am Rechner bin.

deborah71 antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2583

Alles Liebe und Gute dir ...

adjutante antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948

Danke 😊 bis denne....

deborah71 antworten


Turmfalke1
Beiträge : 4121

Sehr interessante Gedanken.
Für mich wäre das "indem" insofern nachvollziehbar, dass ich mich durch das Gebet dafür öffne, das Schwert des Geistes wirklich im Sinne Jesu und Seiner Vollmacht zu führen.
1. Jesus kann mir aufzeigen, von welcher Seite wirkliche Gefahr droht, dass ich nicht mit dem Schwert in die Luft streiche und versuche, irgendwelche Schattenbilder zu durchteilen, während der Feind von einer ganz anderen Seite heranschleicht. Mir steht dabei gerade das Wort "Fata Morgana" vor der Seele und dass der Satan ein Lügner und Trickser ist. Auch "Vorspiegelung" falscher Tatsachen könnte hier eine Rolle spielen. Den richtigen "Durchblick" hat Jesus.
2. Jesus kann mir aufzeigen, welcher Feind mich gerade bedroht, so dass ich entsprechend reagieren kann, nicht dass Satan eine Gefahr vor mir aufbauscht, die gar nicht echt ist - und ich den wirklichen Feind gar nicht erkenne, Ablenkungsmanöver sozusagen.
3. Jesus gibt mir das gerade benötige Bibelwort, welches als Schwert im entsprechenden Fall brauchbar ist.
4. Durch Gebet erhalte ich die nötige Vollmacht zum Kampf, indem Jesus ihn durch mich führt.
Nur mal so paar Gedanken ...

turmfalke1 antworten
1 Antwort
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22948

Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema.

Mit dieser bildlichen Erklärung kann ich gut reingehen .in weitere Gedanken...

Fata Morgana vs Durchblick > Unterscheidung und Ziel erfassen

Dia....Licht durch die Strukturen werfen, dass sie erkennbar werden

Psalm 43 ganz und besonders dieser Vers:
3 Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten ......

😊

deborah71 antworten
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