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ich muss bei Null beginnen

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

und könnte Hilfe gebrauchen beim Recherchieren.

Ich hab mir in den letzten Jahren zu wenig Zeit genommen für die Bibel, in die Gemeinde ging ich gar nicht mehr ( Lockdown usw )

Jetzt bin ich am 1.Mai auch noch umgezogen und müsste eine neue Gemeinde finden, aber fühle mich gar nicht dazu bereit, so vieles in mir hat sich verwässert, oder wie ich das ausdrücken soll.

Oft hab ich einfach übernommen was gepredigt wurde, das will ich nicht mehr, ich möchte mich selber auf die Suche machen und muss am Anfang beginnen woher die biblischen Schriften kommen, denn ich habe mein Vertrauen in die Prediger verloren, so vieles empfand ich nur noch als Manipulation.

Jetzt weis ich grad nicht weiter, wo soll ich suchen um nicht einfach wieder im selben Fahrwasser zu schwimmen.

Ich fühle eine so grosse Sehnsucht nach Jesus und seinem Weg, seiner Wahrheit, ich möchte verstehen und weis nicht viel, ausser, dass ich es so wie es jetzt ist, nicht mehr will.

Für ein paar Impulse, Links, Tipps, wäre ich sehr dankbar.

Ich zweifle nicht an Jesus Christus, aber an all den Übersetzungen und Auslegungen, an Predigern und Glaubensgeschwistern.

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275 Antworten
Jimmy
 Jimmy
Beiträge : 167

Podcasts
Hallo Andyra,

Veröffentlicht von: @andyra

Ich zweifle nicht an Jesus Christus, aber an all den Übersetzungen und Auslegungen, an Predigern und Glaubensgeschwistern.

Wenn du dich informieren willst - da gibt es natürlich eine Legion von Büchern.

Ich mag gerade auf die folgenden Podcasts (man findet alles schnell bei Google) hinweisen, die doch eine Reihen von Faktenwissen bieten:
1. "begründet glauben" vom Instituti für Glauben und Wissenschaft der SMD, mit verschiedenen Themen zu Glauben und (Natur-) Wissenschaft.
2. "glaubendenken", das von Roland Werner geleitet wird. Dort findet man u. a. mehrteilige Serien zur Entstehung der Bibel und der Übersetzungen ("Von Mose zum Mond") oder zur groben Entwicklung der Kirchengeschichte.
3. auch bei Johannes Hartl finden sich kenntnisreiche Vorträge. Man mag von ihm halten, was man will, aber er weiß viel. Er ist auch kein Fundamentalist. Dass manchmal seine röm. kath. Identität durchschimmert stört dabei am wenigsten.

So viel erst mal.

Gruß, Jimmy

jimmy antworten
10 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @jimmy

Roland Werner geleitet wird. Dort findet man u. a. mehrteilige Serien zur Entstehung der Bibel

ich hab es nicht gefunden, kannst du mir den Link angeben wo es um das Thema:" Entstehung der Bibel" geht, denn da muss ich beginnen, wenn ich der Bibel nicht vertraue hilft mir alles nichts.

Anonymous antworten
Jimmy
 Jimmy
(@jimmy)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 167

Hallo,
anbei der erste Teil der Reihe "Von Mose zum Mond" auf youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=cf2FPCKWYG4

Gruss, Jimmy

jimmy antworten
Suminoto
(@suminoto)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 39

Wie und warum es zur Bibel kam.

Veröffentlicht von: @andyra

... wo es um das Thema:" Entstehung der Bibel" geht, denn da muss ich beginnen ...

Der eigentliche Erfinder dessen, was man heute die Bibel nennt, war Marcion, der nach Jesu Tod anfangs einige Jahre in der frühchristlichen Gemeinde zu Rom wirkte, bis man ihn dort empört davonjagte. Marion war der Erste, der aus einer Sammlung christlicher Schriftrollen eine Auswahl traf, und diese dann zu einem einzigen Buch zusammenstellte. Durch diese Zusammenfassung wurde Marcion zum Erfinder des Neuen Testaments. Marion war auch der Schöpfer des Wortes “Evangelium“. Wohlgemerkt, ein Verachteter und Ausgestoßener war es, der einzelne Schriftrollen zu einem Kanon zusammenfasste und auf diese Weise das Neue Testament geschaffen hatte.

Die spätere Behauptung der frühkatholoschen Kirche, Marcion hätte das Neue Testament nicht geschaffen, sondern lediglich bestätigt, hat nichts für sich, weil ein später von der Kirche zusammengestellter Kanon es nicht nötig haben kann, ausgerechnet durch einen zuvor aus ihren eigenen Reihen Verstoßenen bestätigt zu werden. Erst nachdem die Kirche bemerkte, welchen durchschlagenden Erfolg Marcion hatte, und wie sogar viele kirchliche Würdenträger zu Marcion überliefen, und dadurch die Existenz der Frühkirche bedroht wurde, ist die Kirche tätig geworden, und hat die Bibel Marcions erweitert, und nach und nach so gestaltet, wie wir sie heutzutage kennen.

Obwohl das genaue Werden der Bibel von einem undurchdringlichen Dunkel umgeben ist, welches bis heute noch nicht so recht erhellt werden konnte, kann niemand bestreiten, dass die ursprüngliche Idee dazu von Marcion stammt, der sich gerade dadurch als ein Denker von Bedeutung empfohlen hatte. Die Gestalt des Marcion taucht immer wieder in der Geschichte auf, und hinterlässt eine Spur von unheimlicher Faszination.

Marion wurde von kirchlichen Würdenträgern mit unverhohlenem Hass verfolgt. Man schleuderte ihm Worte entgegen, wie "Erstgeborener des Satans" , "Mund der Gottlosigkeit" , "des Teufels Sprachrohr" , und so weiter. Kein Wort der Verabscheuung war den Kirchenvätern zu scharf für Marcion. Aus dieser rigorosen Bekämpfung geht die ungewöhnliche Bedeutung dieses Mannes hervor. Kleineren Geistern wird in der Regel keine so heftige Befehdung zuteil.

Die Botschaft Marinos war, dass der Allmächtige nicht straft, und dass jener Gott, der auf dem Berge Sinai die zehn Gebote gegeben hatte, nicht Derjenige sein kann, den Jesus Vater nannte. Es zeugt für das feine Empfinden Marcions, die Spannung zwischen Liebe und Gerechtigkeit bemerkt zu haben und dass Jesus einen anderen, einen liebenswürdigen und sanftmütigen Gott verkündete, der den Bösen vornehm begegnet und die Sonne auch über Ungerechte scheinen lässt.

Marcion steht im Halbdunkel der christlichen Frühgeschichte, aus der er wie ein ferngelegenes Gebirgsmassiv herausragt. Das Wetterleuchten, welches seine abgrundtiefe Gedankenwelt darstellt, ist für die Neuzeit wieder in deutlich wahrnehmbarer Weise in Erscheinung getreten. Die verzehrende Glut der Logik Marcions kreiste beständig um das Heilige und hat heutzutage neue Aktualität gewonnen. Seine Gedanken greifen immer wieder in Abläufe ein, unterbrechen, biegen ab, und vermögen alles wie ein Erdbeben aus den Fugen zu heben, und dermaßen zu erschüttern, dass ein Richtungswechsel nicht mehr umgangen werden kann.

Marcion hatte die Kirchenchristen an Frömmigkeit weit übertroffen. Von seinem Leben sind fast alle Details unbekannt, und es ist auch nicht möglich seinen Werdegang zu analysieren. Er stammte aus einer Hafenstadt am Schwarzen Meer, und alles was man von ihm weiss, stammt aus der Feder seiner Todfeinde. Fest steht aber, dass Marcion bis in den innersten Kern der Christenlehre vorgedrungen war und erlebnismäßig überwältigt und über das Göttliche in verstummendes Staunen verfallen war.

Alle religiösen Organisationen werden früher oder später lernen müssen, total umzudenken. Dies werden sie müssen, denn sie werden es sich eines Tages nicht mehr länger leisten können zu sagen: "Gott straft". Selbst wenn dies tausendmal geschrieben steht, ist es dennoch völlig unzutreffend. Der Allerhöchste hat noch nie gestraft und wird es auch niemals tun, weil er gütig zu den Undankbaren und zu den Bösen ist. (Lukas 6:35)

Jahrtausendelang wurde der Allerhöchste irrtümlicherweise in ein falsches Licht gestellt, indem man von Ihm sagte, Er wäre ein Richter, der die Guten belohnen und die Bösen bestrafen würde, sozusagen Wohltäter und Übeltäter gleichermaßen. Man darf den Schreibern zugute halten, dass sie es nicht besser wussten. Marcions Kritik gipfelt in dem Nachweis, dass der alttestamentliche Gott ein Erreger von Kriegen ist. Er hat den Gesetzgeber des mosaischen Gesetzes als unbarmherzig und kleinlich bezeichnet, als aggressiv in seinen Worten und als boshaft in seinen Taten, das heißt, als einen Gegner und Bekämpfer von Menschen.

Der Grundgedanke Marcions beinhaltet die Gegenüberstellung von zwei Göttern, nämlich einerseits eines strafenden Gottes, dem Satan, und andererseits eines vornehmen Gottes, dem er den Namen "Der Fremde" gab. Marcion machte einen Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Evangelium. Mit der Herausstellung dieser Gegensächlichkeit wurde damals schon eine Frage aufgeworfen, die bis in unsere Tage hinein immer noch nicht zuende diskutiert ist.

Es handelt sich hier um zwei sich gegenüberstehende Wirklichkeiten. Es handelt sich jedoch um eine viel feiner beschaffene Gegenüberstellung, als die Gegenüberstellung von Gut und Böse. Es handelt sich nämlich um die Unverträglichkeit von erbarmender Liebe mit strafender Gerechtigkeit.

suminoto antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22998

In deinem Text entdecke ich mehrfach Widersprüchliches in diesem Stil:

Man weiß nichts von Marcion, deswegen weiß man xy ganz genau (obwohl man es nicht weiß).

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21586
Veröffentlicht von: @suminoto

Der eigentliche Erfinder dessen, was man heute die Bibel nennt, war Marcion, der nach Jesu Tod anfangs einige Jahre in der frühchristlichen Gemeinde zu Rom wirkte, bis man ihn dort empört davonjagte.

Nein, das kann man so wohl kaum sagen... denn wie du selber schreibst wurde seine Lehre, die viele gnostische Elemente enthielt, im Christentum verworfen. Sein Einfluss liegt im wesentlichen darin begründet, dass seine Aussagen zu einer Auseinandersetzung darüber führte, was das Christentum überhaupt ausmachen sollte - dieser Prozess war zu seinen Lebzeiten noch lange nicht abgeschlossen.

Und dass man keine genauen Angaben zu seiner Person machen kann hat ja auch Deborah bereits angemerkt... es existieren praktisch nur die Aussagen seiner Gegner.

Seine Lehre, die auf dem klaren Widerspruch von AT und NT basiert, ist zwar nachvollziehbar... aber er ignoriert dabei, dass sich Jesus der Überlieferung nach eindeutig auf den Gott des AT bezieht und auf keinen "neuen Gott" oder "anderen Gott".

Ich weise ja selber immer wieder auf Widersprüche und Ungereimtheiten im Christentum hin... aber bei den Gnostikern sind die Widersprüche eher noch größer.

lucan-7 antworten
Suminoto
(@suminoto)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 39
Veröffentlicht von: @lucan-7

Seine Lehre, die auf dem klaren Widerspruch von AT und NT basiert, ist zwar nachvollziehbar... aber er ignoriert dabei, dass sich Jesus der Überlieferung nach eindeutig auf den Gott des AT bezieht und auf keinen "neuen Gott" oder "anderen Gott".

Als die Juden zu Jesus sagten, dass sie Kinder Abrahams wären, sagte Jesus ihnen unmissverständlich: “Euer Vater ist der Teufel“. Der geistige Vater der Menschheit ist seit dem Auszug aus dem Garten Eden in der Tat der Teufel. Jesus liebte es gelegentlich aus den alten Schriften zu zitieren, was deswegen jedoch keineswegs als Bekenntnis zu Moses aufzufassen ist. Das wiederholte “...Ich aber sage euch...“ in der Bergpredigt legt davon ein überdeutliches Zeugnis ab.

Bei seinem Amtsantritt zitierte Jesus eine Stelle aus dem Buch Jesaja, ein Anknüpfungspunkt dafür, dass nunmehr die Zeit gekommen sei, den Gefangenen die Befreiung anzukündigen. Jesus verkündete damit den Zweck seiner Erlösungs-Mission, nämlich das Zerbrechen der Ketten der gefangenen Menschheit, nicht mehr und nicht weniger. Da war weder von einer Funktion als Priester noch von einem Opfer die Rede.

suminoto antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21586

Wenn du dir willkürlich Stellen aus der Bibel heraussuchst und alles andere ignorierst lässt sich damit praktisch jede beliebige Lehre konstruieren.

Dann kann man's aber auch gleich bleiben lassen...

lucan-7 antworten
Jimmy
 Jimmy
(@jimmy)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 167

Danke Lukan,

Ich hätte nicht besser antworten können.
Gruß Jimmy

jimmy antworten
Suminoto
(@suminoto)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 39

Das Wesen der Gnosis

Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich weise ja selber immer wieder auf Widersprüche und Ungereimtheiten im Christentum hin... aber bei den Gnostikern sind die Widersprüche eher noch größer.

Die Gnosis ist so alt wie die Menschheit, und eine Fundgrube für Leute, die sich über den Sinn des Lebens ernsthafte Gedanken machen. Gnosis besteht heute noch genauso wie zu Urzeiten, und ist nach wie vor ein Aufnahmeforum für verkanntes Wissen. Gnostiker waren schon immer Leute, die mit einer fast alles umwerfenden Weltanschauung zu überraschen vermochten. Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Denkfähigkeit werden sie irrtümlicherweise als weltfremd bezeichnet.

Diese Ausgestoßenen aller Zeiten und Religionen bilden ein Sammelbecken welches unter dem Begriff "Gnosis" in die Geschichte eingegangen ist. Die Gnosis besitzt die Ablagerungen aller ausgestorbenen und untergegangenen religiösen Denkweisen. Nur zum Teil kann gnostisches Wissen mit dem Verstand in Zusammenhang gebracht werden. Gnostiker folgen nicht nur einer geradlinigen Logik, sondern gleichzeitig auch noch einer beweglichen Logik, deren Inhalt nur mit Bildern umschrieben, und durch Gleichnisse veranschaulicht werden kann.

Gnostiker waren die ersten, die auch Frauen priesterliche Funktionen und Mitsprache ermöglichten. Ihr Verachten von traditionellen Gebräuchen, Berechtigungen und Unterwürfigkeitsritualen ist ein Erkennungsmerkmal dieser als "Ketzer" beschimpften Leute. Gnostiker interessieren sich für visionäres Wissen, welches innerlich zu ergreifen vermag, und durch Argumente nicht erschüttert werden kann.

Von der gnostischen Bewegung hatte die Menschheit schon immer eine völlig unzutreffende Vorstellung. Gnostiker sind Menschen mit Sinn für das Heilige, die in allerhöchste Höhen hinauf zu steigen wünschen. Im Vergleich zu akademischer Gelehrsamkeit bemüht der Gnostiker sich um ein weitergehendes Wissen, welches gezielt zum Wesentlichen vordringt. Bedauerlicherweise gibt es unter Gnostikern ebenso Nieten, wie unter Politikern, Theologen, Philosophen und Priestern.

Das gnostische Zeitalter ist noch nicht abgelaufen. Die Gelehrsamkeit moderner Wissenschaft stellt nur einen schwachen Abglanz von gnostischem Wissen dar, welches außer akademischem Wissen auch noch metaphysisches Wissen beinhaltet, das heißt ein sicheres Begreifen des Unsichtbaren. Als Freunde der Wahrheit vertreten Gnostiker eine Weltanschauung, die gegen den Strom schwimmt, woraus sich auch ihre entschiedene Ablehnung gegenüber festen Systemen erklären lässt, egal ob es sich dabei um religiöse, politische, philosophische, wissenschaftliche oder andere Systeme handelt.

Nach gnostischer Auffassung ist die Menschheit in einen goldenen Käfig eingesperrt, aus welchem zu entkommen von einer unsichtbaren teuflischen Macht verhindert werden soll. Überaus eindrucksvolle Ausführungen sind von den Gnostikern über die schreckliche Welt des Bösen schon immer gemacht worden, und sie haben dadurch bereits in früheren Jahrtausenden den modernen Pessimismus in seiner ganzen Tragik vorweggenommen. Es ist jedoch kein genüßliches Schildern von Düsterem, an welchem die Gnosis gefallen findet, denn die Gnostiker befinden sich im gleichen Boot, als ihre Mitmenschen.

Der Unterschied zwischen Gnostikern und dem Rest der Menschheit besteht darin, dass Gnostiker solange keine Ruhe geben, bis sie dafür gesorgt haben werden, dass die Tür des goldenen Käfigs aus den Angeln gehoben ist, und die Willigen den Weg aus der Finsternis heraus an das Licht gefunden haben.

Gnostiker sind keine Atheisten. Gnostiker verbanden mit ihrer Ablehnung der Welt niemals die Absicht der Gottesleugnung. Der Protest der Gnosis richtet sich nicht gegen den Sinn für das Heilige. Gnostiker waren die ersten, die das Problem des Bösen ernst genommen haben. Diese Leute waren dem Bösen gegenüber nicht so ratlos, wie der moderne Pessimismus es gegenwärtig ist, welcher sich mit Schwarzseherei und Polemik begnügt, und sich in spöttischer Satire gefällt. Gnostiker sind Leute mit Antworten.

Gnostische Tüchtigkeit kann man beobachten. Sie besteht in der Fähigkeit, unterscheiden zu können. Das gegenwärtig vorhandene Unterscheidungsvermögen bei den einzelnen Menschen kann man sich gar nicht groß genug vorstellen. Manche wirken in dieser Hinsicht wie Riesen, andere dagegen wie Zwerge.

Die Gnostiker versetzten die Menschen mit der Schilderung des Bösen niemals in einen Zustand der Ratlosigkeit. Sie kannten schon immer Wege, die aus der Trostlosigkeit herausführten. Die Gnosis ist eine ausgesprochene Erlösungs-Religiosität. Daraus ist zu ersehen, dass es diesen Leuten um etwas geht.

Gnostiker gehen nicht mit geschlossenen Augen an der Gestalt Jesu vorbei. Sie haben ihr einen Stammplatz in ihrem Denken eingeräumt. Obwohl die Gnosis älter als die Christenlehre ist, können Gnostiker als christliche Denker bezeichnet werden. Sie denken jedoch völlig anderes, als die Kirchenchristen.

Gnostiker tragen vor, dass Gott nicht straft, und dass Jehova nicht der Vater Jesu sein kann. Man benötigt die Fähigkeit, eigenständig denken zu können, um den alles umwerfenden Überlegungen der Gnostiker ohne inneres Zittern ins Auge schauen zu können. Die Gnosis widerspricht der zeitgenössischen Rechtsprechung ebenso, wie der biblischen Rechtsauffassung des jüngsten Gerichtes. Es ist keinesfalls eine spielerische Lust der Gnostiker, alles einfach nur anders sehen zu wollen, sondern eine gezielte Parteinahme für diejenigen, welche Ungunst und gerechte Strafe erfahren sollen. Gnosis ist nicht nur eine Fürsprache für Barmherzigkeit, sondern gleichzeitig auch noch ein Frühwarnsystem für Schieflachen.

suminoto antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21586

Na ja, wenn's dich begeistern kann...

Ich hatte mir mal extra ein Buch darüber gekauft, weil es mich interessiert hat... aber ich habe schon nach wenigen Seiten gemerkt dass es inhaltlich nicht wert ist, sich damit weiter zu befassen.

Ich sehe ja schon das "reguläre" Christentum kritisch... aber die Gnosis ist im Vergleich dazu wirklich völlig neben der Spur, da wirkt selbst die spätere christliche Kirche wie die Wiege der Rationalität...

lucan-7 antworten


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