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Können wir als entmystifizierte Kopfmenschen die Schöpfungsgeschichte überhaupt angemessen lesen?


GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 3747

Gestern habe ich auf YouTube einen Vortrag eines kanadischen Christen gehört, wo er die Evolutionstheorie generell in Frage stellte und sie als Machwerk des Bösen sah, das Christentum zu vernichten. Dazu dann noch die Zahlen derer, die eine Kirche besuchten in westlichen Nationen - ein Grafik mit einer linear abfallenden Geraden - heute ankommend bei vielleicht 10%, startend bei 80% irgendwann um 1900.

Er brachte Argumente, warum die aus Fossilien gezogenen Schlussfolgerungen quatsch sind und er forderte die Bibel wieder zum Maßstab von Wahrheit zu machen.

Wer mich kennt, weiß, dass ich als Biologe und Christ meinen Frieden mit der Sache gemacht habe - ich kann beides vereinbaren. 

Aber, ja, ich nehme die Schöpfungsgeschichte in der Bibel nicht wortwörtlich sondern nur als Hinweis auf die Herkunft der Schöpfung und Ablauf der Schöpfung. Nach diesem Prediger, einem Calvinisten übrigens, wäre ich damit vom Glauben abgefallen.

Und nun frage ich mich ernsthaft, ob der Schöpfungsbericht wirklich wie ein Sachbuch, wie eine die Realität 1:1 beschreibende Tatsachendokumentation zu lesen ist. Von den Wort steht sicher alles genau so da. Aber kommen wir mit den Schöpfungsgeschichten aus einer Kultur und einer Zeit, wo man solche Dinge wie ein Augenzeugenbericht lesen würde? Sind das nicht vielmehr Schöpfungsmythen, die so viel mehr enthalten als nur Sachinformation? Sind das nicht eigentlich Texte, die auch von uns handeln und unsere Beziehung zum Herrn?

Können verkopfte Menschen überhaupt solche Texte im Sinne ihrer Intention noch lesen? Und machen wir da nicht entscheidendes falsch, wenn wir diese Inhalte rein materialistisch und logisch als Tatsachenbeschreibungen nehmen?

Die Texte sind in einen Versmaß verfasst - wie Gedichte. Im hebräischen haben wir eine Zahlendimension und eine Eigenbedeutung der Buchstaben, die noch einmal eine ganz interessante Dimension aufmacht - grade in diesen ersten Abschnitten der Bibel. Vergewaltigt nicht derjenige, der diese Texte als reine Sachinformation liest, komplett? Wo ist da die Häresie?

Das mal nur als Gedanke, den ich mit Euch teilen möchte. Ich weiß, dass wir hier Menschen haben, die mehr zu der Sache sagen können als ich. Ich hoffe auf Euch! Wie liest man solche Texte richtig? Betend? Meditierend? Oft wiederholend und Eindrücke sammelnd?

Und, ja, ich habe diesen Thread auch deshalb gestartet, weil da eine Welle von kaltem Käse aus dem Westen rüberschwappt, der mit dem Anschein von Frömmigkeit Irrlehren in der Christenheit auffrischen möchte. Ich meine, dass es jetzt wichtig ist, einen festen Stand einzunehmen, wenn es darum geht, Dinge, die vor Jahrhunderten falsch gelaufen sind, nun wieder zum Status Quo zu machen.

 

Liebe Grüße

GoodFruit

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30 Antworten
Lucan-7
Beiträge : 25103

@goodfruit 

Dazu dann noch die Zahlen derer, die eine Kirche besuchten in westlichen Nationen - ein Grafik mit einer linear abfallenden Geraden - heute ankommend bei vielleicht 10%, startend bei 80% irgendwann um 1900.

Weil Jesus ja auch gepredigt hat, dass die Anzahl der Kirchenbesuche über den Glauben einer Nation entscheidet... aber gut, solche Leute leben eh in ihrer eigenen Welt. Die denken dann, dass es ein Ausdruck von Glauben ist, wenn das ganze Dorf in die Kirche rennt... und nicht von gesellschaftlicher Verpflichtung.

 

Gestern habe ich auf YouTube einen Vortrag eines kanadischen Christen gehört, wo er die Evolutionstheorie generell in Frage stellte und sie als Machwerk des Bösen sah, das Christentum zu vernichten.

Nun ja... wenn er unter "Christentum" das versteht, was er selber glaubt, dann hat er damit ja auch recht.

Nicht unbedingt mit dem "Machwerk des Bösen", denn Jesus stand ja immer für die Wahrheit ein... aber mit der "Vernichtung des Christentums", denn für seine Auslegung stellt die Wissenschaft natürlich eine ganz reale Gefahr dar.

lucan-7 antworten
2 Antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3747

@lucan-7 Nun, ich muss ehrlich sagen, dass auch mein Eindruck der war, dass in den ersten Jahren der Evolutionstheorie, diese sehr wohl auch promotet wurde, um den Christen die Schöpfung als Gottesbeweis zu nehmen.

Auf der einen Seite weiß ich als Christ, dass es in gewissem Rahmen Evolution gibt. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass das alles zufällig passiert sein sollte - d.h., ich glaube an einen Schöpfer.

Was die Schöpfungsgeschichte angeht, so halte ich diese für einen wunderschönen Schöpfungsmythos. Das ist etwas weit wertvolleres als ein schnöder Tatsachenbericht, denn es ist eine Offenbarung des Wesentlichen, der Ursachen, der Qualität, der Motivation Gottes und wie Gott die Rolle des Menschen in dieser Welt und die Beziehung zum Herrn sieht. Wir lernen, dass beide Pole der Sexualität eine Einheit geben und dass alles ohne die Einheit nichts ist.  Wir können da Gott mehr begegnen als in jedem Bericht, der um fachliche Korrektheit bemüht wäre.

Und ich glaube ganz ehrlich, dass ich mit meinem naturwissenschaftlich verschrobenen Hirn und Bewusstsein, diesen Schöpfungsmythos nicht auch nur annäherungsweise würdigen kann. Aber das ist mehr so ein Eindruck - und hier würde ich mir von Euch Rückmeldungen wünschen. Denn wenn dieser Schöpfungsmythos in einer Weise gelesen wird, die ihm nicht gerecht wird, glaube ich, dass das ein Missbrauch ist. Es werden so Konflikte geschaffen, die es gar nicht gibt oder geben sollte.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nicht glaube, dass die Evolutionstheorie die Menschen aus die Kirchen und Gemeinden getrieben hat. Ich habe vielmehr den Verdacht, dass die Entmystifizierung von Glaubensinhalten, was ja das Bemühen der Kirche war, mit der Wissenschaft mithalten zu können, zentrales Problem der Kirchen ist. Alles, wo es um die geistige Welt geht, um die Wunder Gottes, um Gottes wunderbaren Beistand in der Welt, ist meist theologisch weggenommen. Engel, Perspektiven von Ewigkeit und dergleichen mehr, finden sich meist nur in esoterischen Theorien oder fremden Religionen. Man hat das Christentum um zentrale Inhalte beraubt - und das waren nicht Feinde von außen, die das gemacht hätten, sondern es waren das um Erhalt der Kirche bemühte Menschen von innen - zum Teil auch, um maximale Kontrolle über das System "Kirche" zu erhalten und Gott keinen Spielraum zu lassen - was ja nicht kontrollierbar wäre, wenn es denn ernst gemeint ist.

 

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 25103

@goodfruit 

Nun, ich muss ehrlich sagen, dass auch mein Eindruck der war, dass in den ersten Jahren der Evolutionstheorie, diese sehr wohl auch promotet wurde, um den Christen die Schöpfung als Gottesbeweis zu nehmen.

Ein "Gottesbeweis" war das ohnehin nie. Und wenn es so verwendet wurde, dann dürfte es weniger um Glaubensinhalte als um politischen Einfluss gegangen sein. Und die Kirche wetterte, weil sie eben diesen Einfluss zu verlieren drohte, wenn sie sich unglaubwürdig machen würde.

lucan-7 antworten


Simba
 Simba
Beiträge : 243

@goodfruit das Wort zur Schöpfung und unseres Wissens darüber steht nicht in Genesis, sondern in Hiob: Wo warst du, als ich den Grund der Erde legte? Sprich, wenn du es weißt! usw (Hiob 38,4ff)

Das gilt für Christen und für alle anderen, auch für Wissenschaftler: es ist ein Geheimnis. Wir wissen gar nichts.

Die Wissenschaft macht Theorien unter Ausschluss von Gott (weil er keine wissenschaftliche Größe ist) und zieht unter Betrachtung der Natur Rückschlüsse auf den Verlauf. Die Parameter und Geräte sind auch von Menschen.

Die Schöpfung bleibt ein Geheimnis. Die Genesis will uns erzählen, dass Gott alles mit Ordnung und Struktur (kosmos) eingerichtet hat. Die Zahl dafür ist die 7, sie bedeutet Ganzheit, Ordnung, Vollständigkeit etc.

Diese Anfrage: Aber was ist dann wahr, wenn das nicht wortwörtlich wahr ist? Ist dann die Auferstehung Jesu auch nicht wahr?, ist irrtümlich, denn es sind unterschiedliche Texte in der Bibel, und das nimmt ihnen nichts an Wahrheit. Es geht nur darum, wie man das versteht.

Die Genesis, die Chroniken, die Psalmen, die Sprüche, die Evangelien, die Apokalypse... sind unterschiedliche Texte.

Wenn man schon sagt "sola scriptura", dann muss man gucken, was ist das für ein Text, den ich da vor mir habe. So meinte Luther nämlich sein "sola scriptura", und nicht so, wie manche Evangelikale das teilweise heute verwenden. 

simba antworten
20 Antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3747

@simba Wenn man schon sagt "sola scriptura", dann muss man gucken, was ist das für ein Text, den ich da vor mir habe. So meinte Luther nämlich sein "sola scriptura", und nicht so, wie manche Evangelikale das teilweise heute verwenden. 

Genau darum geht es doch. Die Evangelien sind für mich wie Augenzeugenberichte. Das ist für mich alles genauso passiert. Bei der Schöpfungsgeschichte bin ich in einer komplett anderen Literaturgattung und da wäre es falsch, das wie einen Augenzeugenbericht zu lesen.

goodfruit antworten
Simba
 Simba
(@simba)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 243

@goodfruit genau. Deshalb gar nicht in diese Debatte hineinnötigen lassen. Das passiert nämlich oft.

Lass sie streiten. 

simba antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3747

@simba

genau. Deshalb gar nicht in diese Debatte hineinnötigen lassen. Das passiert nämlich oft.

Lass sie streiten. 

Das kann man jetzt natürlich noch machen. Irgendwann aber werden die Kräfte, die jetzt in den USA Oberwasser bekommen, auch hier auftreten. Und die tun das dann nicht in dem Sinne: denk mal drüber nach, ob es sich nicht so verhält - nein, da bist Du dann die Bibel verachtender, abgefallener Christ, wenn Du ihnen nicht folgst. Da bist Du dann involviert, auch wenn Du das nicht willst. Das ist das eine.
 
Das Andere ist aber der Umstand, dass ich wirklich den Eindruck, habe, dass der Schöpfungsmythos dort ganz einfach falsch gelesen wird. Er wird mit Erwartungen verknüpft, die dieser nie erfüllen sollte und es werden Dimensionen des Berichts übersehen, die auch mir fehlen, weil die mystische Dimension des Glaubens verloren gegangen ist.
 
 
goodfruit antworten
Simba
 Simba
(@simba)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 243

@goodfruit bei manchen Christen bin ich das jetzt schon. Ja und? Es ist nicht meine Aufgabe, mich darum zu sorgen, und deine auch nicht, wenn ich dir das sagen darf.

Die Menschen und Geschwister, um die es wirklich geht, werden dich lieben und dir auch andere Ansichten verzeihen. Alles andere ist doch vollkommen egal. 

Und ob biblizistische Fundamentalisten in den USA oder hierzulande die Bibel falsch lesen, ist nicht wirklich meine Last, sondern es ist deren Last. 

simba antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3747

@simba Und ob biblizistische Fundamentalisten in den USA oder hierzulande die Bibel falsch lesen, ist nicht wirklich meine Last, sondern es ist deren Last. 

Das Problem ist doch, dass die Erfahrung zeigt, dass Dinge, die sich in den USA etablieren, wenig später hier auftauchen. Von daher ist es wichtig, sich einmal Gedanken darüber gemacht zu haben, die jetzt dort viral gehen.

Mein Gedanke dabei ist folgender: Wenn wir die Dinge gut durchdacht haben und einen festen biblischen Stand haben, dann ist die Gefahr relativ gering, dass diese Welle uns von unseren Standpunkten wegspült. Es ist das die Idee der Impfung dahinter. Wenn das Abwehrsystem vorbereitet ist, dann ist die Gefahr einer Infektion massiv reduziert.

Zum anderen ist die Entwicklung in den USA ja nur der Anlass, sich Gedanken zu machen. Die Frage finde ich aber auch ohne diesen Background wichtig genug, um diskutiert zu werden.

Wenn Dich der US-Bezug stört, dann ignoriere ihn einfach und stell Dir die Frage, ob wir von unserem Mindset überhaupt noch in der Lage sind, einen Schöpfungsmythos im Sinne des Verfassers richtig zu lesen. Und was braucht es, damit wir wieder in die Lage versetzt werden, Zugang zu dieser Literaturgattung zu bekommen.

goodfruit antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3206

@goodfruit 

Die Evangelien sind für mich wie Augenzeugenberichte.

Die Evangelien sind Jahrzehnte nach Jesus Tod entstanden. Ob die Erzählungen von Augenzeugen stammen ist uns unbekannt. Es könnten auch bereits zu Mythen gewandelte Erzählungen sein. Die Schreiber ordnen die verschiedene Ereignisse auf jeden Fall in verschiedene Reihenfolgen aneinander an. Vom Himmelfahrt haben wir gleich 4 vollkommen unterschiedliche Berichte, die kaum Gemeinsamkeiten aufweisen. Andere Erzählungen unterscheiden sich eher in Details.

 

lhoovpee antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@simba 

Du bist dann also auch der Meinung das die Erde auf Säulen steht

Hiob 9,6 Er erschüttert die Erde an ihrem Ort, / sodass ihre Säulen erzittern.

Und deiner Meinung nach steht auch der Himmel auf Säulen

Hiob 26,11 Die Säulen des Himmels erzittern, / sie erschrecken vor seinem Drohen.

Und du bist natürlich auch der Meinung, dass es eine riesige sprechende Wasserschlange gibt.

Hiob 40, 25 Kannst du den Leviatan am Haken ziehen und sein Maul mit einem Strick niederhalten? 26 Kannst du ihm ein Binsenseil an die Nase legen und mit einem Haken ihm die Backen durchbohren? 27 Meinst du, er wird dich lang um Gnade bitten oder dir süße Worte geben? 28 Meinst du, er wird einen Bund mit dir schließen, dass du ihn für immer zum Knecht bekommst?

Und du bist sicher auch der Meinung das die Weisheit, ein Haus gebaut hat und darin Schlachtet und Wein herstellt.

Sprüche 9,1 Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, / ihre sieben Säulen behauen.2 Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt / und schon ihren Tisch gedeckt.

arcangel antworten
Simba
 Simba
(@simba)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 243

@arcangel nein, der Meinung bin ich nicht. Wieso?

simba antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@simba 

Gut! Nur dann stellt sich die Frage, warum die eine Stelle aus ein und dem selben Text in Hiob einmal Wörtlich und einmal Sinnbildlich verstehst. Ist das nicht inkonsequenz?

arcangel antworten
Simba
 Simba
(@simba)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 243

@arcangel weil das vollkommen sinnvoll ist:

Gott sagt Hiob, wo er bei Grundlegung der Welt war, dass er Gottes Ratschluss und die Schöpfung nicht kennt, und beschreibt diese dann in Bildern.

Wie bereits gesagt: man muss schauen, was für einen Text habe ich vor mir.

Dass diese Beschreibung Bilder sind, ist ja ersichtlich. 

Das ist nicht inkonsequent, sondern sinnvoll. 

simba antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@simba 

Gott sagt Hiob, wo er bei Grundlegung der Welt war, dass er Gottes Ratschluss und die Schöpfung nicht kennt, und beschreibt diese dann in Bildern.

Soweit so gut, nur daraus dann diese Schlussfolgerung zu schliessen ist nicht zulässig

Das gilt für Christen und für alle anderen, auch für Wissenschaftler: es ist ein Geheimnis. Wir wissen gar nichts.

arcangel antworten
Simba
 Simba
(@simba)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 243

@arcangel doch, natürlich ist das zulässig. 

 

simba antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@simba 

also steht die Erde doch auf Säulen.

arcangel antworten
Simba
 Simba
(@simba)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 243

@arcangel nein, die Erde steht nicht auf Säulen.

Darf ich fragen, was dieser unnötige und unsinnige Wortwechsel soll? 

simba antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@simba 

Ich versuche zu verstehen wie du die Bibel behandelst. Auf der einen Seite akzeptierst du das eine Bibelstelle, ein blosses Sinnbild ist und nicht die Realität beschreibt (die Erde steht nicht auf Säulen) um dann im gleichen Atemzug, zu behaupten dass ein anderes Sinnbild aus dem gleichen Text eine immerwährende universelle Wahrheit beschreibt (der Mensch kann nicht wissen wie die Welt enstanden ist).

Die Rede von Gott in Hiob, sagt aus, das Hiob im vergleich zu Gott nimand ist, nichts weis und nichts kann, keine Macht hat und absolut unwichtig und vergänglich ist, darauf laufen alle diese Bilder hinaus - aber alles im bezug zu Gott.

Was diese Ansprache Gottes aber nicht aussagt, ist was ein Mensch tun, lernen oder erkennen kann.

Was du nun mit einem Satz wie diesem hier machst.

Das gilt für Christen und für alle anderen, auch für Wissenschaftler: es ist ein Geheimnis. Wir wissen gar nichts.

Du missbrauchst das Wort Gottes um etwas auszusagen was der Text selber garnicht hergibt. Du machst das, was so viele Christen immer und immer wieder machen, sie nehmen einen Bibeltext und missbrauchen diesen um das Auszusagen was ihrer Meinung nach richtig ist, ganz unabhänig davon ob der Text das nun auch sagt oder nicht. Die Rede Gottes in Hiob sagt nichts darüber aus was Wissenschaftler über den Anfang der Erde in erfahrung bringen können oder nicht.

arcangel antworten
Simba
 Simba
(@simba)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 243

@arcangel natürlich darf man das erforschen. Der Text ist aber bei aller Forschung eine gute Mahnung, dass die Schöpfung immer ein Geheimnis bleibt.

Mehr habe ich nicht gesagt. Ich verbiete Wissenschaftlern nicht zu forschen. Könnte ich auch gar nicht. Also komm mal runter. 

simba antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 8 Monaten

Beiträge : 1413
Veröffentlicht von: @arcangel

@simba 

Gut! Nur dann stellt sich die Frage, warum die eine Stelle aus ein und dem selben Text in Hiob einmal Wörtlich und einmal Sinnbildlich verstehst.
Ist das nicht inkonsequenz?

Nein, ist es nicht. 

Die Kernaussage ist, dass der Mensch nicht dabei war, als Gott die Erde schuf. 

chai antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@chai 

Ja damit habe ich auch kein problem sondern mit dem zweiten Teil

Das gilt für Christen und für alle anderen, auch für Wissenschaftler: es ist ein Geheimnis. Wir wissen gar nichts.

arcangel antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 3206

@arcangel 

Weiß du etwa wie das Universum, die ersten Einzeller, die ersten Lebewesen mitsamt dem gesamten Stammbau bis zu den heutigen Spezies entstanden sind? Dann solltest du schnell darüber ein Paper schreiben und in ein entsprechenden Fachmagazin veröffentlichen, satt die Erkenntnisse für dich zu behalten.

lhoovpee antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@lhoovpee 

Hallo Pee

Zwischen "Wir wissen gar nichts." und "Wir wissen nur wenig" ist ein riesen Unterschied.

Chai's statment impliziert, dass wir garnichts wissen können.

arcangel antworten
Arcangel
Beiträge : 5192

@goodfruit 

 

Ich teile deine haltung zur Urgeschichte und den Schöpfungsbericht

Sind das nicht vielmehr Schöpfungsmythen, die so viel mehr enthalten als nur Sachinformation?

Definiv, und wer diese Berichte lediglich als Beschreibung von Geschehnissen versteht, verpasst ganz ganz viel spannendes.

Können verkopfte Menschen überhaupt solche Texte im Sinne ihrer Intention noch lesen?

Ja können wir, da wir heute viel literatur aus der damaligen Zeit haben, etwas das Theologen von 80 Jahren noch nicht zur verfügung stand.

Und machen wir da nicht entscheidendes falsch, wenn wir diese Inhalte rein materialistisch und logisch als Tatsachenbeschreibungen nehmen?

Absolut und unmisservständlich 100prozentig JA. Weil damit die eingentliche vom Autor gewollten inhalte vollkommen verlohren gehen. Wie man den Schöpfungsbericht im orginalen Kontext richtergeweise verstehen sollte, dazu kann ich dir dieses Buch empfelen, Supernatural.

Vergewaltigt nicht derjenige, der diese Texte als reine Sachinformation liest, komplett?

Ich glaube nicht das da jemand den Text vergewalltigt, aber wer den Text als Tatsachenbeschrieb liest, nimmt weder die Bibel ernst noch versteht sojemand wie diese alten Texte in der Bibel gemeint sind.

 

Damit wir die Bibel richtig verstehen und all die missinterpretationen von früher vermeiden können ist es wichtig, dass wir die übernatürliche Sicht, welche die Autoren der Bibel hatten, wieder entdecken und verstehen wie die Texte ursprünglich verstanden wurden.

Sonnst kochen wir wieder unser eigenes Süppchen und interpretieren wild drauf los, so wie es uns gerade in den Kram passt.

arcangel antworten


BePe0905
Beiträge : 112

@goodfruit 

und er forderte die Bibel wieder zum Maßstab von Wahrheit zu machen.

Für mich (wie für viele andere Christen) IST die Bibel der Maßstab für Wahrheit.

Allerdings nicht für irgendwelche historische oder naturgesetzliche Wahrheiten,
da informieren uns Biologie-, Astronomie-, Geologie- und Geschichtsbücher als kompetentere Quellen sachlicher und genauer. 

Aber es wird immer Menschen geben, deren persönliches Sicherheits- und Selbstwertgefühl so stark von weltanschaulichen und religiösen Prägungen abhängt, dass sie sich berufen fühlen, ihr persönliches Weltbild gegen alle Angriffe zu verteidigen. 

 

 

 

 

bepe0905 antworten
4 Antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 4972

@bepe0905 die Bibel der Maßstab für Wahrheit.

Was ist Wahrheit?

jack-black antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@jack-black 

Was ist Wahrheit

Nicht was sondern Wer.

arcangel antworten
BePe0905
(@bepe0905)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 112

@jack-black dazu genügt meinerseits das Glaubensbekenntnis

bepe0905 antworten
Goldapfel
(@ga2)
Beigetreten : Vor 4 Monaten

Beiträge : 574

@bepe0905 

Das Glaubensbekenntnis mag ich gerne und das ist etwas, was mir in freien Gemeinden fehlt, ebenso wie das Sündenbekenntnis und weitere Teile der Liturgie. Nicht immer, aber manchmal. 

ga2 antworten
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