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Lk 23,12: Herodes Antipas und Pontius Pilatus werden Freunde


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Themenstarter
Beiträge : 17470

Ihr Lieben,

heute Morgen gelesen (aus Lk 23,6-12):

6 Als aber Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch aus Galiläa wäre. 7 Und als er vernahm, dass er unter die Herrschaft des Herodes gehörte, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war. 8 Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen. 9 Und er fragte ihn mancherlei. Er antwortete ihm aber nichts. 10 Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn hart. 11 Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Gewand an und sandte ihn zurück zu Pilatus. 12 An diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander feind.

Wie sind sie so plötzlich aus Feinden zu Freunden geworden?

Viel Freude beim Diskutieren 😊 !

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

Antwort
19 Antworten
Eldarion
Beiträge : 526

Warum waren sie vorher Feinde?
Herodes war ein Provinzkönig von Roms Gnaden. Pilatus war römischer Statthalter. Also dürfte Herodes vor dieser Angelegenheit Pilatus als eine Art Vorgesetzten betrachtet haben.
Mit so einem kann man sich ja mal gutstellen 😊

eldarion antworten
5 Antworten
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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @eldarion

Warum waren sie vorher Feinde?

Ich kann mir denken - wie es bei Machtmenschen so ist -, daß Herodes Antipas den Pontius Pilatus nur widerwillig im Land duldete. Sein Vater (Herodes der Große) war ja noch König eines riesigen Gebiets, das nach seinem Tod aufgeteilt wurde. Herodes Antipas war dann nur noch "Tetrarch" (Vierfürst) oder wie Du es nennst: "Provinzkönig". Obwohl "König" damals sicher viel höher geschätzt wurde als Titel. Von einem Pontius Pilatus wurde er sehr wahrscheinlich auch mit Nichtbeachtung bedacht: "Nur ein jüdisch-samaritanischer Provinzhäuptling..."

Ich nehme auch an, Jesus war Pilatus einfach unliebsam und unwert in der Sache. Nichts, womit ein römischer Statthalter sich abgeben müßte. "Jesus ist ein Galiläer, also muß Herodes sich kümmern", das sagte er vermutlich nur, um das Ärgernis billig loszuwerden. In Lk 13,1 hat die Herkunft der Galiläer den Pilatus jedenfalls nicht davon abgehalten, stracks vom Leder zu ziehen und sie umzubringen:

Es waren aber zu der Zeit einige da, die berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte.

Veröffentlicht von: @eldarion

Also dürfte Herodes vor dieser Angelegenheit Pilatus als eine Art Vorgesetzten betrachtet haben.
Mit so einem kann man sich ja mal gutstellen 😊

Sicher menschlich aus Herodes' Sicht. Aber inwiefern sollte die Rücksendung Jesu zu Pilatus Freundschaft zu Herodes bewirkt haben? Pilatus wollte ihn doch an Herodes loswerden...

Ich schätze, da ist eine tiefere Aussage. Feinde werden wegen Jesus zu Freunden. Allerdings gottlose Freunde. Aber warum?

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Eldarion
(@eldarion)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 526

Ob das mit dem "Freunde werden" so wörtlich zu nehmen ist?
Herodes wollte Jesus sicherlich loswerden. Er war sowohl lästig, als auch ( aus seiner Sicht) uninteressant. Vielleicht saßen ihm auch schon die religiösen Oberhäupter im Nacken, die Jesus erst recht loswerden wollten. Da er nur über begrenzte Machtbefugnisse verfügte, konnte er Jesus nicht mal eben so hinrichten.
Also hat Pilatus ihm einen Gefallen getan. Als Vertreter Roms wollte Pilatus vor allem Ruhe in der an sich zur Unruhe neigenden Provinz haben. Somit war es eine Win-Win-Situation.
Für Außenstehende sah es sicher so aus, als wenn zwei skrupellose Machtmenschen sich in Freundschaft verbunden haben.

eldarion antworten
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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @eldarion

Ob das mit dem "Freunde werden" so wörtlich zu nehmen ist?

Du meinst so eher nach dem Motto "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich"?

Veröffentlicht von: @eldarion

Herodes wollte Jesus sicherlich loswerden.

Liest sicher eher, als wollte er von Jesus gut unterhalten werden. Den Gefallen tat ihm Jesus aber nicht, was ihn sicher enttäuschte. Aber nach Hinrichtung riecht Jesu Auftritt bei Herodes noch nicht. Herodes hatte ja nur Spott für den vermeintlichen Schaumschläger.

Veröffentlicht von: @eldarion

Also hat Pilatus ihm einen Gefallen getan.

Hm, Pilatus steht Jesus ja eher nachdenklich und wohlwollend gegenüber. Er hat sich mit der Person schon beschäftigt.

Veröffentlicht von: @eldarion

Somit war es eine Win-Win-Situation.

Zu dem Schluß wird er gekommen sein: "Besser für alle".

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Eldarion
(@eldarion)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 526
Veröffentlicht von: @plueschmors

Du meinst so eher nach dem Motto "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich"?

Kann man so sehen 😊
Vor allem meinte ich, dass es für Außenstehende so ausgesehen haben könnte, als ob die beiden in Freundschaft verbunden waren. Wer auch immer die Formulierung so übernommen hat, war sicher nicht mit Pilatus oder Herodes persönlich bekannt.

Veröffentlicht von: @plueschmors

Hm, Pilatus steht Jesus ja eher nachdenklich und wohlwollend gegenüber. Er hat sich mit der Person schon beschäftigt.

Ja, er konnte keine Schuld erkennen. Also - wenn schon unschuldig - kann man ihn ja noch kurz halb tot schlagen lassen.
Später hat er ihn dann doch hinrichten lassen.
Da will ich nicht wisssen, was er mit Leuten machte, die er nicht wohlwollend betrachtete..

Laut wikipedia gibt es zumindest Legenden, die von einer juristischen Verfolgung von Pilatus in späteren Jahren berichten. Wegen Betrug, Grausamkeit und Hinrichtungen ohne Verhandlung.
Obs stimmt, weiß man wohl nicht so genau.

eldarion antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Laut wikipedia gibt es zumindest Legenden, die von einer juristischen Verfolgung von Pilatus in späteren Jahren berichten. Wegen Betrug, Grausamkeit und Hinrichtungen ohne Verhandlung.
Obs stimmt, weiß man wohl nicht so genau.

Würde aber passen.

ungehorsam antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hmmh, wegen gemeinsamer Interessen?

Warum ist Schröder mit Putin befreundet? Geld? Mädchen...Sex....? Weiß man nicht.

M.

Anonymous antworten
9 Antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @meriadoc

Weiß man nicht.

Ich denke, wenn es in einem Evangelium steht, dann hat es auch immer etwas Wichtiges auszusagen.

Hier vielleicht, daß selbst erbitterte Feinde in der Sache gegen Jesus zusammenfinden? In weltlichen Dingen uneins, aber wenn es gegen Jesus geht, sind sie eines Sinnes:

Warum toben die Völker und murren die Nationen so vergeblich? Die Könige der Erde lehnen sich auf, / und die Herren halten Rat miteinander wider den HERRN und seinen Gesalbten: »Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!« Aber der im Himmel wohnt, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer.

Früher, als ich mich noch in weltlichen Foren herumtrieb, gab´s auch viel Mißgunst unter den Usern. Die gegen den, der gegen jenen... Aber nur einmal den Namen "Jesus" erwähnt, schon wurden alle miteinander zu Wölfen und die Hatz war eröffnet. Wie wurde der Herr da so einmütig verspottet, verlacht und verhöhnt.

Ein gemeinsames Feindbild schafft anscheinend oft mehr Freundschaft als gewöhnliche Sympathie.

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Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Das klingt plausibel. Da hast du doch schon selbst eine Antwort gefunden.

ungehorsam antworten
Resah
 Resah
(@resah)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 942
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Das klingt plausibel. Da hast du doch schon selbst eine Antwort gefunden.

warum findet nun Freundschaft statt?

Nachtrag vom 06.09.2020 2305
ist der Feind der Feind denn auch immer automatisch dein Freund?

Nachtrag vom 06.09.2020 2337
der Feind deiner FEINDE

resah antworten
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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Das klingt plausibel. Da hast du doch schon selbst eine Antwort gefunden.

Nur Gedanken auf dem Wege, nichts Endgültiges. Ich denke noch über Pilatus nach. Er wollte Jesus doch freigeben, sah ihn unschuldig, behandelte ihn wohlwollend...

Hat ihn dann die Macht korrumpiert? "Herodes schickt ihn zurück? Naja, was soll´s. Noch ein weiterer Jude am Kreuz. Na und?"

Und sich dann wieder dem Machtbereich zugewendet. Eine Krähe unter Krähen.

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Resah
 Resah
(@resah)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 942

Freund der Welt

Veröffentlicht von: @plueschmors

Früher, als ich mich noch in weltlichen Foren herumtrieb, gab´s auch viel Mißgunst unter den Usern. Die gegen den, der gegen jenen... Aber nur einmal den Namen "Jesus" erwähnt, schon wurden alle miteinander zu Wölfen und die Hatz war eröffnet. Wie wurde der Herr da so einmütig verspottet, verlacht und verhöhnt.

wenn ich das mal als eine Frage verstehen möchte -- denn Du möchtest doch hier sicherlich deine Fragen erörtert wissen und nicht deine Antworten -?

_Dann antworte ich dir: Wer der Freund der Welt sein will, kann Jesu Feind nur sein

Nachtrag vom 06.09.2020 2317
denn - man kann nicht Diener zweier Herren sein..

und doch gibt es den Fall, das man als Verheirateter Mensch auch um die Dinge der Welt besorgt ist, wie man der Frau - dem Manne - gefalle ..

wie ist also Freundschaft mit der Welt mit Freundschaft zu Gott vereinbar?

resah antworten
DerNeinsager
(@derneinsager)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 1449

Das eine ist Theorie, das andere Praxis. Jedem natürlichen Menschen tut es weh wenn man ausgegrenzt und ausgelacht wird.

Ich scheue mich davor geht mir nicht anders. Ich nehme es hat etwas damit zu tun, wenn das Selbstbewusstsein nicht optimal ausgeprägt ist. Dann wird das schwerer als wenn man eine gesunde Seele hat

derneinsager antworten
Resah
 Resah
(@resah)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 942

?

Veröffentlicht von: @derneinsager

Das eine ist Theorie, das andere Praxis. Jedem natürlichen Menschen tut es weh wenn man ausgegrenzt und ausgelacht wird.

was ist Theorie .- was ist Praxis?

Tat es Jesus weh, ausgegrenzt zu sein, in der Welt aber nicht von der Welt zu sein?
Und wenn es ihm nicht weh tat, war er deswegen ein unnatürlicher Mensch?

Veröffentlicht von: @derneinsager

Ich scheue mich davor geht mir nicht anders.

Heißt: Die Welt bedeutet dir etwas, du hängst noch an dem was in der Welt ist: Augenlust, Fleischeslust, Hoffärtiges Leben=

Veröffentlicht von: @derneinsager

Ich nehme es hat etwas damit zu tun, wenn das Selbstbewusstsein nicht optimal ausgeprägt ist.

Und dann kann ich ruhigen Gewissens all das tun, wovor ich mich zuvor scheute?

Veröffentlicht von: @derneinsager

Dann wird das schwerer als wenn man eine gesunde Seele hat

Der gesunden Seele ist es demnach egal, etwas zu tun, was nicht Gott gemäß ist?

resah antworten
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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @resah

Dann antworte ich dir: Wer der Freund der Welt sein will, kann Jesu Feind nur sein.

Danke für Deinen Beitrag. Um des weltlichen Friedens willen hat Pilatus eben dieses billige Opfer gebracht" "Nehmt ihn hin"...

Dem Herodes ging es ja auch nur um weltlichen Tand. Dem Pilatus um weltlichen Frieden. "Was Gott? Was Jenseits? Hier haben wir unsere Lust und nach uns die Sintflut" usw.

Sehr gut denkbar, daß Herodes und Pilatus dadurch auf einen Nenner kamen: "Kuck mal den Blödmann. Stirbt aus Idealismus. Wir haben Wein und schöne Weiber...."

Tja.

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Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Um des weltlichen Friedens willen hat Pilatus eben dieses billige Opfer gebracht" "Nehmt ihn hin"...

Ja, das ist ein starkes Motiv.

ungehorsam antworten
Resah
 Resah
Beiträge : 942
Veröffentlicht von: @plueschmors

Wie sind sie so plötzlich aus Feinden zu Freunden geworden?

- deine Feinde sind auch meine Feinde -

-?

resah antworten
2 Antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470
Veröffentlicht von: @resah

- deine Feinde sind auch meine Feinde -

Normalerweise schon. Der Schrift nach kann ich aber weder Pilatus noch Herodes als Feinde Jesu erkennen. Pilatus war dem HERRN ziemlich wohlgesonnen. Herodes nahm ihn erst gar nicht ernst. Ein Clown kann kein Feind sein.

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Resah
 Resah
(@resah)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 942
Veröffentlicht von: @plueschmors

Normalerweise schon. Der Schrift nach kann ich aber weder Pilatus noch Herodes als Feinde Jesu erkennen. Pilatus war dem HERRN ziemlich wohlgesonnen. Herodes nahm ihn erst gar nicht ernst. Ein Clown kann kein Feind sein.

Und doch haben alle Jesus abgelehnt, nicht haben wollen, gekreuzigt dann.....

resah antworten


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